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Deutsche Großstädte ohne städtischen Schienenverkehr
geschrieben von Marienfelde 
Zitat
timmithie
Neulich erst im Radio gehört, dass Regensburg überlegt beziehungsweise plant, die Straßenbahn wieder einzuführen

Ja, der Stadtrat hat sich am 28.06.18 fast einstimmig für die Planung einer Stadtbahn ausgesprochen. Das zuvor auch betrachtete BRT-System (Bus Rapid Transit-System) wird wegen der - gemessen an den vorausgeschätzten Fahrgastzahlen - für Regensburg zu geringen Kapazitäten nicht weiter verfolgt. Hier mal ein "Einstiegslink" dazu: [www.regensburg.de]
Das ist wahrhaftig eine ganze Menge. Und irgendwie absolut unverständlich. Da fragt man sich manchmal, ob Deutschland nicht wirklich doch etwas rückständig ist im Weltmaßstab :)
Im Moment sieht es in 6 der 31 ("westdeutschen") Großstädte ohne städtischen Schienenverkehr ganz gut aus: Zu Erlangen (positiver Bürgerentscheid in Erlangen selbst im Jahr 2016), Wiesbaden (politische Mehrheit für die Citybahn), Kiel ("Stadtbahnmehrheit" im Stadtrat), Regensburg ("Fastkonsens" im Stadtrat für eine Stadbahn) und Reutlingen (Regionalstadtbahn Neckar-Alb in Planung) darf man wohl neuerdings auch Offenbach hinzurechnen.

Bei der letzten Oberbürgermeisterwahl im Jahr 2017 setzte sich der CDU-Kandidat für die Rückkehr der Tram ein; der dann gewählte Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke (SPD) hat sich zwischenzeitlich auch für die Straßenbahn ausgesprochen. Demnach wäre seine Wahl kein Unglück für die Tram.

Eine Straßenbahnhaltestelle hat die Stadt ja immer noch - nämlich die mit dem plakativen Namen "Offenbach Stadtgrenze".

Einen schönen Sonnabendabend wünscht Euch
Marienfelde
Mal so als Gegenfrage, welche Orte under 100,000 Einwohner haben den eigene städtische Schienenverkehrssysteme?

Schwerin, Brandenburg, Frankfurt, Cottbus, 1/2erstadt, Nordhausen, noch mehr?
Zitat
christian schmidt
Mal so als Gegenfrage, welche Orte under 100,000 Einwohner haben den eigene städtische Schienenverkehrssysteme?

Schwerin, Brandenburg, Frankfurt, Cottbus, 1/2erstadt, Nordhausen, noch mehr?

Woltersdorf, Schöneiche und Strausberg ;-)

Bad Schandau ebenfalls mit ;-)

Ansonsten: Plauen, Zwickau, Naumburg, Dessau-Roßlau, Gotha und Gera

Freundliche Grüße

Roman – Der Hanseat
Zitat
christian schmidt
Mal so als Gegenfrage, welche Orte under 100,000 Einwohner haben den eigene städtische Schienenverkehrssysteme?

Schwerin, Brandenburg, Frankfurt, Cottbus, 1/2erstadt, Nordhausen, noch mehr?

Zahlreiche Beispiele für Orte ohne eigenes System, aber mit Schienenanschluß an eine benachbarte Großstadt lassen sich natürlich auch finden. Bad Dürrenberg, Kehl, Lilienthal, Markkleeberg, Radebeul, Sarreguemines, Weil am Rhein und Witten fallen mir spontan ein.

Wenn es nach mir ginge, käme Lörrach bald (wieder) hinzu.
Es ging mir schon um Städte mit eingenem Systemen, nicht Anhängseln. Wobei auffällig ist dass die alle im Osten sind, und es alle alte Systeme sind. Die wenigen Neubausysteme in Deutschland sind alle in größeren Großstädte.
Zitat
christian schmidt
Wobei auffällig ist dass die alle im Osten sind, und es alle alte Systeme sind.

Dabei fehlt die östlichste Stadt Deutschlands, die ebenfalls zwei Straßenbahnlinien unterhält, in der Aufzählung noch: Görlitz.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Am 11.04.2019 ging es im Stadtrat von Ingolstadt auch um eine Stadtbahn. Die dort stärkste Fraktion (die Fraktion der CSU) wünscht die Prüfung möglicher Trassen.

Demnächst will sich der Stadtrat in Regensburg über die dortigen Bemühungen für eine "Stadtbahn Regensburg" informieren.

