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Hauptstadtnetz 2030
geschrieben von Leafghaze 
Hauptstadtnetz 2030
20.07.2004 20:59
Hauptstadtnetz 2030: Ich frage mich: Was ist verkehrspolitisch machbar, und weiters wann und wie? Vor allem im Nordosten besteht ein Erschließungsdefizit nach Weissensee und nach Marzahn hinaus. Von diesen Stadtteilen aus mangelt es an Schnellverbindungen zum Potsdamer Platz, dem Zoo-Bereich und in die südwestlichen Stadtteile. Knackpunkt dabei: Überhaupt fehlen dem dichten Strassenbahnnetz -Ost die Anschlüsse an die U-Bahnmaschen -West. Die Hauptradialen, Greifswalder Strasse und Landsberger Allee, gestatten vom Querschnitt her leistungsfähige Stadtbahnen zu ebener Erde im Straßenkörper. Der Bau von Tunneln verbietet sich somit aus rein pragmatischen Erwägungen. Ab der City-Ost sind sie aber kaum zu vermeiden. Die Einspeisung der Stadtbahn aus Richtung Pasedagplatz zum Beispiel ab Mollstrasse in einen unterirdische Röhre (Leipziger Strasse -> Kulturforum -> Nollendorfplatz - > bisheriger Tunnel der U1 und dann oberirdisch ab Krumme Lanke bis Mexikoplatz) bietet sich ebenso an wie die Nutzung des U10-Konzepts für eine Stadtbahn von Lichterfelde als niveaugleiche Trasse im Hindenburgdamm (unterirdisch ab Rathaus Steglitz -> Innsbrucker Platz -> bish. U4 Tunnel -> Kongresshalle -> Lehrter Bahnhof -> Oranienburger Tor) und dann oberirdisch über den Platz der Vereinten Nationen nach Friedrichshain. U3 und U4 würden somit im Stadtbahnvorlaufbetrieb befahren. An "echten" U-Bahnen besäße die Hauptstadt dann: U1 (Adenauerplatz-> Frankfurter Tor), U2 (Pankow -> Rathaus Spandau), U5 (Tegel-Süd -> Oberschöneweide), U6, U7, U8 (Britz -> Märkisches Viertel) und U9 (Lankwitz -> Osloer Strasse). DIe U10 und die U11 würden durch die neue U-Strab/Stadtbahn und zusätzliche Haltepunkte an der S1 (Kolonnenstrasse und Trebbiner Strasse) obsolet. Weitere Projekte, vor allem für Nostalgiker attraktiv: Reaktivierung des letzten Berliner Dampfbahnhofes "Görlitzer" durch eine Kreuzberger Quertrasse zum Potsdamer Platz. Oder Wiederaufnahme des S-Bahnverkehrs (Hakenfelde ->) Gartenfeld -> Lehrter Bahnhof. Dürften aber bei wirtschaftlichen Prüfungen wohl durchfallen...
Leafghaze schrieb:
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> Hauptstadtnetz 2030: [...] Weitere Projekte,
> vor allem für Nostalgiker attraktiv: [...] Dürften aber bei wirtschaftlichen
> Prüfungen wohl durchfallen...

Es dürfte wohl alles durchfallen.

Außerdem:
Warum willst Du in Berlin eine Stadtbahn einführen? Sei froh, dass wir zwei getrennte Systeme Straßenbahn und U-Bahn und nicht so einen Mischmasch haben.

Dann dürfte unsere Straßenbahn nicht in einen Berliner U-Bahn-Tunnel (sei es Groß- oder Kleinprofil) passen. Schon mal an die Höhe einer Straßenbahn mit gehobenen Stromabnehmer gedacht?

Warum planst Du einen S-Bahn-Halt an der Trebbiner Straße (, damit man besser zum DTM kommt)?

Und zum Abschluss:
Warum gibt ein Erschließungsdefizit im Berliner Nordosten? Es fahren leistungsfähige Straßenbahnen überwiegend auf eigener Trasse in diese Bereiche, die direkt aus der Ostcity kommen, in der man zur Westcity umsteigen kann. Auch viele Bereiche in Westberlin haben keinen Direktanschluss an die Westcity, wozu auch? Berlin ist gekennzeichnet durch seine zwei Hauptzentren (Citys) und durch mehrere Teilzentren (wie die Altstädte in Köpenick und Spandau z.B.), die für viele Bürger wichtiger sind als Zoo oder Alex. Wir sind nun einmal eine Stadt mit polyzentrischer Struktur.




