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Heute letzter ICx Köln-Berlin-Rostock
geschrieben von knallinger 
Heute fährt der letzte InterConnex auf der Strecke Köln-Siegen-Gießen-Kassel-Halle-Berlin-Rostock.

Der WDR berichtet:

Das Aus kommt bereits nach fünf Monaten. Die Privatbahn Connex gibt am Montag (27.10.03) ihre preiswerte Direktverbindung von Köln nach Rostock auf. Der Grund: Die Strecke ist nicht genügend ausgelastet.

Über Kassel und Berlin nach Rostock, ohne umsteigen zu müssen: Das wird es mit dem Privatbahnbetreiber Connex in Zukunft nicht mehr geben. Der Anbieter, der mit seinem Preis deutlich unter dem der Deutschen Bahn lag, schickt am Montag (27.10.03) zum letzten Mal einen seiner blau-gelben Züge auf diese Strecke.

Das Unternehmen hatte im August eine Auslastung für die Verbindung von 45 Prozent gemeldet. Im Juni waren es noch 26 Prozent und im Juli 38 Prozent. Diese Zahlen stiegen zwar, doch wirtschaftlich wäre der Streckenbetrieb erst bei einer Auslastung von 60 Prozent gewesen, teilte Connex mit. Der Betrieb auf der Strecke Köln-Rostock wurde am 6. Juni 2003 aufgenommen. Die anderen Linien der Privatbahn (Gera-Berlin-Rostock und Zittau-Berlin-Stralsund) hingegen würden weiter befahren, so Connex weiter.
Die Mitteldeutsche Zeitung schreibt dazu:

Halle/Potsdam/MZ Rund vier Monate lang konnten sich die Zugbegleiter im Interconnex Rostock-Halle-Köln-Neuss über zufriedene Kunden freuen. In diesen Tagen aber gab es erstmals seit Eröffnung der Linie Schelte. Denn heute rollt der letzte Zug der Privatbahn auf dieser Linie. Die Deutsche Bahn hat in ganzen Regionen Mitteldeutschlands ihr Monopol zurück.
"Ich habe den Zug fast jede Woche genutzt", sagt Anett Lohe aus dem Saalkreis. Sie hat eine Lehrstelle in Köln und freute sich über das preiswerte Angebot. "Die Fahrt war nicht nur billig, sondern auch bequem", sagt die junge Frau. "Es gab Zeitungen wie im Flugzeug, das Zugpersonal brachte Essen und Getränke an den Platz. Nun sind die Stammgäste sauer.

Überraschend hatte Connex, Tochter des französischen Großkonzerns Violia, das Aus für die Linie verkündet. Interconnex-Sprecher Volkmar Wagner entschuldigt sich beinahe und spricht von einer Notsituation. "Die Auslastung sei kontinuierlich gestiegen und lag im August bei rund 45 Prozent. Für einen wirtschaftlichen Betrieb wären 60 Prozent nötig gewesen", erklärt er. Er hält es für möglich, das dieser Wert noch erreicht worden wäre. Hauptgrund für den Rückzug war ein lukrativeres Angebot, für das Connex die Fahrzeuge brauchte. Nach der Pleite der Flex Verkehr AG suchte das Land Schleswig-Holstein kurzfristig einen neuen Betreiber für die Strecke von Hamburg ins dänische Padborg. Hier bot sich die Chance für Connex, sofort Gewinne einzufahren, weil vom Land Zuschüsse winken.

"Wir sind zu klein, um einen Reservefuhrpark vorzuhalten", so Wagner. "Deshalb mussten wir die Wagen an anderer Stelle abziehen." Er verstehe den Ärger der Fahrgäste und in Regionen wie Sangerhausen oder Nordhausen, die mit dem Interconnex endlich wieder eine Fernlinie hatten. Verärgert ist auch Thüringens Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz (CDU). Er findet es "befremdlich", dass die Einstellung erst in zweiter Linie mit der Nachfrage begründet wird. "Connex erweist sich nicht als verlässlicher Partner", meint er. Dies gebe zu denken, nachdem das Unternehmen sich für den Nahverkehr im Freistaat empfohlen und gedrängt habe, Verträge mit anderen Anbietern zu kündigen. Bei der Bahn verkneift man sich Häme. Bahnsprecher Jörg Bönisch merkt jedoch an, die Deutsche Bahn liege offenbar mit ihren unternehmerischen Entscheidungen, bestimmte Linien nicht zu fahren, gar nicht so falsch.

Mindestens einen neuen Stammgast beschert Connex nun dem großen bundeseigenen Konkurrenten: Ella Wick (75) aus Köln, die in Mitteldeutschland Verwandte hat, hatte nach Eröffnung der Intrerconnex-Linie ihre Bahncard abgegeben. "Jetzt muss ich mir wohl wieder eine besorgen", sagt sie.
Naja, als der Interconnex mal in Schönefeld hielt erfuhr ich vom Fahrpersonal, dass eine Fahrt nach Köln 45 Euro kosten sollte. Ich kann mich noch an den Surf-and-rail-Tarif Berlin-Düsseldorf für 77 Euro hin und zurück im ICE erinnern, das war spitze und galt auch für Berlin-Köln. Außerdem 5 Stunden Fahrzeit anstatt 9. So ein Bringer war der Interconnex für Berlin dann wohl nicht. In den kleinen Städten im mitteldeutschen Raum sieht das aber anders aus, zugegeben. Interessant ist auch, dass die DB AG eben diesen Surf-and-rail-Tarif jetzt wieder hervorkramt. Gegen den kommt Connex wohl nicht an. Allerdings gibt es ihn wieder nur kontingentiert, die normale Fahrt B-K kostete vor der Tarifreform schlappe 90 Euro irgendwas, also doppelt so teuer aber auch doppelt so schnell ;-)

Gruß
Alex
Das der ICx eingestellt wird freut mich ein wenig.
Denn sowie Connex die DB-AG teilweise in der Öffentlichkeit runter geputzt hat und damit geprahlt hat,wie gut sie doch sind und nun voll auf die Fresse gefallen sind,kann man nur sagen:selber schuld !!
Die DB-AG wird schon gewußt haben,warum sie auf einigen Strecken nicht mehr bzw.weniger fahren will und in Schleswig-Holstein wollte das auch keiner wahr haben und nun ist FLEX pleite.



Gruß
Martin
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