Dies ergibt sich aus einem Artikel im Donaukurier vom 12.04.2019: [www.donaukurier.de]

Noch einen schönen Tag wünscht Euch
Marienfelde

Nachtrag: Hier noch der Antrag der CSU-Fraktion: [www.ingolstadt.de]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.04.2019 16:41 von Marienfelde.
Ja das stimmt. Mit den genauen Zahlen kenne ich mich nicht aus. Aber davon habe ich auch schon gehört. Das müsste eigentlich normal sein für eine große Stadt. Dann würde vielleicht auch das Verkehrsaufkommen etwas runtergeschraubt werden.
Im Zuge des Projektes "Freiheit Emscher" will die Stadt Bottrop im Rahmen einer Machbarkeitsstudie ausloten, ob die Rückkehr der Straßenbahn eine mögliche Option für die Erschließung sein könnte.

Die letzte Straßenbahnlinie 17 (Bottrop Pferdemarkt - Gladbeck - Gelsenkirchen-Horst) der "Vestischen" war Ende November 1976 eingestellt worden.

Hier noch zwei Links dazu (der "WAZ-Link" evtl. mit Bezahlschranke; bei mir war die Suche mit G..gle erfolgreich):
[www.rag-montan-immobilien.de]
[www.waz.de]

Noch einen schönen Freitag wünscht Euch
Marienfelde
Zitat
Logital
Die größte Stadt ohne kommunalen Schienenverkehr ist übrigens Wiesbaden. Seit 1955 verfügt die Landeshauptstadt von Hessen, die 275.000 Einwohner zählt,
nicht mehr über eine Straßenbahn.

Die soll aber wieder aufgebaut werden, mit Anschluß an die Mainzer Straßenbahn, die auf Meterspur fährt. In Wiesbaden soll das allerdings nicht den schnöden Namen „Tram“ oder gar „Straßenbahn“ tragen, sondern „Citybahn“ heißen.


immer noch keine richtige sig
Und die Namensänderung erfolgt dann auf der Brücke über den Rhein oder erst, wenn die Bahn tatsächlich das Stadtgebiet Wiesbadens erreicht?


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
L.Willms
Zitat
Logital
Die größte Stadt ohne kommunalen Schienenverkehr ist übrigens Wiesbaden. Seit 1955 verfügt die Landeshauptstadt von Hessen, die 275.000 Einwohner zählt,
nicht mehr über eine Straßenbahn.

Die soll aber wieder aufgebaut werden, mit Anschluß an die Mainzer Straßenbahn, die auf Meterspur fährt. In Wiesbaden soll das allerdings nicht den schnöden Namen „Tram“ oder gar „Straßenbahn“ tragen, sondern „Citybahn“ heißen.

Münster nicht vergessen (rund 314.000 Einwohner). Ansonsten tut sich etwas in Bremerhaven: SPD, CDU und FDP haben im Rahmen einer Koalitionsvereinbarung vereinbart, die Wiederaufnahme des Mitte 1982 eingestellten Straßenbahnbetriebs zu prüfen.

Wörtlich heißt es: "Die Bewertung des Vergleichs von Straßenbahn und Busverkehr ist mittels eines standardisierten Verfahrens zu untersuchen." (Komischer Satz, aber wir wissen ja, was gemeint ist, Marienfelde).

"Motor" der Tram soll wohl die FDP sein, hier noch ein Link zum "befreundeten" dso-forum: [www.drehscheibe-online.de]

Allseits eine gute Nacht wünscht Euch
Marienfelde
Bei einer Aktualisierung der Liste deutscher Großstädte ohne städtischen Schienenverkehr bin ich zum 31.12.2018 auf 32 (bisher 31) Städte gekommen. Es wurde aber keine Straßenbahn eingestellt, sondern die Stadt Gütersloh in Ostwestfalen ist Großstadt geworden - hat aber keine U-Bahn, Schwebebahn, Stadtbahn, Straßenbahn, …

Die 32 Großstädte ohne kommunale Schienen befinden sich alle in dem Gebiet, in dem das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland jedenfalls am 31.12.1949 bereits gegolten hat (im Volksmund würde man womöglich "Westdeutschland" (natürlich ohne das Saarland) sagen).

Mittlerweile ist die Rückkehr der Straßenbahn/ Stadtbahn in fünf Städten recht wahrscheinlich, nämlich in Wiesbaden, Kiel, Regensburg, Reutlingen und Erlangen. Dazu gibt es noch einige Kandidaten, in denen baldige "Pro-Tram-Beschlüsse" in den Stadträten nicht ganz unwahrscheinlich sind, etwa in Aachen (!), Offenbach, Bottrop und Bremerhaven.

Den ersten Platz (die größte deutsche Großstadt ohne städtischen Schienenverkehr) nimmt weiterhin Münster ein. Immerhin: Der aktuelle sozialdemokratische Oberbürgermeisterkandidat (die Wahl ist irgendwann im Jahr 2020) hält diese Tatsache für erwähnenswert.

