Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Baubeginn für Dresdner Bahn im Süden Berlins
geschrieben von Harald Tschirner 
[deutschebahn.yesspress.com]

Zitat
DB Pressemitteilung
Baubeginn für Dresdner Bahn im Süden Berlins
Auf der ausgebauten Strecke fahren Züge künftig in 20 Minuten vom Berliner Hauptbahnhof zum Flughafen BER • Ziel für Berlin–Dresden: 80 Minuten • Teil des europäischen Korridors Orient/Östliches Mittelmeer

(Berlin, 5. Februar 2019) Mit dem Einheben des letzten Elements einer Schallschutzwand am Bahnübergang Wolziger Zeile in Berlin-Lichtenrade wurde heute symbolisch mit dem Bau der Dresdner Bahn begonnen. Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Vertreter der Länder Berlin, Brandenburg und Sachsen sowie der EU-Koordinator für den TEN-V-Kernnetzkorridor „Orient/Östliches Mittelmeer“ Mathieu Grosch starteten gemeinsam mit DB-Vorstand Infrastruktur Ronald Pofalla das regional und international bedeutsame Großprojekt. Für rund 560 Millionen Euro sollen bis Dezember 2025 zwischen Berlin Südkreuz und Blankenfelde zwei neue, elektrifizierte Fernbahngleise einschließlich einer Verbindungskurve zum Berliner Außenring entstehen. Über die „Dresdner Bahn“ ist der Flughafen BER aus der Mitte Berlins in 20 Minuten zu erreichen und die Fahrzeit zwischen Berlin, Dresden und Prag kann verkürzt werden.

Enak Ferlemann: „Die Dresdner Bahn bringt die Berliner zukünftig schnell zum Flughafen BER. Die Strecke ist zudem weit über die Hauptstadtregion hinaus als leistungsfähige, umweltfreundliche Schienenachse zwischen Berlin, Dresden und Prag von Bedeutung. Kurzum: Mit dem leistungsfähigen Ausbau dieses Streckenabschnitts erzielen wir größtmögliche Wirkung im Bahnnetz und dazu mit wirkungsvollem Lärmschutz für die Anwohner.“

Ronald Pofalla, DB-Vorstand Infrastruktur: „Auf diesen Tag haben wir lange gewartet. Endlich können wir mit dem Wiederaufbau der Dresdner Bahn beginnen. Diese Verbindung ist für den Flughafen BER, für schnellere Fahrzeiten nach Dresden und Prag sowie für die Entlastung der Strecke von Berlin Richtung Leipzig und München wichtig. Eine gute Nachricht für die Anwohner: Überall dort, wo es möglich ist, sorgen wir bereits vorab für Lärmschutz und bauen Schallschutzwände entlang der Strecke.“

Regine Günther, Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz in Berlin [Vertreten durch Staatssekretär]: „Der Baubeginn der Dresdner Bahn öffnet neue Perspektiven für Berlin: Ich freue mich, dass wir in Zukunft schnell, umweltfreundlich und klimaschonend von Berlin zum Flughafen BER, nach Dresden oder Prag fahren können. Mit diesem wichtigen Infrastrukturprojekt verkürzen sich Reisezeiten, drei Berliner Bahnhöfe werden barrierefrei modernisiert. Damit wird Bahnfahren noch attraktiver.“

Verkehrsministerin Kathrin Schneider [Vertreten durch Staatssekretär]: „Für mehr Züge und bessere Angebote ist der Ausbau der Dresdner Bahn ein wichtiger Meilenstein. Wir haben nach der Fertigstellung die Kapazität für neue Linien und bessere Takte auf den Strecken zwischen dem Flughafen BER und Cottbus, Eberswalde und Oranienburg. Ein Gewinn ist die Strecke auch für den Brandenburger Süden, denn hier verkürzen sich die Fahrzeiten nach Berlin.“

