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Deutschlandticket für 49€/Monat
geschrieben von bukowski 
Zitat
Der Hanseat
Laut Abendblatt-Informationen gäbe es beim Deutschlandticket für ProfiTickets einen Vertriebsrabatt in Höhe von EUR 2,45 und einen Arbeitgeberpflichtzuschuss in Höhe von mindestens EUR 12,25. Zudem entfalle die Mindestteilnehmerzahl.

Den Wegfall der Mindestteilnehmerzahl begrüße ich als Kleinunternehmer sehr. Ich würde meinen Mitarbeitenden gern ein solches Ticket anbieten, bin aber bisher davon faktisch ausgeschlossen. Bleibt noch die Frage, wie oder ob man verhindern möchte, dass ein solches Angebot auch außerhalb des HVV-Bereichs auf Interesse stößt oder werden dies auch bundeseinheitliche Konditionen?

Zitat
Pille
Das wäre der Supergau für das 9€-Nachfolgeticket, für die soziale Teilhabe und für die Verkehrswende, als Baustein dafür!

Anders wird es aber leider nicht gehen. Es können sich ja schlecht alle verpflichten, den Preis stabil zu halten, wenn die weiteren Rahmenbedingungen weder geklärt sind noch abschließend klärbar sind. Weder Bundes- noch Landesregierungen können sich verpflichten, den Preis stabil zu halten, da die jeweiligen Haushalte jährlich von den Parlamenten beschlossen werden. Im Zweifel würde eine Preisgarantie dann zu massiven Angebotseinschränkungen führen, wenn die Kosten bei den Verkehrsbetrieben aus dem Ruder laufen und kein politischer Wille oder kein Geld da ist, um dies auszugleichen.

Solange sich die Preisentwicklung an der Inflation orientiert, finde ich es auch grundsätzlich eher berechtigt, als dass ich es einen Supergau nennen würde.
Moin,

Zitat
Herbert

Hast du eine Quelle zu dieser Vereinbarung?

Sorry, bin keine Bibliothek, das ist jetzt gut 20 Jahre her.
Bei ernsthaftem Interesse müsstest du dich mal bei deiner Gewerkschaft und/oder bei deinem Betriebs-/Personalrat informieren.
Ist eigentlich bekannt was mit den "Zusatz"angeboten des Profitickets geschieht?
Stichwort Mitnahmeregelung bzw. Zuschlagsmöglichkeit 1. Klasse.
Warum sollte es die jährlichen Preiserhöhungen beim Deutschlandticket nicht geben? Gibt es die Preissteigerungen auf einmal nicht mehr und der Staat subventioniert einfach freiwillig den Aufschlag so wie beim "Bürgergeld"? Hier leben einige in einer Phantasiewelt.
Zitat
Ulzburg-Süd
Warum sollte es die jährlichen Preiserhöhungen beim Deutschlandticket nicht geben? Gibt es die Preissteigerungen auf einmal nicht mehr und der Staat subventioniert einfach freiwillig den Aufschlag so wie beim "Bürgergeld"? Hier leben einige in einer Phantasiewelt.

In der Tat. Durch die Preissenkung werden dem ÖPNV-System zunächst erhebliche Mittel entzogen, gerade in Hamburg mit seinem hohen Preisniveau. Die Ausgleichszahlungen vom Bund sind nur für 2023/2024 vereinbart und sind auch nich in der notwendigen Höhe dynamisiert. Außerdem muss ja nicht nur das Delta zwischen 49€ Fahrgasteinnahme und dem alten Preisniveau dynamisiert werden, sondern auch die 49€ Basis. Daher ist die "Erhöhungsandrohung" für 2024 absolut folgerichtig.

