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Anekdoten im Fernverkehr
geschrieben von PassusDuriusculus 
Noch nicht erlebt und sehr unterhaltsam (wenn ich dadurch nicht zu spät auf Arbeit ankäme... aber passiert...), deshalb teile ich folgenden Fahrdienstleiter- /Triebfahrzeugführer- "wettstreit".

ICE in Berlin Hbf aus München mit vorderem Zugteil nach Hamburg (ab 13:38 Uhr) unf hinterem Zugteil nach Rügen (ab 13:47 Uhr).

Einfahrt leicht verspätet, allerdings zeigen die Anzeigetafeln und der Navigator eine vertauschte Zugteilreihung an (Zug nach Binz fährt zu erst). Der Zug zeigt die planmäßige Reihung an (Zugteil nach Hamburg ist vorne)

Nach vielen Nachfragen am Bahnsteig und Durchsagen ("Sie sind im Zugteil nach xy, zur Fahrt nach yz bitte in den anderen Zugteil umsteigen") sind alle drin und bereit für die Abfahrt. Zugteams telefonieren aufgeregt und es kommt die ungläubige Durchsage, dass alle den Zugteil wechseln müssen, da der erste Zug doch nach Binz und nicht nach Hamburg fährt (und andersherum).

Das größte Bahnsteigrennen, was ich je gesehen habe begann, da zwei volle ICE-Zugteile inkl. Zugteam den Zugteil wechseln müssen.... Der Zug steht wohl immer noch....

😅

Ich bin dann lieber in den Folgezug gestiegen, der sich klammheimlich vordrängeln konnte
Zitat
PassusDuriusculus
Das größte Bahnsteigrennen, was ich je gesehen habe begann, da zwei volle ICE-Zugteile inkl. Zugteam den Zugteil wechseln müssen.... Der Zug steht wohl immer noch....

Lt. [dbf.finalrewind.org]? ist der eine Zugteil derzeit mit rund 30 min Verspätung zwischen Anklam und Züssow und hat im Tagesverlauf schlappe 17 Meldungen "Abweichende Wagenreihung" bzw. "Zug verkehrt richtig gereiht" gehabt, wobei jede "Abweichende Wagenreihung" in der selben Minute wieder korrigiert wurde.
Die verkehrte Wagenreihung war auch in Hannover gerne mal ein sehr spezielles Phänomen. Da fährt ein ICE, sagen wir, um 10 Uhr, in München los. Wenige Stunden später fragt man dann die rotbemützten Servicemitarbeiter in Hannover Hbf, ob der Zug richtig gereiht sei. "Ja, wir haben keine Information" deckt sich mit dem Wagenstandsanzeiger im Display. Die Einfahrt des Zuges wird angekündigt und dann, als der Zug tatsächlich um die Kurve kommt, erfolgt die Durchsage "Bitte beachten Sie die geänderte Wagenreihung..." woraufhin dann die Bahnsteigrallye los geht Insbesondere beim ICE 1 der große Spaß, wenn die Fahrgäste für die Wagen 1 und 14 sich schon scheinbar richtig positioniert hatten...

Was zur Hölle macht die Bahn da? Ist der Zug aus Laatzen kommend in Waldhausen Richtung Altenbeken abgebogen, hat in Hannover-Linden kurzgekehrt? Oder ist der in München schon verkehrt gereiht los und diese Information war Staatsgeheimnis?

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Gregor Jacobs
root@127.0.0.1 <-- Don't send mail or else!
Zitat
PassusDuriusculus
Das größte Bahnsteigrennen, was ich je gesehen habe begann, da zwei volle ICE-Zugteile inkl. Zugteam den Zugteil wechseln müssen....