Sachsens Wirtschafts- und Verkehrsminister Martin Dulig [Vertreten durch Staatssekretär]: „Ich freue mich, dass mit dem Beginn des Ausbaus der Dresdner Bahn ein weiterer wichtiger Meilenstein auf der Strecke Berlin–Dresden in Angriff genommen wird. Dadurch wird sich in nicht allzu ferner Zukunft die Reisezeit zwischen den Hauptbahnhöfen der Landes- und Bundeshauptstadt und auch in Richtung Hamburg um weitere zehn Minuten verkürzen.“

Mathieu Grosch, Koordinator TEN-Projekte, Europäische Union: „Der Ausbau der Dresdner Bahn ist gänzlich im Sinne der europäischen Verkehrskorridore, die u. a. dazu beitragen die Hauptstädte der EU Länder besser zu vernetzen. Das geschieht hier eindeutig zwischen Berlin, Dresden, Prag, Wien und Bratislava auf dem Kernnetzkorridor Orient/Östliches Mittelmeer. Dieses Bauprojekt verbessert aber auch den Nahverkehr über die Schiene sowie die Mobilität im Städtischen Raum und ermöglicht einen guten Schienenanschluss des neuen Berliner Flughafens. Derartige Projekte tragen maßgeblich zu einer modernen, multimodalen und nachhaltigen Verkehrsplanung bei und kommen durch ihre vielseitigen Vorteile im Nah- und Fernverkehr vielen Bürgern zugute.“

Bereits 2017 begannen die bauvorbereitenden Arbeiten südlich des Bahnhofs Lichtenrade und an der Säntisstraße in Marienfelde. 2019 beginnen zwischen Marienfelde und der Landesgrenze nach Brandenburg Schritt für Schritt die Hauptbauarbeiten, unter anderem mit dem Neubau der Fußgängerunterführung an der Wolziger Zeile und dem Neubau einer Straßenunterführung an der Säntisstraße.

Insgesamt neun Bahnübergänge werden aufgelöst und dafür Brücken oder Unterführungen gebaut. Damit der Verkehr auf der Straße dabei nicht zum Erliegen kommt, wird so gebaut, dass von zwei benachbarten Bahnkreuzungen eine als Umleitungsstrecke offen bleibt.

Für den Schutz der Anwohner vor Lärm während der Bauarbeiten und während des Betriebs der Bahnstrecke entstanden bereits 350 Meter Lärmschutzwand südlich des Bahnhofs Lichtenrade. Auch zwischen der Attilastraße und dem Schichauweg wird in diesem Jahr eine Lärmschutzwand gebaut.

Hintergrund zur „Dresdner Bahn“

Die rund 16 Kilometer lange Dresdner Bahn ist Teil der Strecke Berlin–Dresden und existiert bereits seit 1875. Seit 1952 fahren hier keine Fernzüge mehr. Die Dresdner Bahn beginnt südlich des Bahnhofs Berlin Südkreuz, wo die Strecke von der Anhalter Bahn abzweigt, kreuzt nach 8,7 Kilometern die Landesgrenze Berlin/Brandenburg und führt nach Blankenfelde in Richtung Dresden. Sie gehört damit zum europäischen Korridor Orient–östliches Mittelmeer, der die strategisch wichtigen Häfen der Nord- und Ostsee mit dem Schwarzen Meer und dem Mittelmeer verbindet. Im Stadtgebiet ist die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 160 km/h begrenzt, im Land Brandenburg auf 200 km/h.
Max Maulwurf begleitet als DB-Botschafter für Bauarbeiten auch dieses Großprojekt.

Informationen zum Projekt im Internet: [bauprojekte.deutschebahn.com]

2 Bilder (H.Tschirner): DB-Infrastruktur-Chef Pofalla hält die Eröffnungsrede und statt eines ersten Spatenstichs wird symbolisch ein Element der Schallschutzwand fertiggestellt.

Beste Grüße
Harald Tschirner


Dresdner Bahn versus Flughafen - das ist ein wahres Schneckenrennen...
Auch wenn die Dresdner Bahn grundsätzlich sinnvoll ist - mir ist nicht klar, und auch auf Anfrage konnte mir die DB Netz nicht zusichern - ob hier die Möglichkeit des späteren durchgehend zweigleisigen Ausbaus der S-Bahn nicht kaputtgemacht wird.

