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RE-Zug ersetzt D-Zug/ IR-Zug
geschrieben von koenig_drosselbart 
Hallo liebe Eisenbahnfreunde,

es dürfte ja hinreichend bekannt sein, dass seit geraumer Zeit Mehdorn aus dem Interregio einen Intercity gemacht hat, wobei sich immer mehr und mehr die Großraumwaggons durchgesetzt haben und in diesem Zusammenhang erscheint es wohl normal zu sein, dass die D-Zug Waggengattungen ein Relikt aus vergangenen Epochen geworden scheinen.

Doch ist die Deutsche Bahn AG so modern, kundenfreundlich und bequem, wie Sie es in der Werbung versprechen gedenkt ?

Ich habe mir einen Kurzurlaub von Berlin in die Ostseestadt Warnemünde bei Rostock gegönnt und ich muss sagen, was ich dort für eine Zugverbindung und Fahrt über mich ergehen lassen musste, grenzt schon wirklich an Körperverletzung.

Interregiozüge fahren überhaupt nicht von Berlin nach Rostock Hbf , dafür die neuen rot lackierten RE-Doppelstockzüge.

Das Fahrrad mitzunehmen ist eine etwas unbequeme Angelegenheit, dann es gibt kein Fahrradabteil und man muss sein Radl wie ein Hund im vorderen Zugteil wie in der S-Bahn bewachen.

Der Ganze Waggon ist auf grossraum gestyylt und sein Gepäck ist schwer zu vestauen, da die Ingeneure nicht rechnen können, in der obigen Gepäckablage hinter den Sitzen, passt nichtmal ein Aktenkoffer rein, die Jacke hängt mitten dem Nachbarn ins Gesicht usw usw.

Die Kunststoffsitze sind die reinste Qual wenn man länger als zwei Stunden fahren muss und desweiteren kann ich den Reisenden Empfehlen sich Getränke und Essen selbst mitzunehmen, da der Speisewagen auch ein Vergangenheitsrelikt ist, tja was tut die Deutsche Bahn AG nicht alles um neue Arbeitslose zu schaffen oder ???? Seine Cola oder seine Kekse muss man sich aus dem Automaten ziehen, wobei ich sagen muss, dass sich ein Fahrgast beim Schaffner beschwert hatte, dass das Mindesthaltbarkeitsdatum der Cola welcher er sich im Automaten des Regionalexpresses gekauft hatte überschritten worden ist, der Schaffner sagte: Es sei nicht sein Problem, diesen Service erledigt ein Drittunternehmen, er müsse dann dort bei der Firma anrufen.

selbst ein älteres Ehepaar gegenüber von mir konnte nur den Kopf schütteln bei diesen mistservice, der mann meinte: "Wir haben ja bei Erich viel durchmachen müssen, aber was uns hier geboten wird, geht schon auf keine Kuhhaut mehr.

Mir selbst kommt es so vor, als ob man bewusst versucht die neuen Bundesländer mit der "modernisierung" unattraktiv zu machen , um damit indirekt der schon strukturwirtschaftsschwachen Region noch mehr Schaden zuzufügen.

Ich meine , wer würde nach so einer Fahrt nochmal an die ostsee fahren, ausser das Auto zu nehmen ???? Vielleicht als Tagestourist mit dem Wochenendeticket, aber sonst ??

Es ist ja schon beschämend, dass mittlerweile polnische Reisezüge, die zum Beispiel von Warschau nach Danzig unterwegs sind, einen viel höheren Komfort und Reiseambiente beiten, als unsere Deutschen Züge, immerhin gibt es noch die WARS also Bistrowaggons, in der man sein Schnitzel oder ein kühles Bier geniessen kann. Dafür zahle ich sogar nur 11 euro statt wie in deutschland 30 euro pro weg, immerhin darf ich in Polen mich auf ein Abteil freuen, kann mal das Fenster öffnen , wenn die Mitreisenden das wollen oder ins Abteil meine Beine vertreten und sogar dank Gepäckwagen grössere Sachen bis einschliesslich Fahrrad mitnehmen.

Warum hat Deutschland dass kaputt gemacht und schafft diesen Anschluss einfach nicht mehr ??

Was ich nicht verstehe, als ich zurück gefahren bin von Rostock nach Berlin, und ich am Bahnhof Zoo ankam, fuhr 30minuten später der Interregio (der einzige noch) von Berlin - Zoo nach Chemnitz über Elsterwerda, wo aber gerade der Regionalexpress von Rostock kommend auch nach Elsterwerda fährt, warum wurde dann dieser Zug nicht von Rostock eingesetzt ???

Unbegreiflich erscheint mir, wie es aber in anderen Ländern sogar Österreich der Fall ist, wieso die Tarif und Kilometerangaben auf dem Fahrschein fehlen, versucht hier die Deutsche Bahn AG eine neue Betrugsmasche in Gang zu setzen ?

nur für den leser, der sich damit noch nicht auskennt, die Strecke Berlin - Rostock beträgt 222 km und ungefähr noch 190 km bis Chemnitz Hbf, statt einen Interregio oder ein D-Zug fahren zu lassen, vekehrt ein Zug, der so aussieht:

[tram-ff.de]

und später fast an jedem Bahnhof station macht.

Im Nahverkehr mögen ja solche Züge in Ordnung sein, aber wer von Rostock nach Leipzig fahren möchte usw oder sein Wochenendurlaub verbringen möchte und mehr als 150 km fährt, dem kann so ein Zug doch nicht zugemutet werden oder ?? Ich meine denken die Bahnleute mal an Frauen mit Kindern , Menschen mit viel Gepäck usw ?????

In der Slowakei fahren zum Glück (noch) solche Züge:
[www.railfaneurope.net]

diese sind Kundenfreundlicher, machen lust aufs reisen, geben einen ein gewisses gefühl von geborgenheit und lässt das Bahnfahren wieder richtig spass machen, warum werden alte errungenschaften zerstört ?????? Mir kann keiner Sagen, dass ein Barwagen sich nicht rentieren würde usw usw.

Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, da fuhren solche Züge in Grün von Prag über Dresden , Berlin , Rostock nach Kopenhagen, mir stehen keine finanzielle Möglichkeiten zur Verfügung, aber wenn ich Sie hätte so würde ich ein Bahnunternehmen gründen, dass sich auf alte Werte besinnt und solche ähnlichen Zuggattungen zum Einsatz bringt.

Es kann ja nicht sein , dass das Bahnfahren teurer und der Komfort schlimmer wird.

gibt es keine Initiativgruppen die sich für den erhalt der echten Eisenbahn einsetzen usw ??? ich würde mich auf vorschläge usw freuen.


Hallo,

erst mal zur Beruhigung ;) : Das ist kein Ostdeutsches Problem, im Westen wird das gleiche praktiziert :(
Das ganze ist eigentlich ein schlauer Trick der DB. Die DB streicht die defizitären Fernverkehrsverbindungen (abgesehen vom ICE, der darf ruhig Defizit machen) und überläßt es den Bundesländern anstelle dessen Ersatz-Nahverkehrszüge zu bestellen, die von Steuergeldern bezahlt werden. Der Zug, mit dem Du gefahren bist wird nämlich von dem Land organisiert und nicht mehr von der DB. Die DB ist da nur Auftragsfahrer. Deswegen ist der Komfort auch nicht mehr da, da es eben ein reiner Nahverkehrszug ist. Für jedes bißchen mehr Komfort verlangt die DB auch wieder mehr Geld vom Besteller, als mehr Steuergelder. Nach außen hin stellt die DB allerdings meistens sich selbst als der große Macher des Regional-Verkehrs dar, nur wenn es irgendwelche selbstgemachte Probleme gibt (z.B. Verspätungen), dann ist auf einmal der Besteller (Bundesland) dafür verantwortlich.
Dazu zu erzählen gibt es noch viel mehr, diese Machenschaften sind schon seit langem bekannt. Ich kenne allerdings die spezielle nordostdeutsche Situation nicht so sehr, aber da gibt es auch andere Leute vor Ort die Dir weiterhelfen können. So auch eine Deiner angefragten "Initiativgruppen": sieh mal unter [www.pro-bahn.de]

Gruß
UHM
Moin Moin,

Ich will mal nur zwei Punkte Deines langen Postings aufgreifen:

koenig_drosselbart schrieb:

> nur für den leser, der sich damit noch nicht
> auskennt, die Strecke Berlin - Rostock beträgt 222
> km und ungefähr noch 190 km bis Chemnitz Hbf,
> statt einen Interregio oder ein D-Zug fahren zu
> lassen, vekehrt ein Zug, der so aussieht:

Aber gerade jene abgebildeten Doppelstockzüge haben einen großen Anteil an den deutlichen Fahrgastzuwächsen im Regionalverkehr in den letzten Jahren, sie bieten auch in Ballungsgebieten eine hohe Sitzplatzwahrscheinlichkeit, und zeichnen sich durch Laufruhe und Klimatisierung aus. Nachteilig an dieser Zuggattung ist allerdings die auch von Dir angesprochene begrenzte Unterbringungsmöglichkeit von Gepäck.

Um auf Berlin - Rostock zurück zu kommen: Eine Fahrzeit von unter drei Stunden von der Berliner Stadtbahn bis nach Rostock erscheint mir so schlecht nicht, bestimmt ging es zu DDR-Zeiten trotz der Neubaustrecke Neustrelitz - Rostock auch nicht schneller, dafür aber bestimmt relativ gesehen teurer, da attraktive Fahrzeiten nur mit zuschlagpflichtigen D- und StadtExpress-Zügen erreicht wurden.

Gerade den Vergleich zu Polen vermag ich nicht nachzuvollziehen, die Eisenbahn dort macht einen enormen Schrumpfungsprozess durch (Streckenstillegungen, Zugstreichungen), man kann fast schon sagen das ihr die Fahrgäste in Scharen davonlaufen, und das liegt nicht nur an der hohen Arbeitslosigkeit, sondern eben auch an dem gegenüber Auto und Bus schlechten Komfort des eingesetzten Wagenmaterials. Wir sollten uns vor falschen Vergleichen hüten, denn "Fernverkehrskomfort" und Bordgastronomie findet sich in Deutschland in großer Anzahl eben im IC/ICE-Netz, von Berlin aus beispielsweise Richtung Hamburg, Hannover, Leipzig und Dresden.

> gibt es keine Initiativgruppen die sich für den
> erhalt der echten Eisenbahn einsetzen usw ??? ich
> würde mich auf vorschläge usw freuen.

Derer Gruppen gibt es viele, beispielsweise PRO BAHN und VCD.

[www.pro-bahn.de]

[www.vcd.org]

Viele Grüße aus Elmshorn / Hamburg-Bergedorf, Birger Wolter
> Aber gerade jene abgebildeten Doppelstockzüge haben einen großen Anteil an den deutlichen Fahrgastzuwächsen im Regionalverkehr in den letzten Jahren

CS: Aber die Verbindung der Grossstaedte untereinander ist doch kein Regionalverkehr, sondern Fernverkehr! Und da sollten schon Zuege zu IC-Standard fahren.

Christian
Moin Moin,

greenpousse schrieb:

> CS: Aber die Verbindung der Grossstaedte
> untereinander ist doch kein Regionalverkehr,
> sondern Fernverkehr! Und da sollten schon Zuege zu
> IC-Standard fahren.

Well ... Da halte ich mich lieber an die Definition der Bahnreform: Bestellte gemeinwirtschaftliche Verkehre gelten als Nah- bzw. Regionalverkehr (das sind jene Verkehre für die gerade die "Anpassung" der Regionalisierungsmittel diskutiert wird), und eigenwirtschaftliche Verkehre gelten als Fernverkehr.

In Zuggattungen der Deutschen Bahn ausgedrückt:

Nahverkehr: S, RB, RE, IRE

Fernverkehr (ohne Nachtzüge): D, IR, IC, EC, ICE

Dabei kommt es auch bei Zügen des Nahverkehrs teilweise zu extremen Langläufen.

Das Mehrwertsteuerrecht hingegen macht Nah-/Fernverkehr an der Entfernung fest.

Viele Grüße aus Elmshorn / Hamburg-Bergedorf, Birger Wolter
naja , die Privatisierung der Bahn war doch der volkswirtschaftlichste Blödsinn überhaupt, in Grossbritanien sieht man das resultat der Privatisierung, dort gibt es so viele Zugunfälle, weil die Firmen, welche untereinander konkurieren, sich nicht absprechen können.

Also was meinen kritiker des D-Zuges oder Städteexpresszuges betrifft, die wahren sehr komfortabel, pünktlich und auch relativ schnell,

frage heute mal den Bundesbürger, wenn er die Wahl zwischen einem D-Zug und einem Regionalexpresszug hätte, welchen Zug er ab einer Entfernung von 200 km bevorzugen würde, ich wette 99,9% würden sich für den D-Zug entscheiden.

Von daher zu behaupten die wahren unbequem, kann ich nur sagen, falsch , du bist wohl nie mit diesem Zug gefahren.

Die Sitze wahren aus Leder , bequem, die Klimaanlage funktionierte und die Cola kostete keine 5 DM wie damals sondern nur 1,20 Mark wohlbemerkt.

Dass man Menschen durch Automaten ersetzt hat eher kostengründe, einen Automaten muss ich kein Gehalt zahlen, und man neigt ja dazu alles dem Staate zu überlassen, getreu dem Motto: HARTZ IV FÜR DEN FAHRKARTENVERKÄUFER UND PROFIT FÜR MICH SELBST !!!!!!!!!!!!!!!!

Es ist ein krimineller Akt, wenn der Staat das mitmacht, den Regionalverkehr zu subventionieren und den Fernverkehr vollkommen dritten zu überlassen, dass führt ja zu diesem schlmmen Ergebnis.

Was mich aber noch mehr stört, wenn die Bahn privatisiert worden ist, wem gehören die Aktien ????? Ich meine dass würde doch aus logischer Sichtweise bedeuten, dass jemand die vom Steuerzahler finanzierten Schienenwege gekauft hat, doch wer hat diese Schienen gekauft ????

Wem gehört die Bahn wirklich und wer vom Bund hat das geld auch bei Mietangelegenheiten übernommen ???

Nein nein, hier wird bewusst mit krimineller Energie alles dran gesetzt , alles gute zu zerstören.

Soweit ich weiß, soll es "bald" IC(E)-Verkehr Richtung Rostock geben.
Habe ich mal in irgendeiner [www.punkt3.de] gelesen.

Was ich dort auf die schnelle gefunden habe:

Zitat

Die ersten Arbeiten zum Ausbau der 180 km langen Bahnstrecke Rostock – Berlin haben jetzt begonnen. Ziel ist die Erhöhung der Geschwindigkeit der Züge bis zu 160 km/h und damit die schrittweise Verkürzung der Reisezeit auf unter zwei Stunden bis zum Jahr 2006. Weitere Zeiteinsparungen sind dann nach Abschluss aller Arbeiten im Jahr 2009 geplant.
[www.punkt3.de]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.12.2005 16:27 von jottlieb.
Das mit der Privatisierung ist ja noch nicht abgeschlossen. Derzeit gehören die Aktien der DB AG immer noch komplett dem Bund. Nur wird eben versucht, die DB irgendwann in der Zukunft auf dem Aktienmarkt zu verkaufen. Dazu müßen aber erst einige Dinge in Ordnung gebracht werden, denn wer will schon Aktien von einem Unternehmen kaufen, das nur rote Zahlen liefert. Also braucht man schwarze Zahlen. Und wie bekommt man die? Ganz einfach: einfach kein Geld mehr ausgeben, nur noch Einnehmen. Deswegen läßt auch die Qualität so drastisch nach. Neue Projekte werden zeitlich verschoben, verlustbringende Züge werden abgeschafft. So auch der Schnellzug Berlin - Rostock. Der Ersatz-RE bringt dagegen keinen Verlust, er wird ja vom Land bezahlt. Mit dessen Einnahmen kann man dann auch die Verluste der Prestige-ICEs überdecken. So funktioniert das.

Tschö
UHM
Moin Moin,

koenig_drosselbart schrieb:

> frage heute mal den Bundesbürger, wenn er die Wahl
> zwischen einem D-Zug und einem Regionalexpresszug
> hätte, welchen Zug er ab einer Entfernung von 200
> km bevorzugen würde, ich wette 99,9% würden sich
> für den D-Zug entscheiden.

Nun sind Hamburg - Hannover nicht ganz 200 Kilometer, Hamburg - Göttingen dagegen schon, und ich bin mir ziemlich sicher, das hier eine Reihe von Fahrgästen den Metronom (Regionalverkehr mit Dostos neuester Bauart) dem InterCity(Express) vorziehen, weil der metronom den Komfort Schweizer InterCity-Züge bietet, und die Fahrt mit dem Niedersachsen-Ticket preislich konkurrenzlos ist, gerade auch wenn mehrere Personen zusammenfahren.

> Von daher zu behaupten die wahren unbequem, kann
> ich nur sagen, falsch , du bist wohl nie mit
> diesem Zug gefahren.

Tatsächlich bin ich nie Städte-Express gefahren, habe daher auch nicht behauptet jene wäre unkomfortabel. Gerade als Hamburger erfreue ich mich jedoch an einer Vielzahl komfortabler ICE-Verbindungen.

Viele Grüße,
Birger Wolter

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