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Es geht wieder los..... Streikandrohung der GDL
geschrieben von Bummelzug 
Guten Morgen,

wie Ihr sicher mitbekommen hat die Gewerkschaft Deutscher Lokführer, die Tarifverhandlungen für gescheitert erklärt und Streiks für den Sommer angekündigt.

Meine Meinung:

Ich war nie Fan von der GDL. Aber jetzt in einer Pandemie den Bahnverkehr bestreiken zu wollen.... Irrsinn. Ich sehe schon die vollen Bahnhofshallen und Züge vor meinem Auge. Mir wäre ein Streik der EVG lieber, da diese gesittet vorgeht. Beispielsweise nur einen Morgen streikt, während es bei der GDL schon mal über Wochen gehen kann.


Na dann hoffen wir darauf, dass das nicht so schlimm wird.
Besser sie streiken im Sommer als bei -12°.
Aber was soll ein Streik bringen, wenn keiner fährt?
Öhm, gab's in den letzten Jahrzehnten eigentlich jemals einen Streik, als Fahrgäste, Vorstände und konservative Medien der Ansicht waren, dass "jetzt" ein geeigneter Zeitpunkt für einen Streik sei? Das ist bei der Bahn ja nicht anders als bspw. bei den TVöD-Tarifverhandlungen.

- So kriegt man keine Fahrgäste! Denkt an den Klimaschutz durch weniger Pkw! So steigt doch niemand auf die Schiene um!
- Den wirtschaftlichen Aufschwung darf man nicht durch höhere Steuern/Ticketpreise/Unzuverlässigkeit abwürgen! Lieber Schulden abbauen, um in schlechten Zeiten zu investieren und die Binnennachfrage anzukurbeln!
- Aktuell ist kein Geld da! Die Schulden steigen! Viele haben gar keine Jobs! Seid dankbar!
- Ausgerechnet jetzt in den Ferien, wo die ganzen Leute verreisen wollen!
- Ausgerechnet jetzt außerhalb der Ferien, wo die ganzen Leute arbeiten müssen!
- Stellt den ÖPNV komplett ein! Da stecken sich die Leute nur an!
- Erweitert das Angebot, um die Personenströme zu entzerren, damit sich keiner ansteckt!

Pipapo. Irgendwas ist halt immer. Wenn es danach ginge, am besten niemals streiken. Und wenn ausnahmsweise doch, dann nur einen Tag von 3 bis 4 Uhr unter der Woche, wenn eh nichts fährt.

Aber ein Streik, den niemanden trifft, bringt halt nichts. Und bei einem Staatskonzern sind eben alle Bürger quasi Eigentümer und somit betroffen. Der "Gegenseite" steht es ja frei, ein gutes Angebot abzugeben, wenn man diese befürchteten Sardinenbüchsen abwenden möchte. Stattdessen stachelt man die Bevölkerung mit Parolen an und hofft, dass viele empörte Bürger sie nachplappern und davor Angst haben, mal etwas zu spät zur Arbeit zu kommen.

Aber legen bspw. die Franzosen ihr Nah- und Fernverkehrsnetz für ihre krassen Privilegien lahm, dann ist man wieder begeistert; es trifft einen ja nicht selbst. Und am nächsten Tag jammert man wieder, dass der Beruf unattraktiv sei und man nicht genug Nachwuchs findet. So klappt es mit der Verkehrswende natürlich prächtig.

tl;dr: wünsche den Streikenden viel Erfolg. Balkongeklatsche bezahlt keine Mieten.
Zitat
kalle_v
...wünsche den Streikenden viel Erfolg. Balkongeklatsche bezahlt keine Mieten.
In der Zone ist der Tf oft die reichste Person im Zug.
Der Personalvorstand der Bahn hat doch vor dem letzten Streik behauptet, das Angebot Bahn und die Forderungen der GDL würden so minimal auseinanderliegen, dass der Streik nicht gerechtfertigt sei.

Wenn dem so wäre, so frage ich mich, warum die DB die Streiks in Kauf nimmt. Sie müsste doch nach eigener Aussage ihr eigenes Angebot doch nur minimal nachbessern, und der Einigung stände nichts im Wege.

Da dies nicht erfolgt kann man daraus nur schlussfolgern, dass wieder mal ein Führungsmitglied eines deutschen Verkehrsunternehmen versucht, die Öffentlichkeit hinter die Fichte zu führen.
Heyho und Guten Morgen zusammen,

Ich muss mich hier mal als stiller Mitleser auch mal aktiv zu Wort melden ...
Also ich selbst gehöre selbst dem öffentlichen Dienst an (Erzieher) und bin daher auch alle Jubel Jahre mal am Steiken und die Arugmente die oben gebracht wurden denen Stimme ich zu... Man findet immer einen Grund warum es grad "net passt" ist bei Erziehern ja nicht anders.... Eben im ARD Morgenmagazin kam der GDL Claus zu Wort und ich als Außenstehender deute das was jetzt gerade passiert so:

Der GDL geht und um macht, eher weniger um die Beschäftigten und deren Bedingungen und der Bahn dadrum so gut wie möglich aus der Sache raus zu gehen. Wenn man jetzt bedenkt was die Bahn da für ein "Angebot" gemacht hat würde ich als Laie sagen ok wir Kehren an den Tisch zurück und verschieben den Streik immerhin bewegt sich was... Ich erinnere mich noch gut an die 2 Monate Erzieherstreik da tat sich nichts und wir würden mit 2% und 50€ abgespeißt... Ja ein Lokführer hat viele Menschen hinten drin sitzen, wir "nur 13 bis 17" Kinder aber wenn wir unserenn ob Scheiße machen haben wir in 15 Jahren vielleicht den nächsten Psychopathen "erzogen" und keiner hats gesehen....

Daher meine Frage: Warum passiert da gerade nichts? Kann mir das mal einer Beantworten der da mehr drinne steckt?
So viele Fragen ... Vorab vielleicht ein Link zu einem längeren Beitragsstrang im "Berliner Nahverkehrsforum" zum Streik, in dem die sehr unterschiedlichen Positionen deutlich werden: [www.bahninfo-forum.de]

Einerseits geht es natürlich um konkrete Geldforderungen. Die GDL will noch in diesem Jahr Verbesserungen erreichen, die Bahn erst im nächsten Jahr etwas drauflegen (interessantes Detail: Die EVG im DGB hat in ihrem Tarifvertrag eine Öffnungsklausel für den Fall eines besseren Tarifabschlusses der GDL vereinbart).

Zweiter Streitpunkt ist wohl der Versuch der Bahn, Abstriche bei der betrieblichen Altersversorgung durchzusetzen, worauf eine Gewerkschaft naturgemäß allergisch reagieren muß.

Drittens geht es auch um Vertretungsmacht: Wenn es nach der Deutschen Bahn geht, soll die GDL sich verpflichten, künftig nicht mehr für Fahrdienstleiter und Werkstattmitarbeiter zu verhandeln. Darauf kann sich keine Gewerkschaft, die länger bestehen will, einlassen.

Ich selbst bin zeitlebens Mitglied in ver.di (davor ötv), in der Einheitsgewerkschaft. Allerdings sehe ich die in der GDL organisierten Mitglieder in erster Linie als Kolleginnen und Kollegen, die sich für ihre - nachvollziehbaren - Interessen einsetzen. Kolleginnen und Kollegen fällt man nicht in den Rücken, sondern man ist ihnen verbunden.

Dies gilt ganz besonders dann, wenn auf der anderen Seite ein Bahnvorstand steht, dessen Bezüge sich deutlich außerhalb von "normalen" Entgelttarifverträgen oder auch von Besoldungsordnungen bewegen. Belehrungen von Leuten, die sich in bestem Einvernehmen mit den Vertretern des Eigentümers Bezüge genehmigen lassen, die z.B. deutlich über denen eines Bundesministers liegen, haben bei mir von vornherein keinerlei Glaubwürdigkeit,

Marienfelde.
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