Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Argumentationen für und gegen Straßenbahn
geschrieben von NVB 
@ Herbert:

Es gibt unterschiedliche Prozentrechnungen und einige Verkehrsprognose(be)rechnungen. Und die Ägypter haben bei neuen Siedlungen zunächst keinerlei Straßen gebaut und erst später die größten Trampelpfade als Straßen bzw. Wege angelegt.

Um zur Straßenbahn zurückzukehren: Diese wird als Netz betrieben, genau wie die zahlreichen Buslinien und kann deshalb viele Buslinien 1 zu 1 ersetzen. Eine einzelne (U-Bahn-)Linie kann das mitnichten. Und die (ÖPNV-)Verkehsstromanalyse hat zweifelsfrei ergeben, dass die U5 zu über zwei Dritteln an der derzeitigen Bus-Beförderungsnachfrage vorbei fährt. Auf der Anhörung hat das insbesondere Herr Schlange hervorragend nachgewiesen.

Und solche mit harten Fakten untermauerten Feststellungen aus der verkehrlichen Praxis sind weitaus mehr wert als irgendwelche (theoretischen) Prognosen. Du kannst davon ausgehen, dass es abseits von Stadt und Hochbahn noch andere Fachleute gibt, deren Ausarbeitungen in der Verkehrswissenschaft über jeden Zweifel erhaben sind.
Zitat
PassusDuriusculus


Also ich hätte auch nichts dagegen, wenn die U5 jetzt schon existieren würde, da ich wenn ich in Hamburg bin, meist zum Kampnagel muss. Unabhängig davon, gibt es aber auch genug straßenbahnwürdige Äste.

Was ich nicht verstehe, bei Autoverkehr werden immer Handwerker und die Alten angeführt. Was denkt ihr, wie schnell die Handwerker wären, wenn nicht diverse Leute nur sich selbst und eine Rucksack im Auto umher kutschieren und dann 23 Stunden das Auto am.Tag rumstehen haben. In der Stadt - vorallem in einer so großen wie Hamburg einfach eine große Flächenverschwendung. Die meisten Autos, die ich im Berufsverkehr in der Stadt sehe, sind eher Angestellte, die zu ihrem festen Arbeitsplatz fahren oder parkende Autos.

Meine Oma hat bis Corona alles selbstständig mit den Öffentlichen gemacht. Mittlerweile kann sie das nicht mehr alleine, aber Auto fahren könnte sie dann erstrecht nicht. Stattdessen holt eins ihrer Kinder sie ab und begleitet sie dann in Bus und S-Bahn... Mein Opa hat Ende 70 seinen Führerschein verloren, weil er zuviele Unfälle baute.
Wer selbst Autofahren kann, ist zu 99,9% auch in der Lage die Öffentlichen zu nutzen.

Handwerker und alte Menschen sind nur vorgeschoben in der Argumentation. Die Realität auf der Straße sieht anders aus. Und klar kommt es vor, das Handwerker oder Lieferanten mal auf dem Radweg parken. Ist so selten und stört mich als Radfahrer (der zu seinen Kunden fährt) überhaupt nicht. Privatautos (mal kurz zum Bäcker, etc.) begegnen mir da aber deutlich häufiger als Zweite Reihe Parker.

Moin,

ich wollte da nichts als "billigen Jakob" vorschieben, ich habe das nur als reale Beispiele anführen wollen.