Die gesamte S-Bahntrasse ist ja bereits ideal für den 2-gleisigen Ausbau vorbereitet. Aber um sich Grundstückskäufe in Lichtenrade zu sparen, soll wohl im südlichen Abschnitt die Regionalbahn einen Teil dieser Trasse nutzen.

Am Ende scheint es mir ein Schritt nach vorne, ein Schritt zurück. Bessere RE-Bahn, aber man macht sich den 2-gleisigen S-Bahnausbau später im besten Fall viel schwieriger und teurer, im schlimmsten gar unmöglich.

Für mich ist es eine verpasste Chance, gleich alles richtig zu machen: also durchgehende zweigleisige S-Bahn und RE-Bahn.

Es ist auch eine verpasste Chance, die S-Bahn zumindest eingleisig bis Rangsdorf zu verlängern, inkl Halt beim RR-Werk in Dahlewitz.
[www.maz-online.de]

Hier gibt es aktuelle Infos zu den Planungen der Verlängerung der S-Bahn nach Rangsdorf.
Angeblich gibt es bereits Trassenstudien und von allen S-Bahn-Planungen um Berlin
sei diese Verlängerung am weitesten fortgeschritten.

Der Artikel ist ohne Paywall.
Ich sehe auch die weitere verpasste Chance, die S2 als Ausfädelung bis zum BER zu führen, parallel zur Regionalbahn ab Mahlow. Dass das überhaupt nicht geplant ist, ist mir klar. Dass die Anbindung des BER von vielen als nicht ausreichend bezeichnet worden ist, auch. Aber am BER ist ja auch alles zu klein ausgelegt…

Mit der geplanten RE-Anbindung kommen zwar die Touristen blitzschnell zum Alexanderplatz, die Anbindung von Zwischenstationen über die S-Bahn bleibt aber mangelhaft. Die S45 / S9 werden über diesen unsinnigen großen Bogen über Wassmannsdorf gezwungen, was die Fahrzeit völlig unattraktiv macht.

Die S2 erschließt Berlin wunderbar Nord bis Süd mit vielen Umsteigeverbindungen zu anderen Linien, die die RE nicht bietet. Für viele solche Verbindungen wäre die S2 – trotz oder gerade wegen der Zwischenhalte – Tür zu Tür die schnellere und komfortablere Alternative.

Wenn TXL geschlossen werden sollte, wird durch die Verlagerung des PKW-Verkehrs ein Verkehrskollaps im Süden Berlins prognostiziert. Da hilft alles, was mehr Leute auf ÖPNV locken kann.
Zitat
TomB
Hier gibt es aktuelle Infos zu den Planungen der Verlängerung der S-Bahn nach Rangsdorf.
Angeblich gibt es bereits Trassenstudien und von allen S-Bahn-Planungen um Berlin
sei diese Verlängerung am weitesten fortgeschritten.
Danke für den Link, sowie die weiterführenden links im Artikel. Das ist sehr erfreulich, dass es mit der Reaktivierung der S-Bahn bis Rangsdorf weitergeht! Und auch, dass das Rolls-Royce Werk Dahlewitz mit den mehr als 3.500 Mitarbeitern (tendenz steigend) eine eigene Haltestelle haben soll. Wobei zwischen der Bahnstrecke und dem Werk 600-700m Wald sind - wie soll das bewältigt werden?

Mir ist allerdings immer noch nicht klar, ob der Bau der Dresdner Bahn mit einer zweigleisigen S-Bahn bis mindestens Mahlow kompatibel sein wird.
Zitat
r2rho
Mir ist allerdings immer noch nicht klar, ob der Bau der Dresdner Bahn mit einer zweigleisigen S-Bahn bis mindestens Mahlow kompatibel sein wird.