Jens
Re: Hauptstadtnetz 2030
20.07.2004 22:01
Ich denke auch das die U-Bahn-Pläne, besonders im Raum Steglitz, überholt sind und aus Zeiten stammen, wo keine S-Bahn nach Lichterfelde-Süd fuhr bzw. als es abzusehen war das diese stillgelegt wird.

Für mich gäbe es 2 U-Bahn Projekte die derzeit Sinn machen würden, aber auch finanziert sein müssen (im Fall der U5 zahlt ja zum größten Teil der Bund oder hat es gar schon getan).
Und zwar: die U5 zwischen Alex und Pariser Platz zuende Bauen und die U1 bis zum Mexikoplatz verlängern.
Mehr U-Bahn braucht Berlin nicht. Die U5, weil sie zur hälfte im Rohbau steht und die U1, weil es beim Anblick der Netzspinne schon weh tut.

Viel wichtiger fände ich den Ausbau der Regionalbahnhöfe wie z.B. Köpenick und die Sanierung bestehender U-Bahnstrecken, vom Kauf neuer Fahrzeuge für die U-Bahn mal ganz abgesehen (zumindest fürs Kleinprofil).

Berlin hat mit U-Bahn, S-Bahn, Bus, RegioExpress, Tram und Metrolinien sechs Verkehrssysteme. Das ist denke ich mehr als genug.

Was denkt Ihr???
Berlin bietet doch trotz BVG2005plus noch sehr viel ÖPNV oder?

Danke und viele Grüße
H-Fan schrieb:
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> Ich denke auch das die U-Bahn-Pläne, besonders im
> Raum Steglitz, überholt sind und aus Zeiten
> stammen, wo keine S-Bahn nach Lichterfelde-Süd
> fuhr bzw. als es abzusehen war das diese
> stillgelegt wird.

Dem ist nichts hinzuzufügen, ganz meine Meinung.

> Für mich gäbe es 2 U-Bahn Projekte die derzeit
> Sinn machen würden, aber auch finanziert sein
> müssen (im Fall der U5 zahlt ja zum größten Teil
> der Bund oder hat es gar schon getan).

Aber auch Berlin muss seinen nicht ganz so großen Teil beitragen (und wollte es eigentlich mit dem Baustopp vermeiden).

> Und zwar: die U5 zwischen Alex und Pariser Platz
> zuende Bauen

Für mich ist und bleibt die U5-Verlängerung Schwachsinn.

> und die U1 bis zum Mexikoplatz
> verlängern.

Seit fast 80 Jahren überfällig. Aber es wird wohl auch die nächsten 80 Jahre noch so bleiben.

> Mehr U-Bahn braucht Berlin nicht. Die U5, weil sie
> zur hälfte im Rohbau steht

Das ist in Berlin kein Grund zum Weiterbau. Wir haben schon zig Blindtunnel und fertige U-Bahnhöfe im märkischen Sand, auf ein paar mehr kommt es auch nicht mehr an.

> und die U1, weil es
> beim Anblick der Netzspinne schon weh tut.

Beim Anblick auf den Stadtplan (und vor allem vor Ort) noch mehr, da sieht man erst wie nah beides zueinander ist.

> [...] vom Kauf
> neuer Fahrzeuge für die U-Bahn mal ganz abgesehen
> (zumindest fürs Kleinprofil).

Das Kleinprofil bekommt doch 20 neue Hk (also 10 Vollzüge).

> Berlin hat mit U-Bahn, S-Bahn, Bus, RegioExpress,
> Tram und Metrolinien sechs Verkehrssysteme. Das
> ist denke ich mehr als genug.

Naja, die Metrolinien ziehen wir mal ab, die sind nichts anderes als ein normaler Bus bzw. eine normale Tram. Dafür packen wir aber die Fähre dazu. Also bleibst bei sechs.

> Was denkt Ihr???

Siehe oben.

> Berlin bietet doch trotz BVG2005plus noch sehr
> viel ÖPNV oder?

Ja, und "das ist auch gut so", wie unser Landesvater zu sagen pflegt.

Jens
Dem H-Fan ist zuzustimmen.

