Hallo,

wieso setzt die Deutsche Bahn AG eigentlich nicht mehr Sprinterzüge ein? Zur Zeit fahren die Sprinterzüge fast nur morgens (1 von / nach Berlin abends).

Würden die Sprinterzüge alle 2 Stunden fahren, wären die Trassenpreise geringer, weil Takttrassen verwendet werden könnten (dann könnte man auch den Zuschlag abschaffen). Außerdem sind Sprinterzüge schneller, so dass etwa auf der Relation München - Frankfurt - Berlin hin und zurück ca. 2 Züge eingespart werden könnten. Attraktiv wäre es nicht nur wegen der geringeren Fahrzeit, sondern auch, weil bei jedem Halt hektische Unruhe im Zug entsteht. Und Sprinterzüge brauchen weniger Fahrzeitreserven, weil bis zum nächsten Halt mehr Strecke zur Verfügung steht, um Verspätungen wieder einzufangen.

Zwischen München und Stuttgart fahren bspw. IC und ICE direkt hintereinander her. Das ist für den Fahrgast nicht attraktiv, weil die Wartezeit auf den nächsten Zug gegenüber einem Stundentakt eines ICE nicht wirklich gesenkt wird. Hier könnte man doch einen ICE oder IC im 2 - Stundentakt zum Sprinter nach Frankfurt "aufwerten".

Holger

Hallo Holger,
die ICE-Sprinter sind bisher immer nur 1x ( meistens früh morgens ) und 1x zurück gefahren.Diese Züge werden zusätzlich zum bestehenden ICE-System gefahren,um den Geschäfstreisenden einen besseren und schnelleren Service / Zug anzubieten.
Gefahren werden meistens ICE-1 Garnituren auf den Verbindungen:
Ffm Hbf-Stgt-München
HH-Han-Ffm
Berl-Ffm
Bonn-Berl ??
Was die Trassenpreise angeht,glaube ich mal dass es nicht ums Geld geht.
Denn die Trassen werden pro gefahrenen Kilometer "bezahlt" und die Kilometer werden nicht weniger,wenn der Zug weniger hält.HIer werden Mehrleistungen erbracht,die logischer Weise mehr kosten und durch sogenannte "Sprinter-Zuschläge" von 15,-€ gedeckt werden sollen.
Außerdem haben die ICE-Sprinter ein Problem: Der voraus fahrende "normale"-ICE-Verkehr,wenn da ein Zug bummelt,wird es auch für den Sprinter eng und zum Überholen wird er mit Sicherheit nicht auf der SFS,sondern erst wenn der Bummel-ICE am Bf. steht und überholt werden kann.
Gruß aus Hamburg



Gruß
Martin

Hallo Martin,

1. Trassenpreise siehe [www.bahn.de]
Trassen sind ca. 0,15 EUR /km billiger, wenn sie mit mind. 3 Zugpaaren pro Tag betrieben werden und wenn die Zugpaare gleiche Systemhalte und Haltezeiten haben.
2. Bummel - ICE gibt es (hoffentlich) nicht. Die Höchstgeschwindigkeit ist auch bei älteren ICE der Baureihe 1 250 km/h.
3. Wieso Mehrverkehr, der logischerweise mehr kostet? Ich dachte, der Fernverkehr fährt gewinnbringend.
Jetzt hat die Bahn gerade das IC - Zuschlagssystem abgeschafft und führt gleich wieder neue Zuschläge ein.

Holger

Die Höchstgeschwindigkeit bei den ICE 1 liegt nicht bei 250 km/h, sondern wie auch beim ICE 2 bei 280 km/h

Gruß Franz



In der Ruhe liegt die Kraft

Die ICE1 befahren nur Strecken, die für 250kmh im Regelverkehr zugelassen sind.
Auf der einzigen Strecke, wo 300kmh erlaubt sind, können die nicht fahren.

Insoweit ist das, was an der Seite der Züge bepinselt steht, ziemlich belanglos.

Oder nicht?

Als der ICE vorgestellt wurde, fuhren die Paris-Lyon TGVs 260.
Man führte zwar aus, so Münschwander beim Rollout des Prototyps, die SNCF würde sehr bald dieses Tempo auf 230 -wenn nicht gar weniger- drosseln müssen, als die SNCF jedoch die PSE-Strecke wenige Monate später mit den von vornherein fest eingeplanten 270 befahren ließ, da mußte man doch den ICE mit 280 auf tacho und Seitenwand schmücken.

Worauf in Frankreich auf der Atlantique-Strecke 300 eingeführt und tatsächlich befahren wurde (inzwischen auch auf PSE und all den anderen LGVs als Standard etabliert).

Kann man da zurückstecken?

Nein!

Deshalb steht an den ICE3s 330 drauf.
Und die "Fachpresse" spricht vom schnellsten Zug der Welt.

Aber mehr als 300 sind zwischen Frankfurt und Köln nicht drin.
Bei Windstille, versteht sich...

Fröhliches Tacholesen.

CdePC

Hallo,

ein regelmäßiger Sprinterverkehr zwischen den Ballungsräumen wäre meiner Meinung nach eine echte Attraktivitätssteigerung. Man müsste ja nicht unbedingt mehr Züge fahren lassen. Aber wenn einzelne Züge schneller sind als jetzt, würde das den Umlauf und somit die Effizienz steigern. Außerdem würde man die Umsteigeknoten entlasten.

Beispiel: Der IC Frankfurt - München fährt die Strecke in 4:00 h, der Sprinter in 3,25 h. Das ist Hin und Zurück eine Umlaufbeschleunigung von 1,5 h.
Was die Zwischenhalte angeht:
In München, Augsburg, Ulm und Stuttgart fährt 5 Minuten früher der ICE ab. Für diese Bahnhöfe bedeutet der IC somit ohnehin keine Attraktivitätssteigerung.
Bleibt Günzburg: Dort kann dann ja der IC nach Karlsruhe halten. In Weinheim und Bensheim kann ja der IC nach Saarbrücken halten. Leute, die auf Minuten achten, steigen jetzt schon in Mannheim um.
Weniger Züge gäbe es dann nur für Darmstadt - Stuttgart und Heidelberg - Stuttgart, wo die Fahrgäste tatsächlich ein bisschen Pech gehabt hätten.

ab 2006 gibt es eh ein neues sprinter konzept!
unter andrem die strecke köln - nürnberg - münchen!

genauerse kann ich mal nachschauen weiß ich jetzt aber nicht mehr genau!

gruß MS

schedel schrieb:

> ab 2006 gibt es eh ein neues sprinter konzept!
> unter andrem die strecke köln - nürnberg - münchen!
>
> genauerse kann ich mal nachschauen weiß ich jetzt aber nicht
> mehr genau!
>
> gruß MS
>

Interessant, dann schau doch mal nach... Ich habe auch im Prinzip nichts gegen Spekulationen und Gerüchte...

Holger