Etwas ähnliches habe ich mal im sizilianischen Catania erlebt. Um die Reise möglichst spannend zu gestalten, wird das Abfahrtsgleis in vielen italienischen Bahnhöfen erst kurz vor Ankunft des Zuges verkündet. So wartet der ganze Mob gespannt vor einem Monitor in der Bahnhofshalle und schon, vier Minuten vor Abfahrt verkündet man, der ICN nach Milano würde heute aus Gleis 1 fahren. Alles setzt sich in Bewegung und verteilt sich samt Gepäck auf dem Bahnsteig an Gleis 1, das bequem ohne Treppe zu erreichen ist. Noch zwei Minuten bis zur Ankunft, da schnarrt der Lautsprecher und verkündet eine Gleisänderung: Die Abfahrt erfolgt nunmehr aus Gleis 4. Das große Rudelrennen beginnt erneut, nun aber über viel zu schmale Treppen und einen engen Tunnel, durch den sich gerade die Reisenden der Regionalbahn aus Messina zwängten. Just, als der letzte Passagier die Treppe zum Bahnsteig erklommen hat fährt auch schon der Zug nach Milano ein - natürlich in Gleis 1.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Vielleicht in Frankfurt kurzfristig statt am Hbf (Kopfbahnhof = Fahrtrichtungswechsel) wegen eines spontanen Defektes in Frankfurt Süd gehalten und dadurch nicht "umgedreht"? Das könnte das System noch nicht wissen, bloß der Zug selber. Ob man in so einem Falle als Mitarbeitende:r an Bord daran denkt, diese "nicht gedreht"-Info an die Serverzentrale weiterzugeben, wage ich mal zu Bezweifeln.

Ansonsten mal als Laie eine Verständnisfrage:
Da hängen zwei identische(?) Züge gekuppelt aneinander und fahren jetzt auf dem Papier verkehrt herum in den Bahnhof ein. Hier werden sie getrennt und fahren jeweils einen eigenen Weg zum Ziel.

Warum lässt man dann nicht weiterhin den vorderen Teil nach A und den hinteren nach B fahren, wenn sowieso die Fahrgäste jetzt im - zufällig wieder - richtigen Zugteil sitzen?
Am Zielbahnhof wäre für den nächsten Tag so oder so ein identischer Zug verfügbar.
Schöne Bahnsteigrennen kann man auch in Cardiff besichtigen. Normalerweise werden Bahnsteige frühzeitig angezeigt, aber wenn es Verspätungen gibt kann sich dass auch mal kurzfristig ändern. Und diese Änderungen werden normalerweise zuerst per Durchsage durchgegeben bevor sie auf der Anzeige erscheinen. Und dann gerne mal zuerst auf Walisisch und dann erst auf Englisch. Es gehen also erst die los die das verstehen, und die die es nicht tun dann 1/2 Minute später. Was in vollen Zügen schon den Unterschied zwischen Sitzplatz und Stehplatz ausmachen kann….
Zitat
reinbeker
Warum lässt man dann nicht weiterhin den vorderen Teil nach A und den hinteren nach B fahren, wenn sowieso die Fahrgäste jetzt im - zufällig wieder - richtigen Zugteil sitzen?
Am Zielbahnhof wäre für den nächsten Tag so oder so ein identischer Zug verfügbar.

Vermutlich musste der Zugteil nach Hamburg ins ICE-Werk.

Freundliche Grüße

Roman – Der Hanseat
Sehr gelungen auch die Anzeigen und Ansagen der Wagenreihung eines ICE in Hannover.
Zug wird mit 1. Klasse in Abschnitt A und B angezeigt. Dann kommt ziemlich spät die Ansage, dass der Zug einfährt, was derselbe währenddessen auch schon tut.
Auch die Ansage weist auf 1. Klasse in A + B hin, während die 1. Klasse Wagen des Zuges gerade in F + G zu Halten kommen.
Das Gewühle auf dem Bahnsteig war sensationell, danach hatte der bis dahin pünktliche Zug dann 10 Minuten Verspätung.
Zitat
Vielfahrer
Sehr gelungen auch die Anzeigen und Ansagen der Wagenreihung eines ICE in Hannover.
Zug wird mit 1. Klasse in Abschnitt A und B angezeigt. Dann kommt ziemlich spät die Ansage, dass der Zug einfährt, was derselbe währenddessen auch schon tut.
Auch die Ansage weist auf 1. Klasse in A + B hin, während die 1. Klasse Wagen des Zuges gerade in F + G zu Halten kommen.
Das Gewühle auf dem Bahnsteig war sensationell, danach hatte der bis dahin pünktliche Zug dann 10 Minuten Verspätung.

Noch schöner wird das Ganze in Hannover, wenn eine Zugteilung oder Vereinigung ansteht und dabei Unregelmäßigkeiten sind.

a. Zugteil aus Hamburg kommt pünktlich bis kurz vor den Hauptbahnhof in Hannover, muss dann aber auf Einfahrt des verspäteten Zugteils aus Bremen warten, damit dieser vor dem Hauptbahnhof noch überholen kann und planmäßig der erste Zugteil ist. Ergebnis: Anschlussverlust

b. Es gibt viele ICE, bei denen ein Zugteil in Hannover verbleibt und nur der andere nach Hamburg/Lübeck weiterfährt. Die Ansage bei Einfahrt des Zuges in Hannover ist stets sinngemäß "Es fährt ein ICE 584 nach Lübeck mit Halt in ... mit ICE 984 von München ... Dieser Zug endet hier, bitte nicht einsteigen." Verwirrend ist dabei, dass viele Informationen kommen und das "endet hier" ganz zum Schluss klingt, als würde sich dies auf den gesamten Zug beziehen. Das mag nach einer internen Logik sinnvoll sein, aber es wäre schon sinnvoll, wenn man den Sachverhalt, dass nur die letzten Wagen angehängt werden, detaillierter kommuniziert.
Zitat
Lopi2000
[...]
a. Zugteil aus Hamburg kommt pünktlich bis kurz vor den Hauptbahnhof in Hannover, muss dann aber auf Einfahrt des verspäteten Zugteils aus Bremen warten, damit dieser vor dem Hauptbahnhof noch überholen kann und planmäßig der erste Zugteil ist. Ergebnis: Anschlussverlust

Den Zug dann - egal wie - zusammen nach München fahren und dann die Umlaufpläne dort auseinanderzunehmen wäre wohl zu komplex, aber für den Fahrgast einfacher. Der weiterfahrende Tf müsste dann ggf. einen Zugteil weiter nach vorne, aber wäre auch nicht das riesige Problem.

Zitat
Lopi2000
b. Es gibt viele ICE, bei denen ein Zugteil in Hannover verbleibt und nur der andere nach Hamburg/Lübeck weiterfährt. Die Ansage bei Einfahrt des Zuges in Hannover ist stets sinngemäß "Es fährt ein ICE 584 nach Lübeck mit Halt in ... mit ICE 984 von München ... Dieser Zug endet hier, bitte nicht einsteigen." Verwirrend ist dabei, dass viele Informationen kommen und das "endet hier" ganz zum Schluss klingt, als würde sich dies auf den gesamten Zug beziehen. Das mag nach einer internen Logik sinnvoll sein, aber es wäre schon sinnvoll, wenn man den Sachverhalt, dass nur die letzten Wagen angehängt werden, detaillierter kommuniziert.

Da wäre es sicher am besten, die Anzeigen an der südlichen Bahnsteighälfte zeigten alle an "Hinterer Zugteil bleibt hier! Weiterfahrt Richtung Hamburg im vorderen Zugteil" und auf allen Anzeigen am hinteren Zugteil "Nicht einsteigen!" schalten. Geht aber wahrscheinlich nicht, weil man bei den paar Millionen für die Anzeigegeräte die 30 Euro sparen wollte für Geräte, die das gekonnt hätten.

Was natürlich ein Traum wäre: Leuchtstreifen im Boden: Dort, wo ein Zug steht, in den eingestiegen werden kann, in grün, alles andere rot (kein Zug, endender Zug). Dann würden sogar die Dauergucker mit Handy merken, dass sie gerade etwas nicht richtig machen. In Augsburg gibt es an einer Straßenbahnhaltestelle schon rote Beleuchtung im Boden, das müsste doch eigentlich für überschaubares Geld nachrüstbar sein.

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Gregor Jacobs
root@127.0.0.1 <-- Don't send mail or else!
Eine der frustrierendsten Fahrgastinformationen der DB ist der Umstand, dass der DB-Navigator den Hinweis zum möglichen Komfort-Check-In wie auch den zum bevorstehenden Ausstieg gern / regelmäßig zur planmäßigen Fahrzeit ausspuckt. Da sitzt man in der Kälte, wartet auf den Zug und wird benachrichtigt, man könnte sich jetzt komfortabel einchecken...
Im TV auf NDR3 im Hamburg Journal wurde um 18:00 Uhr berichtet, dass beim Empfang von König Charles III am Bahnhof, der Hamburger Bürgermeister an der falschen Stelle des Bahnsteigs wartete.
Die DB nie immer?
Aber warum gabs dann diese Ansage nicht? „Dieser Zug verkehrt heute in umgekehrter Wagenreihung“
Zitat
oskar92
Im TV auf NDR3 im Hamburg Journal wurde um 18:00 Uhr berichtet, dass beim Empfang von König Charles III am Bahnhof, der Hamburger Bürgermeister an der falschen Stelle des Bahnsteigs wartete.
Die DB nie immer?
Aber warum gabs dann diese Ansage nicht? „Dieser Zug verkehrt heute in umgekehrter Wagenreihung“

Was ich an Bildern gesehen habe, u. a. bei Youtube reingestellt, war der Wagen 14 hinten, wie er sein sollte. Nur der Bürgermeister stand erst an der Tür, die sich am anderen Ende des Wagens war. Dann gings nach hinten, zur richtigen Tür.

Freundliche Grüße

Alexander Lührs
Tweet auf Twitter von Katarina Barley (SPD, Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments):
Bin in den letzten Tagen 30 Stunden Zug durch Polen und die Ukraine gefahren. Alle Züge pünktlich, ohne Ausnahme.
Und jetzt stehen wir seit mehr als 40 Minuten am ersten Halt des Zuges in meinem Heimatland.
@Wissing
, wir müssen reden.
@DB_Bahn
Ja, jedesmal wenn ich in einem Land mehrmals pünktlich war, und dann im nächsten Land Verspätung habe, habe ich auch ein recht darauf dort den Verkehrsminister zu sprechen! (Und gilt das auch wenn ich die Sprache gar nicht spreche?)
Bist du auch gewählter Abgeordneter?
Zitat
christian schmidt
Ja, jedesmal wenn ich in einem Land mehrmals pünktlich war, und dann im nächsten Land Verspätung habe, habe ich auch ein recht darauf dort den Verkehrsminister zu sprechen! (Und gilt das auch wenn ich die Sprache gar nicht spreche?)

Vielleicht sollte man nicht alles wörtlich nehmen.

„Wir müssen reden“ ist eine Redewendung aus einem ARD-Podcast.
@PassusDuriusculus - ich bin genauso viel/wenig für die DB zuständig wie die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments. Und es ist ja noch viel besser - die verschiedenen EU-Direktiven zum Eisenbahnverkehr sind ja auch ein Grund warum da soviel schief geht, und zwar in vielen EU-Ländern. Vielleicht sollte die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments mal versuchen da was zu reformieren?

@Wolf - Ah, das wusste ich nicht. Will sie also dass die ARD einen Podcast zu dem Thema produziert?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.05.2023 13:29 von christian schmidt.
Zitat
christian schmidt
Will sie also dass die ARD einen Podcast zu dem Thema produziert?

Ich denke, der Spruch sollte eine öffentlichkeitswirksame Spitze gegen den politischen Gegner sein und davon ablenken, dass die Bahn schon in der Zeit kaputt gespart wurde, als auch ihre Partei unter Schröder und Merkel in Regierungsverantwortung war. Und darüber, dass unter der Richtlinienkompetenz ihres Parteikollegen Olaf Scholz immer noch zu wenig Geld in das System Schiene geleitet wird.
Ja, dem würde ich zustimmen
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