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Führung am 3.3.06, Steglitz
geschrieben von DoseBerlin 
Vielleicht für den einen oder anderen interessant?
Den untenstehenden Text habe ich der HP des Heimatvereins Steglitz e.V. entnommen.

Heimatverein Steglitz e.V.
Drakestr. 64A - 12205 Berlin
Tel.: (030) 833 21 09
Fax: (030) 843 06 309
Internet: www.heimatverein-steglitz.de
e-Mail: info@heimatverein-steglitz.de

Freitag, 3. März 2006
Rahmenprogramm zur Ausstellung: "Die Schloßstraße im Wandel"

Führung durch die Berliner Unterwelten zwischen U-Bhf. Rathaus Steglitz und Schloßstraße

Kennen Sie die Linie U 10? Sicher nicht - denn sie wurde geplant, aber bis heute nie gebaut. Dennoch errichtete man für diese geplante Strecke bereits einige Anlagen und einen Tunnel, die für den Fahrbetrieb nie genutzt wurden. Wir haben die seltene Möglichkeit diese Geisteranlagen im Rahmeneiner unterirdischen Führung zwischen den U-Bahnhöfen Rathaus Steglitz und Schloßstraße zu erleben.
Zeit: 10.00 Uhr, Treffpunkt: Rathaus Steglitz, U-Bahn-Eingang auf dem Hermann-Ehlers-Platz, Anmeldung erforderlich,
Preis: Mitglieder 3.00 Euro, Nicht-Mitglieder 4.00 Euro, Anmeldung erforderlich
Die Führung ist sehr zu empfehlen. Ich nahm im Jahr 2004 im Rahmen eines Seminars, das die "Berliner Unterwelten" organisiert hatten, an einer Besichtigung teil. Das sind aber noch nicht alle Kuriositäten im S+U Steglitz.
Karl-Heinz Tschirner schrieb:
..........
>Das sind aber noch nicht
> alle Kuriositäten im S+U Steglitz.


Lieber Karl-Heinz Tschirner

Verrätst du uns diese? Bitte.

Gruß
Eckehard




Hallo DoseBerlin,

zunächst vielen Dank für den Hinweis :-) ! Die Beschreibung zur Führung klingt sehr interessant und hochspannend!

Zu den Kuriositäten in Steglitz: Eine könnte folgende sein:
Meinem Kenntnisstand zufolge, hält die heutige U9 in Rathaus Steglitz auf den Bahnsteigen, die eigentlich für die U10 gedacht waren, und die Bauruinen sind der "eigentliche" U9-Bahnsteig.
Auch Schloßstraße soll die U9 schon auf den U10-Gleisen fahren.

viele Grüße
Jan
Jan Bartelsen schrieb:
-------------------------------------------------------
> Zu den Kuriositäten in Steglitz: Eine könnte
> folgende sein:
> Meinem Kenntnisstand zufolge, hält die heutige U9
> in Rathaus Steglitz auf den Bahnsteigen, die
> eigentlich für die U10 gedacht waren, und die
> Bauruinen sind der "eigentliche" U9-Bahnsteig.
> Auch Schloßstraße soll die U9 schon auf den
> U10-Gleisen fahren.

Ja, dem ist so.

Gruß,

Jens
Jens Fleischmann schrieb:
-------------------------------------------------------
> Jan Bartelsen schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Zu den Kuriositäten in Steglitz: Eine könnte
> > folgende sein:
> > Meinem Kenntnisstand zufolge, hält die
> heutige U9
> > in Rathaus Steglitz auf den Bahnsteigen, die
> > eigentlich für die U10 gedacht waren, und
> die
> > Bauruinen sind der "eigentliche"
> U9-Bahnsteig.
> > Auch Schloßstraße soll die U9 schon auf den
> > U10-Gleisen fahren.
>
> Ja, dem ist so.
>
> Gruß,
>
> Jens


Hallo,

nein, dem ist nicht so.
Die Züge der U9 halten an dem Bahnsteig der Linie F, einem Mittelbahnsteig (Rzu). Die sog. Bauruine sind die Bahnsteige der Linie G, 2 Seitenbahnsteige (Rzo).