Ein Handwerker hat nun nicht nur seinen Rucksack dabei und häufig ist bei den Gewerken eine Werkbank im Fahrzeug oder Installationsmaterial, wofür man nicht sechs Blocks weiter latschen möchte um Zugriff darauf zu haben. Die Gesamtproblematik in den sehr autoarm gestalteten Quartieren gilt im übrigen auch für ambulante Pflegedienste. Eine sinnvolle Kundendisposition ist leider nicht immer und überall mit dem Fahrrad möglich.
Bezüglich der älteren Menschen, die dann ihre PKW-Mobilität verloren haben, kann ich (leider) aus einem größeren Erfahrungsschatz schöpfen, es ist eben nicht so, dass da
99,9 % der Alten die Auto fahren können, die Wege mit ÖPNV zurücklegen können. Wer schlecht gehen kann, ist durchaus noch in der Lage ein Auto zu fahren, nebenbei dazu braucht man nicht einmal alt zu sein. Der Weg zur nächsten Haltestelle oder ein Umsteigeerfordernis ist da schon eine Katastrophe.
Ich möchte da aber nicht weiter themenfremd die Thematik Verkehrswende im Grundsatz diskutieren, sondern erwähnt haben, dass aus weitergehenden Gründen eine weitere Teilung des Verkehrsraum nicht überall Akzeptanz finden wird.
Zitat
PassusDuriusculus

Was ich nicht verstehe, bei Autoverkehr werden immer Handwerker und die Alten angeführt. Was denkt ihr, wie schnell die Handwerker wären, wenn nicht diverse Leute nur sich selbst und eine Rucksack im Auto umher kutschieren und dann 23 Stunden das Auto am.Tag rumstehen haben. In der Stadt - vorallem in einer so großen wie Hamburg einfach eine große Flächenverschwendung. Die meisten Autos, die ich im Berufsverkehr in der Stadt sehe, sind eher Angestellte, die zu ihrem festen Arbeitsplatz fahren oder parkende Autos.

Man benutzt den Wagen aber auch für andere Dings, wie Einkaufen, am Wochenende Besuche vollziehen, wo man mit dem ÖPNV vielleicht gar nicht hinkommt, oder man eben nicht an Zeiten gebunden ist. Man ist eben Flexibel, wie es auch ein Bus ist und keine Straßenbahn, die keine Umleitungen fahren kann. Kurz gesagt, man darf ein PKW besitzen und so benutzen, wie man es möchte.

Zitat
PassusDuriusculus
Meine Oma hat bis Corona alles selbstständig mit den Öffentlichen gemacht. Mittlerweile kann sie das nicht mehr alleine, aber Auto fahren könnte sie dann erstrecht nicht. Stattdessen holt eins ihrer Kinder sie ab und begleitet sie dann in Bus und S-Bahn... Mein Opa hat Ende 70 seinen Führerschein verloren, weil er zuviele Unfälle baute.
Wer selbst Autofahren kann, ist zu 99,9% auch in der Lage die Öffentlichen zu nutzen.

Schöne Adventsgeschichte und zeigt nur seine eigene persönliche Umgebung. Sagt somit überhaupt nichts aus.

Zitat
PassusDuriusculus
Handwerker und alte Menschen sind nur vorgeschoben in der Argumentation. Die Realität auf der Straße sieht anders aus. Und klar kommt es vor, das Handwerker oder Lieferanten mal auf dem Radweg parken. Ist so selten und stört mich als Radfahrer (der zu seinen Kunden fährt) überhaupt nicht. Privatautos (mal kurz zum Bäcker, etc.) begegnen mir da aber deutlich häufiger als Zweite Reihe Parker.

Ich ich ich....Fällt Dir was auf?
Man kann niemanden dazu zwingen den ÖPNV benutzen zu müssen. Es bleiben genügend Fahrzeuge übrig, wofür es Gründe gibt, das man den ÖPNV eben nicht als Alternative ansehen könnte. Es gibt eben Verbindungen, da ist der ÖPNV völlig Machtlos. Ich würde sogar denken, das wenn man so viel Geld übrig hat und man am Arbeitsplatz schneller mit dem PKW wäre, das man eher auf den ÖPNV verzichten würde. Für viele ist auch das 49 Euro Ticket kein Grund für einen Umstieg und auch nicht, wenn dort statt Busse eine Straßenbahn fahren würde.
Zitat
Djensi
Ein Handwerker hat nun nicht nur seinen Rucksack dabei und häufig ist bei den Gewerken eine Werkbank im Fahrzeug oder Installationsmaterial, wofür man nicht sechs Blocks weiter latschen möchte um Zugriff darauf zu haben. Die Gesamtproblematik in den sehr autoarm gestalteten Quartieren gilt im übrigen auch für ambulante Pflegedienste. Eine sinnvolle Kundendisposition ist leider nicht immer und überall mit dem Fahrrad möglich.

