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Friedrichstrasse
geschrieben von toterpens 
Friedrichstrasse
07.12.2005 02:54
Hi, hier eine , fuer Berliner vielleicht bloede, Frage eines Hollaenders:
Ich las dass vor der Wende der Bahnhof Friedrichstr in Ost-West unterteilt war. Manche gleise fuer Westverkehr, manche fuer Transit, andere nur fuer Ost. Auch mehrere etagen die in Ost-West unterteilt waren.
Meine Frage (fuer evt modellbauthema):
Welche locomotiven dienten als traktion fuer diese Internationalen Zuege? Nur ostdeutsche der DR? Oder wurde umrangiert auf DB? und ab wo? Ab Berlin-W oder erst in Grenzuebergang Helmstedt?

Ich bin in '88 von Poznan nach Amsterdam gefahren.Ich glaub der zug kam aus Warschau. Kann mich jedoch nicht erinnern was fuer ne Lok diente. Und ueberhaupt...wie fuhr denn der Zug?
Poznan- Frankfurt/oder - Berlin - Helmsted - Hannover und dann weiter westwaerts...Hielt er noch an anderen Stellen in Berlin? Ost oder West?

Berliner Zugverkehr vor der Wende ist eben bisschen Komplizierter aber vielleicht interessantes Thema fuer Modellbahn..Jedenfalls als startidee. Bin nicht so ein freak der Fahrplanmaessig an meinem Trafo rumdreht.

Vielen Dank, und sorry fuer evt Sprachfehler (jedenfalls ist mein Deutsch besser als das Hollaendisch von vielen Deutschen :-)

Michael
Der S-Bahnsteig im Bahnhof Friedrichstraße diente der ostberliner S-Bahn und war von den jetzigen Regionalbahnsteigen durch eine Metallwand getrennt. Auf dem jetzigen nördlichen Regionalbahnsteig fuhr die S-Bahn Richtung Westen. Sie war für Menschen aus Ostberlin nur nach Passieren der Grenzkontrollen erreichbar, also üblicherweise gar nicht. Auf dem südlichen Regionalbahnsteig fuhren die Fernzüge, und zwar ausschließlich Transitzüge von Berlin-West nach - wie man immer so schön sagte - Westdeutschland.

Der Bahnsteig der Nord-Süd-S-Bahn und jener der U6 waren für Umsteiger aus Berlin (West). Die Linien kamen aus dem Westteil der Stadt, fuhren an den Bahnhöfen in Ostberlin durch und stoppten erst Friedrichstraße (Für Ostberliner ebenfalls normalerweise nicht zu erreichen) Was die baulichen Ebenen angeht: Der Bahnhof sah vor der Wende komplett anders aus.

Zumindest in den letzten Jahren vor der Wende fuhren die Transitzüge komplett mit der 132 (heute 232), und zwar noch mit den alten Motoren, die mit ihrem Sound so zwischen Boeing 747 und Autofähre Gänsehaut erzeugten.

Umgespannt wurde meistens am ersten größeren Bahnhof in Westen (Büchen, Helmstedt, Bebra, Hof) außer an der Frankenwaldwahn, wo schon in Probstzella (ex-DDR) die DB-E-Lok den Zug übernahm.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.12.2005 07:34 von Fahrsteiger.
Re: Friedrichstrasse
07.12.2005 10:46
Hi Fahrsteiger, danke fuer die schnelle Antwort

Du schreibst: "Auf dem südlichen Regionalbahnsteig fuhren die Fernzüge, und zwar ausschließlich Transitzüge von Berlin-West nach - wie man immer so schön sagte - Westdeutschland".

