Die Niederlassung Dresden des ifo Instituts berichtet über die Entwicklung des Streckennetzes der Eisenbahnen im Gebiet des heutigen Deutschland seit 1919.

Im Zeitraum bis 1955 fand demnach noch ein kontinuierlicher Netzaufbau statt, danach ging es bergab. Während im Verkehrsgebiet der Deutschen Reichsbahn (DDR und Berlin (West) bis 1989 das Netz um etwa 13% reduziert wurde, waren es im Verkehrsgebiet der Deutschen Bundesbahn etwa 20%.

Im Jahrzehnt nach dem Zusammenbruch der DDR gab es dann eine "nachholende Stillegungswelle" im Osten. Insgesamt ist das Netz seit 1955 von knapp 54.000 Kilometer auf etwas mehr als 38.000 Kilometer verkleinert worden. Die Entwicklung in den letzten 20 Jahren verlief aber insgesamt stabil. Die im Artikel nicht betrachteten Neubaustrecken sind natürlich zu beachten.

Seit 1994 wurden rund 900 Kilometer Strecke für den Personenverkehr reaktiviert. Zu den Voraussetzungen weiterer Reaktivierungen noch ein Zitat:

"Streckenreaktivierungen sind mit nicht unerheblichen Kosten verbunden, dürften aber häufig schneller realisierbar sein als ein kompletter Streckenneubau. Für Reaktivierungen kommen insbesondere solche Teile des früheren Streckennetzes in Frage, die erst vor wenigen Jahren stillgelegt und noch nicht entwidmet wurden. In den 1990er Jahren wurden Bahnstrecken häufig nicht mehr komplett abgebaut und entwidmet, sondern lediglich der Bahnverkehr eingestellt.

Anders als im Falle der bis zur Wiedervereinigung oft vollständig entfernten Strecken existieren hier somit noch Trassen oder sogar teilweise das Gleisbett. Voraussetzung für eine Aktivierung sind jedoch neben einer entsprechenden Nachfrage eine geeignete Einbeziehung der betroffenen Akteure und eine breite Akzeptanz, zum Beispiel auch durch Anwohnerinnen und Anwohner in der Nähe von zu reaktivierenden Strecken."

Hier noch ein "Einstiegslink" zum ifo Institut: [www.ifo.de]