Aus gegenwärtiger realistischer Sicht ist der Erhalt der bestehenden Netze die vordringlichste Aufgabe.

Für Visionen ist der Zeitpunkt denkbar schlecht. Das soll jedoch Visionäre nicht abschrecken, sich weiter Gedanken zu machen und diese zu propagieren. Ohne diese Leute würden wir heute noch mit der Pferdebahn durch die Straßen zuckeln oder uns die Rauchschwaden der Dampf-S-Bahn um die Nase wehen lassen.

so long

Mario
Re: Hauptstadtnetz 2030
21.07.2004 08:50
Jens Fleischmann schrieb:
-------------------------------------------------------
>
> Für mich ist und bleibt die U5-Verlängerung
> Schwachsinn.

Eine Verlängerung der U5 macht erst dann "richtigen" Sinn, wenn sie auch über den Hauptbahnhof hinaus verlängert wird. Also bis Turmstr. oder sogar Jungfernheide.

Ich denke einfach so Blindtunnel in den Märkischen Sand zu bauen (ohne sie dann auch anders zu nutzen) konnte und kann sich Berlin nicht mehr leisten, daher sollte schon gut überlegt werden und auch in solchen Foren hier diskutiert werden was Sinn mach und was nicht.

Sollte der zukünftige Hauptbahnhof alle Erwartungen erfüllen, dann macht auch die U5 dorthin Sinn. Ohne S & U-Bahnanbindungen (von der Stadtbahn jetzt mal abgesehen), hätte man sich auch Europas größten Kreuzungsbahnhof in Berlin sparen können.


> Das Kleinprofil bekommt doch 20 neue Hk (also 10
> Vollzüge).
>
10 Vollzüge reichen doch für die nächsten Jahre hinten und vorn nicht. Schön ist, das diese erst nach der WM ausgeliefert werden (wegen Randale und so).

Danke und viele Grüße
H-Fan schrieb:
-------------------------------------------------------
> Für mich gäbe es 2 U-Bahn Projekte die derzeit
> Sinn machen würden, aber auch finanziert sein
> müssen (im Fall der U5 zahlt ja zum größten Teil
> der Bund oder hat es gar schon getan).
> Und zwar: die U5 zwischen Alex und Pariser Platz
> zuende Bauen und die U1 bis zum Mexikoplatz
> verlängern.

Ich bin zwar nicht wirklich davon betroffen, aber ich denke beim Thema "Lückenschluss" auch an eine Verlängerung der U1 von Warschauer Str.
über Frankfurter Tor zum S-Bahnhof Landsberger Allee...

mfG - Marcus

Und ich denke bei Lückenschluss an die Verlängerung der U2 zumindestens bis zum Rathaus Spandau.

Ich glaube so könnten wir beliebig weitermachen bis schließlich wieder irgendein illusorischer Plan dabei herauskommt :-)

H-Fan schrieb:
-------------------------------------------------------
> Jens Fleischmann schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> >
> > Für mich ist und bleibt die U5-Verlängerung
> > Schwachsinn.
>
> Eine Verlängerung der U5 macht erst dann
> "richtigen" Sinn, wenn sie auch über den
> Hauptbahnhof hinaus verlängert wird. Also bis
> Turmstr. oder sogar Jungfernheide.

Ja, da gebe ich Dir recht. Dort würde eine U-Bahn schon eher Sinn machen, als parallel zur Stadtbahn.

> Ich denke einfach so Blindtunnel in den Märkischen
> Sand zu bauen (ohne sie dann auch anders zu
> nutzen) konnte und kann sich Berlin nicht mehr
> leisten, daher sollte schon gut überlegt werden
> und auch in solchen Foren hier diskutiert werden
> was Sinn mach und was nicht.

Tja, das hätte man sich vorher überlegen sollen. Alternativen (wie Straßenbahnausbau in Ri. Westen) gab es ja, aber es musste ja unbedingt das Prestige-Objekt "Kanzler-U-Bahn" sein.

> Sollte der zukünftige Hauptbahnhof alle
> Erwartungen erfüllen, dann macht auch die U5
> dorthin Sinn. Ohne S & U-Bahnanbindungen (von
> der Stadtbahn jetzt mal abgesehen), hätte man sich
> auch Europas größten Kreuzungsbahnhof in Berlin
> sparen können.