Ich nehme an das diese Fernzuege aus Ostlicher Richtung kamen (Polen usw). Ein Transitzug aus WestBerlin nach WestDeutschland brauchte geografisch gesehen doch nicht in Friedrichstrasse zu halten..stimmt das? Wenn ich mir den Stadtplan ansehe konnte ein WestBerliner doch zb bei Bhf Zoo einsteigen und dann nach Westdeutschland reisen. Oder sehe ich das zu naiv?
M.a.w: Konnte mann von westgebiet (Berlin) nach westgebiet (BRD) reisen ohne in der Stadt Berlin noch auf Ostbahnhoefen halten zu muessen?, Oder hielt der Zug in Friedrichstr. um OstBerliner mit ausreisegenehmigung zusteigen zu lassen? Als startpunkt fuer WestBerliner zur reise in die BRD waere Friedrichstr. nicht logisch..



Re: Friedrichstrasse
07.12.2005 11:47
Die Wartungsanlagen für die Transitzügen befanden sich auf Ost-Berliner Gebiet im Bww Rummelsburg (S-Bahn Betriebsbahnhof-Rummelsburg).
Dort wurden die Züge eingesetzt und fuhren dann über Ostbahnhof und Friedrichstrasse weiter nach Zoo. Ich glaube, Reisende mit gültigen Papieren durften in Ostbahnhof zusteigen.
In Friedrichstrasse konnte nach der Kontrolle des Zuges bereits eingestiegen werden.
Aus Richtung Polen kam m.W. nur ein Zug und das war der Ost-West Express Moskau-Paris.
Lediglich in Richtung Schweden gab es eine Wagengruppe, die in Zoo startete und nach Ostbahnhof zum Hauptzug nach Saßnitz fuhr.


Spandauer
Spandauer schrieb:
-------------------------------------------------------
> Die Wartungsanlagen für die Transitzüge befanden
> sich auf Ost-Berliner Gebiet im Bww Rummelsburg

Die Loks und Personale stellte Bw Ostbahnhof.

> Ich glaube, Reisende mit gültigen Papieren
> durften in Ostbahnhof zusteigen.

Nein. Bei Betriebshalt in Ostbahnhof/Hauptbahnhof wurden Transitzüge sofort von Trapo umstellt, die jede Annäherung an den Zug verhinderte. Ostbahnhof hatte keine Kontrollstelle.

> In Friedrichstrasse konnte nach der Kontrolle des Zuges bereits eingestiegen werden.

Richtig. Bis zur Erneuerung der Stadtbahn-Ferngleise hatten alle Reisezüge in Friedrichstraße Verkehrshalt.

1990 verkehrten über Stadtbahn - Ostbahnhof in/aus Richtung Polen der D1244/1245 Hoek-Warschau-Expreß und D240/241 Ost-West-Expreß.

> Lediglich in Richtung Schweden gab es eine
> Wagengruppe, die in Zoo startete und nach
> Ostbahnhof zum Hauptzug nach Saßnitz fuhr.

Kurswagen?



so long

Mario
toterpens schrieb:

> Als startpunkt fuer WestBerliner zur reise in die BRD
> waere Friedrichstr. nicht logisch..
>


Das kann man so nicht sagen. Immerhin war ja ein Teil des Bahnhofs Friedrichstraße so umgebaut, daß Westberliner dort von der U- und S-Bahn ohne Kontrolle in die Fernzüge umsteigen konnten. Wer an der U6 oder der Nord-Süd-S-Bahn wohnte, konnte somit bequem zu seinem Fernzug gelangen. Der Bahnhof war so etwas wie eine bauliche Exklave auf Ostberliner Gebiet. Man reiste z.B. mit der U6 an, die an den West-Berliner Bahnhöfen Kochtsraße und Reinickendorfer Straße das letzte Mal hielt und dann ohne Halt zum Bahnhof Friedrichstraße fuhr. Dort konnte man dann z.B. in die S-Bahn oder in die Fernzüge umsteigen, ohne auch nur einmal nach dem Ausweis gefragt zu werden. Nur war es eben ohne Kontrolle nicht möglich, den Bahnhof zu Fuß zu verlassen oder den Teil zu erreichen, von wo aus die S-Bahn richtung Osten abfuhr.

