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Kreuzung mit beweglichen Zungen
geschrieben von Fahrsteiger 
ich habe mal eine Frage zu einer speziellen Art von Kreuzungen, nämlich solche mit beweglichen Zungen. Optisch sieht die diese Art von Kreuzung aus wie zwei getrennt gegenüberliegende Weichen, nur mit dem Unterschied, das die Zungen sich nicht wie bei einer normalen Weiche bogenförmig an das Gleis anschmiegen, sondern geradlinig auf dieses zuführen.

Wenn man mit dem Zug über so eine Kreuzung fährt, sind die Erschütterungen im Zug geringer als bei herkömmlichen Kreuzungen. Aber rein von der Betrachtung der Konstruktion müsste ein Zug, der eine solche Kreuzung befährt, einen kleinen Versatz nach rechts oder links machen - nur der bleibt eben aus. Warum ich auf diese Idee komme: man betrachte z.B. die Kreuzung beim Abzweig der Strecke Berlin - Frankfurt hinter dem Bahnhof Karlshorst nach Süden auf den Außenring. Das Streckengleis Richtung Frankfurt ist absolut geradlinig.

Die beiden beweglichen Zungenspitzen der Kreuzung mit der vom Außenring kommenden Strecke liegen jedoch nicht unmittelbar gegenüber, sondern haben einen Abstand von geschätzt 10 cm. Also müsste der vom Außenring kommende Zug auf seinem schräg kreuzenden Gleis am Ende der ersten Zunge einen plötzlichen Richtungswechsel um einige Grad auf das Streckengleis Berlin -> Frankfurt machen, um dann nach einigen Zentimetern wieder abrupt auf die im schrägen Winkel abzweigende Zunge des Gleises einzuschwenken, welches auf das Streckengleis Frankfurt -> Berlin führt. Abrupt deshalb, weil die Zunge nicht im Bogen anliegt, sondern geradlinig vom Streckengleis wegführt.

Nur in natura fährt der Zug eben keinen zick-zack-Kurs, sondern kreuzt schön gleichmäßig das Gleis. Ich hoffe, dieser Beitrag ist nicht allzu verwirrend und mir kann jemand erklären, warum man keinen seitlichen Versatz bemerkt.






1 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.09.2005 18:50 von Fahrsteiger.
Ich kann nachvollziehen, was Du meinst. Hier in Hamburg haben wir zwischen dem Hauptbahnhof und Harburg mehrere dieser von Dir beschriebenen Weichen, und auch ich habe mich schon öfter gefragt, wie das technisch funktionieren kann. Ich vermute, daß die Länge der "beweglichen Gleise" (Zungen kann man das ja eigentlich nicht nennen) exakt so lang ist, um den jeweiligen Versatz auszugelichen - de facto also ein "gerade Gleis" entsteht. Dabei muß das natürlich sehr exakt berechnet sein, und es kommt auf einen bestimmten Winkel und eine bestimmte Gleislänge an, damit eben kein Versatz zur Seite entsteht...
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