Der Senat in HH rechnet in diesem Jahr allein mit einem Verlustausgleich der Hochbahn von 313 Mio. Hinzu kommen noch fast 70 Mio. der VHH. Insgesamt werden 800 Mio. aus Eigenmitteln für den ÖPNV ausgegeben. Aus diesem Thema kann man den Kunden leider nicht entlassen ...
Dennoch: Je höher der Preis, desto höher die Barriere umzusteigen oder es sich nicht leisten zu können. Wenn man schon mit einem 49€ beginnt, bei dem von Anfang an klar war, dass es eine sehr hohe Subvention ist, dann muss man den Preis auch deckeln, wenn man es mit der Verkehrswende ernst mein. Nahverkehr rechnet sich eh nicht, aber auch eine Preissteuerung kann eine Attrativitätssteuerung zu tun - und das hat nichts mit Traumwelt oder Sozialromantik zu tun, jedoch abe mit sozialer Teilhabe.
Na ja, wenn alles teurer wird (Inflation), dann ist es doch auch nur folgerichtig, dass das Deutschlandticket teurer werden kann.
Die Löhne steigen ja auch (wenngleich zur Zeit ausnahmsweise nicht in Inflationshöhe).
Zitat
M2204
Zitat
Ulzburg-Süd
Warum sollte es die jährlichen Preiserhöhungen beim Deutschlandticket nicht geben? Gibt es die Preissteigerungen auf einmal nicht mehr und der Staat subventioniert einfach freiwillig den Aufschlag so wie beim "Bürgergeld"? Hier leben einige in einer Phantasiewelt.

In der Tat. Durch die Preissenkung werden dem ÖPNV-System zunächst erhebliche Mittel entzogen, gerade in Hamburg mit seinem hohen Preisniveau. Die Ausgleichszahlungen vom Bund sind nur für 2023/2024 vereinbart und sind auch nich in der notwendigen Höhe dynamisiert. Außerdem muss ja nicht nur das Delta zwischen 49€ Fahrgasteinnahme und dem alten Preisniveau dynamisiert werden, sondern auch die 49€ Basis. Daher ist die "Erhöhungsandrohung" für 2024 absolut folgerichtig.

Der Senat in HH rechnet in diesem Jahr allein mit einem Verlustausgleich der Hochbahn von 313 Mio. Hinzu kommen noch fast 70 Mio. der VHH. Insgesamt werden 800 Mio. aus Eigenmitteln für den ÖPNV ausgegeben. Aus diesem Thema kann man den Kunden leider nicht entlassen ...

Nun ja: es gibt ja Alternativem zur Preiserhöhung

Das Deutschlandticket ist ja nur ein Schritt zur Verkehrswende und hat einige bisherigen Tarifregeln gebrochen. So gilt es entfernungsunabhängig und es gibt damit nur noch einen geringen Zusammenhang zwischen Grad der Nutzung und Preis. Poweruser haben richtig viel davon, Seltennutzer, werden versuchen es zu meiden. Aber warum sollte ein erwünschtes Verhalten (mehr ÖPNV-Nutzung) auch stärker belastet werden?
Zudem lädt das Ticket mehr Fahrten zu unternehmen. Fahrgäste werden (auf Lange Sicht) diese Flatrate als selbstverständlich bzw. Rechtsanspruch ansehen.

Um das finanzielle Dilemma und die Unklarheiten zu beseitigen, muss halt noch folgendes ergänzt werden:

1. ÖPNV wird für jedes Bundesland nicht mehr zur "freiwilligen Selbstverwaltungsaufgabe" zur verpflichtenden Aufgabe, so wie es für ja auch für die Schülerbeförderung gilt. Das wird entsprechend die Prioritäten der Landes- und Kommunalpolitik ändern.

2. Der Sozialrabat, wie ihn Hamburg anbietet, sollte von allen Bundesländern übernommen werden. Regionale Sonderangebote widersprechen der Einfachheit. Schon gar nicht sollten verbilligte Tickets für bestimmte Bevölkerungsgruppen angeboten werden (z.B. junge Leute), die nicht zwingend bedürftiger sind als andere. Im Ausbildungsverkehr könnten die Bundeszuschussmittel dem Sozialrabatt gleichgestellt werden. Ein Schülerticket für 0 €, wie Hamburg es plant ist nicht wirklich fair, aber halber Preis, wie es auch Bedürftige und Studierende bekämen schon.

3. Es sollten mittelfristig alle Nahverkehrsfahrkarten bis auf das Deutschlandticket abgeschafft werden. Für Tagestouristen aus dem Ausland vielleicht noch eine Tageskarte in form einer Kurabgabe.