Wir können ja alle ein wenig träumen. Aber der Großteil der Fahrgäste, die nach Berlin wollen, wird doch eher Zoo, Ostbahnhof oder Gesundbrunnen aussteigen. Der Lehrter wird mehr ein Umsteigebahnhof werden.

>
> > Das Kleinprofil bekommt doch 20 neue Hk (also
> 10
> > Vollzüge).
> >
> 10 Vollzüge reichen doch für die nächsten Jahre
> hinten und vorn nicht. Schön ist, das diese erst
> nach der WM ausgeliefert werden (wegen Randale und
> so).

Klar, ist aber wenigstens ein Anfang.

Jens
Konstruktive Kritik, die erheitert...
Es ist nur so, daß ich bisher vom Deutschen Technikmuseum keine Notiz genommen habe. Macht ohnehin die Sache spannender: Wie wär´s mit einem im Rohbauzustand belassenen Bahnhof am Gleisdreieck, der gleich mal dazu einlädt, sich mit OB, NÖT, SVT u.s.w. en passant zu befassen. Wer nach dem Weg zu Bauruinenähnlichem und Unvollendetem fragt, erntet in Berlin ja reichen Rat: Pfaueninsel, Palast der Republik, nicht zu vergessen die vielen Blindtunnel...
Im übrigen, "Mischmasch", belebt der nicht etwa? Polyzentrische Stadt - multimodale Systeme, oder ist das eine Milchmädchenrechnung?

fragt Leafghaze
Re: Hauptstadtnetz 2030
22.07.2004 00:25
Jens Fleischmann schrieb:
-------------------------------------------------------

> Tja, das hätte man sich vorher überlegen sollen.
> Alternativen (wie Straßenbahnausbau in Ri. Westen)
> gab es ja, aber es musste ja unbedingt das
> Prestige-Objekt "Kanzler-U-Bahn" sein.

Zum prestige Objekt mit dem "Volksnahen" Namen "Kanzler-U-Bahn" haben es doch eigentlich erst die Medien gemacht. Sonst wäre es doch eine ganz normale U-Bahn geworden. So wie es aussieht sind doch kein großen Besonderheiten daran zu erkennen.
Die Bahnhöfe der U8 ab P-Bad sehen auch sehr schön aus, deshalb war das aber auch kein prestige Objekt, oder für einige vielleicht doch???

Ich weiss nicht ob die BVG das damals selbst gepuscht hat, aber in einer Studie hieß es: dass für die zu verlängernde U5 bei dem zu "erwartendem" Fahrgastaufkommen am Hauptbahnhof alle 20 Sekunden je Richtung eine Tram Unter den Linden zum Hauptbahnhof fahren müsste.

Also ich persönlich halte von einem weiteren Straßenbahnausbau innerhalb des S-Bahn-Rings überhaupt gar nix.

Man hätte die Autos gern aus der City, bedenkt aber nicht, das der überwiegende Anteil der Fahrzeuge zum Wirtschaftsverkehr gehört.

Nach der neuesten BVG2005plus Studie sagt ja der Fahrgast, dass er lieber ein Stück weiter zur nächsten Bahn läuft, diese dafür aber oft genug kommen muss.
Ich glaube in Berlin-Mitte ist diese Vorraussetzung gegeben, da braucht man keine extra Tram Trassen (okay, vielleicht die über Nordbahnhof zum Hauptbahnhof).

Dann viel lieber in Köpenick ausbauen, in Treptow verlängern nach Neukölln und in Spandau+Steglitz das Busnetz durch neue Tram-Strecken entlasten.

Danke und viele Grüße
H-Fan schrieb:
-------------------------------------------------------
> Jens Fleischmann schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
>
> > Tja, das hätte man sich vorher überlegen
> sollen.
> > Alternativen (wie Straßenbahnausbau in Ri.
> Westen)
> > gab es ja, aber es musste ja unbedingt das
> > Prestige-Objekt "Kanzler-U-Bahn" sein.
>
> Zum prestige Objekt mit dem "Volksnahen" Namen
> "Kanzler-U-Bahn" haben es doch eigentlich erst die
> Medien gemacht. Sonst wäre es doch eine ganz
> normale U-Bahn geworden. So wie es aussieht sind
> doch kein großen Besonderheiten daran zu erkennen.

Trotzdem wollte der Senat lieber eine U-Bahn, da er ja nun mal leider im Allgemeinen straßenbahnfeindlich ist.

> Ich weiss nicht ob die BVG das damals selbst
> gepuscht hat, aber in einer Studie hieß es: dass
> für die zu verlängernde U5 bei dem zu
> "erwartendem" Fahrgastaufkommen am Hauptbahnhof
> alle 20 Sekunden je Richtung eine Tram Unter den
> Linden zum Hauptbahnhof fahren müsste.

Naja, wenn man von der heutigen Prognose ca. 60.000 Fahrgäste pro Werktag zwischen Unter den Linden/Friedrichstraße und Lehrter Bahnhof ausgeht, wären das bei Einsatz der GT6N (152 Sitz- und Stehplätze) und einem 20 Stunden-Tag gerade mal 20 Züge/h insgesamt für beide Richtungen, also alle 6 Min. ein Zug (also ein GT6N!) pro Richtung. das ist nicht gerade U-Bahn würdig!
Ich weiß damals sahen die Prognosen anders aus, aber schön gerechnet hat man sich ja schon vieles und musste es oft genug nach unten korrigieren.

Bevor die Frage kommt, woher die Zahl 60.000 kommt: Sie steht in der Bauphasen_U55-Pdf (1,2 MB) drin.

> Also ich persönlich halte von einem weiteren
> Straßenbahnausbau innerhalb des S-Bahn-Rings
> überhaupt gar nix.

Ich umso mehr. Aber jeder soll natürlich seine eigene Meinung haben und diese vertreten.

> Man hätte die Autos gern aus der City, bedenkt
> aber nicht, das der überwiegende Anteil der
> Fahrzeuge zum Wirtschaftsverkehr gehört.

Also nach meinem subjektiven Empfinden ist der Anteil der PKW mit einer Person im Wagen erheblich höher, auch im Berufsverkehr. Und ich wohne in der Innenstadt an einer verkehrsreichen Bundesstraße und nicht irgendwo am Stadtrand.

> Nach der neuesten BVG2005plus Studie sagt ja der
> Fahrgast, dass er lieber ein Stück weiter zur
> nächsten Bahn läuft, diese dafür aber oft genug
> kommen muss.
> Ich glaube in Berlin-Mitte ist diese
> Vorraussetzung gegeben, da braucht man keine extra
> Tram Trassen (okay, vielleicht die über
> Nordbahnhof zum Hauptbahnhof).

Was hat das denn damit zu tun? Die Tram ersetzt auf ihrem Weg (unattraktive) Busse und soll nicht irgendwohin gebaut werden, wo bis jetzt nichts ist.
Und der längere Weg bezieht sich nicht nur auf die Bahn sondern auf Verkehrsmittel allgemein, also auch und vor allem auf den Bus.
Der Weg zu einer Bahn wird für jeden Bürger der gleiche bleiben, da nirgendwo eine eingestellt wird, zum Bus hingegen wird er für einige länger, da einige Strecken nicht mehr bedient werden sollen.

> Dann viel lieber in Köpenick ausbauen, in Treptow
> verlängern nach Neukölln und in Spandau+Steglitz
> das Busnetz durch neue Tram-Strecken entlasten.

In Köpenick? Köpenick ist abgesehen vom Allende-Viertel (Müggelschlößchenweg) doch eigentlich bestens ausgestattet.
Ansonsten her damit, vor allem in Spandau und Steglitz. *träum*

Jens
Re: Hauptstadtnetz 2030
23.07.2004 19:04
Habe mir auch schon oft überlegt, welche Lückenschlüsse es im U-Bahnnetz noch geben könnte und welche Sinn machen würden.

Folgende fände ich vertretbar:

U1: im Süden bis Mexikoplatz und im Osten bis Frankfurter Tor.

U2: bis Rathaus Spandau

U4: Einbau der ominösen Weiche für die Wiederanschließung der Linie Richtung Warschauer Straße

U5: wenn schon Verlängerung dann aber bis Turmstraße mit Übergang zur U9

U6: wunschlos glücklich

U7: im Süden Verlängerung bis zum unnötigen Flughafen

U8: im Norden bis ins Märkische Viertel

U9: wunschlos glücklich

Und dann bitte auch unter der Woche nachts einen 20-Minuten Betrieb



Sind diese Ideen für eine Weltstadt so utopisch???
<U4: Einbau der ominösen Weiche für die Wiederanschließung der Linie Richtung Warschauer Straße>

Wenn es nur eine Weiche wäre, die einzubauen wäre, hätte man es schon getan ....