Gruß, Gerald
2374DL70 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Jens Fleischmann schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Jan Bartelsen schrieb:
> >
> --------------------------------------------------
>
> > -----
> > > Zu den Kuriositäten in Steglitz: Eine
> könnte
> > > folgende sein:
> > > Meinem Kenntnisstand zufolge, hält die
> > heutige U9
> > > in Rathaus Steglitz auf den Bahnsteigen,
> die
> > > eigentlich für die U10 gedacht waren,
> und
> > die
> > > Bauruinen sind der "eigentliche"
> > U9-Bahnsteig.
> > > Auch Schloßstraße soll die U9 schon auf
> den
> > > U10-Gleisen fahren.
> >
> > Ja, dem ist so.
> >
> > Gruß,
> >
> > Jens
>
>
> Hallo,
>
> nein, dem ist nicht so.
> Die Züge der U9 halten an dem Bahnsteig der Linie
> F, einem Mittelbahnsteig (Rzu). Die sog. Bauruine
> sind die Bahnsteige der Linie G, 2
> Seitenbahnsteige (Rzo).
>
> Gruß, Gerald
>

Moinsen,

Doch, denn laut Gleisplan Berliner U-Bahn ist Linie G = Linie 9. Dieser Bahnsteig (Rzo) besitzt zwei Seitenbahnsteige. Der Bahnsteig an dem die U9 hält ist der Bahnsteig für die Linie F, mit einem Mittelbahnsteig.

Grüße, Timo

2374DL70 schrieb:


> Hallo,
>
> nein, dem ist nicht so.
> Die Züge der U9 halten an dem Bahnsteig der Linie
> F, einem Mittelbahnsteig (Rzu). Die sog. Bauruine
> sind die Bahnsteige der Linie G, 2
> Seitenbahnsteige (Rzo).
>
> Gruß, Gerald


Die heutige U10 IST die ursprünglich angedachte Linie F. Daher auch die Bahnhofskürzel des Bhf. Walther-Schreiber-Platz: Wsg für die Linie G bzw. U9 und Wsf für die Linie F bzw. U10, wobei der Bahnsteig der Linie F (U10) noch gar nicht im vollen Unfang existiert (es soll wohl nur die Tunneltrompete fertig sein).

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.12.2005 13:29 von Florian Schulz.
2374DL70 schrieb:
-------------------------------------------------------
> nein, dem ist nicht so.
> Die Züge der U9 halten an dem Bahnsteig der Linie
> F, einem Mittelbahnsteig (Rzu). Die sog. Bauruine
> sind die Bahnsteige der Linie G, 2
> Seitenbahnsteige (Rzo).

Eben! Deshalb hält die Linie U9 (=Linie G, wie Timo bereits richtig geschrieben hat) am Bahnsteig der geplanten Linie U10 (=Linie F), womit Jan Bartelsen (und meine Wenigkeit) Recht haben und Du mit Deinem "nein" falsch liegst!
Gleiches an der Schloßstraße. Die Linie U9 benutzt die Bahnsteighälften der geplanten Linie U10. Nach dem Walther-Schreiber-Platz "schwenkt" die U9 auf die Trasse der U10. Die eigentliche U9-Trasse ist im Rohbau fertig, aber gleislos.

Hierzu sei Dir auch die Seite [www.berliner-untergrundbahn.de] über die blinden Tunnel empfohlen.

Jens
Jens Fleischmann schrieb:
-------------------------------------------------------
> 2374DL70 schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > nein, dem ist nicht so.
> > Die Züge der U9 halten an dem Bahnsteig der
> Linie
> > F, einem Mittelbahnsteig (Rzu). Die sog.
> Bauruine
> > sind die Bahnsteige der Linie G, 2
> > Seitenbahnsteige (Rzo).
>
> Eben! Deshalb hält die Linie U9 (=Linie G, wie
> Timo bereits richtig geschrieben hat) am Bahnsteig
> der geplanten Linie U10 (=Linie F), womit Jan
> Bartelsen (und meine Wenigkeit) Recht haben und Du
> mit Deinem "nein" falsch liegst!

Gut, dann haben also alle recht und bei mir ist lediglich das "Nein" falsch.
Zum Mitschreiben:
- unterer Bahnsteig (Rzu): Bahnhof der U10/ Lnie F (heute von der U9 genutzt)
- oberer Bahnsteig (Rzo): Geisterbahnhof für die U9/ Linie G


> Gleiches an der Schloßstraße. Die Linie U9 benutzt
> die Bahnsteighälften der geplanten Linie U10. Nach
> dem Walther-Schreiber-Platz "schwenkt" die U9 auf
> die Trasse der U10.

Richtig.


> ie eigentliche U9-Trasse ist
> im Rohbau fertig, aber gleislos.

