Müssen wir hier ernsthaft immer noch über die "Lohn-Preis-Spirale" diskutieren? Dass die Arbeiter über 5% Lohnverlust hinnehmen müssen ist ok, aber wehe auch nur ein kleiner Anteil der Inflation ist bedingt durch gestiegene Personalkosten?

Wenn die Hochbahn jetzt 10% mehr zahlen würde, würde selbst bei kompletter Kostendeckung das Ticket bei weitem nicht um 10% teurer. Und jeder mit einem grundlegenden Verständnis von Mathematik sollte verstehen dass daraus dann kein exponentielles Wachstum entsteht.

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Lopi2000

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aahz77
Und damit argumentierst Du für meine Sichtweise. Verzicht auf Streik => Verzicht auf inflationsbegründete Gehaltserhöhung (quasi - ich kann ja nicht verhindern, daß die zuständige Gewerkschaft trotzdem kämpft) => Dämpfung der Inflation.

Dies widerspricht aber eklatant der Behauptung, wir würden im Kapitalismus leben. Eigenschaft der Marktwirtschaft als Bestandteil des Kapitalismus ist, dass eine Preisfindung über Angebot und Nachfrage stattfindet. Wenn die Beschäftigten nicht mit dem angebotenen Preis zufrieden sind, ist es - auch und gerade im Kapitalismus - ihr gutes Recht, ihre Leistungen zumindest zeitweise nicht mehr anzubieten.

Warum sollten diese massive Verluste im Reallohn hinnehmen, wenn sie nichts für die derzeitige Inflation können? Da hätten vorher schon alle Lieferanten auf Preiserhöhungen und zu Lasten ihrer Eigentümer und Aktionäre auf Rendite verzichten können und müssen, um ein Zeichen zu setzen, dass ein gemeinsames Interesse an einer Dämpfung der Inflation besteht.

Punkt 1 stimmt zwar, passiert aber effektiv nicht. Oder kündigst Du Deinen Arbeitsvertrag, wenn Du keine Gehaltserhöhung bekommst (sofern Du kein anderweitiges, besseres Angebot findest)?

Punkt 2 stimmt zwar auch, scheitert aber ebenfalls an der Realität: Keiner will den ersten Schritt tun.

Gruß T.

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aahz77
Punkt 1 stimmt zwar, passiert aber effektiv nicht. Oder kündigst Du Deinen Arbeitsvertrag, wenn Du keine Gehaltserhöhung bekommst (sofern Du kein anderweitiges, besseres Angebot findest)?

Da ich keinen habe, stellt sich die Frage bei mir nicht. Aber warum sollte ich mich unter Wert verkaufen? In einem bestimmten Rahmen kann man das natürlich machen und wegen einmalig wenigen Prozent mehr oder weniger wird es sicher keine große Kündigungswelle geben, aber langfristig müssen Arbeitgeber und Arbeitnehmer natürlich zu für beide sinnvollen Konditionen zusammenfinden, um neue Fachkräfte zu gewinnen und bestehende zu halten.

Da die Gewinnmaximierung allgemein anerkanntes unternehmerisches Ziel ist und teils von Finanzämtern sogar eingefordert wird, muss es solche Verhandlungsprozesse geben und der Streik ist ein wichtiges Mittel im Rahmen dieser Verhandlungsprozesse. Darauf zu verzichten führt aus für die Arbeitnehmer angesichts der angestrebten Gewinnmaximierung der Unternehmen in letzter Konsequenz zu Nachteilen, wie man in den vergangenen Jahren in einigen Branchen sehr gut beobachten konnte.

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Sascha Behn
Im Gegenzug sind aber auch deutlich weniger Züge unterwegs, das da Taktangebot abgebaut wird.

Ja, natürlich, aber es ging ja gerade um die Idee einer Personaleinsparung vor allem angesichts des Fachkräftemangels. Da man im Normalfall nur Buslinien, die in sehr dichtem Takt bedient werden, in Straßenbahnen umstellt, um dort starke Verkehre zu bündeln, geht es in der Regel um sinnvolle Taktausdünnungen z.B. von 3- auf 5-min-Takt, so dass keine wirklich nachteiligen Taktausdünnungen passieren. Ansonsten wäre ja die Einstellung des Bus- und Bahnbetriebs und die vollständige Umstellung auf Moia und Co. der idealer ÖPNV.

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Lopi2000
Ja, natürlich, aber es ging ja gerade um die Idee einer Personaleinsparung vor allem angesichts des Fachkräftemangels. Da man im Normalfall nur Buslinien, die in sehr dichtem Takt bedient werden, in Straßenbahnen umstellt, um dort starke Verkehre zu bündeln, geht es in der Regel um sinnvolle Taktausdünnungen z.B. von 3- auf 5-min-Takt, so dass keine wirklich nachteiligen Taktausdünnungen passieren. Ansonsten wäre ja die Einstellung des Bus- und Bahnbetriebs und die vollständige Umstellung auf Moia und Co. der idealer ÖPNV.

Es würden dann ja nicht so viele Strecken geben und davon mal abgesehen benötigt man dafür auch wieder extra Werkstattpersonal und Mitarbeiter für die Schienen- und Oberleitungspflege und sonstiges. Und wenn es dann im Busbereich optimiert ist, was die Anzahl der Mitarbeiter angeht, dann müsste man auch hier für eventuelle Ersatzverkehre mehr Busse und mehr Personal haben. Und da Schienenverkehr immer etwas teurer ist, kann man sich dann mal ausrechen, was, oder ob man wirklich etwas sparen würde.