Für sämtliche Handwerker, Liefer- und Pflegedienste würde es vermutlich völlig ausreichen, wenn 5-10 % der heutigen straßenbegleitenden Stellplätze verlässlich für diesen Wirtschaftsverkehr zur Verfügung stünden. Dieser Verkehr ist nur ein Problem, wo dies nicht der Fall ist und daher "mal eben kurz" auf dem Radweg oder in der Bus- oder MIV-Spur geparkt wird. Für den einzelnen Parkenden ist dies ein "mal eben kurz", wenn man aber längere Strecken mit dem Rad zurücklegt, entstehen daraus eben zig gefährliche Situationen - nach meiner Erfahrung in vielen Straßen Berlins ca. 2-3 pro km.

Zitat
Djensi
Bezüglich der älteren Menschen, die dann ihre PKW-Mobilität verloren haben, kann ich (leider) aus einem größeren Erfahrungsschatz schöpfen, es ist eben nicht so, dass da 99,9 % der Alten die Auto fahren können, die Wege mit ÖPNV zurücklegen können.

Im meinem Erfahrungsschatz ist es eher so, dass deutlich mehr ältere Menschen in der Lage wären/sind, den ÖPNV zu nutzen als einen PKW sicher zu lenken. Es geht ja nicht nur darum, ob man mit einem steifen Bein (oder anderen Mobilitätseinschränkungen) noch in der Lage ist, das Gaspedal zu treten, sondern auch, ob man schnell genug innerhalb der üblichen Reaktionssekunde das Bremspedal ausreichend zu treten.
Zitat

Es gibt unterschiedliche Prozentrechnungen

Ich würde gern bei der etablierten Prozentrechnung mit üblichen Begrifflichkeiten bleiben.

Zitat

Diese wird als Netz betrieben, genau wie die zahlreichen Buslinien und kann deshalb viele Buslinien 1 zu 1 ersetzen. Eine einzelne (U-Bahn-)Linie kann das mitnichten. Und die (ÖPNV-)Verkehsstromanalyse hat zweifelsfrei ergeben, dass die U5 zu über zwei Dritteln an der derzeitigen Bus-Beförderungsnachfrage vorbei fährt. Auf der Anhörung hat das insbesondere Herr Schlange hervorragend nachgewiesen.

In der Verkehrsplanung ist man über dieses Niveau der Analyse mit flächenhaften Vier-Stufen-Modellen (und mittlerweile immer mehr ABM) längst hinaus, was angesichts der Komplexität des Systems häufig auch nötig ist.

Zitat


Und solche mit harten Fakten untermauerten Feststellungen aus der verkehrlichen Praxis sind weitaus mehr wert als irgendwelche (theoretischen) Prognosen.

Es ist so in der Fachwelt, dass diese Prognoseverfahren, übrigens auf empirischen Daten beruhend, allgemein anerkannt sind und sich durchgesetzt haben. Wenn man beim BMDV anklopft, mit "harten Fakten untermauerte Feststellungen aus der verkehrlichen Praxis" mitbringt und Bundeszuschüsse für mehr als zwei Wartehäuschen oder einen Flyer haben will, schicken die einen heim. Gibt nix dafür.

Zitat

Du kannst davon ausgehen, dass es abseits von Stadt und Hochbahn noch andere Fachleute gibt, deren Ausarbeitungen in der Verkehrswissenschaft über jeden Zweifel erhaben sind.

Alles andere wäre verwunderlich.



5 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.12.2022 11:59 von Herbert.
Zitat
Djensi

Moin,

ich wollte da nichts als "billigen Jakob" vorschieben, ich habe das nur als reale Beispiele anführen wollen.