Nicht ganz: Bahnhof Schlossstraße liegen in beiden (?) Gleiströgen stromschienenlose Gleise. Bin mir allerdings nicht sicher, ob die Anschluss an das übrige Netz haben.


> Hierzu sei Dir auch die Seite über die blinden
> Tunnel empfohlen.
>
> Jens

Danke, die kenne ich.

Viele Grüße
Florian Schulz



--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Den Gleiswechsel im Tunnel (also das Verschwenken der Trasse) bermerkt man auch bei der U-Bahnfahrt, wenn man drauf achtet. Irgendwann, mit der Verlängerung der U9 nach Lankwitz, wird diese auf ihren eigentlichen Bahnsteig verschwenkt. Ob wir das noch erleben, dürfte aber fraglich sein. ;)

PS @Florian: keine Anschlüsse!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.12.2005 13:52 von Jay.
Jens Fleischmann schrieb:
-------------------------------------------------------
> 2374DL70 schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > nein, dem ist nicht so.
> > Die Züge der U9 halten an dem Bahnsteig der
> Linie
> > F, einem Mittelbahnsteig (Rzu). Die sog.
> Bauruine
> > sind die Bahnsteige der Linie G, 2
> > Seitenbahnsteige (Rzo).
>
> Eben! Deshalb hält die Linie U9 (=Linie G, wie
> Timo bereits richtig geschrieben hat) am Bahnsteig
> der geplanten Linie U10 (=Linie F), womit Jan
> Bartelsen (und meine Wenigkeit) Recht haben und Du
> mit Deinem "nein" falsch liegst!
> Gleiches an der Schloßstraße. Die Linie U9 benutzt
> die Bahnsteighälften der geplanten Linie U10. Nach
> dem Walther-Schreiber-Platz "schwenkt" die U9 auf
> die Trasse der U10. Die eigentliche U9-Trasse ist
> im Rohbau fertig, aber gleislos.
>
> Hierzu sei Dir auch die Seite über die blinden
> Tunnel empfohlen.
>
> Jens

Lieber Jens Fleischmann,

wenn ich gewußt hätte, daß ich mit meinem kleinen Hinweis, der sich lediglich darauf bezog, daß es einen kleinen Unterschied zwischen Singular (der Bahnsteig) und Plural (die Bahnsteige) gibt, eine Kreisdiskussion auslöse, hätte ich es wahrscheinlich gelassen.

Du hast Deinem Vorredner bestätigt, daß die Züge der U9 in Rathaus Steglitz an Bahnsteigen halten, während ein Bahnsteig ungenutzt sei, was eben leider falsch ist.

Nach meinem Kenntnisstand ist es übrigens so, daß die BVG die Bauwerke unverändert "durchbuchstabiert". Daher hält die U9 in Rathaus Steglitz in der Tat am Bahnsteig der Strecke F, während die Strecke G nach wie vor in Rzo endet. So stellt die BVG es auch selbst auf ihrem "Steckennetz der Hoch- und Untergrundbahnen" dar. Ein weiteres Beispiel von vielen sind die Notausstiege, die auch unverändert mit Streckenbuchstaben und Laufziffer gekennzeichnet sind (z.B. D9).

Vielen Dank auch noch für die Linkempfehlung.

Gruß, Gerald
Lieber Gerald (2374DL70),

2374DL70 schrieb:
-------------------------------------------------------
> wenn ich gewußt hätte, daß ich mit meinem kleinen
> Hinweis, der sich lediglich darauf bezog, daß es
> einen kleinen Unterschied zwischen Singular (der
> Bahnsteig) und Plural (die Bahnsteige) gibt, eine
> Kreisdiskussion auslöse, hätte ich es
> wahrscheinlich gelassen.

dann hättest Du es präziser schreiben sollen. ;-)
Ich gebe allerdings auch zu, dass ich bei Jans Kommentar auf die kleinen feinen Unterschiede nicht geachtet habe.

> Du hast Deinem Vorredner bestätigt, daß die Züge
> der U9 in Rathaus Steglitz an Bahnsteigen halten,
> während ein Bahnsteig ungenutzt sei, was eben
> leider falsch ist.

Nein, siehe oben. Ich wollte bestätigten, dass die U9 am U10-Bahnsteig hält.
Mit den Bahnsteiganzahlen hast Du natürlich völlig Recht.