Obwohl man als Westberliner völlig unbeheligt den Bahnhof Friedrichstraße als reinen Umsteigebahnhof nutzen konnte, so kannte ich noch Leute, denen das irgendwie unheimlich war und daher ihre Fahrt ausschließlich auf West-Berliner Gebiet durchführten.

Richtig verständlich wird das erst, wenn man eine grafische Darstellung des Bahnhofs vor der Wende anschaut. Es handelte sich wahrlich um ein fast undurchschaubares Labyrinth. Wer einen Link oder eine Zeichnung hat, kann die gerne hier eintragen.



> M.a.w: Konnte mann von westgebiet (Berlin) nach westgebiet (BRD) reisen ohne in
> der Stadt Berlin noch auf Ostbahnhoefen halten zu muessen?, Oder hielt der Zug
> in Friedrichstr. um OstBerliner mit ausreisegenehmigung zusteigen zu lassen?

Die Transitzüge hielten abgesehen vom Bahnhof Friedrichstraße auf Ostgebiet kurz hinter Berlin und dann wieder kurz vor der Grenze zur Bundesrepublik, um die Kontrollorgane ein- und aussteigen zu lassen. Die Bahnhöfe waren: Staaken und Griebnitzsee nahe Berlin und dann Schwanheide, Marienborn, Gerstungen, Probstzella und Gutenfürst je nach Richtung.
Der Halt in Friedrichstraße konnte natürlich auch für ausreisende DDR-Bürger genutzt werden, aber das war nicht zwingend nötig, denn wenn man erst mal die Kontrollen hinter sich hatte, wäre es auch möglich gewesen, ohne weitere Kontrolle mit der S-Bahn zum Bahnhof Zoo zu fahren, um dort in den Transitzug zu steigen.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.12.2005 19:03 von Fahrsteiger.
Re: Friedrichstrasse
07.12.2005 19:38
Jaaa!
So wird es mir klar... Vor allem mit der "baulichen west-Exklave im Ostteil".

Ich gehe davon aus das die Transitzuege nach zb. Helmstedt/Hannover Westdeutsches Rollendes material war? Mit DR-Ludmillas oder DR-V180 als traktion? Oder setzte man auch DR wagen ein? Und die letzte Frage: wurden zuege aus zb Polen oder Ost-West Express Moskau-Paris als Transitzug genutzt? Sie mussten ja eh in die richtung?


Das Rollmaterial bestand teilweise aus DB-Material und teilweise aus Reichsbahnwagen. In den 80er Jahren kamen hauptsächlich BM 234 und BM 235 für die 2. Klasse zum Einsatz, je nach Strecke. Es gab auch Transitzüge, die westlich von Hannover auf 200 km/h beschleunigten. Ich selbst bin auch oft in recht neuen und sehr sauberen DR-Wagen gefahren. Allerdings war der Geruch meiner Meinung nach noch stechender als in den älteren Wagen, die innerhalb der DDR unterwegs waren. Früher kam auch die V180 zum Einsatz, aber später waren es ausschließlich Loks der Baureihe 132.
Re: Friedrichstrasse
08.12.2005 07:32
toterpens schrieb:
................
> Und
> die letzte Frage: wurden zuege aus zb Polen oder
> Ost-West Express Moskau-Paris als Transitzug
> genutzt? Sie mussten ja eh in die richtung?
>