Ein Handwerker hat nun nicht nur seinen Rucksack dabei und häufig ist bei den Gewerken eine Werkbank im Fahrzeug oder Installationsmaterial, wofür man nicht sechs Blocks weiter latschen möchte um Zugriff darauf zu haben. Die Gesamtproblematik in den sehr autoarm gestalteten Quartieren gilt im übrigen auch für ambulante Pflegedienste. Eine sinnvolle Kundendisposition ist leider nicht immer und überall mit dem Fahrrad möglich.

Ja genau ich stimme dir ja vollkommen zu... Wenn nur die Pflegedienste, Handwerker und co. fahren würden, hätten wir die Problematik gar nicht.
@Thomas S.
Nur weil du schüchtern statt "ich" von dir in der dritten Person schreibst ("man benutzt...") ist das genauso "ich ich ich" ;-)

Oder wen meinst du mit "man"? ^^



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.12.2022 21:34 von PassusDuriusculus.
Zitat
PassusDuriusculus
Oder wen meinst du mit "man"? ^^

Weißt Du doch, kennst Du doch. "Man" versteckt sich eben gern hinter den (leider, auch in Hamburg immer noch, hundert-) tausenden, die auch nicht weiter denken.


Gruß, Matthias
Zitat
PassusDuriusculus
@Thomas S.
Nur weil du schüchtern statt "ich" von dir in der dritten Person schreibst ("man benutzt...") ist das genauso "ich ich ich" ;-)

Oder wen meinst du mit "man"? ^^

Ist jetzt von dir und masi1157 etwas billig, aber zeigt eher, das man hier weiterhin auf dem Holzweg ist.
Die Zahlen für Neuzulassungen mögen zur Zeit etwas geringer ausfallen, was aber auch seine Gründe hat.

Die Statistik zeigt ansonsten, das in den nächsten Jahren kein Rückgang zu verzeichnen sein wird. Und es gibt nach der Statistik somit noch genügend Leute hier im Land, die gar nicht daran denken, auf ihr PKW verzichten zu wollen. Ist ja auch nicht so, das alle die den ÖPNV benutzen automatisch kein eigenen PKW besitzen würden. Das kann man sich somit so schönreden wie man möchte. Straßen werden werden weiter ausgebaut, oder weitere Autobahnstrecken kommen dazu. Sieht man gerade gut in Hamburg.
Somit sind "Man" vermutlich mehr, als ein kleiner Kreis. In Hamburg ist es auch nur eine Mogelpackung mit der Verkehrswende. Es gab vor Corona ein ÖPNV Problem und das seit einigen Jahren. Da wird der Ausbau in den nächsten Jahren, wo auch die Einwohnerzahlen steigen werden, gerade mal den jetzigen Bedarf abdecken. Wenn überhaupt.
Fürs Land, bringt das schon mal gar nichts. Aber warum selber nicht weiter denken.
Okay wie möchtest du denn die Emissionen im Verkehrssektor senken Thomas S.? Denk mal ein bisschen weiter als die individuelle Freiheit... Geht ja immerhin um das Überleben der Zivilisation. Das Tier "Homo sapiens" wird ja sicher überleben, hab aber kein Bock auf Anarchie, in Höhlen wohnen etc.?

Zumindest in meinem Verkehrswissenschaftlichen Umfeld (z.B. im meinem damaligen Geographie-Studium, bei im Forum oder Medien verlinkten Studien) begegnet mir immerwieder:

Wir in der sogenannten westlichen Welt fahren viel zu viel Auto.
Das lässt sich nur durch weniger Autospuren reduzieren.
Im Idealfall sollte sich die Weglängen wieder etwas verkürzen, dieser Punkt ist aber der diffizilste.
Straßenbahnen haben den Vorteil (voila zurück zum Thema) , dass sie im alltäglichen Straßenraum präsenter sind als Busse (kostenloses, klimaneutrales Selbstmarketing), zugänglicher sind als U-Bahnen (Angsträume unter der Erde, Treppen Aufzüge zum Erreichen der Stationen, längere Wege) und in großen Städten insbesondere auch auf Tangentialverbindungen unschlagbar sind. Das heißt nicht, dass wir keine Schnellbahn brauchen (niemand redet davon Hamburgs S- und U-Bahn einzustellen)

So und jetzt sage mir deine Ideen unter dieser Prämisse.