Gruß,

Jens
Fotos von unten
22.12.2005 21:40
Hallo,

das erwähnte Seminar ist für Verkehrsfreunde wirklich zu empfehlen. Hinter dem folgenden Link verbergen sich ein paar Fotos aus Steglitz:

[[]]

Grüße
Marcus
Die südliche U9 und die Vorleistungen für die Kalte-Kriegs-Linie U10 sind sicherlich die interessantesten im Berliner U-Bahnnetz. Was hier zwischen Rheinstraße und Kreisel so verbaut wurde, ist enorm. Zwei Überwerfungsbauwerke und vier Gleise für Richtungsbetrieb unter der Schloßstraße für eine Linie die eigntlich nur den Sinn hatte, der S1 die Fahrgäste abzugreifen. Zusätzlich muss man die großzügig angelegte Schalterhalle auf dem Bahnhof U-Bhf. Rathaus Steglitz erwähnen, wo offensichtlich pro Tag mindestens 3 Mio Fahrgäste umsteigen hätten sollen (und dem normalen Publikum nur ein Teil dieses Bauwerks vertraut ist).

Über die Entscheidung, die Bahnsteige von Rathaus Steglitz (unten) für die U9 zu verwenden gibt es widersprüchliche Aussagen. Hauptausschlaggebend muss wohl gewesen sein, dass man für die Kapazitäten der U9 zwei Seitenbahnsteige und einen vorgesehenen Gleiswechsel vor dem Bahnhof für nicht ausreichend erachtete. Der zweite war, dass Teile des Bahnhofs erst nach der Wende im Rohbau fertiggestellt werden konnten, da es Unstimmigkeiten mit der DDR-Reichsbahn gab unter dem sich das Tunnelbauwerk teilweise befand. Um die geht es auch bei einer dritten These: Politisch gewollt war es nicht unbedingt dass die Umsteigewege zwischen feindlicher S-Bahn und der frontstadttrotzener U-Bahn zu kurz gerieten: So war es doch praktischer, dass der Bahnsteig der U10 am weit entferntesten vom S-Bahnhof liegt, ein Schelm der Böses dabei denkt.

Zum Bahnhof Schloßstraße: Dem Bahnhofsteil und dem ungenutze Tunnelstutzen wurde etwas Leben eingehaucht durch Brandschutzübungen, die fanden nämlich vor Einführung der Brandschutzübungsanlage Jungfernheide auf der Schloßstraße statt.

Zuletzt noch zu den Linienbezeichungen: Bei den Notausgängen werden in der Tat die ehemaligen Buchstaben der jeweiligen Linie verwendet, so haben wir auch die Kuriosität, dass es zwischen den Bahnhöfen Jungfernheide und (Planungsname) Heckerdamm einen Notausgang mit dem Buchstaben "E" gibt. Und E ist unsere heutige U5.
BimKutscher schrieb:
-------------------------------------------------------
> Die südliche U9 und die Vorleistungen für die
> Kalte-Kriegs-Linie U10 sind sicherlich die
> interessantesten im Berliner U-Bahnnetz. Was hier
> zwischen Rheinstraße und Kreisel so verbaut wurde,
> ist enorm. Zwei Überwerfungsbauwerke und vier
> Gleise für Richtungsbetrieb unter der Schloßstraße
> für eine Linie die eigntlich nur den Sinn hatte,
> der S1 die Fahrgäste abzugreifen.

Hallo BimKutscher, hier muss ich mal eingreifen. Bei dem U10-Projekt ging es schlicht um den Ersatz einer bis zur Stilllegung sehr gut frequentierten Straßenbahnstrecke, die vor, während und auch heute nach der Mauer eigentlich U-bahnwürdig war, ist und bleibt. Soweit hatte man die Verkehrsströme richtig eingeschätzt. Zur Bauzeit der Steglitzer U-Bahn hatte die S-Bahn kaum noch Fahrgäste, die Ursache dafür war gewiß nicht der U-Bahnbau.
Es gibt auch nur ein Überwerfungsbauwerk, zwischen Schloßstraße und Rathaus Steglitz.

> Über die Entscheidung, die Bahnsteige von Rathaus
> Steglitz (unten) für die U9 zu verwenden gibt es
> widersprüchliche Aussagen.

Richtig ist, dass für eine dicht befahrene U-Bahnlinie wie die U9 eine Kehr- und Abstellanlage zwingend notwendig ist. Diese war nur im Bauwerk F realisierbar.