Der Kostenanteil der Schienen- und Fahrdrahtpflege liegt in München bei einem 10-Min-Takt etwa bei 6 Prozent der Fahrerkosten bezogen auf einen täglichen 20-Stunden Betrieb. Die durchschnittlichen Busfahrerkosten liegen beim 2,1fachen der Straßenbahnfahrerkosten. Die Wartungskosten der Straßenbahnen liegen bei weniger als 30 Prozent der entsprechenden Buskosten.

Hallo,

Zitat
Kirk
Ich glaube das wird immer genannt wenn man garnicht weiß welcher Bus nun genau.

Es wird eher so gewesen sein, dass man hvv und VHH verwechselt hat. Der Satz wäre sonst grammatikalisch falsch - von der HVV passt nicht. ;-)

Bus oder Linienbus wäre wohl einfach zu einfach gewesen...

Zitat
Kirk
Kommt dann ein Bus oder die Bahn wird aus Gewohnheit eingestiegen.

Das ist mir auch schon passiert. Was mir auffällt, dass die Leute halt - bis auf wenige Ausnahmen - dann komplett von der Rolle sind. Gut, dass die nicht nach Navi laufen. :-D

Grüße
Boris

Zitat
Boris Roland

Das ist mir auch schon passiert. Was mir auffällt, dass die Leute halt - bis auf wenige Ausnahmen - dann komplett von der Rolle sind. Gut, dass die nicht nach Navi laufen. :-D

Ist aber bei den Autofahrern nicht anders. Es kommt immer wieder vor, dass Autofahrer ins Wasser fahren, weil sie die im Navi verzeichnete Fähre für eine Straße halten und gerade keine Fähre für sie dasteht ...

Die Verhandlungen gestern waren übrigens ergebnislos.

Freundliche Grüße

Roman – Der Hanseat

Am 10ten geht's weiter

... Und ich gönne den Fahrern und Fahrerinnen einen Erfolg.

Zitat
NVB
... Und ich gönne den Fahrern und Fahrerinnen einen Erfolg.

Was bedeutet denn jetzt ein Erfolg...
Man wird aufeinander zugehen müssen und man bekommt nie das, was man fordert, das kann somit nur ein Kompromiss werden.
Auch wenn das etwas negativer ausfällt, rühmt sich eine Gewerkschaft dennoch und stellt sich als Sieger hin, das man hart gekämpft hätte.
Das wird sich somit jeder Mitarbeiter hinter selbst überlegen müssen, ob er es gut fand, oder nicht.
Das Problem ist heute doch eher, das man nur für wenige kämpft, weil die meisten gar nicht in der Gewerkschaft sind und somit kann man nur bedingt einen Druck aufbauen.
Das ist ja letztendlich alles geregelt, wie das bei nicht Mitgliedern für Rechte gibt.

Also dann müssen ja alle Fahrenden bei der HHA in der Gewerkschaft sein. Fuhr ja nichts aber ohne Mitglieschaft gibt es auch kein Streikgeld.

Zitat
Kirk
Also dann müssen ja alle Fahrenden bei der HHA in der Gewerkschaft sein. Fuhr ja nichts aber ohne Mitglieschaft gibt es auch kein Streikgeld.

Vielleicht liest du dich da einfach mal kurz durch, dann hat sich der Beitrag schon ganz von allein erledigt.

[www.verdi.de].

Danke, aber keine Unterstützungsleistungen kann schon blöd sein. Ich hab mich damals beim Eintritt auch nicht in Unkosten gestürzt. Muss ja nicht Verdi sein ;-).

Zitat
Kirk
Danke, aber keine Unterstützungsleistungen kann schon blöd sein. Ich hab mich damals beim Eintritt auch nicht in Unkosten gestürzt. Muss ja nicht Verdi sein ;-).

Schon, aber wenn der Arbeitgeber dir keine Arbeit oder Schicht gibt, dann kannst du ja nichts dafür.
Beamte dürfen ja auch nicht streiken und bekommen trotzdem kurz danach das, was die Angestellten bekommen haben.
Solange es um einem Warnstreik geht, sollte das kein Problem sein.

Zitat
NVB
... Und ich gönne den Fahrern und Fahrerinnen einen Erfolg.

Du wolltest noch deine Lügen über Herrn Falk mit einem Bedauern zurücknehmen.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!

Zitat
B-V 3313

Zitat
NVB
... Und ich gönne den Fahrern und Fahrerinnen einen Erfolg.

Du wolltest noch deine Lügen über Herrn Falk mit einem Bedauern zurücknehmen.

Bei den sind es doch ziemlich viele, da fällt der eine nun auch nicht mehr auf.
Vielleicht zieht man mit dem Buntstift gerade neue Makierungen auf dem Stadtplan.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.02.2023 16:26 von Thomas S..

Moin,

Zitat
Thomas S.
...
Vielleicht zieht man mit dem Bundstift...

Lehrling bei der Bundesverwaltung?

Zitat
Sonnabend

Lehrling bei der Bundesverwaltung?[/quote]

War vielleicht doch kein Tippfehler. Wäre besser gewesen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.02.2023 16:32 von Thomas S..