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Drogenhandel U-Bahn Kottbusser Tor / "Die Welt"
geschrieben von Ecke 
Die Welt schreibt heute:

Im Untergrund am Kottbusser Tor blüht der Handel mit Drogen
Am Kottbusser Tor ist es zugig und kalt. Minus fünf Grad. Nur wenige graue Gestalten huschen eilig über den verkehrsreichen Platz im Herzen Kreuzbergs. Am Abgang zur U-Bahn stehen Streetworker und verteilen warme Getränke und Kekse an Bedürftige, die wohl nur für eine kurze Zwischenmahlzeit aus dem Untergrund aufgetaucht sind. Im Untergeschoß herrscht reges Treiben. Doch nicht die U-Bahn-Umsteiger beherrschen die Szene. Es sind die Menschen mit Bierflaschen in der Hand, mit Zigarette im Mundwinkel, mit Handy am Ohr oder starrem, suchenden Blick, die sich meist in kleinen Grüppchen zusammenfinden.


Sie haben eins gemeinsam: Drogen. Die einen, meist südländische Typen, so kompakt und muskulös wie braungebrannt, bieten die Ware an, die die anderen, die Abgerissenen, Kranken, Blassen suchen oft händeringend. Schon auf dem Weg in den Untergrund, in die Unterwelt aus Sucht, Gier und schnellem, illegalen Drogenhandel wird klar, daß dort scheinbar ein Freiraum mit Freizügigkeit herrscht. Offen werden Passanten angesprochen. Ein netter, älterer Herr mit Umhängetasche und Pudelmütze haucht mir fast akzentfrei zu "Haschisch, gute Ware, günstig." Doch ich lehne ab. Harte Drogen gebe es hier nicht, da müsse man schon zum Herrmannplatz fahren, versichert der alte Mann. Im Untergrund unterhalten sich zwei Dealer laut mit einem "Kunden": "Bei mir hat sich noch keiner über schlechte Qualität beschwert."


Eine zweistündige Stichprobe am gestrigen Nachmittag an den stadtbekannten Drogenumschlagplätzen entlang der U 8 und U 9 ergab: Nirgendwo wird so offensichtlich und scheinbar ungehindert von Polizei oder U-Bahn-Aufsichtspersonal mit Drogen gehandelt, wie am Kottbusser Tor.


Selbst an den dafür berüchtigten U-Bahnhöfen Hermann-, Leopold- oder Rosenthaler Platz sowie am Westhafen läuft der Drogenhandel, der sich nach Polizeiangaben immer mehr aus der City heraus nach Norden verlagert hat, verborgener ab. Da werden über mehrere "Mitarbeiter" die Kontakte hergestellt, und in U-Bahn-Zügen erfolgt die Übergabe von Drogen und Geld. Ein schwer zu durchblickendes "Spiel", das wohl nur erfahrene Experten der polizeilichen Drogenfahndung durchschauen können. mas




Artikel erschienen am Di, 1. März 2005

"Den Fahrausweis bitte!" - Mit diesem Satz kassieren Betrüger ab
Die BVG rät: Ausweise von Kontrolleuren genau prüfen
Peter Neumann

In der U-Bahn treiben offenbar falsche Kontrolleure ihr Unwesen. Sie geben vor, für die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) zu arbeiten und versuchen, Fahrgäste an Ort und Stelle abzukassieren. "Es sind uns vereinzelt Fälle bekannt, in denen nicht zweifelsfrei festgestellt werden konnte, ob es sich um echte Kontrolleure handelte. Wenn der Verdacht besteht, stellen wir Strafantrag gegen Unbekannt", gesteht BVG-Sprecherin Petra Reetz ein. Jens Wieseke vom Fahrgastverband IGEB fordert, "mit allen Mitteln gegen falsche Kontrolleure vorzugehen". Sonst könnte der gute Ruf des Berliner Nahverkehrs leiden.

BVG und Polizei sprechen zwar von Einzelfällen. Doch jeder Fall ist für die betroffenen Fahrgäste zumindest unangenehm. Jürgen Müller aus Karlshorst zum Beispiel fühlt sich "persönlich beleidigt". Er war am 13. Februar gegen 2.45 Uhr mit drei Bekannten auf der U-Bahn-Linie 2 unterwegs, als ihn vier Männern in Zivilkleidung ansprachen. "Sie hatten die 50 anderen Fahrgäste im Wagen kontrolliert und zeigten dann uns ihre Ausweise. Ob die echt waren, konnten wir natürlich nicht feststellen", sagt der frühere Ingenieur für Elektrotechnik. Eine Frau aus seiner Gruppe hatte vergessen, ihren Fahrschein zu stempeln. Folge: "Wir mussten auf dem U-Bahnhof Gleisdreieck aussteigen. Dort wollten die Männer 40 Euro." Sie begannen zu schimpfen und drohten uns Gewalt an.

Inzwischen aber hatte sich der 57-Jährige daran erinnert, dass er mit seiner Umweltkarte am Wochenende gratis einen Erwachsenen mitnehmen darf - die Frau mit dem ungestempelten Fahrschein fuhr also gar nicht schwarz. "Trotzdem bedrohte uns der Anführer der Kontrolleure weiter." Bitten, erneut die Dienstausweise zu zeigen, lehnten die Männer ab. Als der Konflikt auszuufern drohte, ging Müller zur Notrufsäule und beschwerte sich bei der BVG. Sofort verließen die angeblichen Kontrolleure den U-Bahnhof.

Für den Fahrgast war das ein erster Hinweis darauf, dass es sich um Betrüger handelte. Der zweite Hinweis: Normalerweise haben Kontrolleure ein Dateneingabegerät dabei - diese Männer hatten so etwas nicht. Als ihm dann die BVG später mitteilte, dass in jener Nacht die letzte Kontrolle auf der U 2 um 1.30 Uhr geendet hatte, war ihm klar: "Das waren keine echten Kontrolleure." Die BVG riet ihm, Strafanzeige zu stellen - wegen Betrugs. Diese Anzeige liegt nun beim Polizeiabschnitt 52.

Wenn das Personal künftig wieder Dienstkleidung tragen würde, hätten es Betrüger schwerer, sagt Müller. Doch dieser Forderung will sich der Fahrgastverband nicht anschließen. "Auch für uns ist es nachvollziehbar, dass BVG und die S-Bahn Kontrolleure in Zivilkleidung einsetzen", sagt der stellvertretende Vorsitzende, Matthias Horth.

Uniformierte seien viel zu leicht erkennbar - Ticketprüfungen würden kaum noch Wirkung zeigen. Horth und Wieseke raten Fahrgästen, sich bei Kontrollen den Ausweis zeigen zu lassen und diesen aufmerksam zu prüfen.

Das ist auch der Tipp, den die BVG gibt. Um ihre Kunden zu informieren, hat das Unternehmen auch in seinem Kundenmagazin "BVG plus" Muster der Dienstausweise abgedruckt.

An der Praxis, Kontrolleure in zivil einzusetzen, hält die BVG weiter fest. Denn mit dieser Strategie ist sie bislang gut gefahren. 2003 waren bei Ticketkontrollen noch 5,7 Prozent der Fahrgäste ohne gültigen Fahrschein - im vergangenen Jahr betrug dieses Quote nur noch 3,7 Prozent. Weil die Zahl der Kontrollen weiter erhöht wurde, erwischten die Fahrscheinprüfer rund 665 000 Schwarzfahrer - zirka 80 000 mehr als 2003.

Mit dem Eifer des Personals nimmt auch die Zahl der Kundenbeschwerden, die beim Fahrgastverband eingehen, zu. Wieseke: "Gestern berichtete uns eine Frau, dass sie in einer vollen Straßenbahn nicht schnell genug zum Ticketautomaten gelangte - sie musste 40 Euro zahlen."

Berliner Zeitung, Dienstag, 01. März 2005
Also ich wäre bereit deutlich höhere Fahrpreise zu Zahlen; mein Auto
kostet mir 250€ im Monat ohne auch nur einen einzigen Kilometer
zu fahren, denn ich benutze in Berlin AB fast nur die BVG und S-Bahn.

Die BVG und S-Bahn muß aber wieder auf den Bahnhöfen und in den Zügen
präsent sein.
Ich meine wirklich präsent und als Hausherr für jedermann wahrnehmbar sein
und nicht nur durch ein paar hilflos herumstehende ABM-Kräfte vertreten
werden.

Aber wie ist es mit der Gesetzeslage?
Reichen die Gesetze nicht aus (sieht bezüglich Drogenhandel, Wandalismus und Schmierereien leider so aus), oder werden die Gesetze nur nicht angewandt?

Einen deprimierten Gruß
Eckehard


Also Ecke, wenn die Kohle bei Dir so locker sitzt ...
Kannst mir gern ne Jahreskarte spendieren ... =/
Hallo Ecke,

Was für ein Auto fährst Du denn? Und welche Schadensfreiheitsklasse hat Du. Also ohne Dir genaue Infos geben zu können, da ich es selbst nicht genau weiß, kann ich Dir sagen, daß diese Rechnung für normale Autos überzogen ist. Außerdem haben Autos im allgemeinen bis zu 5 Plätze, die man bei annähernd gleichen Betriebs- und Erhaltungskosten nutzen kann.

Ich gebe Dir aber recht, daß die Zustände in Teilen des Berliner Schnellbahnnetzes die Folgerung zulassen, daß sich der Hausherr (sei es die Polizei, die BVG, der BGS oder zunehmend auch die S-Bahn) zurückgezogen hat. Die öffentliche Kriminalität ist jedenfalls beängstigend. Aber ein Umdenken zu mehr Personal auf Bahnhöfen und Zügen und im Gegenzug ein Abbau von Machinen, Automaten und Überwachungskameras ist nun einmal leider nicht gewollt, obwohl es sich bestimmt sehr positiv auf den Zustand der betrieblichen Anlagen auswirken würde...und der ist jämmerlich!!!

Was muß passieren, damit in diesem Land endlich Arbeitsplätze geschaffen und Straßenkriminalität und Drogenhandel durch Anwesenheit unterbunden werden.

Nachdenkliche Grüße

Dirk
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