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Wo ich mich als Busfahrer am sichersten fühlen würde...
geschrieben von Tramfreak 
Nachdem in Berlin ja offensichtlich immer wieder mal Busfahrer von irgendwelchen Leuten ohne Hobby angegriffen wurde, hat die BVG sich entschlossen, Sicherheitsscheiben in die Fahrzeuge einzubauen.

Kurze Zwischenfrage: Mit Erfolg?

So sei es denn, gestern ist mir eine simple Lösung augefallen: Auf der Linie 166, welche abends von Privatfirmen bedient wird, fahren u.a. Busse vom Typ "Renault Agora".

In diesen hat der Fahrer einen besonders hohen Arbeitsplatz. Wer kleiner ist, schaut zum Fahrer auf...

Nun sehe ich in dieser Arbeitsplatzausführung erheblich Vorteile:

-Der Fahrer kann nicht so leicht angegriffen werden.*
-Er kann sich aus dieser Position besser wehren.*

Während unsere Flottenkapitäne in den neuen Solaris-Wagen fast direkt auf dem Boden sitzen...

In dieser Hinsicht sind die Agora-Busse (die ansonsten wenig Komfort bieten, der gestern hatte nicht mal einen Haltestellenanzeiger) echte Vorbilder.

* So erscheint es mir als Fahrgast. Ich habe keine Fahrer gefragt und habe auch nicht den Test auf's Exempel gemacht...

Morgen wird heute schon gestern sein - genießt das Leben
Tchiao,
Philipp Borchert
um auf deine Überschrift einzugehen:

ZUHAUSE!

Wenn gleich sich die Übergriffe auf Busse/Fahrer auf den Raum Spandau zu konzentrieren scheinen...
Ja sicher konzentrieren sich die Übergriffe auf den Bereich Spandau! Ein Kollege, der vor vier Wochen an der Kielingerstr. ein Messer am Hals hatte und um sein Diensthandy und seinen Geldwechsler erleichert wurde, dankt für diese ortsspezifische Aufklärung, genauso wie ein weiterer Kollege am Dardanellenweg!

Hallo, Aufwachen! Es ist ein gesamtstädtisches Problem!

Die Kassiertätigkeit muss abgeschafft werden, das würde viele Probleme lösen! Köln, München u.ä. Betriebe machen es seit Jahren vor, dass man im Bus auch einen Fahrscheinautomaten aufstellen kann und somit der Anreiz entfällt, einen Busfahrer "abziehen" zu müssen, für diese paar Cent im Wechsler (mit dem BT-Diensthandy kann eh keiner was mit anfangen, da kann man nur Nummern im BVG-/BT-Netz anwählen und es ist gebrandet).

Vielleicht nicht die kundenfreundlichste Lösung, aber der nette Herr in blau oder rot, der den Bus chauffiert, hat auch Frau und Kinder und hängt an seinem Leben und hat keinen Arbeitsvertrag als Märtyrer im Auftrag des ÖPNV unterschrieben.
micha774 schrieb:
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> um auf deine Überschrift einzugehen:
>
> ZUHAUSE!
>
> Wenn gleich sich die Übergriffe auf Busse/Fahrer
> auf den Raum Spandau zu konzentrieren
> scheinen...
>

Naja, darfste nich verallgemeinern, passiert in ganz berlin genug, hast aber in dem punkt recht, dass fast alle angeschossenen busse in spandau waren, die meisten auf meiner stammstrecke (134,N34) *FÜRCHT*!!!

au revoir
3747
Anonymer Benutzer
...
09.06.2006 07:06
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.01.2011 20:09 von 54E.
= Schwerpunktgebiet Wilhelmstadt

Aber ich frage mich echt, was die Typen, die sowas machen, damit erreichen wollen.
Ruhm und Anerkennung im Freundeskreis oder Angeberei ?
tja, das problem ist nur, dass wenn die täter gefasst werden, die strafen viel zu milde ausfallen. so ein täter muss für seine tat für immer gekennzeichnet sein und vorallem viel härter bestraft werden!!! damit kann man die überfälle zwar nicht auslöschen, aber sicherlich reduzieren!!!
Coladose schrieb:
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> Aber ich frage mich echt, was die Typen, die sowas machen, damit erreichen wollen.
> Ruhm und Anerkennung im Freundeskreis oder Angeberei ?

Auf Doppelstockbusse zu schießen, ist wirklich das Letzte, der Gipfel der Unsportlichkeit. So ein riesiges, langsames, lautes Ziel würde sogar ein Blinder treffen. Ruhm ist damit kaum zu ernten, eher das Gegenteil.

Wir Jungs haben früher auf Pappscheiben geschossen, ein paar Bösewichte auch auf fliegendes Ungeziefer wie Tauben oder Spatzen. Später gab es dann Wehrkunde in der Schule, GST-Lager mit Exzerzieren, im Dreck robben, Waffen putzen und manchmal Schießen auf Schießständen (Munition war knapp).
Vielleicht sollte man das wieder einführen, Bewegung und Bewährung würde vielen Jugendlichen ganz gut tun. Frühpensionierte Militärangehörige gibt es doch genügend, somit hätte auch dieser Personenkreis eine sinnvolle Beschäftigung, vom Staat wird er ja ohnehin bezahlt.
Vielleicht könnte so das Vandalismuspotential, das ja bevorzugt an öffentlichen Verkehrsmitteln ausgelassen wird, etwas eingedämmt werden.


so long

Mario
Ein ehem. Kollege hat früher mal zu mir gesagt: früher gab es alle paar Jahre Krieg, da konnte jeder seiner Brutalität freien Lauf lassen (wenn vielleicht auch nicht so ungehemmt wie im Rußlandfeldzug ab 1941). Alleine die ´Gefahr, erschossen zu werden im Krieg hat da wohl einiges getan. Und ansonsten militärischer Drill. Ich habe mich lange dagegen gewehrt aber anscheind sind ja viele junge Menschen (oder auch andere) wirklich so gepolt, daß sie, so sie nicht selbst einem gewissen Druck unterworfen sind, auf Ideen kommen, wo es einem nur graut.

Wer auf DD oder sonstwelche öffentlichen Verkehrsmittel schießt, ist in meinen Augen ein potentieller Mörder und sollte auch entsprechend zur Verantwortung gezogen werden.

Wenn einer rumballern will, dann gibt`s auch Schützenvereine oder andere Möglichkeiten. Aber das "geordnete" Schiessen gibt wohl nicht den Kick.
Aber ich gebe Dir recht, eigentlich ist es ziemlich lahm auf so große, langsame Ziele zu schiessen, das alleine sollte einem schon davon abhalten, so einen Scheiß zu machen.

Ich überleg mir grade, was man wohl mit uns Bengels gemacht hätte, hätten wir zu DDR - Zeiten auf Öffis geballert...naja, wäre schon ´n Problem geworden, an eine Waffe zu kommen....

Um es aber noch zu sagen, es gibt Gott sei Dank, auch viele junge Menschen, die vernünftig sind und ihre Freizeit anders nutzen.

Gruß Thorsten
Re: Schüsse auf Busse
09.06.2006 11:16
Man könnte beim Schießen auf Öffis sogar Mordversuch unterstellen, sind ja schließlich Menschen drin.

Allerdings greift hier wieder das -Die Täter kriegen wir nicht- Problem. Wenn man sie kriegen würde, dann können wir sie auch einsperren, oder was auch immer mit ihnen machen.

Zum Thema Gewalt und Krieg, ich bin sehr froh, dass ich mit meinen 31 Jahren weder zum Militär musste, noch einen Krieg hier erleben musste. Ich habe als Dummerjungenstreich (mit 10 Jahren) mal Steine von einer Brücke auf eine fahrende S-Bahn geschmissen, einfach nur aus langeweile. Die einzige Folge war wohl eine 20 minütige Unterbrechung der S-Bahn, hätte auch wesentlich mehr passieren können. Ich wurde erwischt, und der böse Blick meiner Eltern, als mich die Polizei nach Hause gebracht hat, hat mir als Strafe gereicht. Mir war dann ja schließlich auch klar, dass ich mit etwas Pech den Fahrer hätte umbringen können. Wenn ich nicht erwischt worden wäre, hätten wir vielleicht irgendwann immer mehr Blödsinn gemacht, bis zu Betonplatten auf den Gleisen oder keine Ahnung.

In unserer heutigen Zeit gibt es einfach viel zu wenig Abenteuer und Anregungen für die Kids. Es ist alles überreguliert. Die effizientesten Gewaltpräventionsmaßnahme ist ein Bolzplatz, auf dem sich die Kids austoben können. Dort können sie dann auch Anerkennung erlangen. Was sollen die Kids denn machen, wenn es von derartigen Plätzen einfach zu wenige gibt? Wenn sich Leute dann an Bolplätzen wegen Ruhestörung beschweren? Wenn in den Parks das Ballspielen verboten ist? Kommerzielle Freizeiteinrichtungen sind einfach zu teuer. Jugendfreizeitheime gibt es kaum noch. Das ist jetzt keine Entschuldigung für derartige Taten, aber wenn den Leuten einfach langweilig ist, dann kommen sie auf die seltsamsten Ideen. Im alten Rom hat man das Kolosseum gebaut, um die Leute zu unterhalten, damit sie ruhig bleiben. Wenn wir den Leuten schon keine Arbeit oder Ausbildung geben können/wollen, dann sollten wir sie wenigstens beschäftigen. Ansonsten wird die sich Gewaltspirale bis zur Anarchie weiterdrehen, egal wie die Leute bestraft werden.

Gruß Nemo
Hallo Nemo!

Deinen Aussagen kann man in allem nur recht geben. Und leider möchte ich sagen, nicht weil ich meine, es sei falsch. Auch ich (Baujahr 74) bin heilfroh, keinen Krieg zu erleben und werde ihn hoffentlich auch nicht erleben. Unsere Familie war nicht nur durch den Verlust von Familienmitgliedern, sondern auch von Vertreibung betroffen. Da ich viel bei meinen Großeltern war und das dort Thema nr. 1 war, kann ich nur sagen, daß bloße Anhören von Kriegsgeschichten reicht mir völlig aus.

Ich frage mich manchmal nur, warum einige halt ausflippen und andere nicht. Wir hatten auch nie viel Geld um ständig in irgendwelche Spaßbäder oder so zu gehen. Ich bekam zum Schluß (mit 17) 10 Westmark Taschengeld, da hatten andere mehr. Mir war auch oft langweilig, aber trotzdem wäre ich nicht auf die Idee gekommen, Allgemeineigentum zu zerstören oder mich zu prügeln. Einmal haben wir an einem Zaun Latten rausgerissen, da war ich 10, und meine Eltern habens rausgekriegt. Da gab´s Prügel, ich dachte, ich sterbe...

Ganz allgemein sollte mehr für junge Menschen getan werden, es müßte ihnen aber auch vermittelt werden, daß man mit Allgemeingut (bsp. ÖFFIS) sorgsam umzugehen hat, weil der nächste nicht in einem zerkratzten, verschmutzten Wagen einsteigen will.

Und dann frage ich mich, ob es wirklich hilft, Frust abzubauen, wenn man Samstag morgen um 4 in die S-Bahn scheißt oder auf die Sitze kotzt...Also ehrlich, mir wäre das total peinlich. Wenn ich meine Frau manchmal vom Nachtdienst abhole, erlebe ich das andauernd.

Aber es ist ein langes leidiges Thema. Ich denke, es kann nur besser werden, wenn diese allgemeine Gleichgültigkeit und Abgestumpftheit aufhört. Vielleicht können wir ja einen Beitrag dazu leisten.

Liebe Grüße
Thorsten
Re: Schüsse auf Busse
09.06.2006 13:29
Nun, ich mit meinen 26 Lenzen (demnächst +1) bin auch nicht in einer wohlhabenden Familie großgeworden. Trotzdem vergreife ich mich nicht an fremden Eigentum (egal ob öffentliches oder privates Eigentum).
So wie ich das sehe, haben wir 2 Probleme:
1) Die Erziehung und Fürsorge durch die Eltern. Gerade in der heutigen Zeit mit der hohen Arbeitslosigkeit müssten doch viele Eltern oder wenigstens ein Elternteil zuhause sein. Was machen die mit ihrem Nachwuchs? Fernsehgucken lassen bis tief in die Nacht, am Besten mit Horror und Action? Oder doch lieber am PC mit Ballerspielen a la Doom? Warum unternehmen sie nicht mal etwas mit ihren Kindern? Spazierengehen, vielleicht mal Schwimmen gehen, auch ne Radtour ist was feines. Dazu solte man sich die Zeit nehmen, auch mit den Kindern zu sprechen, über die Schule, sich auch mal die Hausaufgaben anschauen, so merkt man doch erst, ob der Teenager Schwierigkeiten in bestimmten Fächern hat. Und kann dann Abhilfe schaffen. Nur wird das nix von allein. Ich möchte nicht wissen, bei wievielen Jugendlichen genau solche Punkte der Auslöser für Frust und letztlich Gewaltausbrüche sind. Dazu gehört dann auch Erziehung. Die Kinder am Haushalt beteiligen (sorgt schon mal für Beschäftigung), feste Regeln aufstellen (z. B. bis wann man wieder Zuhause zu sein hat, wann man ins Bett zu gehen hat etc.) und auch den Kontakt mit der Schule suchen. Auch schadet es nicht, wenn die Eltern wissen, wo die Kinder sind, wenn sie sich z. B. mit Feunden treffen, gerade heutzutage hat doch jeder Knirps schon ein Handy.
2) Auch die Schulen sind gefordert. Es ist UNABDINGBAR, daß Schulen und Eltern zusammenarbeiten, die Kommunikation ist sehr wichtig, so merken dann die Schüler auch gleich, daß schwänzen, das "vergessen" der Hausaufgaben usw. nichts bringt.

Daraus folgt, daß das Ganze auch politische Hintergründe hat. Es bringt nichts, immer mehr Lehrer (wenn das so weitergeht, ist die nächste Generation wohl Leerer) wegzusparen, es kommt letztendlich noch wesentlich teurer, aber den Schaden tragen ja die Steuerzahler. Ein Klassenlehrer, der eine Klasse mit über 30 Schülern zu betreuen hat, wird sich nicht mehr um jeden einzelnen Schüler kümmern können. Vielleicht lesen ja auch mal Politiker mit, auch wenn ich die Hoffnung schon lange aufgegeben habe, daß die Meinung eines Bürgers die Politiker noch irgendwie interessiert. Hauptsache man wählt sie und schiebt denen das Geld in den Allerwertesten.

Bei mir haben übrigens die beiden Punkte wunderbar funktioniert.

Euer drstar



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.06.2006 16:32 von drstar.
Falls Du die erhöhte Sitzposition meinst, das wird Busfahrer vor diejenigen, die derzeit so austicken, nicht schützen. Sie bedrohen ja jetzt schon die Fahrer mit Waffen, da wird die erhöhte Sitzposition nichts ändern. Welcher Busfahrer wird schon die Herausgabe des Geldes verweigern, wenn er so massiv bedroht wird? So sehr ich Dich verstehe, die Busfahrer zu schützen, aber dieser Vorschlag bringt nichts. Was ist denn eigentlich aus dem Test mit der Trennscheibe geworden? Es fuhr doch mal ein solcher Bus auf dem 236er, habe ihn aber seit längerem nicht gesehn, wobei ich ja inzwischen auch nicht mehr oft mit den Öffentlichen unterwegs bin. Hat dieses Projekt auch nichts gebracht?

Dem Vorschlag, den Fahrer in einem Führerstand ähnlich einer Straßenbahn zu setzen, kann ich irgendwie auch nichts abgewinnen, denn dann spinnen diese Idioten im hinteren Teil des Busses und der Fahrer bekommt nix mit, informiert also folglich auch nicht die Leitstelle. Es müssen schlicht drastische Freiheitsstrafen her, ohne Bewährung, das wirkt dann vielleicht mal abschreckend. Dazu zivile Polizeibeamte, die auf gefährdeten Strecken immer wieder mal mitfahren, vielleicht schreckt das dann mal ab.
Hallo Mario,

als ein aus dem revanchistischen Teil des Landes stammender Mensch bim ich auch dank (in dieser Reihenfolge) Messdiener, Pfadfinder, Jugendfeuerwehrmann und THW-Helfer etwas geworden. Ok, ich arbeite jetzt im öffentlichen Dienst, das wertet mich natürlich wieder ab. Aber militärischen Drill der Jugend beizubringen, erachte ich persönlich nicht als die beste Möglichkeit, da finde ich meine genannten Institutionen symphatischer...
das ist so eine Sache. Wenn man überall so eine Trennwand einbauen würde was wäre denn mit den Fahrgästen? Ich will mir nich ausmalen was so morgens früh im winter pasieren kann wenn da immer die Busse vor Schülern Platzen
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