Lieber toterpens

Ich habe in den 80gern zu Wochenendtrips nach Berlin viel den Paris - Warschau (Kurswagen Moskau, Kiew) von Bielefeld nach Berlin-Zoo genommen (Fahrzeit um die 5-6 Stunden).
Anfang der 80ger waren dort keine DB-Wagen eingesetzt sondern ausschließlich DR-Wagen. Kurswagen waren teilweise osteuropäischer Herkunft.
Lok- und Zugpersonalwechsel Elektrolok / Diesellok war in Helmstedt, in Marienborn stiegen die Grenzer ein, in Griebnitzsee wieder aus. Die Grenzkontrollen bei der Einreise in die DDR gingen in der Regel recht flott. Bei der Ausreise in den Westen dauerte es dagegen schon manchmal arg lange, besonders wenn unterwegs in der DDR viel an Baustellen oder warum auch immer gehalten wurde. Das war alles so was von pervers. Ich erinnere mich zwar an keine erneute Reisepasskontrolle (denn es gab ja keinen Fahrgastweshsel in den Transitzügen auf DDR-Gebiet) bei der Ausreise in den Westen, jedenfalls nicht regulär wie bei der Einreise in die DDR, aber manchmal wurden die Züge bei der Ausreiseabfertigung mit Hunden abgelaufen und von unten beschnüffelt. Manchmal kamen die auch mit den Hunden in den Zug und dann gab es auch schon mal erneute Passkontrollen. Machmal gingen die Ausreiseabfertigungen in Marienborn und Griebnitzsee auch sehr flott, das war mal so und mal so. Gründe für die unterschiedliche Vorgehen hab ich nie wirklich erkannt.
Ich bin mir nicht sicher, ob es in diesen Paris - Warschau Zug Schlafwagen gab. Denn nachts fuhr neben dem Paris - Warschau ein zweiter Zug von Bielefeld nach Berlin, einer davon hatte Schlafwagen, da bin ich mir ganz sicher, denn ich erinnere mich sehr gern an einen sehr hübschen Aushilfsschlafwagenschaffner, der illegal Getränke verkaufte und mit dem ich mich intensivst und angenehmst auseinander setzte.
An die Loktypen kann ich mich nicht erinnern, da ich an Nachkriegsloks nur in Ausnahmen interessiert und somit diesbezüglich nicht sensibilisiert bin.

Gruß
Eckehard




1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.12.2005 07:57 von Ecke.
Re: Friedrichstrasse
08.12.2005 07:36
Fahrsteiger schrieb:
...........................
>
> Obwohl man als Westberliner völlig unbeheligt den
> Bahnhof Friedrichstraße als reinen Umsteigebahnhof
> nutzen konnte, so kannte ich noch Leute, denen das
> irgendwie unheimlich war und daher ihre Fahrt
> ausschließlich auf West-Berliner Gebiet
> durchführten.

Lieber Fahrstzeiger

Solche Westberliner gibt es selbst heute noch.

Gruß
Eckehard
Re: Friedrichstrasse
08.12.2005 07:39
Ich durfte im Rahmen meines Grundwehrdienstes in Berlin am Bahnhof Friedrichstraße dienen. Daher folgende Beobachtungen aus der Zeit 1987/88:

Fast alle Fernzüge Richtung Westen begannen als Leerzug in Rummelsburg.Die Kontrolleinheiten des Zolls stiegen in Fri ein und kontrollierten den Zug, erst dann durften die Fahrgäste einsteigen. Bei den wenigen schon aus Warschau kommenden Zügen stieg Zoll und Paßkontrolle (PKE) bereits vor Fri zu und kontrollierte während der Fahrt. Nach Abschluß der Kontrolle war erst der Einstieg erlaubt. Dies dauerte in der Regel etwa 20 Minuten.

Züge aus Richtung Westen endeten meist in Fri, wurden kontrolliert und fuhren weiter nach Rummelsburg (leer). Die Züge über Saßnitz nach Malmö begannen in Zoo. Die Paß- und Zollkontrolle begann erst in Fri und wurde auch dort beendet. Hier gab es also keine Kontrollen während der Fahrt. Der Gegenzug aus Malmö wurde dann wie die Züge aus Warschau behandelt.

All diese Züge fuhren als reine DR-Garnituren (mit neuestem Wagenmaterial) oder als DB-Züge mit (ost-)MITROPA-Speisewagen. Die DB setzte meist Bm234 oder Bm235 ein, selten kamen auch Bm232 zum Einsatz. Einige Nachtzüge hatte blaue TEN-Schlafwagen dabei. Außerdem gab es SZD-Weitstreckenwagen sowie einige belgische Kurswagen. Alle genannten Züge waren mit der Lok BR 132 bespannt (heute 232/233/234).

Als Ausnahmen gab es zwei Züge: in der Mittagszeit einen Matrialpendel der DR - meist ein zweiachsiger Güterwagen, bespannt mit der 118 207 des BW Grunewald. Nachts kam dann (so gegen 2.00 Uhr) noch ein Postzug aus dem Westteil, der am Ostkopf des Bahnhofes Fri auf die S-Bahn-Gleise überging und zum Ostgüterbahnhof weiterfuhr. Dieser war mit eine Rangierlok der Baureihe 106.0-1 bespannt; nur selten war ein neueres Exemplar der "eckigen" 106.2 vorgespannt.


Evtl. Ungenauigkeiten in Ortsbezeichnungen o. ä. möchte man mir nachsehen - die Erinnerung nach fast zwanzig Jahren läßt dann doch etwas nach.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.12.2005 15:33 von ET167.
Re: Friedrichstrasse
08.12.2005 07:51
Fahrsteiger schrieb:
.......................
>
> Der Bahnsteig der Nord-Süd-S-Bahn und jener der U6
> waren für Umsteiger aus Berlin (West). Die Linien
> kamen aus dem Westteil der Stadt, fuhren an den
> Bahnhöfen in Ostberlin durch und stoppten erst
> Friedrichstraße (Für Ostberliner ebenfalls
> normalerweise nicht zu erreichen) Was die
> baulichen Ebenen angeht: Der Bahnhof sah vor der
> Wende komplett anders aus.


Lieber toterpens

Zum Übergang vom U6-Bahnsteig zum Nord/Süd S-Bahnsteig konnten Westberliner nur den nördlich liegenden Verbindungs-/Fußgängertunnel nutzen. Im Abfertigerhäuschen auf dem U-Bahnsteig (steht heut nicht mehr) und im Verbindungstunnel (dort ist heut ein Imbiss) und auf dem N/S S-Bahnsteig gab es Intershopkioske, an denen sich die Westberliner Penner mit günstigem Korn und Weinbrand eindeckten. Wenn ich mich recht entsinne, dann gab es an den Intershopkiosken eigentlich nur Schnaps und Zigaretten.

Gruß
Eckehard
Re: Friedrichstrasse
08.12.2005 13:19
Jungs,

Ihr habt mir alle sehr geholfen. Bei mir ist auch die erinnerung an den Warschau - Amsterdam trip ein bisschen weg. Nur die 232 ist noch vage in meiner Erinnerung. Als Sammler von alten Piko N spur material (und auch ein bisschen Ostalgiker- zwar bin ich Niederlaender) wollte ich dieses material mal einsetzen auf meiner bahn (nur Bahnhofsumgebung). Trotzdem muss es ein bisschen glaubwuerdig sein nichtwar? Die Piko loks fahren nicht richtig also kann ich nur die ganzen waggons, DR Y-typ, CSD wagen, SZD weitstreckenwagen usw, einsetzen. Leider hat Piko nie PKP material hergestellt fuer 'nen glaubwuerdigen Ost-West express und habe ich teilweise elektrifiziert. Da wuerde dies alles schonmal nicht glaubwuerdig sein, weil je dieselmaterial eingesetzt wurde.
Jetzt muss ich umdenken und in meiner reichen phantasie das ganze umsituieren in den westen. Grenzbahnhof vielleicht... Kann ich alles durcheinander fahren lassen...
Tsja, alles luxusprobleme fuer anfangende modellbahner...

Tip: jemand Google Earth schon installiert? ca 11 Mb aber nur auf WinXP. Super!!!! sattelitaufnahmen der Erde und unglaubliche moeglichkeit einzuzoomen. Somit auch das ganze Streckennetz Berlins gestochen scharf. Ich hoerte es kommt teilweise aus militairaufnahmen der Amis.