4. Langfristig wäre es gut das Deutschlandticket in einen ÖPNV-Beitrag, analog zum Rundfunkbeitrag, umzuwandeln (ÖPNV = öffentlich rechtlicher Nahvehr)

Hier durch lassen sich die Einnahmen wieder Reinholen. Es muss ja auch dafür gesorgt werden, dass in solchen Fällen wie Corona, wo viele zuhause bleiben, nicht die Einnahmen wegbleiben, weil die Leute ihr ABO kündigen.
Zitat
LH
Na ja, wenn alles teurer wird (Inflation), dann ist es doch auch nur folgerichtig, dass das Deutschlandticket teurer werden kann.
Die Löhne steigen ja auch (wenngleich zur Zeit ausnahmsweise nicht in Inflationshöhe).


Das Deutschlandticket sollte somit relativ billiger werden, sowohl zu anderen Waren, als auch zu den "verbleibenden Preisen" und zu Fernverkehrstickets.

Außerdem vergisst du, dass es ja auch Menschen gibt die von Einnahmen leben, die sich nicht erhöhen (können), z.B. Festgeldanlagen.
Zitat
Pommes Schranke
Ist eigentlich bekannt was mit den "Zusatz"angeboten des Profitickets geschieht?
Stichwort Mitnahmeregelung bzw. Zuschlagsmöglichkeit 1. Klasse.

Denke, das stirbt einen leisen tot.
Ist natürlich interessant wie viele den Aufschlag nutzen. Würde mal vermuten durch wegfall der 1. Klasse bei der S-Bahn, einstellung des Schnellbusses und mehr Homeoffice in besser bezahlten Jobs, schon lange auf dem Weg in die Belanglosigkeit.
Das Deutschlandticket ist kein Mittel der Verkehrswende, sondern aus einem Entlastungspaket geboren.
Zitat
Computerfreak
...
3. Es sollten mittelfristig alle Nahverkehrsfahrkarten bis auf das Deutschlandticket abgeschafft werden. Für Tagestouristen aus dem Ausland vielleicht noch eine Tageskarte in form einer Kurabgabe.
...

Du willst normale Einzelkarten abschaffen? Wenn ich einmal mit meiner Frau in die Hamburger Innenstadt fahre, sollen wir gleich 98 Euro für Hin- und Rückfahrt zahlen? So treibt man die Leute ins Auto.
Zitat
Lopi2000
Ich würde meinen Mitarbeitenden gern ein solches Ticket anbieten, bin aber bisher davon faktisch ausgeschlossen.

Wenn du 20 Mitarbeitende hast: [www.aga.de]
Zitat
Neu Wulmstorf
Zitat
Computerfreak
...
3. Es sollten mittelfristig alle Nahverkehrsfahrkarten bis auf das Deutschlandticket abgeschafft werden. Für Tagestouristen aus dem Ausland vielleicht noch eine Tageskarte in form einer Kurabgabe.
...

Du willst normale Einzelkarten abschaffen?
Ja

Zitat
Neu Wulmstorf
Wenn ich einmal mit meiner Frau in die Hamburger Innenstadt fahre,
Warum nur einmal?

Zitat
Neu Wulmstorf
sollen wir gleich 98 Euro für Hin- und Rückfahrt zahlen?
Für den ganzen Monat für beliebig viele Fahrten deutschlandweit.

Zitat
Neu Wulmstorf
So treibt man die Leute ins Auto.

Ist auch nicht billiger. Außerdem kommst du damit irgendwann nicht mehr rein.
Zitat
Computerfreak

Zudem lädt das Ticket mehr Fahrten zu unternehmen.

Genau das halte ich (langfristig betrachtet) für den Unsinn in der Verkehrs- und Umweltpolitik. Jede Form von Mobilität verursacht negative externe Effekte (in Form von CO2-Ausstoß, Versiegelung von Flächen, Ressourcenverbrauch) - selbst der Fahrrad- und Fußgängerverkehr. Die mit diesen negativen Effekten einhergehenden Kosten sind sicherlich bei den verschiedenen Verkehrsträgern unterschiedlich hoch und bei Fußgängern und Radfahrern vernachlässigbar. Langfristig sollten aber allen Verkehrsträgern die durch sie verursachten Kosten zugerechnet und auf die Nutzer umgelegt werden.