> Der zweite war, dass Teile des Bahnhofs erst nach der Wende im Rohbau
> fertiggestellt werden konnten, da es
> Unstimmigkeiten mit der DDR-Reichsbahn gab unter
> dem sich das Tunnelbauwerk teilweise befand.

Befinden sollte. Die Reichsbahn blockierte das Bauvorhaben (ähnlich wie den Autobahnbau am Sachsendamm) indem keine Genehmigung erteilt wurde, natürlich nicht ohne politische Rückendeckung durch die DDR-Führung. Diese wollte finanzielle Gegenleistungen für die Subventionierung des S-Bahnbetriebes in West-Berlin erreichen. Der Berliner Senat wollte sich aber nicht erpressen lassen. Daher konnte man die Unterquerung des Bahngeländes erst 1990 beginnen.

> Um die geht es auch bei einer dritten These:
> Politisch gewollt war es nicht unbedingt dass die
> Umsteigewege zwischen feindlicher S-Bahn und der
> frontstadttrotzener U-Bahn zu kurz gerieten: So
> war es doch praktischer, dass der Bahnsteig der
> U10 am weit entferntesten vom S-Bahnhof liegt, ein
> Schelm der Böses dabei denkt.

Vergiß es. Die Entfernung des Bahnhofs Steglitz (Bauwerk F) ergibt sich einfach aus der geplanten Fortsetzung der Linie.

> Zuletzt noch zu den Linienbezeichungen: Bei den
> Notausgängen werden in der Tat die ehemaligen
> Buchstaben der jeweiligen Linie verwendet ...

Das sind halt die Bauwerksbezeichnungen. Diese stimmen mit den alten Linienbezeichnungen weitgehend überein. Seitdem die Linien mit Zahlen bezeichnet werden, ändern sie sich alle paar Jahre mal. Für U-Bahnbauwerke mit einer Standzeit von mehreren hundert Jahren ist deshalb eine eigene, weitestgehend unveränderliche Bezeichnung sinnvoll.

Wen´s interessiert, von dem Schlenker der U9 von Strecke G nach F und zurück habe ich ein paar Bilder zwischen den Bahnhöfen Wsg und Slo/Slu gemacht, hier nur klein, um die Modem-User nicht zu ärgern:


Die obere Etage, das befahrene Gleis wechselt nach links, im Hintergrund die Einfahrt Schloßstraße oben.


Eine Etage tiefer. Hier wechselt das Gleis von Schloßstraße unten nach Wsg die Seite.


Hier die Wände, hinter denen der sagenhafte Bahnhof Wsf einst erbaut werden sollte (aber nie wurde). Links die untere Ebene, Fahrtrichtung Norden. Rechts die obere Ebene dieselbe Blickrichtung, die Züge kommen einem hier entgegen.


Die Verwirrung in diesem Thread liegt offenbar schon am ersten Posting, der mißverständlichen Einladung des Heimatvereins, da die Anlagen der geplanten U-bahnlinie 10 ja genutzt werden, die ungenutzten Anlagen eigentlich der einstigen Linie G zugehören.

BimKutscher, wenn dich die Sache interessiert, können wir auch mal einen Spaziergang zusammen machen, schick mir ne PM.



so long

Mario
@Mario

Hallo Mario,

Du weißt ja, dass ich nicht im alleinigen Besitz der Wahrheit bin und darum danke noch für Deine Korrektur und Ergänzungen zu meinem Beitrag. Was den Ersatz der Rheinstraßen-Bim angeht, denke ich, hatte zumindest auch die parallel führende S-Bahn ihren Anteil dass diese größte Investitionsruine der U-Bahngeschichte verwirklicht werden sollte, da gibt es auch verschiedene Quellen zu.

Nun auf Dein Angebot komme ich gerne zurück, nun noch zur allgemeinen Ärgernis aller Forumsteilnehmer ein Insider:
Zum Glück wabert der Geist der Linie 10 weiter, durfte meine Streckenkenntnis vor einem Monat wieder auffrischen, trotz momentaner Bauarbeiten zum Bau der Linie U11 an der Wolfgangallee ;-)

So jetzt grübelt mal schön, ein frohes Weihnachtsfest!

-die rote Gefahr
der weiße bim schrieb:
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>> West-Berlin erreichen. Der Berliner Senat wollte
> sich aber nicht erpressen lassen. Daher konnte man
> die Unterquerung des Bahngeländes erst 1990
> beginnen.

