"Die Zustände bei der Bahn sind Folge einer Politik, die alles dem Markt überlässt. Wir brauchen eine Politik, die dem Gemeinwohl verpflichtet ist."
_{(Der Tagesspiegel Berlin, 13.08.2013)}

Treffender kann die aktuelle Misere, die mit der weitreichenden Abkopplung des Mainzer Hauptbahnhofes vom regionalen und bundesweiten Schienenverkehr nur die Spitze des Eisberges darstellt, nicht beschrieben werden.

Als Arbeitnehmer und Eisenbahnkunde halte ich persönlich es für ein absolutes Unding, wenn jetzt von hochbezahlten DB-Managern und Politikern in einem Anflug von Aktionismus mit mehr oder weniger sanftem Druck verlangt wird, dass die wenigen in den Ferien weilenden Mainzer Mitarbeiter der Fahrdienstleitung ihren teilweise schon mehrmals verschobenen und wohlverdienten Urlaub abbrechen sollen. Dieses populistische Verlangen dürfte arbeitsrechtlich kaum durchsetzbar sein, ist absolut familienfeindlich und auch aus medizinischer Sicht nicht sinnvoll, dient der Urlaub doch dazu, "es dem Arbeitnehmer zu ermöglichen, sich zu erholen und über einen Zeitraum für Entspannung und Freizeit zu verfügen" (Wikipedia).

Zum Thema gibt es in den nationalen Medien folgende lesenswerte Beiträge:

"Fahrgastverband kritisiert Sparkurs bei der Bahn | Bahnnetz vor dem Zusammenbruch"
_{tagesschau.de, Hamburg, 12.08.2013}

"Chaos bei der Deutschen Bahn | Mitarbeiter wollten Missstände öffentlich machen"
_{Der Tagesspiegel, Berlin, 13.08.2013}

"Chaos bei der Bahn | Beim Personal die Weichen falsch gestellt"
_{Der Tagesspiegel, Berlin, 13.08.2013}

"Chaos bei der Bahn | Zu schlank für die Kunden"
_{Der Tagesspiegel, Berlin, 13.08.2013}

"Personal-Chaos: Bahner fordern Kurskorrektur von Grube"
_{Der Spiegel, Hamburg, 13.08.2013}

"Das sind die größten Baustellen der Bahn"
_{Die Welt, Berlin, 13.08.2013}

Auch in den ausländischen Medien ist das deutsche Bahn-Chaos ein Thema:

"Chaos in Mainz setzt Deutscher Bahn zu"
_{Der Standard, Wien (A), 12.08.2013}

"Chaos in Mainz: Deutsche Bahn blamiert sich"
_{Die Presse, Wien (A), 12.08.2013}

"Chaos bei Bahn wird zum Politikum | Deutsche Regierung in der Bredouille"
_{ORF-Nachrichten, Wien (A), 13.08.2013}

"Zugchaos in Mainz deckt bundesweite Probleme auf"
_{SRF-Nachrichten, Zürich (CH), 12.08.2013}

"Beinahe-Kollaps eines Verkehrsknotenpunkts | Management-Versagen bei der Deutschen Bahn"
_{Neue Zürcher Zeitung, Zürich (CH), 13.08.2013}

Bemerkenswert ist dieser bei Spiegel.de bereitgestellte Offene Brief eines Bahn-Mitarbeiters:

"Offener Brief eines Kollegen an den Vorstand der DBAG, die Politik der Bundesrepublik Deutschland, die Gewerkschaften EVG & GDL"

Ob jetzt wirklich und nachhaltig die eklatanten Versäumnisse der Vergangenheit (verfehlte Personalpolitik / massiver Personalabbau) korrigiert werden?

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