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Berliner Zeitung vom 28.01.2005-GI/I-Züge
geschrieben von RicoBerlin 
Die Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) geben ihren "Gisela"-Zügen eine Zukunft. Von den U-Bahnen aus DDR-Produktion werden 50 Doppel-Triebwagen erneuert. 2007 soll die "Ertüchtigung" abgeschlossen sein, teilte das Unternehmen mit.

So richtig beliebt sind die Züge vom Typ G I/1, die von 1988 an in Hennigsdorf gebaut worden waren, bei vielen Fahrgästen nicht. Mangelnder Sitzkomfort, nur zwei Türen, ruckartiges Fahren und Bremsen, die Kritik ist umfangreich. Trotzdem will die BVG die aus Aluminiumlegierungen zusammengeschweißten Fahrzeuge nicht verkaufen - wie die 120 Wagen der Vorgängerserie G I, die bis 2001 bei der Metro im nordkoreanischen Pjöngjang im Einsatz waren. Zum einen, weil sie dem Finanzierungsmodell Cross Border Leasing unterliegen und nicht so einfach verkauft werden dürfen. Zum anderen, weil sie noch relativ neu sind. "Mechanisch sind diese Züge top", sagt BVG-Betriebsvorstand Thomas Necker. Die Elektrik basiere dagegen zum Teil auf dem Stand der dreißiger Jahre. Darum werde sie nun modernisiert.

Wie berichtet will die BVG auch ihre Straßenbahnflotte erneuern - durch die Beschaffung von 170 neuen Zügen. Außerdem ist die BVG zuversichtlich, dass sie wie angekündigt 100 neue Doppeldeckerbusse bestellt. Der Bus, der in Berlin getestet wird (zurzeit auf der Linie 148), habe sich meist bewährt. (pn.)


rico!

Die Züge hätten gleich im Anschluß an die Straßenbahn-Modernisierung eine ähnliche Prozedur durchlaufen müssen, wie die KT4D. Also: Neue Radsätze, Getriebe, Drehgestelle, neuzeitliche Steuerung mit Energierückspeisung. Die Türsteuerung und Stromabnehmer sind ja erneuert worden. Im Wagenkasten neue Sitze, Fenster, Wärme- und Geräuschdämmung, Wand-und Deckenverkleidungen, Fußboden, Beleuchtung, Heizung, Lüftung, Klimatisierung der Fahrerräume und Innenanzeigen. Dann fehlten nur noch Übergänge jeweils zwischen vier Wagen und man hätte fast HK-Niveau erreicht.

Aber es mußten ja 37 KT4D von 1980/81 nach Bautzen zur Verjüngungskur.
24 Stück 1991/92 im RAW Schöneweide aufwendig hauptuntersuchte KT4Dt wurden nach nur zwei, drei Jahren Einsatz ebenfalls nach Bautzen geschickt. Jetzt sind einige davon schon wieder abgestellt.

Eine derart aufwendige Ertüchtigung kann sich die BVG inzwischen nicht mehr leisten. Bislang sind daher die Umbauten an dem Probezug zumindest äußerlich unauffällig. Die Fahrgäste werden sie demnach kaum bemerken.

Die Fahrerarbeitsplätze werden an den üblichen BVG-Standard angeglichen. Hier mal das Fahrpult des Wagens 352 (G I/1 E)



so long

Mario



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.01.2005 23:11 von der weiße bim.
Ich mag Gisela. Neee - ganz ehrlich. Was ich nicht verstehe, wieso leasen die Züge, die die DDR bezahlt hat ? Müßten se die Züge doch vorher verkauft haben...
In wessen Tasche ist das Geld dafür denn nun wieder versickert ??
Hallo,

Denyo schrieb:
"Was ich nicht verstehe, wieso leasen die Züge, die die DDR bezahlt hat ? Müßten se die Züge doch vorher verkauft haben...
In wessen Tasche ist das Geld dafür denn nun wieder versickert ??"

Das ist ja das Prinip des Cross Border Leasings (CBL). Die Züge wurden an US-amerikanische Investoren verkauft und anschließend zurückgeleast. Durch das amerikanische Steuersystem ergaben sich so ingsgesamt Vergünstigungen. (Inzwischen wurde das amerikanische Steuerrecht glaube ich so verändert, dass das CBL nicht mehr möglich ist.)

Der weiße Bim schrieb:

"Aber es mußten ja 37 KT4D von 1980/81 nach Bautzen zur Verjüngungskur.
24 Stück 1991/92 im RAW Schöneweide aufwendig hauptuntersuchte KT4Dt wurden nach nur zwei, drei Jahren Einsatz ebenfalls nach Bautzen geschickt. Jetzt sind einige davon schon wieder abgestellt."

Bei den Fahrzeugbestellungen und -modernisierungen der 90er Jahre wurde davon ausgegangen, dass diverse Neubaustrecken damit zu bedienen wären und außerdem insgesamt ein erhöhtes Verkehrsaufkommen zu tragen wäre. Den schleppenden Ausbau des Straßenbahnnetzes kann man wohl kaum der BVG anlasten. Und wenn die BVG weniger Tatras modernisiert hätte und es jetzt einen Wagenmangel gäbe, wärst du garantiert auch nicht zufrieden.

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