<U9: wunschlos glücklich >

Du wohnst nicht an der Albrechtstrasse, was? Wenn ich mir den Busverkehr dort in der Albrechtstrasse anschaue, sieht es sehr nach einem Bedarf aus ...

<Und dann bitte auch unter der Woche nachts einen 20-Minuten Betrieb >

Und wielange soll das Netz dann halten? Oder anders gesagt: Wann sollen die Instandhaltungsarbeiten durchgeführt werden?
Kannst du dir ungefähr vorstellen, wieviel Baustellen es in der sogenannten Betriebspause bei der U- und S-Bahn (die S-Bahn hat keine Betriebspause, das ist aber wieder ein fachlicher Wortklau) in einer Woche bestehen?
Die Arbeiten zur Wartung ind Inspektion können nur nach den letzten Fahrgastfahrten durchgeführt werden. Betroffen ist da die Sicherungstechnik wie auch der Gleisbau oder Bauwerksarbeiten: also alles.





1 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.07.2004 19:25 von Marco_Miseroni.
Re: Hauptstadtnetz 2030
23.07.2004 19:50
Es waren ja auch erst mal nur Ideen....wie das ganze praktisch aussieht ist ja was anderes...
Re: Hauptstadtnetz 2030
24.07.2004 17:36
Hallo miteinander,

also ganz offiziell wird die U5 zum Lehrter Bahnhof bis zum Jahr 2020 fertiggestellt , da ansonsten Berlin in etwa 100 Millionen Euro rücküberweisen müsste.

Das Offiziell .

Alles weitere liegt derzeit in weiter ferne , da diese

A.) von der jeweiligenen Senatsregierung

und

B.) von der Haushaltslage

sowie

C.) von der Machbarkeit der Dinge


in der nächsten Zeit von abhängt.


Und demnach sehe ich derzeit nur die U5 bis Lehrter Bahnhof.

Natürlich gibt bzw. gab es noch viele viele offizielle (of) wie inoffizielle (if)Planungen.

Die da wären

U1 : OST - Frankfurter Tor (of)

U2 : NORD - Pankow/kirche u. WEST Falkenhagener Feld (of)

U3 : WEST- Adenauer Platz u.OST Weißensee/Falkenberg (of)

U5 : WEST-Turmstrasse-/Jungfernheide-Tegel (of)

U7 : WEST- Rudolf Wiesel Siedl. u. SÜD flughafen /Schönefeld (of)

U8 : NORD- Märkisches Viertel (of)

U9 : SÜD- Lankwitz Kirche (of)

U10 u. U11 : (iof)

Welche von diesen relationen in Betracht kommt liegt wohl offiziell gesehen in weiter weter ferne.

M.E

Wäre als nächtes vorderdringendes die U7 WEST , da der U2 Nord ins F.Feld auch in der nähe von der zu erweiternden S-Bahn bedient werden kann.Und somit die U2 wenigstens bis Spandau erstmal sinnvoll wäre.

Die U8 ins Märkische Viertel bis zur Strassenbahn

Die U2 Nord bis Pankow Kirche

Die U3 (noch U1) bis Mexikoplatz

Alle anderen Äste wären auf die heutige Fahrgastrelationen noch einmal zu prüfen , wie bsp. U9 bis Lankwitz wg. S-Bahn . Dito U1 bis Frankfurter Tor und vorallem die U7 bis F.Schönefeld , da der neue Großflughafen BB ja eigentlich noch nicht ganz tod sein soll. Und der jetzige wird ja schon schnellbahntechnisch zumindest von der Sbahn bedient .Warum also eine zweite Schnellbahn nur für ein paar Jahre ?
Oder sind die S-Bahnen so qualvoll überfüllt.

Die Ubahn nach weißensse ist eigentlich wegen der Tram überflüssig, es sei denn die Trams sind hoffnungslos überfüllt, dann sollte man natürlich mal die U-Bahn in erwägung ziehen . Aber ist das wirklich so viel Geld wert ?
Wäre da nicht eine Paralelltrasse als Entlastung billiger ?


