Guten Tag,
Was spricht eigentlich gegen die Nutzung des Tunnels zwischen Lehrter Bahnhof und Platz vor dem Brandenburger Tor durch die U5 und die S21? Für die S21 wäre natürlich eine niveaufreie Ausfädelung vor dem Brandenburger Tor notwendig, die Züge der U55 könnten im S-Bahn-BW gewartet werden. Könnte das prinzipiell funktionieren oder sprechen auch wichtige technische Gründe, außer der Linienreinheits-Doktrin der BVG, dagegen?
Viele Grüße,

Martin

Hallo Martin,

erst einmal herzlich willkommen in unserem Forum.

Deine Idee ist natürlich naheliegend und wurde unter anderem auch schon hier in diesem Froum heiß diskutiert.

Aber es gibt einiges zu bedenken, was dagegen spricht. Auf Anhieb fallen mir zwei Probleme ein:

1. Die S-Bahn ist 3,0m breit, das U-Bahn-Großprofil aber nur 2,65m. Somit müsste es Probleme mit dem Lichtraumprofil im U-Bahn-Tunnel geben. Die S-Bahn dürfte nicht hineinpassen.

2. Die Verknüpfung der beiden Tunnel:
Der S-Bahn-Tunnel ist von Anfang an für eine Verknüpfung Ri. Lehrter vorbereitet (wenn auch sich die geplante Streckenführung verändert hat). Unter der Ebertstraße ist er viergleisig. Die beiden äußeren Gleise befahren die Züge der Nord-Süd-S-Bahn. Die beiden mittleren Gleise liegen direkt unter der Straße auf einer Rampe (dem sogenannten "Heuboden"), überqueren das Richtungleis Nord->Süd der Nord-Süd-S-Bahn (also Ri. Potsdamer Platz) und enden kurz vor dem Platz des 18. März.
Der U-Bahn-Tunnel hingegen liegt um einiges tiefer. Grund ist, dass der künftige U-Bahnhof Brandenburger Tor schon tiefer als der S-Bahnhof Unter den Linden liegt, da direkt im Anschluss daran die S-Bahn unterquert werden muss. Auch ist der Tunnel annähernd rechtwinklig zum Heuboden, so dass die Verbindung nur extrem aufwändig zu realisieren (sofern überhaupt) wäre und der benötigte Radius auch keine hohen Geschwindigkeiten zu ließe.

Jens

3001 schrieb:
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> Was spricht eigentlich gegen die Nutzung des
> Tunnels zwischen Lehrter Bahnhof und Platz vor dem
> Brandenburger Tor durch die U5 und die S21?

Das war eine eher aus taktischen Gründen aufgeworfene Frage im Vorfeld der Beschlüsse zum Weiterbau der U5/U55. Dem Bundestagsausschuss wurde die Unmöglichkeit der Nutzung der Vorratsbauten durch die S-Bahn verdeutlicht. Es hat geklappt, die Finanzmittel für den Bau des U-Bahnhofs Brandenburger Tor für die U55 als Zwischenlösung konnten schließlich freigegeben und der Bau sofort begonnen werden.

Der Ball wurde gleichzeitig zurückgespielt mit der Frage, ob der viergleisige Tiergartentunnel der DB nicht auch für die S21 als Zwischenlösung nutzbar wäre. Die Grünenfraktion hat diesen hingeworfenen Brocken geschluckt und die Frage mit den Zweisystem-S-Bahnzügen (wie die BR 474 Hamburg) in die Diskussion gebracht.

Wir werden sehen, wie diese ausgeht.



so long

Mario