Mehr Fahrgäste (oder vielleicht besser: beförderte Personenkilometer) im ÖPNV oder im Bahnfernverkehr sind doch aber nur dann gut für die Umwelt, wenn gleichzeitig in mindestens dem gleichen Umfang auf „schädlichere“ Verkehrsträger wie das Auto oder das Flugzeug verzichtet wird. Ein reines „mehr“ an Fahrgästen im ÖPNV/Bahnfernverkehr ohne eine entsprechende Reduzierung beim Auto/Flugverkehr verursacht zusätzliche Schäden.

Im Hinblick auf die Ökobilanz sollte das Ziel also sein, die Mobilität(serfordernisse) insgesamt zu reduzieren (z.B. durch das räumliche Zusammenliegen von Wohnen und Arbeiten) und den notwendigen Personen (und Gütertransport) durch Verkehrsträger mit möglichst geringen externen Effekten durchzuführen.
Danke für diese rationale und sehr treffende Einordnung. Das Thema Verkehrsvermeidung ist viel zu wenig auf der Agenda. Außerdem ist ein nachhaltiger Klimaschutz nicht allein mit „mehr ÖPNV“ sondern vor allem mit „weniger MIV“ zu erreichen, wo wir bei der Verkehrsverlagerung wären.

Am Ende der Kette ist dann die Verkehrsoptimierung für das verbleibende Aufkommen. Der Schwerpunkt der Politik liegt darauf, wo es nicht weh tut: Geförderte E-Autos statt weniger Autos, günstiger ÖPNV statt besserer ÖPNV mit mehr Raum in der Stadt etc. pp. So kommen wir aber nicht schnell genug voran …
Moin,

Zitat
flor!an
Zitat
Lopi2000
Ich würde meinen Mitarbeitenden gern ein solches Ticket anbieten, bin aber bisher davon faktisch ausgeschlossen.

Wenn du 20 Mitarbeitende hast: [www.aga.de]

das widerspricht sich aber mit dem hier:

Zitat
Der Hanseat
am 16.02.2023
[www.abendblatt.de]

Laut Abendblatt-Informationen gäbe es beim Deutschlandticket für ProfiTickets einen Vertriebsrabatt in Höhe von EUR 2,45 und einen Arbeitgeberpflichtzuschuss in Höhe von mindestens EUR 12,25. Zudem entfalle die Mindestteilnehmerzahl.

wobei ich für den Abendblattartikel sonst noch nirgendwo eine Bestätigung gefunden habe.
Das HVV-Profiticket hat eine Mindestteilnehmerzahl.
Das Deutschland-Jobticket nicht.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.02.2023 14:51 von Herbert.
Mein Arbeitgeber (elbkinder) weiß laut Personalabteilung auch nichts davon... Im Gegenteil die wissen noch nicht mal was von der Umstellung.... Für Mai zahle ich noch brav den alten Betrag....
Zitat
Teyro
Mein Arbeitgeber (elbkinder) weiß laut Personalabteilung auch nichts davon... Im Gegenteil die wissen noch nicht mal was von der Umstellung.... Für Mai zahle ich noch brav den alten Betrag....

Das ging beim 9-Euro-Ticket bei mir (Proficard via S-Bahn) und bei meinem Sohn (Schüler via Hochbahn) reibungslos ab dem ersten Monat, und hinterher wieder zurück auf den alten Preis. Von daher bin ich an der Stelle tiefenentspannt. Viel interessanter wird die bereits weiter oben erwähnte Problematik mit dem aktuellen Folgeticket. Wenn sich bis nächsten Dienstag nix tut, stehe ich ab dann ohne Ticket da. Früher kam Anfang bis Mitte Februar vorher eine Versand-Ankündigungsmail vom Jobticket-Management - die läßt bisher auf sich warten. Wie schon vermutet, sind die wohl mit der Umstellung auf digital beschäftigt. Vermutlich hat keiner Lust, nochmal Papiertickets zu erstellen, die ein weiteres Jahr gültig bleiben. Und die digitalen Tickets kommen dann sehr kurzfristig. Ma' gucken.

Gruß T.
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