PS: Wenn du oder Städter xy sich entscheidet lieber Auto zu fahren könnt ihr das gerne tun, könnt dann aber auch bitte die Kosten selbst tragen. Denn Autos erscheinen mir in z.B Rehna sinnvoller als in Hamburg. Hier meine Meinung: Privat(!)autos sollten nur noch in Gemeinden unter 100.000 Ew subventioniert werden
Zitat
PassusDuriusculus
Okay wie möchtest du denn die Emissionen im Verkehrssektor senken Thomas S.?

Das eine ist doch Euer Wunschdenken, das, was ich schrieb, ist doch die Realität, oder nicht?
Und, wird sich an dieser Realität in den nächsten Jahren grundsätzlich etwas ändern?
Kann der ÖPNV das überhaupt leisten und so, das jeder zu seinen Zeiten, wo er hin müsste ein Angebot schaffen?
Die Studie sieht doch gerade in Großstädten so aus, das man in sehr vielen Fällen schneller mit den PKW an sein Ziel kommt.
Und hier spricht man als Argument, das man alles tun sollte, damit man 3 Minuten schneller ist mit ein System und sämtliche Leute auf den ÖPNV wechseln würden.

Man will ja ab 20xx Klimaneutral sein (xx wird sich sicher noch mal wieder verschieben) und dann wird es auf der Welt weiterhin Fahrzeuge geben, oder sehe ich das verkehrt?
Die Fahrzeuge sollen dann nur anders angetrieben werden. Du willst mir doch nun nicht erzählen wollen, das dann alle Bewohner in Deutschland nur noch privat den ÖPNV benutzen werden?

Und, natürlich sollte man einen Beitrag dazu leisten. Selbst ich fahre ein E-Auto und durch die Solaranlage auf dem Dach, benötige ich fast keinen Fremdstrom (+Heizung), sondern gebe mehr ab und betanke mein Fahrzeug damit. Du kannst mir somit nicht unterstellen, das ich keinen Beitrag dazu leiste.

Davon mal abgesehen, das somit jeder etwas tun könnte und Deutschland bis zum Jahr 20xx Klimaneutral sein möchte (was nicht geht), müssen viele andere Länder und sonstiges mitziehen, sonst bringt das gar nichts.

Dein Argument mit Straßenbahn und U-Bahn stimmt nur teilweise.
Wenn man den ÖPNV richtig einsetzen möchte, dann will man nicht mit einer Straßenbahn von Poppenbüttel nach Neugraben gondeln, sondern bei solchen Strecken sind Schnellbahnen das richtige System. Das Straßenbahnen einen Sinn machen, wurde hier glaube ich auch nicht von jemanden bestritten.

Aber das man ein PKW privat nicht mehr benutzen dürfte, ist wohl doch eher Wunschdenken, was so meine ich, auch nicht gefordert wird.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.12.2022 09:25 von Thomas S..
Zitat
NVB

Und die (ÖPNV-)Verkehsstromanalyse hat zweifelsfrei ergeben, dass die U5 zu über zwei Dritteln an der derzeitigen Bus-Beförderungsnachfrage vorbei fährt. Auf der Anhörung hat das insbesondere Herr Schlange hervorragend nachgewiesen.

Und solche mit harten Fakten untermauerten Feststellungen aus der verkehrlichen Praxis sind weitaus mehr wert als irgendwelche (theoretischen) Prognosen.

Also ich habe auf der öffentlichen Anhörung keine Nachweise oder untermauerte Feststellung gesehen/gehört, sondern eigentlich nur steile Thesen ohne wissenschaftlichen Hintergrund, persönliche Betroffenheiten und Vergangenheitsbewältigung. Außerdem haben sich die Vortragenden auch in weiten Teilen gegenseitig widersprochen: Straßenbahn vs. Oberleitungsbus vs. Andere Linienführung der U5. Im Ergebnis wird sich überhaupt nichts ändern: Die U5 wird gebaut. Solange die Stadtbahn-Befürworter die Einführung der Stadtbahn mit der Absage an die U5 verbinden, werden sie politisch nichts erreichen. Warum kämpft man nicht für eine Stadtbahn auf einer Tangente, nach Wilhelmsburg, Bergedorf oder oder oder.. ohne diesen Dualismus, den es gar nicht braucht?
Zitat
Kasimir Herzog
Warum kämpft man nicht für eine Stadtbahn auf einer Tangente, nach Wilhelmsburg, Bergedorf oder oder oder.. ohne diesen Dualismus, den es gar nicht braucht?

