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Olympiabewerbung und ÖPNV Ausbau
geschrieben von MisterX 
Zitat
Lopi2000
Ja, aber vom Zeitpunkt der Vergabe an (Paris hat irgendwann 2017 den Zuschlag bekommen) hätte man sicher bei allen entsprechenden Großprojekten darauf geachtet, sie entweder vor den Spielen fertig zu stellen oder die Infrastruktur während der Spiele zumindest nutzen zu können.

Und genau deshalb meinte BÜ Liliencronstraße oben, dass die Horner Geest jetzt nicht fertig werden würde, sondern später, damit 2024 keine Großbaustelle ist.
Zitat
MisterX
Und genau deshalb meinte BÜ Liliencronstraße oben, dass die Horner Geest jetzt nicht fertig werden würde, sondern später, damit 2024 keine Großbaustelle ist.

Ja, man hätte aber genauso gut auch 2017 ordentlich Tempo machen können und die Strecke rechtzeitig zu Olympia fertig haben können. Mit einer Großveranstaltung im Nacken kann man vieles ordentlich beschleunigen.
Zitat
Lopi2000
Zitat
MisterX
Und genau deshalb meinte BÜ Liliencronstraße oben, dass die Horner Geest jetzt nicht fertig werden würde, sondern später, damit 2024 keine Großbaustelle ist.

Ja, man hätte aber genauso gut auch 2017 ordentlich Tempo machen können und die Strecke rechtzeitig zu Olympia fertig haben können. Mit einer Großveranstaltung im Nacken kann man vieles ordentlich beschleunigen.

Warum hätte man Planungsressourcen und Geld in eine Strecke stecken sollen, die gar keine olympische Stätte anbindet? Der Fokus hätte dann doch auf dem kleinen Grasbrook gelegen, um dort die Verlängerung fertigzustellen. Horner Geest wäre dann sicherlich erst später gekommen.
Zurück zu Olympia 2040: Was ist denn überregional noch zu tun? Fehmarbelthinterlandanbibdung sollte ja noch funktionieren, aber bei der Bahnstrecke Hamburg/Hannover sehe ich da keine Verbesserung.
Moin,

interessant ist die Bewerbung auch aus ökonomischer Betrachtung [www.ndr.de]

Ich selbst bin da mittlerweile relativ neutral. Es gab eine große Euphorie zur letzten Bewerbung, Feuer und Flamme allenthalben, auch bei mir, die dann durch die
Abstimmung egalisiert wurde.
Wir sind mittlerweile ein Volk von Skeptikern und Zweiflern geworden, das bremst uns an so vielen Stellen. Es ist völlig egal was entschieden wird, die Motzkies und Nimbys
sind immer zur Stelle und wissen alles besser. Will nicht heißen, dass ich nicht auch das eine oder andere kritisch bewerte.

Im Zuge der aktuellen Münchener Bewerbung spekuliert man mit dem Flow aus der ersten Olympiazeit und den damit verbundenen neu zu bauenden Schnellbahnen, Infrastruktur und Wohnungen.
Moin von einem langjährigen stillen Mitleser,

angesichts der neuen Olympiapläne habe ich zum Vergleich mal das Mobilitätskonzept aus dem November 2015 zur letzten Hamburger Olympiabewerbung herausgekramt.

Dort wurden viele benötige oder vorausgesetzte Verbesserungen an Strecken und Bahnhöfen genannt, die noch nicht erfolgt sind:

S-Bahn (ohne Fahrzeugbeschaffung, Signalisierung, Stromspeisung, Störfälle):
- S5 bis Kaltenkirchen
- S4 bis Ahrensburg-Gartenholz
- S6 Elbgaustraße - Harburg Rathaus
- 17 Stunden täglich Verkehr im HVZ-Takt (Ganztägige S-Bahn Verstärkerlinien, kein Flügeln in Ohlsdorf)
- Langzüge auf S2 und S6
- Weichentrapez östlich von S Nettelnburg
- Zwei Weichentrapeze im Bereich Veddel
- Neue Abstellanlage in Halstenbek