Nicht ganz. Man einigte sich schon vor der politischen Wende (Stichwort Übergabe der Betriebsrechte an die S-Bahn), so konnten die Probleme "Sachsendamm" und "Steglitzer U9" schon 1988 geklärt werden. Wobei die Einigung "Sachsendamm" ein sehr aufwendige Tauschverhandlungen erforderte, aber das passt jetzt nicht hier zum Thema.
Die Fortführung des Tunnels der Linie G um wenige Meter (Durchstich unter dem Bahndamm) wurde schon 1989 realisiert, 1990 abgeschlossen. Mit den Tunnelarbeiten unter dem S-Bahnhof wurde dieser auch um 50 cm angehoben sowie die Brückenanlage Albrechtsstrasse erneuert, sodass seitdem auch DD-Busse diese durchfahren können.

Hätte man sich erst nach der politischen Wende geeinigt den Bahndamm zu untergraben, wäre dieses Bauvorhaben ganz sicher zurückgestellt worden, da die Verbindung der Schienenwege zwischen Berlin (West) und Berlin (Ost) sowie der DDR Priorität hatte, dieses Bauwerk dazu hätte nicht beitragen können.

BimKutscher schrieb:
-------------------------------------------------------

> Nun auf Dein Angebot komme ich gerne zurück, nun
> noch zur allgemeinen Ärgernis aller
> Forumsteilnehmer ein Insider:

Alle Forumsteilnehmer ärgerst du damit sicher nicht. ;-)

> Zum Glück wabert der Geist der Linie 10 weiter,
> durfte meine Streckenkenntnis vor einem Monat
> wieder auffrischen, trotz momentaner Bauarbeiten
> zum Bau der Linie U11 an der Wolfgangallee ;-)

Sag bloß, man baut eine weitere Strecke!? Naja, auf die Dauer wird der kurze Stummel ja sicher langweilig.


der weiße bim schrieb:
-------------------------------------------------------
> Bei dem U10-Projekt ging es schlicht um den Ersatz
> einer bis zur Stilllegung sehr gut frequentierten
> Straßenbahnstrecke, die vor, während und auch
> heute nach der Mauer eigentlich U-bahnwürdig war,
> ist und bleibt. Soweit hatte man die
> Verkehrsströme richtig eingeschätzt. Zur Bauzeit
> der Steglitzer U-Bahn hatte die S-Bahn kaum noch
> Fahrgäste, die Ursache dafür war gewiß nicht der
> U-Bahnbau.
> Es gibt auch nur ein Überwerfungsbauwerk, zwischen
> Schloßstraße und Rathaus Steglitz.
>
Soweit ich weiß, stammen die Planungen für die "U10" aus der Zeit, als der damalige größenwahnsinnige Machtinhaber seine Hauptstadt Germania geplant hat. Nach damaligen Planungen zufolge sollte die U10 zum einen eine gut ausgelastete Straßenbahnstrecke ersetzen, zum anderen sollte die U10 der S1 Fahrgäste abgreifen. U- und S-Bahnstrecken sind damals noch gegeneinander konkurrierend geplant worden. Während des kalten Krieges wurde die U10 nicht mehr als Konkurrenz zur S1, sondern als Ersatz für die S1 geplant. Sobald die U7 nach Spandau als Ersatz für die Ringbahn, Siemensbahn und Spandauer Bahn fertiggestellt war, sollte 1985 mit dem Bau der U10 begonnen werden. Doch kurz vor Fertigstellung der U7 nach Spandau konnte durch die Übernahme der S-Bahn am 9.1.1984 das S-Bahn-Problem auf andere Weise gelöst werden. Durch die Tatsache, dass die S-Bahn mit Wirkung des 9.1.1984 ebenfalls zur BVG gehörte, wurde ein Ersatz der Wanseebahn durch die U10 nicht mehr als notwendig angesehen und die Planungen wurden zurück gestellt. Im Zuge der Wiedervereinigung und der damit verbundenen VBB-Gründung wurden letztendlich andere Prioritäten gesetzt und die U10 endgültig zu den Akten gelegt.
Wäre die Einigung zur Übernahme der S-Bahn durch die BVG erst später erzielt worden und die Mauer später gefallen, wäre mit dem Bau der U10 1985 begonnen worden, so dass diese heute fertiggestellt wäre.
Wäre die Einigung zur Übernahme der S-Bahn durch die BVG bereits früher, vielleicht 1962 kurz nach dem Bau der Mauer erzielt worden, wäre vielleicht sogar die U7 nach Spandau gar nicht erst gebaut worden.
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