Da scheint es hier nicht nur um eine Vergangenheitsbewältigung zu gehen, sondern was einigen wenigen eine Zukunftsbewältigung angeht. Als wenn es in 30 oder 40 Jahren keine privaten PKWs mehr geben würde. In Deutschland ein PKW Verbot und alle anderen Länder ziehen dann mit? Schon krass diese Utopie.

Aber wenn man die U5 baut, so müsste man doch nicht mehr mit einer Straßenbahn in die Innenstadt fahren. Oder ist das ein muss? Gerade Bergedorf, Billstedt, Jenfeld über Farmsen nach Steilshoop und dann Richtung Siemersplatz oder Diebsteich wäre doch was. Oder Burgstraße, Mundburg nach Winterhude.
Zitat
Thomas S.
Zitat
Kasimir Herzog
Warum kämpft man nicht für eine Stadtbahn auf einer Tangente, nach Wilhelmsburg, Bergedorf oder oder oder.. ohne diesen Dualismus, den es gar nicht braucht?

Da scheint es hier nicht nur um eine Vergangenheitsbewältigung zu gehen, sondern was einigen wenigen eine Zukunftsbewältigung angeht. Als wenn es in 30 oder 40 Jahren keine privaten PKWs mehr geben würde. In Deutschland ein PKW Verbot und alle anderen Länder ziehen dann mit? Schon krass diese Utopie.

Aber wenn man die U5 baut, so müsste man doch nicht mehr mit einer Straßenbahn in die Innenstadt fahren. Oder ist das ein muss? Gerade Bergedorf, Billstedt, Jenfeld über Farmsen nach Steilshoop und dann Richtung Siemersplatz oder Diebsteich wäre doch was. Oder Burgstraße, Mundburg nach Winterhude.

Das wir auf ewig immer mit dem Auto weiterfahren können ist aber auch naiv. Die Frage ist, ob wir das sozial gerecht schaffen und jetzt schon eine langfristige Strategie haben, weil viel Zeit ist nicht mehr, oder ob wir reagieren wenns zu spät ist. Ändert nichts daran dass in der Stadt(!!!! was du geflissentlich überlesen hast) das Auto ein Luxusobjekt werden wird.

Bei einem Autounfall kannst du in der Sekunde vorm Aufprall auch nur zwischen Bremsen/Lenken oder nichts tun entscheiden. Aufprallen wirst du so oder so. Wie doll ist das einzige, wozu man noch was machen kann.
Zitat
PassusDuriusculus
Das wir auf ewig immer mit dem Auto weiterfahren können ist aber auch naiv. Die Frage ist, ob wir das sozial gerecht schaffen und jetzt schon eine langfristige Strategie haben, weil viel Zeit ist nicht mehr, oder ob wir reagieren wenns zu spät ist. Ändert nichts daran dass in der Stadt(!!!! was du geflissentlich überlesen hast) das Auto ein Luxusobjekt werden wird.

Bei einem Autounfall kannst du in der Sekunde vorm Aufprall auch nur zwischen Bremsen/Lenken oder nichts tun entscheiden. Aufprallen wirst du so oder so. Wie doll ist das einzige, wozu man noch was machen kann.

Wer ist denn jetzt "wir" - "Du" vielleicht...
Fang schon mal mit einen 10 Takt aufn Dorf an, was vorher noch nie eine Busverbindung hatte.
Was nach dem Auto kommt, was man auch privat nutzen wird, steht noch in den Sternen.