U-Bahn (ohne Fahrzeugbeschaffung, Signalisierung):
- U4 bis Horner Geest
- 17 Stunden täglich Verkehr im HVZ-Takt
- Bau der U-Bahn-Elbbrücke zum Moldauhafen (bis nach Olympia nur als Fußgängerbrücke)
- Zweigleisiger Ausbau der Moorkampkurve im oberirdischen Bereich —> Entlastung der Innenstadt durch Ableitung einiger U2-Züge auf die U3 & Flexibilität
- Weichenein- und umbau Saarlandstraße
- Gleiswechsel Osterstraße
- Neubau U Sternschanze
- Zusätzlicher Zugang: Feldstraße, Rathaus, U2 Schlump, Hagenbecks Tierpark
- Zusätzlicher Aufzug: Stephansplatz, Messehallen, HBF (4x)
- Verschiebung Bahnsteig Landungsbrücken nach Osten in den geraden Bereich inkl. weiteren Treppen
- Verbreiterung Bahnsteige HBF Nord mithilfe der U5-Bahnsteige
- kleinere weitere Verbesserungen HBF Nord, HBF Süd, Jungfernstieg

Fernverkehr (nur Infrastruktur)
- Fehmarnbelttunnel
- Fernbahnhof Diebsteich
- Eventuell Öffnung der Südfassade am Hbf —> vermutlich mit autofreier Steintorbrücke wie im Hauptbahnhofkonzept
- Elektrifizierung des Gleises am Großmarkt inkl. Kreuzungsgleis —> Behebung der Eingleisigkeit auf der Strecke nach Berlin, ohne die Strecken nach Lübeck und nach Harburg zu beeinträchtigen.
- In Harburg 1-2 nach Süden zeigende Stumpfgleise auf dem mittleren Bahnsteig —> für endende Züge und Umstieg auf die S-Bahn
- Verlängerung der Fußgängerbrücke in Harburg nach Osten
- Temporäre Verlängerung bestimmter Bahnsteige in Kiel Hbf, Lübeck Hbf, Bad Oldesloe, Rostock Hbf, Schwerin Hbf, Ludwigslust, Büchen, Salzwedel, Rotenburg (Wümme) und Buchholz (Nordheide) auf 400m für Züge mit 14 Dostos und Sandwich-Loks
- Zweiter Fernbusbahnhof (z.B. Veddel oder Diebsteich) und weitere Fernbusflächen am Flughafen
- Dritter temporärer Fernbusbahnhof
- Temporäre P+R Shuttlestandorte am Stadtrand

Damals hat man mit insgesamt 4,0 Mio. individuellen Zuschauer:innen gerechnet.
Nur als Beispiel: Täglich sollten bis zu 80.000 TAGESgäste von außerhalb Norddeutschlands an- und wieder abreisen (und Berlin wurde zu Norddeutschland gezählt).

Viele Grüße



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.06.2025 18:47 von Vheteno.
Moin,

interessanter Ansatz.
Wenn ich die neuen Überlegungen richtig verstanden habe, will man sich auf die Veranstaltungsbereiche City und Altona konzentrieren - und dahin sind ja schon recht leistungsfähige Korridore vorhanden, also kann man wohl die alten Überlegungen nicht 1:1 übernehmen.
Hamburg, deine Olympia-Träume…

Es hört sich immer fast so an, als müsse man nur die Hamburger von den Plänen überzeugen und hätte den Zuschlag für die Ausrichtung der Spiele dann bereits.

Seit November 2015 (gescheitertes Referendum für potentielle Spiele 2024) hat sich ja -wenn man mal nur durch die ÖPNV-Brille auf die Stadt schaut- einiges geändert:
-Der Bau wichtiger S-Bahn-Projekte wie die S4 und S5 sind endlich in die Umsetzung gekommen
-Die U4 wurde weitergebaut
-Mit dem Bau der U5 wurde begonnen
-Der neue Fernbahnhof Altona ist im Bau

Fundamental für die aktuellen Olympia-Pläne (Olympiastadion im Volkspark) wäre auf jeden Fall auch eine zeitnahe Realisierung der S6 nach Bahrenfeld/Osdorf.

Sprechen wir von einer möglichen Ausrichtung der Spiele 2040 und sind alle begonnen Projekte bis dorthin realisiert worden (wovon bei den meisten auszugehen ist), wäre Hamburg m.E. im Bereich Nahverkehr gut für die Spiele gerüstet.

Die Probleme bei einer Ausrichtung von Olympia sehe ich eher im Fernverkehr:
-Der Hauptbahnhof -heute schon hoffnungslos überlastet- würde solch einem Groß-Event über Wochen nicht standhalten. Selbst im Falle der geplanten Umgestaltung wäre Chaos vorprogrammiert.
-Der Flughafen ist -international betrachtet- ein Witz. Viel zu klein, strenge Nachtflugbeschränkungen (zurecht!) und keine Interkontinentalflüge (sieht man mal den beiden nach Dubai und Quatar ab). Schaut man sich mal Paris (den letzten Ausrichter Olympischer Spiele an) hat man es hier mit der 5-6-fachen Kapazität an Flugreisenden (allein mit CDG und Orly) zu tun.

Schaut man mal auf die Straßen, hätte man mit der A7, die bis dahin sicher fertig sein wird, ein Nadelöhr weniger.
Den Verkehr in der Stadt dagegen sehe ich kritisch, da gerade im City-Bereich rund um die Alster viel gesperrt sein wird.
Eine Sperrung der fast gesamten Innenstadt -wie es in Paris letztes Jahr der Fall war- wird in Hamburg schwer umsetzbar sein.

Ich sehe von der vorhandenen Infrastruktur her deutsche Städte wie München und auch Berlin deutlich vor Hamburg was die Möglichkeit Ausrichtung reibungsloser Spiele betrifft.

So schön olympische Sommerspiele in Hamburg auch wären, so groß wäre m.E. der Pain für die Bevölkerung.
Daher sage ich -wie schon auch 2015- NOlympia in Hamburg!
Zitat
rocco83
Schaut man mal auf die Straßen, hätte man mit der A7, die bis dahin sicher fertig sein wird, ein Nadelöhr weniger.

Guter Punkt!
Auch die A26 von Drochtersen bis zur A1 könnte bis dahin fertig sein. Ebenso die A20 von Bad Segeberg bis Drochtersen (inkl. Elbtunnel).
Die Planungen für die A21 von Bargteheide und der A39 sowie der A39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg könnten evtl. auch voran getrieben werden.
Die A26-Ost wird auch fertig sein und damit der Ost-West-Fernverkehr, Pkw wie Schwerlast, aus der City herausgehalten.
Kritisch ist die S6, da die Science City nach meinem Kenntnisstand ein wichtiger Baustein in der Bewerbung ist.

Es ist sehr anspruchsvoll bis 2040 die S6 wenigstens bis dorthin fertig zu haben. Und das halte ich auch nur für möglich, wenn der VET nicht gebaut wird, denn sonst könnte die S6 erst nach Inbetriebnahme des VET starten.

Überhaupt VET: wenn dieser gebaut wird, sind die Bauarbeiten zu den Olympischen Spielen in vollem Gange, mit viel Straßensperrungen und ggf. Sperrung des City-Tunnels der S-Bahn.

Mein Fazit: bevor es keinen Plan zum VET gibt sollte keine Bewerbung abgegeben werden.
Zitat
Neu Wulmstorf
bevor es keinen Plan zum VET gibt...

Was bedeutet das? Es gibt m.W. bislang keinen Plan und das ist schon länger so. Davor, also irgendwann in der Vergangenheit, sollte keine Bewerbung abgegeben werden? Wurde sie ja auch nicht. Also was soll das sagen?

"Bevor es einen Plan gibt.." oder "Solange es keinen Plan gibt..." würde ich verstehen.


Gruß, Matthias
Zitat
Neu Wulmstorf
Mein Fazit: bevor es keinen Plan zum VET gibt sollte keine Bewerbung abgegeben werden.

Oder man beerdigt den VET.
Vom VET sollte man das keinesfalls abhängig machen.

Die Spiele verteilen verteilt sich nach der Konzeption auf viele Orte, dass heißt es wird auch nicht immer die eine Veranstaltung an einem Ort geben.
Insofern sind auch die Verkehrsströme entzerrter.

Was sonst noch die Infrastruktur betrifft, wenn die S4 steht soll ja eine Teilentlastung des HbF erfolgen, mal sehen wie es dann auch um Diebsteich bestellt ist.

Der Flughafen hat noch Ausbaupotential, der Ausbau des Pier-Süd mit weiteren Gates und sechs zusätzlichen Stellplätzen und Fluggastbrücken ist nach Corona
erstmal zurückgestellt worden und auch die Shuttle-Gates sind von einer Auslastung noch weit entfernt.
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