Gruß
Alex
alex.de schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hallo miteinander,
>
> also ganz offiziell wird die U5 zum Lehrter
> Bahnhof bis zum Jahr 2020 fertiggestellt , da
> ansonsten Berlin in etwa 100 Millionen Euro
> rücküberweisen müsste.

Mal schauen, ob es dazu kommt.

> Das Offiziell .
>
> Alles weitere liegt derzeit in weiter ferne , da
> diese
>
> A.) von der jeweiligenen Senatsregierung

Naja, ich glaube beim U-Bahn-Bau sind sich die Parteien (derzeit) einig, dass zumindest mittelfristig mehr als die U5 nicht kommt.

> und
>
> B.) von der Haushaltslage

Die sich auch in den nächsten Jahren nicht verbessern wird.

> sowie
>
> C.) von der Machbarkeit der Dinge

Machbar ist doch eigentlich alles, nur am Geld (und am Nutzen) mangelt es.

> in der nächsten Zeit von abhängt.
>
> [...]
>
> M.E
>
> Wäre als nächtes vorderdringendes die U7 WEST , da
> der U2 Nord ins F.Feld auch in der nähe von der zu
> erweiternden S-Bahn bedient werden kann.Und somit
> die U2 wenigstens bis Spandau erstmal sinnvoll
> wäre.

Zur U2: Ein S-Bahn-Halt an der Charlottenburger Chaussee würde schon ausreichen, um das Gebiet an eine Schnellbahn besser anzuschließen. Eine U2-Verlängerung dazu ist nicht nötig. Außerdem könnte man bei Bedarf die S-Bahn öfter nach Spandau fahren lassen, falls das Fahrgastpotential City-West - Spandau ansteigen sollte.

Zur U7: Eine Verlängerung ist in Anbetracht der jetzt schon sehr langen Fahrzeit problematisch.

> Die U8 ins Märkische Viertel bis zur Strassenbahn

Warum nicht die Straßenbahn zur S- und U-Bahn, ist erheblich günstiger zu bekommen.

> Die U2 Nord bis Pankow Kirche

Wozu? Alle Straßenbahn- und Buslinien die an der Pankower Kirche entlangfahren halten auch S+U Pankow. Außerdem wäre dies das Todesurteil für die Straßenbahn auf der Schönhauser Allee und würde wohl zu einem Pankower Inselbetrieb führen, was der Straßenbahn in Pankow nicht dienlich wäre und mehr oder weniger auch zum Tod des Pankower Netzes führen würde.

> Die U3 (noch U1) bis Mexikoplatz

Sinnvoll.

> [...]
> Die Ubahn nach weißensse ist eigentlich wegen der
> Tram überflüssig, es sei denn die Trams sind
> hoffnungslos überfüllt, dann sollte man natürlich
> mal die U-Bahn in erwägung ziehen . Aber ist das
> wirklich so viel Geld wert ?

Ich denke nicht. Eine Verdichtung des (heutigen) Taktes ist noch unproblematisch.

> Wäre da nicht eine Paralelltrasse als Entlastung
> billiger ?

Wo willst Du eine Paralleltrasse bauen?

Jens
Nicht utopisch sin, zumindest unter Nutzung neuer Betriebskonzepte:

U1: Von Warschauer Strasse bis Besarinplatz Kleinprofil-Strab-Mischbetrieb

U2: von Charlottenbuger Chaussee bis Klosterstrasse Kleinprofil-Eisenbahn-
Mischbetrieb

UT3: Vom Alexander- zum Mexikoplatz (Fahrzeuge mit Kap. bis 20.000P/h
ausreichend?)

UT4: von den Fahrgastzahlen her(die auch durch eine Verbindungskurve nach
Kreuzberg am Nollendorfplatz nicht wesentlich zunähmen) würden Tramwagen
ausreichen, könnten bei einer offen gehalten Option für eine Weiterführung
nach Süden (mit S-Kurve Rath. Schbg -> Kleistpark) sogar die Potsdamer
Strasse entlasten

U89: neue Zweigstrecke vom Zoo über Osloer Strasse, Residenzstrasse und
Wilhelmsruher Damm in Richtung Schildow, im Großprofil-Eisenbahn-Misch-
betrieb

mfg Leafghaze
Ich stolpere über den Begriff "Mischbetrieb". Wie willst du die technischen Probleme hierbei lösen?
Sehr detaillierte Informationen hierzu unter:

[edocs.tu-berlin.de]



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