Es muss auf der Welt nicht alles Klimaneutral werden und wird es auch niemals werden!
Ich werde auch kein Vegetarier, wo unschuldige Erbsen dran glauben müssen, damit Kühe nicht mehr Furzen und die Umwelt belasten.

Ist doch auch nicht das Thema hier. Glaub doch bitte was du möchtest.
Auf so einen Unsinn gehe ich gar nicht mehr drauf ein.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.12.2022 20:21 von Thomas S..
Nabend,

ich glaube auch, dass das Automobil weiterhin ein unverzichtbarer Teil der Mobilität sein wird. Das bedeutet nicht, dass jeder der heute ein Auto hat auch künftig eines besitzen muss. Und die Fahrzeuge werden weniger mit fossilen Brennstoffen betrieben, da ist der Markt bereits in einem deutlichen Wandel.
Es wird keinen ÖPNV geben, der alle (meine) persönlichen Mobilitätsbedarfe decken wird. Bestes Beispiel ist jede Woche die Inanspruchnahme eines Sportangebots in Öjendorf, wo ich von Tonndorf aus über eine Stunde mit dem HVV benötige und etwas länger dann in den späteren Abendstunden zurück. Mit den PKW sind es 14 Minuten und mit dem Fahrrad sind es bei Tageslicht knapp 30 Minuten. Allerdings werde ich ganz sicher nicht in der jetzigen Jahreszeit bei Dunkelheit durch den Öjendorfer Park düsen. Ich denke jeder kann ein Beispiel anführen, wo selbst im städtischen Raum der ÖPNV kein hinreichendes Angebot bietet. Glücklicherweise gibt es Carsharing und da spielt E-Mobilität auch schon eine Rolle.

Ich denke auch, dass es ungünstig ist die Straßenbahn als Gegenspieler zur U 5 zu benutzen und stattdessen sollte sich wirklich darauf konzentriert werden, auf geeigneten Achsen und Tangentialen für die Straßenbahn Akzeptanz zu schaffen.
Um Himmelswillen. Ich rede nicht davon, dass man eine Hamburger Straßenbahn in die Prignitz im 10-Minuten-Takt baut.
Aber in der Stadt gehe ich davon aus, dass es in Zukunft Privatautos nur noch als Luxusspielzeug der Reichen geben wird. Und bis dahin sollte sich Hamburg eine Straßenbahn zulegen, deren Trassen an Engstellen gerne für Handwerker und Co. Mit entsprechenden Ladestellen freigegeben sind.



PS: Die Stärke des Klimawandels ist keine Glaubensfrage sondern sind wissenschaftliche Berechnungen.
Zitat
PassusDuriusculus
Um Himmelswillen. Ich rede nicht davon, dass man eine Hamburger Straßenbahn in die Prignitz im 10-Minuten-Takt baut.
Aber in der Stadt gehe ich davon aus, dass es in Zukunft Privatautos nur noch als Luxusspielzeug der Reichen geben wird. Und bis dahin sollte sich Hamburg eine Straßenbahn zulegen, deren Trassen an Engstellen gerne für Handwerker und Co. Mit entsprechenden Ladestellen freigegeben sind.



PS: Die Stärke des Klimawandels ist keine Glaubensfrage sondern sind wissenschaftliche Berechnungen.

Die Autoindustrie wird schon dafür sorgen, dass das Auto auch weiterhin Teil der Mobilität sein wird, auch in Hamburg und im Umland.
Was das jetzt mit den Ladestellen an Straßenbahntrassen soll, verstehe ich nicht.

Und der Klimawandel ist gegenwärtig, da braucht man nicht mal mehr zu rechnen.
Zitat
Djensi
Was das jetzt mit den Ladestellen an Straßenbahntrassen soll, verstehe ich nicht.

Er meint Ladezonen für den Wirtschaftsverkehr.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Abgesehen vom unnötigen Gebashe gegen die U5 ein durchaus sinnvoller Vorschlag, wie sich Stadtbahn und U5 ergänzen könnten (und sollten):

[www.abendblatt.de]

Freundliche Grüße

Roman – Der Hanseat
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen