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Auch Potsdam sucht "Ulf" *lol*
geschrieben von Böhser_Rudower 
Zwischen Vario-Tram und Sänfte

Potsdam auf der Suche nach Straßenbahnen / Aufsichtsrat informiert sich bei Anbietern (23.09.04)

Stadtwerke-Chef Peter Paffhausen steht auf dem Freigelände der InnoTrans, der Berliner Fachmesse für Verkehrstechnik, und betrachtet eine winzige „Schienenkatze“, wie sie Reparaturtrupps benutzen. „So sieht ein Combino aus, wenn alle Fehler raus sind“, sagt er sarkastisch.
Gemeinsam mit Geschäftsführung und Aufsichtsrat des Potsdamer Verkehrsbetriebs (ViP) besuchte Paffhausen Dienstag die InnoTrans, um sich über das Straßenbahn-Angebot zu informieren. Das Trauma des Combino-Desasters ist bei diesem Messebesuch allgegenwärtig. Denn wenn die Schäden an dem Siemens-Produkt nicht aufgetreten wären, müssten sich Potsdam jetzt nicht auf neue Tram-Suche begeben. Trotzdem hielt das die Potsdamer „Messedelegation“ nicht davon ab, sich in das neue Siemens-Produkt „ULF“ zu setzen, das nach Auskunft der Techniker all die Fehler des Combinos nicht aufweist. Dreihundert Bahnen dieses Typs liefert der Konzern nach Wien, auf einem Video lässt er die Interessierten sehen, wie hervorragend die niveauregulierte Bahn mit ihren senkrecht im Wagenkasten stehenden Motoren ist. Paffhausen lobt die augenscheinliche Qualität, fragt aber: „Und warum konnten Sie die Bahn bisher nur in Wien verkaufen und nicht weltweit?“ – eine Frage, auf die keine plausible Antwort folgt. Statt dessen: „ULF hat bereits 13 Millionen Fahrgastkilometer ohne Beanstandung zurückgelegt“. ULF ist die Abkürzung für „Ultra Low Floor“ – also eine Niederflurbahn für bequemes Einsteigen – ein Muss für Rollstühle und Kinderwagen.

Seit Juni dieses Jahres ist der Verkehrsbetrieb Potsdam aus den Lieferverträgen mit Siemens raus. Ob er sich wieder für Siemens oder für eine andere Firma entscheidet und aus finanziellen Gründen überhaupt entscheiden kann, ist laut Geschäftsführer Martin Weis derzeit völlig offen. Wenn es nach ihm ginge, würde er eine Ausschreibung schon im Oktober anschieben. Doch das wäre rekordverdächtig. Selbst wenn es im ersten Halbjahr 2005 damit klappt, dürften mindestens drei Jahre vergehen, bis das erste Fahrzeug geliefert in Potsdam auf der Schiene steht. Wenn überhaupt. Vielleicht wird in die alten Tatra-Bahnen nur eine Sänfte eingebaut. Eine Sänfte? Weis erklärt, dass die Tatras in der Mitte auf Niederflur umgerüstet werden können - durch Einbau einer Konstruktion, die an eine Sänfte erinnert. Eine Finanzfrage. 600.000 Euro kostet eine Sänfte pro Bahn mindestens, dazu kommen Zusatzkosten von 200.000 Euro. Dafür bekommt die Stadt einen aufgemotzten alten Fuhrpark. „Dann lieber gleich was Neues“, ist aus dem Aufsichtsrat zu vernehmen.

„Von der Bestellung bis zur Auslieferung rechnen wir zwanzig Monate“, sagt Ulf Braker von der Firmer Stadler. Das Unternehmen, das unter anderem in Berlin-Pankow und Velten produziert, gehört zu den Favoriten, die Weis nach eigenem Bekunden bevorzugen würde. Doch seine Beurteilung zählt nicht viel, letztlich ist das Ergebnis der Ausschreibung entscheidend. Doch der Vip-Chef informiert sich mit dem Aufsichtsrat am Dienstag schon mal in der Pankower Produktionsstätte. In der Fertigungshalle stehen die mehr oder weniger kompletten Bahnen in leuchtenden roten und gelben Farben aufgereiht. „Variobahn“ heißt das Stadtbahnsystem. Die Variabilität erstreckt sich über die Länge, die Breite sowie die Spurweite. Hundert Prozent Niederflur bietet Stadler an – eigentlich das Wunschfahrzeug für Potsdam. Doch wo Licht ist, fällt auch Schatten. „Die Klebetechnik der Karosserie ist bei Reparaturen problematisch“, meint Weis, der sich ausschließlich über europäische Produzenten – neben Stadler und Siemens sind das Bombardier, Alstom, Skoda, Ansaldobreda und Inekon – informiert. In einer Messebox blitzt ein Hyundai-Cockpit auf: elegante Form. „Die Asiaten drängen auf den europäischen Markt“, sagt Weis. Aber bisher fährt noch keine dieser Bahnen in Europa. Außerdem sei die Achslast zu groß. An jedem Messestand ist zu spüren: Potenzielle Straßenbahnkäufer sind heiß umworben. Selbst für den großen Produzenten Bormbardier sind 25 bis maximal 47 Fahrzeuge keine zu verachtende Größenordnung. Für die Stadt Potsdam ebenfalls nicht: Für jedes Fahrzeug muss sie zwischen 2,5 und drei Millionen Euro aufbringen. Eine hohe Hürde in der gegenwärtigen Finanzlage – vielleicht reichen die Mittel am Ende nur für die Sänfte.

Günter Schenke

Quelle: Potsdamer Neueste Nachrichten; www.pnn.de



Wäre lustig wenn beide Betriebe BVG und VIP sich für Ulf oder einen anderen Typ entscheiden und die selben Fahrzeuge haben! Scheintso mag Potsdam seine Combinos doch nicht so richtig!
War ja zu erwarten, daß Potsdam sich nach einem neuen Typ umschauen wird, nachdem die Verkehrsbetriebe aus dem Combino-Vertrag raus sind.
Allerdings bezweifle ich, daß sowohl Potsdam als auch Berlin die gleichen Fahrzeuge bestellen werden, da es doch schon seit jeher eine Art Konkurenz zwischen Potsdam und dem großen Bruder Berlin gab.
Man wollte den in Berlin zuverlässig erprobten GT6N von ADtanz nicht und nahm lieber den Combino, von dem man in Berlin von Anfang an nicht begeistert war.

Narürlich wäre eine gemeinsame Ersatzteilversorgung für Potsdam und Berlin effizienter, aber wie schon bei der Modernisierung der KT4D hat Berlin den Hang mehr Geld für alles zu lassen und würde sich nicht mit einer spartanischen Ausstattung bei neuen Niederflurwagen abfinden, wo Potsdam lieber den ein oder anderen Euro sparen würde.

An den Einbau von Nf-Mittelteilen in KT4D in Potsdam glaube ich nicht so recht. Den Schritt hätte man vor 8 Jahren gehen sollen, aber mitlerweile ist die Restnutzungsdauer der KT4D doch viel zu gering, selbst wenn man sich gut modernisierte Berliner KT4D dafür holen würde, was aber die Kosten wieder stark erhöhen würde.

Chris
Schönen Abend aus Wien!

Siemens wird sich hüten irgend etwas zu sagen warum der ULF nur in Wien fährt! Die Gerücheküche sagt, dass Siemens selbst den ULF bis jetzt Konzernintern für das weltweite Anbieten gesperrt gehabt hat. Der ULF war seit seinem entstehen ein Komnkurenzprodukt zum Combino und das Konzernintern seit Siemens die SGP gekauft hat. Erst seit Jänner 2004 soll die Genemigung zur weltweiten Vermarktung durch den Siemens-Mutterkonzern an Siemens TS Österreich ergangen sein. Musste ja so kommen, den da war ja schon Feuer am Combino-Dach!

Der Combino ist Tod es lebe der ULF!
Wir sind ULF!
Widerstand ist zwecklos!

Grüsse aus Wien

C.P.

P.S. Überzeugt euch selbst bei einer Testfahrt mit dem ULF nach der Innotrans auf der Berliner Linie 3 oder 4 von den Qualitäten des ULF!
Diese Senke bei den Tatra Wagen kenne ich glaube ich aus Rostock! Bloß da würde ich auf jedenfall ne Neulieferung von Zügen beführworten was wirschaftlicher ist!

Also ich wette das endweder Berlin oder Potsdam sich 100% den Ulf holen! Werde mir denn mal gleich auf der Messe anschauen! *lol*
Senke bei Tatrawagen
25.09.2004 10:52
Was du meinst Böhser Rudower sind im Beispiel von Rostock oder Leipzig Niederflurbeiwagen - haben sich in beiden Städten nicht wirklich bewährt, aber wofür man nunmal Geld gelassen hat muß man die auch einsetzen ...

Wovon im Falle Potsdams vielmehr die Rede ist, sind Niederflurmittelteile: KT4 (Gelenkwagen) in der Mitte auseinandernehmen und ein Mittelteil einbauen.

Hier ein paar Beispiele dieser Umbauvariante:
KTNF6 Brandenburg / Cottbus / Tallinn (Mittelteile mit Einzelrädern)


KTNF8 Gera (Mittelteil mit Drehgestellen)


Chris
Ulf usw
25.09.2004 13:17
Wie ich von Mitarbeiter von Bombadier auf der Innotrans gehört hab, hat die BVG kein Interesse an der neuen "Frankfurter Tram" weil innen Stufen sind zwischen den Bauteilen! Sieht wohl nach "Ulf" aus! Wobei Bombadier noch einige weitere Typen im Programm hat die diese Stufen nicht haben!
Bombardier bietet neben der Frankfurter "S-Klasse" die zur Gruppe "Flexity Classic" gehört noch den Typ "Flexity Outlook" an - zum Teil auch besser bekannt als Cityrunner wie sie z.b. in Graz und Linz unterwegs sind, aber auch die Eurotrams aus Straßburg bzw. Porto gehört zu dieser Baureihe.

Soweit mir bekannt soll aber lediglich eine Bahn vom Typ "Flexity Classic" aus Dessau ein Gastspiel in Berlin geben - außer ULF und Variobahn aus Duisburg.
Vielleicht ist dies aber auch nur der Anfang von vielen Probeeinsätzen bevor es an die Ausschreibung geht, die letztendlich über den zu bestellenden Typ entscheiden wird.

Chris
Wenn mir als Hesse gestattet etwas zu den (Frankfurtern) S-Wagen zu sagen, zwischen den bauteilen gibt es keine, oder nur eine sehr geringe Erhöhung und an manchen Vis-a-Vis Plätzen ist auch ein leichter Knick nach oben. Würde man es sehr genau nhemen wäre auch nur der Gang NF. Das was die BVG eher gestört haben dürfte ist wohl, das der "S" nur ein NF-Anteil von 75% hat. Hinter den Führerständen ist er nähmlich ziemlich hoch und nur über 2 Stufen vom Eingangsbereich zu erreichen. Keine Ahnung ob es wegen dem Motor oder den Drehgestellen gibt.

Aber wenn ihr ein 100% NF-Fahrzeug sucht kann ich euch aus Frankfurt, eine Art Seelenverwandten des ULF, ein anderes vergesenes Kind aus der Siemens Familie empfehlen: den "R-Wagen". Das erste 100 % NF-Fahrzeug der Welt. auch er wurde nur in Frankfurt eingesetzt und wurde kein Export-Erfolg. Ich glaube er wurde auch nie woanders angeboten.
... war 1989 der GT6N von MAN / GHH später AEG.
Der R-Wagen in Frankfurt wurde erst wesentlich später gebaut - hat sich aber nichtmal in Frankfurt bewährt, wo man ursprünglich 100 Stück beschaffen wollte.

Chris
.
25.09.2004 23:46
...



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.02.2010 12:58 von André Loop.
Nach dem Bericht müssen ja gerade 2 Stück in Berlin sein vom Ulf? Einer auf der Messe und einer bei der BVG im Testeinsatz! Hoffe das Berlin den Ulf nimmt! Welcher sicher eine Bereicherung des Komfortes in Berlin bringt (superflach und schick!)
ULF in Berlin
26.09.2004 11:54
Falsch!
Es ist Wagen 50 der Wiener Linien als Exponat auf der InnoTrans ausgestellt. Dieses Fahrzeug wird heute Nacht per Tieflader zum Betriebshof Marzahn überführt und wird ab dort erstmal der Werkstatt präsentiert und wird dann in den Probeeinsatz gelangen, der ohne Fahrgäste durchgeführt wird. Auch muss der Wagen noch auf die berliner Besonderheiten umgebaut werden.
Zusätzlich muss die Fahrschule Straßenbahn sich erst mit dem Fahrzeug vertraut machen und wird einige BVG-Fahrer schulen.

Vorausgegangen sind nächtliche Probefahrten mit dem Gleismesszug 6117 der Wiener Linien, vergangene Woche der auch schon den Einsatz des ULFes ebnen sollte.

Ein Fahrplan des ULF liegt noch nicht vor, wie C.P. schon schrieb, wird er auf der Linie 3 und 4 zum Einsatz kommen, außerhalb der Hauptverkehrszeit und wohl vornehmlich am Wochenende. Die Benutzer dürften sich freuen, so wird er wohl zum Nulltarif fahren (liebe ARGE-Kontrolleure, wir müssen draußen bleiben!), denn Entwerter oder ein Automat werden garantiert nicht eingebaut.
André Loop schrieb:

> Die Testfahrten auf dem 3er verliefen ohne
> Probleme. Für die Haltestellenbahnsteige wurde der
> ULF etwa 6 cm hydraulisch angehoben, da die
> Bahnsteige in Wien niedriger sind.
> Er konnte sogar richtig die Geschwindigkeit
> ausfahren, es gab eben keine Probleme.
> Auf der Innotrans haben sehr viele ältere und
> behinderte das Fahrzeug bewundert. Kann man eben
> mit dem Tatramüll nicht vergleichen.
>

das kann nicht sein, da der A50 erst am dienstag morgen im betriebsbahnhof marzahn eintrifft, und vor den ersten fahrten dort noch diverse umbauarbeiten durchgeführt werden müssen.
die erste fahrt gibt es daher frühestens in der nacht von dienstag auf mittwoch.
einen "linienbetrieb" gibt es höchstwahrscheinlich erst nach dem großen pressetermin am donnerstag nachmittag in lichtenberg.
befahren wird entgegen ersten meldungen nur die linie 3

lg
ulf

Schönen Sonntag aus Wien!

Hier der genaue Ablauf! Der ULF wird erst am Montag auf dem Messegelände in Chalottenburg verladen und in der Nacht auf Dienstag nach Marzhahn überstellt. Grund ist, dass erst das für das Verladen nötige Personal von Siemens und Wiener Linien erst morgen Früh (warum auch immer es nicht anders möglich war) nach Berlin fliegt. Dann erfolgen die offenen Umbauarbeiten und die Abnahmefahrten. Diese werden ausschliesslich in der Nacht durchgeführt.


Nicht ganz richtig @Ulf197! Der ULF 50 war vor der InnoTrans schon am Betriebshof Marzhahn und wurde dort auch abgeladen! Grund war das Ausladen der diversen Ersatzteile die man für den Einsatz in Berlin mitgenommen hat, auch haben die Wiener Linien Teile zum Aufgleisen mitgenommen falls sich irgent etwas schweres zu sehr in den ULF veliebt und in aus dem Gleis hebt. Danach wurde er wieder verladen und zum Messegelände überstellt. Testfahrt hat zu diesem Zeitpunkt keine stattgefunden ausser mit dem EM 6117.

Das der EM 6117 für den ULF die Streckentauglichkeit überprüft hat kann ich mir auch nicht vorstellen! Er hat eine ganz andere Hüllkurve als der ULF und ist um 20 cm schmäler. Hat jemand am EM 6117 Zubauten beobachtet? Der EM 6117 soll von anderen ÖPNV-Unternehmen gemietet werden sollte intersse bestehen. Deshalb hat man ihn auch zur InnoTrans gebracht um ihn zu presentieren. Der EM 6117 verfügt über modernste Laserkammeratechnik zum vermessen der Gleise.

Viel Spass beim ULF-Testen wünscht

C.P.
WIR SIND ULF!
WIDERSTAND IST ZWECKLOS!
Jetzt sind wir Klüger wie es mit dem feinen Wiener Stück abläuft!

Wie meint Ihr sind die Chancen das die BVG Siemens den Zuschlag gibt für eine Serie? Habe auch gehört das eine 2 Richter Version möglich ist auch von der Messe! H
Hallo!

Ja die wäre möglich, aufgrund der Modulbauweise! Dazu könnte dir @Ulf197 mehr auskunft geben!

MfG

C.P.
.
26.09.2004 20:03
.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.02.2010 12:59 von André Loop.
Laut Aussage der Leute im ULF heute auf der Innotrans wird ab Freitag (1.10.) auf den Linien 3/4 gefahren, wobei noch nicht klar ist, ob und welcher Ast in Neu-Hohenschönhausen befahren wird. Gefahren wird vsl. ausschließlich in verkehrsschwachen Zeiten zwischen dem Berufsverkehr...

Danielp
Wollen wir hoffen, dass es keine technischen Probleme gibt.
Ist ja auch noch etwas Zeit bis Freitag. Am Donnerstag soll es übrigens eine PK zu dem Thema geben, vielleicht gibts dann "für uns" auch Einzelheiten zum Einsatz. Aber so wie das heute klang, steht den Fahrten auf der 3 bzw. 4 nicht mehr viel im Wege...
Nicht herausgefunden habe ich allerdings, was die Displays zeigen werden und wer was ansagt ;-). Heute waren noch die eingeschweißten 65er-Schilder drin, der ULF fuhr zum "Kärtner Ring/Oper" und "stand" innen am Matzleinsdorfer Platz... alles in allem also noch nicht richtig Weißensee oder so :-).
Ach ja, auch das hab ich hier noch nirgends gelesen: Angeblich soll der ULF vor seinem Einsatz, also morgen/übermorgen "relativ bald" zum Betriebshof Lichtenberg in der Siegfriedstraße überführt und offenbar von dort aus eingesetzt werden. Angabe ohne Gewähr, aber dies sagte man mir heute...

Gibts irgend jemanden, der an der Strecke von Marzahn nach Lichtenberg wohnt und diese überwachen könnte?! ;-)

Danielp
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