Hier noch ein Link dazu: [www.drehscheibe-online.de]

Allseits einen schönen Mittwoch wünscht Euch
Marienfelde
"Der Aachener Verkehrsverbund (AVV) hat eine zweistufige Machbarkeitsstudie für eine Regio-Tram ausgeschrieben." Vorgesehen ist "eine schienengebundene Anbindung des Nordraums der Städteregion Aachen an die Aachener Innenstadt in Ergänzung des Euregiobahn-Netzes".

"In der Stufe 1 sollen zunächst die grundsätzliche Machbarkeit und Umsetzbarkeit des Projekts geprüft werden. Mit Stufe 2 schließt sich eine Detaillierung der Untersuchung und Konkretisierung der Planung an. Erste Ergebnisse werden im Sommer 2020 erwartet. Denkbar sind Verbindungen der Städte Baesweiler, Herzogenrath, Alsdorf, Würselen und Stolberg untereinander und mit Aachen."

Hier noch ein Link zu Eurailpress: [www.eurailpress.de]

Ein schönes Weihnachtsfest wünscht Euch
Marienfelde
Am 24. Januar 2020 berichtete "buten un binnen" über die Überlegungen in Magistrat und Stadtverordnetensammlung von Bremerhaven für eine evtl. Wiederaufnahme des 1982 eingestellten Straßenbahnbetriebs.

Im Rahmen einer von der dortigen Koalition aus SPD, CDU und FDP vereinbarten Kosten-Nutzen-Analyse soll nun ermittelt werden, ob sich eine Tram für Bremerhaven "rechnet".

Hier noch ein Link zu "buten un binnen": [www.butenunbinnen.de]
Im Entwurf des Nahverkehrsplans der Stadt Hagen (Westfalen) vom März 2020 wird "langfristig ein Systemwechsel in Richtung eines höherwertigen Systems" empfohlen, "um den ÖPNV im gesamten Hagener Stadtgebiet zukunftssicher und vor allem mit einem hohen Komfort abwickeln zu können" (S. 185).

Liest man sich den Text ab Seite 178 ("Langfristiges Maßnahmenkonzept Hagen 2035+") aufmerksam durch, ist eine deutliche Tendenz zur langfristigen Wiederaufnahme des 1976 aufgegebenen Straßenbahnbetriebs erkennbar.

Die Entscheidung für die Straßenbahn würde zwar hohe Investitionskosten erfordern - aber die Tram ist am besten geeignet, mit relativ wenigen Betriebskilometern und vergleichsweise niedrigem Personalaufwand deutliche Veränderungen des Modal Split in Richtung ÖV herbeizuführen (sh. die Darstellung auf Seite 184 des unten verlinkten Entwurfs des Nahverkehrsplans).

Um Investitionen in ein weniger effizientes System (das vorhandene Busnetz) zu vermeiden, wird zu einer zügigen Entscheidung für oder gegen ein höherwertiges System geraten. Wörtlich wird auf Seite 186 ausgeführt:

"Durch eine frühzeitige Entscheidung für oder gegen höherwertige Systeme, wie Metro-Bus, Bus-Rapid-Transit-System, Tram oder Regio-Tram, lassen sich die finanziellen Mittel effizient einsetzen und Fehlinvestitionen vermeiden. Daher sollte bereits nach Umsetzung des Konzeptes 2022+ eine Machbarkeitsstudie für ein höherwertiges ÖPNV-System erstellt werden. In dieser Machbarkeitsstudie sollte zur Sicherung der Förderung von Investitionsmaßnahmen eine Kosten-Nutzen-bewertung nach dem standardisierten Verfahren für ÖPNV-Investitionen (Verfahren 2016) durchgeführt werden.

Für den Fall, dass ein höherwertiges ÖPNV-System in Hagen gewünscht wird und dieses auch einen guten Kosten-Nutzen-Wert (über 1) aufweist, kann aufbauend auf das gewählte System für den höherwertigen ÖPNV eine detaillierte Trassenstudie erstellt werden. Diese Trassenstudie sollte auch in der Bürgerschaft umfassend eingebunden werden. Sinnvoll wären hier sogenannte Trassenkonferenzen vor Ort. Bei einem positiven Kosten-Nutzen-Wert können die Infrastrukturaufwendungen mit bis zu 90% (60% Bund und 30% Land NRW) über den GVFG-Topf gefördert werden."

Einen schönen Dienstagabend wünscht Euch
Marienfelde


Hier noch der Link zum Entwurf des Nahverkehrsplans (Stand März 2020): [www.hagen.de]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.06.2020 18:50 von Marienfelde.
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