Die Welt, heute Donnerstag 19.01.2006
Warschauer Straße: Mehr als 50 000 Fahrgäste täglich
Am Verkehrsknotenpunkt Warschauer Straße mit S- und U-Bahnhof gleichen Namens und Tram-Haltestellen steigen täglich etwa 50 000 Fahrgäste um. Das geht aus einer Antwort der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Abgeordneten Claudia Hämmerling hervor. Nach Angaben von Staatssekretärin Maria Krautzberger werden sich die Fahrgastzahlen nach der geplanten Verschiebung des U-Bahnhofs in Richtung S-Bahnhof um bis zu 50 Prozent erhöhen. Nach Schätzungen der BVG soll die Verlagerung bis zu 25 Millionen Euro kosten. Allerdings sei mit der Verschiebung nicht vor 2015 zu rechnen.
Auch das Ärgernis um die Dauerbaustelle Warschauer Brücke wird sich wohl noch Jahre hinziehen. Seit Mai 2000 fährt die Straßenbahn auf der Brücke, die Schwingungen machen dem Bauwerk zu schaffen. Auf der 1996/97 grundsanierten Brücke wurden 1999 dämpfende Gleise für rund sieben Millionen Euro verlegt, aber es kommt immer wieder zu Fahrbahnrissen. Noch in diesem Jahr sollen die Gleise erneuert werden. Wann genau das passieren kann, können Senatsverwaltung und BVG nicht genau sagen. Möglicherweise reicht die frostfreie Zeit im Frühling nicht aus, um rechtzeitig zur WM im Juni fertig zu sein. Dann kann sich die Maßnahme auf Juli verschieben. Der Bau einer separaten Straßenbahnbrücke sei erst nach 2020 denkbar, so die Staatssekretärin.
Die geplante Fußgängerbrücke am S-Bahnhof Warschauer Straße (Kosten: 1,6 Millionen Euro) soll im Rahmen des Baus der Anschutz-Arena entstehen. mst