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Bundesregierung erwägt kostenlosen öffentlichen Nahverkehr
geschrieben von zurückbleiben-bitte 
Saubere Luft Bundesregierung erwägt kostenlosen öffentlichen Nahverkehr

In der Stadt bald gratis Bus und Bahn fahren? Die Bundesregierung denkt darüber nach, weil sie nach Mahnungen aus Brüssel mehr für saubere Luft tun muss.

[www.spiegel.de]
Nette Träumerei.
Vielleicht für einige Kleinstädte á la Bad Segeberg etc. denkbar.
Ansonsten völlig illusorisch.
Zitat
Pommes Schranke
Ansonsten völlig illusorisch.

Warum sollte dies illusorisch sein, wenn gleichzeitig z.B. Straßen und viele Parkplätze kostenlos zur Verfügung gestellt werden? Der Vorschlag ist - auf eine bundesweite Einführung weiter gedacht - ein paar Milliarden Euro teuer, das ist eine Summe, die sich im Rahmen der Haushaltsgestaltung langfristig durch Umschichtungen erzielen lässt.
Das Ding ist, dass man so tun muss, als ob man was gegen die Stickoxide tut. Ansonsten wird es teuer. Also macht man etwas, das sehr viel Aufwand bedeutet, vielleicht das Problem löst und in der Durchführung lange dauert, sodass erstmal nicht viel passieren muss. Der weitere Ausbau des ÖPNV ist in den Städten ja sowieso absolut notwendig. In 10 Jahren sieht dann alles sowieso anders aus. Vielleicht fährt da alles elektrisch oder der Klimawandel sorgt für mehr Frischluft oder es ist sowieso alles egal, weil es die EU nichtmehr gibt oder die Regeln andere sind.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Nemo - haettest du dass in der Vergangenheitsform geschrieben, haette ich voll zugestimmt. Das Problem ist doch dass so einige Gerichte festgestellt haben dass Plaene die in 10 Jahren vielleicht fuer bessere Luft sorgen (und vielleicht auch nicht) dem Gesetz nicht genuege tun wenn es glasklar ist dass es andere Massnahmen hoechst wahrscheinlich was bringen und die nicht unzumutbar sind.

Und bei kostenlosen Oeffis stellt sich nur die Frage ob die Kosten zumutbar sind. Und da auf der anderen Seite mit frischer Luft ein Grundrecht steht, muessten die Kosten schon sehr hoch sein. Und da ja nun so einige Staedte das schon machten oder machen (insbesondere Tallin), denke ich dass das was werden koennte. (Es gibt natuerlich noch bessere Mittel gegen die Luftverschmutzung, z.B. Fahrverbote fuer Diesel. Aber das will die Bundesregierung wohl noch weniger.)
Zitat
Lopi2000
Zitat
Pommes Schranke
Ansonsten völlig illusorisch.

Warum sollte dies illusorisch sein, wenn gleichzeitig z.B. Straßen und viele Parkplätze kostenlos zur Verfügung gestellt werden? Der Vorschlag ist - auf eine bundesweite Einführung weiter gedacht - ein paar Milliarden Euro teuer, das ist eine Summe, die sich im Rahmen der Haushaltsgestaltung langfristig durch Umschichtungen erzielen lässt.

Die Kapazitäten geben das nicht her. Geben sie ja jetzt schon teilweise nicht.
90% der Autofahrer steigen nach 3 Tagen in völlig überfüllten Bahnen wieder aufs Auto um.
Investieren? Wie lange soll das dauern, siehe die diversen Projekte in und um Hamburg die vor sich hin schmoren.
Nee nee, das ist eine nette Pressemeldung die immer mal wieder hochgespült wird.
Ist in ein paar Tagen wieder vergessen.
Zitat
Pommes Schranke
Die Kapazitäten geben das nicht her. Geben sie ja jetzt schon teilweise nicht.

Dass eine solche Umstellung nicht mit den bestehenden Kapazitäten funktionieren wird, ist ja klar. Insofern wird man sicher auch noch mehr Geld in die Hand nehmen müssen als die derzeit in vielen Zeitungen vorgerechneten wegfallenden Fahrgeldeinnahmen.

Man wird die erwünschten Effekte natürlich nicht 1:1 innerhalb eines Jahres erreichen können, aber man könnte einen nachhaltigen verkehrspolitischen Wandel einleiten mit dem Ziel eines effizienten Gesamtsystems.

Das aktuell hauptsächlich angestrebte Ziel der NOx- und Feinstaub-Reduzierung könnte man in der selben Zeit natürlich auch mit einer härteren Gangart gegenüber dem heutigen Dieselantrieb bei Neuzulassungen hinbekommen. Denn eh es halbwegs umgesetzt wäre, ist wohl ein Großteil der heutigen PKW-Flotte ausgetauscht.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.02.2018 13:53 von Lopi2000.
Das mit den Kapazitaeten sehe ich anders. Lopi hat den springenden Punkt gut benannt, dass Straßen und viele Parkplätze kostenlos sind. Wenn das geaendert wuerde (z.B. durch eine Strassenbenutzungsgebuehr) dann waeren z.B. die Strassen ploetzlich so frei dass sich mit den vorhandenen Bussen viel mehr Leute befoedert warden koennten. Der Beweis dafuer ist London, wo genau an dem Tag an dem Congestion Charging eingefuehrt wurde, die Durchschnittsgeschwindigkeit der Busse so stieg dass grosse Taktverbesserungen moeglich wurden ohne dass mehr Fahrzeuge oder Fahrer benoetigt wurden.

Und wo wir schon bei kostenlosen Oeffis sind, in Grossbritannien sind Busse fuer Senioren umsonst (jeweils innerhalb von England, Schottland und Wales). Das funktioniert gut und hat zu grossen Fahrgastzuwaechsen gefuehrt (viel mehr Mobilitaet der Senioren, woum es hauptsaechlich ging) - und keine Regierung hat seitdem gewagt daran zu ruetteln.
Zitat
christian schmidt
Das mit den Kapazitaeten sehe ich anders. Lopi hat den springenden Punkt gut benannt, dass Straßen und viele Parkplätze kostenlos sind. Wenn das geaendert wuerde (z.B. durch eine Strassenbenutzungsgebuehr) dann waeren z.B. die Strassen ploetzlich so frei dass sich mit den vorhandenen Bussen viel mehr Leute befoedert warden koennten. Der Beweis dafuer ist London, wo genau an dem Tag an dem Congestion Charging eingefuehrt wurde, die Durchschnittsgeschwindigkeit der Busse so stieg dass grosse Taktverbesserungen moeglich wurden ohne dass mehr Fahrzeuge oder Fahrer benoetigt wurden.

Das wäre ein der Tat die beste Möglichkeit. Der MIV müsste die Kosten die er verursacht zahlen. Das wird aber keine Regierung wagen. Das Auto ist (leider zu vielen) Deutschen, was den Amis die Waffen.
1-Euro-Petition

Zwar nicht umsonst, aber auch interessant
Zitat
christian schmidt
1-Euro-Petition

Zwar nicht umsonst, aber auch interessant

Auch ich hätte nichts dagegen, wenn die Fahrkarte im Jahr dann nur 365 € kosten würde. Leider sind die Deutschen meistens oder oft so unflexibel und möchten spontan dann irgendwohin fahren und nicht erst auf den Fahrplan schauen und denken, mist der Bus kommt erst in 20 Min, mit dem Auto bin ich dann schon am Ziel.

Zudem gibt es auch dann noch in einigen Städten, das Problem, dass es keine direkten Tangialverbindungen gibt, welche die Fahrzeiten unattraktiv machen.
Der springende Punkt ist die verschleierte Kosten-Wahrheit.
Selbstverständlich ist es Unfug, den ÖPNV kostenlos anzubieten. Das würde nur dazu führen, dass die Leute ihn noch stärker nutzen, als sie es ohnehin schon tun, aber es würde voraussichtlich keine einzige Autofahrt weniger bedeuten. Aber selbst wenn einige ihr Auto stehen lassen oder gleich ganz abschaffen würden, so stünden andere bereit, diese Lücke zuzufahren.
Obwohl das Autofahren dreimal höher staatlich subventioniert wird als der ÖPNV, hält sich scheinbar unausrottbar das Vorurteil, der ÖPNV würde in einem hohen Maße staatlich subventioniert.
Das Gegenteil ist der Fall und diese Studie, die ich im Internet-Fachmagazin INTERNATIONALES VERKEHRSWESEN gefunden habe, die weist das nach:
Studie: Autoverkehr kostet Kommunen das Dreifache des ÖPNV (Februar 2018)
[www.internationales-verkehrswesen.de]

Leider werden die immensen Kosten, die Autofahrer durch ihr klima- und umweltschädliches Mobilitätsverhalten verursachen und mit dem sie die Straßen abnutzen und verstopfen, nicht an die Verursacher weitergegeben. Der Autoverkehr ist eine vom Steuerzahler hoch subventionierte Form von Mobilität. Während es ADAC und Co leider immer wieder gelingt das Märchen von den "Melkkühen der Nation" zu verbreiten, womit der ADAC natürlich die Autofahrer meint. Die sind jedoch mitnichten die Kühe, um im Bild zu bleiben, sondern die Melker!

Also liebe Leute, macht euch den Spaß: Sprecht mal mit anderen Fahrgästen über die Ticketpreise und lasst mal durchblicken, dass die gar nicht so hoch sind, während es doch eine Riesenungerechtigkeit ist, dass Autofahrer kostenlos die Straße benutzen dürfen.

Wenn es um das Thema kostenloser ÖPNV geht, kommt man an dieser Überlegung nicht vorbei!

Ein naheliegendes Argument, das auch vielen einleuchtet, sind die vielen krumm gefahrenen Verkehrsschilder, Baken usw.
Siehe Foto!
Und viele dieser Schäden werden von den Autofahrern nicht beglichen, weil Fahrerflucht begangen wird.


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