Laut offiziellem Video: [youtu.be]
endet die 4-Gleisigkeit (Kehre S-Bahn) am (dann ehem.) BÜ Wolziger Zeile. Ab der Landesgrenze ist aber wieder genug Platz, sollte man 2 S-Bahn-Gleise wollen. Das sind von dort ca. 600 m.
Zitat
TomB
Laut offiziellem Video: [youtu.be]
endet die 4-Gleisigkeit (Kehre S-Bahn) am (dann ehem.) BÜ Wolziger Zeile. Ab der Landesgrenze ist aber wieder genug Platz, sollte man 2 S-Bahn-Gleise wollen. Das sind von dort ca. 600 m.
Aber genau das ist mein Bedenken. Der heutige eingleisige S-Bahn Abschnitt ist bereits grösstenteils für den späteren 2-gleisigen Ausbau ausgelegt. Allerdings verstehe ich die Dresdner BahnPlanung so, dass sich die Dresdner Bahn sozusagen mit den Ellenbogen in die S-Bahn Trasse ausbreiten soll.
Verbaut man sich dadurch die Möglichkeit eines späteren 2-gleisigen Ausbaus der S-Bahn?
Verbaut man sich Optionen für die S-Bahn Verlängerung nach Rangsdorf?
Auf diese Fragen habe ich bisher keine zufriedenstellende Antwort gefunden.
Inwiefern gefährdet eine eingleisige S-Bahnstrecke eine Verlängerung der S-Bahn bis nach Rangsdorf? Soll die dort alle 10 min fahren?

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.02.2019 11:15 von Nemo.
Zitat
Nemo
Inwiefern gefährdet eine eingleisige S-Bahnstrecke eine Verlängerung der S-Bahn bis nach Rangsdorf? Soll die dort alle 10 min fahren?
Selbst für einen 20min Takt sollte es zumindest einen Kreuzungspunkt geben. Die 2-gleisigkeit hört bereits in Lichtenrade auf. Zudem sollte die Möglichkeit eines späteren 2-gleisigen Ausbaus einer S-Bahnstrecke immer offen gehalten werden. Alles andere wäre kurzsichtig.
Zitat
r2rho
Zitat
Nemo
Inwiefern gefährdet eine eingleisige S-Bahnstrecke eine Verlängerung der S-Bahn bis nach Rangsdorf? Soll die dort alle 10 min fahren?
Selbst für einen 20min Takt sollte es zumindest einen Kreuzungspunkt geben. Die 2-gleisigkeit hört bereits in Lichtenrade auf. Zudem sollte die Möglichkeit eines späteren 2-gleisigen Ausbaus einer S-Bahnstrecke immer offen gehalten werden. Alles andere wäre kurzsichtig.

Das ist ganz einfach. Derzeit ist kein 4. Gleis geplant.
Daher bekommt man auch keine Enteignung für den
Platz des 4. Gleises, das vielleicht irgendwann in der
Zukunft kommen könnte, genehmigt.
Zitat
TomB
Zitat
r2rho
Zitat
Nemo
Inwiefern gefährdet eine eingleisige S-Bahnstrecke eine Verlängerung der S-Bahn bis nach Rangsdorf? Soll die dort alle 10 min fahren?
Selbst für einen 20min Takt sollte es zumindest einen Kreuzungspunkt geben. Die 2-gleisigkeit hört bereits in Lichtenrade auf. Zudem sollte die Möglichkeit eines späteren 2-gleisigen Ausbaus einer S-Bahnstrecke immer offen gehalten werden. Alles andere wäre kurzsichtig.

Das ist ganz einfach. Derzeit ist kein 4. Gleis geplant.
Daher bekommt man auch keine Enteignung für den
Platz des 4. Gleises, das vielleicht irgendwann in der
Zukunft kommen könnte, genehmigt.

Es gibt ja noch das Mittel der Trassenfreihaltung, welches eine weitere Bebauung der Trasse für das 4. Gleis verhindert. Dann muss man jetzt noch nichts enteignen.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen