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Hochbahn-Streik am Mittwoch, 1. Februar 2023
geschrieben von Der Hanseat 
Die HOCHBAHN rechnet nicht damit, mit Streikbeginn, Mittwoch, 1. Februar, 3.00 Uhr, den Bus- und U-Bahn-Betrieb aufnehmen zu können. Inwieweit Betriebsleistungen während des Streiks überhaupt möglich sind, wird das Unternehmen situativ entscheiden. Mit dem Streikende, das ver.di für Donnerstag, 2. Februar, 3.00 Uhr, angekündigt hat, soll der Betrieb wieder planmäßig anlaufen.

Siehe Pressemitteilung der HOCHBAHN zum Betriebskonzept [www.hochbahn.de]
Mitteilung der hochbach, die "Bewegung" fordert... :)

[www.hochbahn.de]
[www.hochbahn.de]
beim NDR steht:

Hohes Sicherheitsrisiko für Fahrgäste
Fahrgäste würden sich laut Hochbahn einem hohen Sicherheitsrisiko aussetzen, wenn sie "mit der Hoffnung auf ein vermeintliches Verkehrsangebot in zu volle Fahrzeuge oder auf Bahnsteigen drängeln." Auch ein möglicher Notfallplan würde daran nichts ändern, so das Unternehmen.

Sicherheitsrisiko?
Heute gab es tatsächlich auch automatische Durchsagen. Der Sprecher pustete aber so ins Mikro, dass es irgendwie schwerer wurde ihn zu verstehen.
Herr Falk und Verdi haben sich schon in Berlin kräftig abgearbeitet und insofern sagt schon die frühere Erfahrung, dass vermutlich der morgige Tag nicht der einzige bleiben wird.

Von Herrn Falk stammte schließlich die Idee, Busfahrer in Niedriglohn-Gesellschaften auszugliedern, wo dann das Arbeitsamt Lohnaufstockungen vornehmen musste. Erst als Frau Dr. Nikkutta diesem Spuk ein Ende bereitet hatte, kehrte wieder so halbwegs Normalität bei der BVG ein.
Hintergrund ist, dass Planbarkeit und Sicherheit der Fahrgäste immer an erster Stelle stehen. Einen verlässlichen Betrieb wird es im Rahmen eines Streiks mit Arbeitsniederlegung aber nicht geben können. Vielmehr ist das Sicherheitsrisiko zu hoch, dass wir Fahrgäste uns mit der Hoffnung auf ein vermeintliches Angebot auf den Weg machen und uns dann in zu volle Fahrzeuge oder auf Bahnsteigen drängeln. Selbst ein Notfallfahrplan würde daran nichts ändern. Denn sind wir mal ehrlich, das kennt wahrscheinlich jeder und jede: Wenn ich die Chance vermute, dass mein Bus oder meine Bahn vielleicht doch fährt, mach ich mich erstmal auf den Weg.

[dialog.hochbahn.de]
Zitat
Kirk
beim NDR steht:

Hohes Sicherheitsrisiko für Fahrgäste
Fahrgäste würden sich laut Hochbahn einem hohen Sicherheitsrisiko aussetzen, wenn sie "mit der Hoffnung auf ein vermeintliches Verkehrsangebot in zu volle Fahrzeuge oder auf Bahnsteigen drängeln." Auch ein möglicher Notfallplan würde daran nichts ändern, so das Unternehmen.

Sicherheitsrisiko?
Heute gab es tatsächlich auch automatische Durchsagen. Der Sprecher pustete aber so ins Mikro, dass es irgendwie schwerer wurde ihn zu verstehen.

Eher peinlich diese sensationsgierende Sachen - Sicherheitsrisiko. Ist nen Streik - nichts ungewöhnliches. Man muss halt schauen, wie man sich für einen Tag umorganisiert - hab das Gefühl der Untergang des Abendlandes steht an. Empfinde diese Sensationsgier eher inzwischen als peinlich.
Auf jeden Fall ist die Fahrplanauskunft schon angepasst.
U-Bahn und hha Busse sind raus. Sprich viel zu Fuß gehen ;)
Zitat
NVB
Von Herrn Falk stammte schließlich die Idee, Busfahrer in Niedriglohn-Gesellschaften auszugliedern, wo dann das Arbeitsamt Lohnaufstockungen vornehmen musste. Erst als Frau Dr. Nikkutta diesem Spuk ein Ende bereitet hatte, kehrte wieder so halbwegs Normalität bei der BVG ein.

Cooler Typ. Die Billigtochter BT wurde 1999 gegründet, der Mann fing aber erst 2004 beim Mutterunternehmen BVG an! Wie hat er denn das geschafft? Wie erklärst du aber dagegen, dass seit 2007 durch den TV-N in Tochter und Mutter der gleiche Tarifvertrag gilt? Wieso ist seit 2014 der Betriebsteil Straßenbahn der BT wieder in die BVG eingegliedert?

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
aahz77
Wenn wir jetzt mal alle ein Jahr lang schlucken würden, wird sich die Inflation wieder einigermaßen beruhigen. Das wird unsere Wohlstandsgesellschaft verkraften können müssen, ansonsten riskieren wir eine Abwärtsspirale.
Wird sie nicht. Das wird nur gerne von jenen Arbeitgeber bzw. Lobbyvereinen verlautet, die Ende letzten Jahres die größten Gewinne aller Zeiten gemacht haben -- nachdem sie bei der Politik ständig um Hilfen bettelten und mit großen Prophezeiungen über Verwerfungen Ängste schürten.

Es ist bei der Kommunikation doch immer der falsche Zeitpunkt.

Niedrige Arbeitslosigkeit, hohe Umsätze, Steuereinnahmen: Bloß nicht streiken und viel fordern! Das würgt den Aufschwung ab! Schulden abbezahlen und bei schlechteren Zeiten investieren, um Binnenwirtschaft anzukurbeln!
Schlechtere Zeiten: Wir haben keine Geld! Jetzt kann man doch nicht streiken!
Hohe Gaspreise: höhere Löhne sind nicht drin für Euch!

Die Chose mit der Lohn-Preis-Spirale haut ja eben nicht hin, da die Inflation bzw. die Preise schon vorher stiegen und nicht die Löhne. Zudem machen, egal ob bei einem Verkehrsunternehmen oder Industriebetrieb, die Personalkosten nicht 100% der Kosten aus, sondern nicht einmal die Hälfte bei personalintensiven Verkehrsdienstleistungen. Oder anders: kriegt ein Busfahrer 10% mehr Gehalt (die er versteuert und zum Konsum benutzt), gehen die Personalkosten des Verkehrsbetriebs nicht um 10% nach oben.

Letztes Jahr gab's eine Inflation von fast 10%. Die Gehälter stiegen um 1,8% im Frühjahr. Im Vorjahr waren es nur 1,4%. Wenn man jetzt 4,5% erhöht und weiterhin von einer Inflation von 5-7% für dieses Jahr ausgeht, ist das ein massiver Verlust. Und der kommt nicht rein, wenn man nun ein, zwei Jahre in finanziellen Sorgen lebt und sich einredet, irgendwann werden die Arbeitgeber von sich aus hohe Lohnsteigerungen anbieten. Haben sie noch nie und werden es auch nie tun. Ist ja auch nicht ihr Job.

Ansonsten kann ich nur raten, wer wirklich von diesem Mythos überzeugt ist, er möge seinen Beitrag zur Bekämpfung der Inflation leisten und freiwillig auf einen Teil seines Gehalts verzichten. Vielen Dank für Euren Einsatz.

Dass die Beamten und Angestellten der Länder kürzlich niedrigere Steigerungen hatten, war auch keine aktuelle Entscheidung, sondern lag am schon länger geltenden Tarifvertrag. Und genau deshalb möchten Arbeitgeber gerne möglichst lange Zeiträume, damit Gewerkschaften nicht jahresaktuell neu verhandeln können. Und der Tarifvertrag der Hochbahn lief halt Ende letzten Jahres aus, genau wie der TVöD für Bund und Kommunen, die 10,5% oder mindestens. 500 Euro fordern. Erreichen werden sie es natürlich nicht, aber würde man mit einem Vorschlag ins Rennen gehen, wo die Arbeitgeber beim ersten Verhandlungstag "super, akzeptieren wir" rufen, weiß doch auch jeder, dass man ziemlich schlecht verhandelt hat.
Also ich habe mal im Scherz von einem Hochbahner zuhören bekommen, dass das Firmenkürzel HHA für "Hier hungern Angestellte" stehen würde.

Wenn ich mir die jüngste Werbung der Hochbahn für den Berufseinstieg als Zugfahrer anschaue wo ein Grundgehalt angegeben wird, dass ich bei der Bahn als Tf mit meinem Nettogehalt überbiete, dann muss da was passieren. Klar ist die Ausbildung bei der Bahn bei weitem umfangreicher, aber das Berufsbild -gerade beim direkten Vergleich mit der S-Bahn- ähnelt sich halt schon sehr und wenn man nicht in absehbarer Zeit auch im U-Bahnbetrieb "geplante Angebotseinschränkungen" haben will, wie sie es im Herbst beim Busbetrieb nannten muss sich da was nach oben verändern. Bei der S-Bahn fangen immer wieder ehemalige Zugfahrer und Busfahrer an - nicht zuletzt wegen der Bezahlung.

Wir leben nunmal im Kapitalismus, haben einen eklatanten Fachkräftemangel an allen Ecken und Enden in dieser Gesellschaft, leben in einer teuren Großstadt UND haben Rekordinflation! Wer Leute finden und halten will muss gut bezahlen und gute Arbeitsbedingungen bieten. Wie sagen meine neoliberalen Jünger von der FDP immer so schön? "Der Markt regelt das schon." ^^

Als junger Mensch stehe ich dem ganzen ziemlich gelassen gegenüber und denke mir sowas wie (Achtung Sarkasmus!): "Wir haben von unseren Eltern und Großeltern zwar einen Wüstenplaneten vererbt bekommen, aber immerhin können wir uns unseren Arbeitgeber frei aussuchen und mit dem Argument vom Fachkräftemangel eine vernünftige Bezahlung erzwingen."

Auch hier gilt: "Der Markt regelt das schon."

Ich werde morgen meine Routen soweit möglich ohne die Hochbahn planen und wenn es sein muss, habe ich auch das Geld für ein Taxi - von 24 Stunden Streik geht die Welt wirklich nicht unter! Ich drücke den Angestellten der Hochbahn die Daumen, dass sie einen möglichst guten Abschluss erzielen werden.
Zitat
HOCHBAHN-Fan
Wenn ich mir die jüngste Werbung der Hochbahn für den Berufseinstieg als Zugfahrer anschaue wo ein Grundgehalt angegeben wird, dass ich bei der Bahn als Tf mit meinem Nettogehalt überbiete, dann muss da was passieren. Klar ist die Ausbildung bei der Bahn bei weitem umfangreicher, aber das Berufsbild -gerade beim direkten Vergleich mit der S-Bahn- ähnelt sich halt schon sehr und wenn man nicht in absehbarer Zeit auch im U-Bahnbetrieb "geplante Angebotseinschränkungen" haben will, wie sie es im Herbst beim Busbetrieb nannten muss sich da was nach oben verändern. Bei der S-Bahn fangen immer wieder ehemalige Zugfahrer und Busfahrer an - nicht zuletzt wegen der Bezahlung.
was mich als Externer wundert. Vom Auftritt und Darstellung hat doch die HOCHBAHN die Nase vorn. Heißt doch ja auch "HOCHBAHN-Fan" und nicht "S-Bahn-Fan" ;-). Hochbahn packt an und es klappt. S-Bahn kackt ab und es klatscht. Aber ja, ein guter Ruf zahlt einem auch nicht die Miete.
Zitat
HOCHBAHN-Fan
aber immerhin können wir uns unseren Arbeitgeber frei aussuchen
Das denke ich mir immer, wenn Leute sich bei mir über Beamte auslassen.
Beim HVV hat man in der Fahrplanauskunft ALLE Linien rausgenommen, die von der Hochbahn gefahren werden.

So wird beispielsweise vorgeschlagen, wenn ich nach Bramfelder Chaussee will, soll ich nach Hoheneichen fahren und dann 48 Minuten zu Fuß gehen.

Ich bin gespannt, wie voll die Straßen morgen sein werden...
Moin,

da bei der U-Bahn nicht nur ein Großteil der
Fahrer streiken sondern auch ein Großteil der
Stellwerker sieht es mit einem Notbetrieb
verbunden mit vollen Zügen wohl eher
schlecht aus 😂 !

Allen Kritikern des Streiks ist es unverändert,
meiner Meinung nach egal was ein Fahrer
verdient Hauptsache Bus und Bahn fahren.

Denkt doch einmal nicht nur über die
Beförderung von A nach B nach, sondern
auch darüber ob so ein verantwortungsvoller
Job auch eine vernünftige Bezahlung verdient.

Gruß
Kay Ganz
Ich denke auch, dass es das sinnvollste ist, wenn gar nichts fährt. Das ist ein übersichtliches übersichtliches Angebot, dass garantiert angeboten werden kann. ;)

Außerdem zeigt es die größte Wirkung (im Sinne der Streikenden).

Ob die HOCHBAHN das ganz geschickt ausnutzen kann, um Bauarbeiten von Nichthochbahnunternehmen dann ungestört (da ja kein Betrieb ist) durchführen lassen zu können, ist dann noch eine andere Frage.
Wenn im Stellwerk auch gestreikt wird, kann mir keiner erzählen das eine U5 bei Streik fahren wird.
MOIA ist übrigens ganzen Tag heute ausgebucht und es sind wirklich viele TAXEN unterwegs. Das freut mich natürlich für das Gewerbe.

Zitat
Computerfreak

Ob die HOCHBAHN das ganz geschickt ausnutzen kann, um Bauarbeiten von Nichthochbahnunternehmen dann ungestört (da ja kein Betrieb ist) durchführen lassen zu können, ist dann noch eine andere Frage.
Lässt sich das so schnell organisieren?
Zitat
Computerfreak
MOIA könnte ja einfach mal an der Nachfrage orientierte Marktpreise nehmen...

Idealerweise in einen VEB umwandeln? Ja Moin, wir haben Kapitalismus und nicht Kommunismus / Sozialismus!

Gruß T.
Zitat
kalle_v
Zitat
aahz77
Wenn wir jetzt mal alle ein Jahr lang schlucken würden, wird sich die Inflation wieder einigermaßen beruhigen. Das wird unsere Wohlstandsgesellschaft verkraften können müssen, ansonsten riskieren wir eine Abwärtsspirale.
Ansonsten kann ich nur raten, wer wirklich von diesem Mythos überzeugt ist, er möge seinen Beitrag zur Bekämpfung der Inflation leisten und freiwillig auf einen Teil seines Gehalts verzichten. Vielen Dank für Euren Einsatz.

Das ist kein Mythos, sondern Mathematik. Mehr Lohn => höhere Personalkosten => Firmen erhöhen die Preise => Inflation. Und gerne wieder von vorne.

Und damit argumentierst Du für meine Sichtweise. Verzicht auf Streik => Verzicht auf inflationsbegründete Gehaltserhöhung (quasi - ich kann ja nicht verhindern, daß die zuständige Gewerkschaft trotzdem kämpft) => Dämpfung der Inflation.

Gruß T.
Zitat
aahz77
Idealerweise in einen VEB umwandeln? Ja Moin, wir haben Kapitalismus und nicht Kommunismus / Sozialismus!

Ja und gerade im Kapitalismus werden an der Nachfrage orientierte Marktpreise verlangt. Im Moia-Preissystem ist ohnehin ein nachfrageorientierter Komfortzuschlag enthalten, so dass sie dies auch so handhaben. Allerding ist die Frage, wie kurzfristige die Nachfragealgorithmen in die Preisgestaltung eingreifen. Mir werden im übrigen gerade spontane Fahrten (Abfahrt in 7-10 min vom Hbf.) angeboten, die Preise erscheinen auch üblich.
Zitat
aahz77
Und damit argumentierst Du für meine Sichtweise. Verzicht auf Streik => Verzicht auf inflationsbegründete Gehaltserhöhung (quasi - ich kann ja nicht verhindern, daß die zuständige Gewerkschaft trotzdem kämpft) => Dämpfung der Inflation.

Dies widerspricht aber eklatant der Behauptung, wir würden im Kapitalismus leben. Eigenschaft der Marktwirtschaft als Bestandteil des Kapitalismus ist, dass eine Preisfindung über Angebot und Nachfrage stattfindet. Wenn die Beschäftigten nicht mit dem angebotenen Preis zufrieden sind, ist es - auch und gerade im Kapitalismus - ihr gutes Recht, ihre Leistungen zumindest zeitweise nicht mehr anzubieten.

Warum sollten diese massive Verluste im Reallohn hinnehmen, wenn sie nichts für die derzeitige Inflation können? Da hätten vorher schon alle Lieferanten auf Preiserhöhungen und zu Lasten ihrer Eigentümer und Aktionäre auf Rendite verzichten können und müssen, um ein Zeichen zu setzen, dass ein gemeinsames Interesse an einer Dämpfung der Inflation besteht.
Aufgrund des Warnstreiks bei der HOCHBAHN sind folgende Servicestellen geschlossen:

- Hauptbahnhof Süd
- Barmbek
- Jungfernstieg
- Johanniswall


Die Hochbahn-Servicestellen Billstedt und Wandsbek Markt sind geöffnet.

Alle anderen Servicestellen sind nicht betroffen, da nicht von der Hochbahn oder mit Fremdpersonal besetzt.

Freundliche Grüße

Roman – Der Hanseat
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