Danke!! Michael.
Re: Friedrichstrasse
08.12.2005 18:10
toterpens schrieb:
-------------------------------------------------------
>
> Tip: jemand Google Earth schon installiert? ca 11
> Mb aber nur auf WinXP. Super!!!! sattelitaufnahmen
> der Erde und unglaubliche moeglichkeit
> einzuzoomen. Somit auch das ganze Streckennetz
> Berlins gestochen scharf. Ich hoerte es kommt
> teilweise aus militairaufnahmen der Amis.
>

Auweia. Können die Amis jetzt auch schon unsere schönen U-Bahntunnel aus der Luft sehen? ;-)

Ironische Grüße von der Ostbahn
Jay
Re: Friedrichstrasse
08.12.2005 19:38
Die Berlinbilder sind aber schon älter als 2002. Gut erkennbar am Baustand Lehrter Bf.
Re: Friedrichstrasse
08.12.2005 20:19
>>Die Berlinbilder sind aber schon älter als 2002. Gut erkennbar am Baustand Lehrter Bf<<

Das koennen nur Berliner wissen. Vielleicht ist Berlin heutzutage ja auch nicht mehr so interessant fuer die Amis.


>>Auweia. Können die Amis jetzt auch schon unsere schönen U-Bahntunnel aus der Luft sehen? ;-) <<

Sogar vom Rotlichviertel und die coffeeshops in Amsterdam gibts aufnamen!!

Groetjes uit Nederland,
Michael
Hallo,

gucken wir doch einfach einmal, was der Minister für Verkehrswesen der DDR, Herr Kramer, am 13.08.1961 bekanntgegeben hat:

Bekanntmachung des Ministeriums für Verkehrswesen der Deutschen Demokratischen Republik


Zur Durchführung des Beschlusses des Ministerrats der Deutschen Demokratischen Republik vom 12. August 1961 werden ab sofort folgende Veränderungen im gesamten Verkehrsnetz des Raumes von Berlin durchgeführt:

I. Auf dem Streckennetz der Deutschen Reichsbahn

1. Fernverkehr


Die Züge des internationalen Fernverkehrs und des Fernverkehrs zwischen Berlin und Westdeutschland verkehren nach ihrem bisher gültigen Fahrplan. Jedoch beginnen und enden diese Züge am Fernbahnsteig A des Bahnhofs Friedrichstraße.

2. Berliner S-Bahn-Verkehr


Der direkte S-Bahnverkehr zwischen den Randgebieten der Deutschen Demokratischen Republik und Westberlin wird eingestellt.

Ferner werden eingestellt der direkte S-Bahnverkehr zwischen den S-Bahnhöfen Pankow-Gesundbrunnen, Schönhauser Allee-Gesundbrunnen, Treptower Park-Sonnenallee, Baumschulenweg-Köllnische Heide.

Auf der Stadtbahn beginnen und enden die S-Bahnzüge nach und aus Richtung Osten auf dem Bahnsteig C des Bahnhofs Friedrichstraße. Die Züge nach und aus Westen beginnen und enden auf dem Bahnsteig B des Bahnhofs Friedrichstraße.

Die S-Bahnhöfe Bornholmer Straße, Nordbahnhof, Oranienburger Straße, Unter den Linden und Potsdamer Platz werden für den öffentlichen Verkehr geschlossen. Die Bahnhöfe Wilhelmsruh, Schönholz und Wollankstraße der Nordstrecken der S-Bahn können nur von der Westberliner Seite her betreten und verlassen werden. Die Züge der Nord-Süd-S-Bahn, die zwischen Frohnau und Lichterfelde-Süd, Heiligensee und Lichtenrade sowie zwischen Gesundbrunnen und Wannsee über Schöneberg verkehren, halten im demokratischen Berlin nur am unteren Bahnsteig des Bahnhofs Friedrichstraße. Das Hauptgebäude des Bahnhofs Friedrichstraße kann nur nach dem Passieren einer Kontrolle betreten und verlassen werden. Der Bahnsteig C des Bahnhofs Friedrichstraße kann über die Zugänge an seinem östlichen und westlichen Ende ohne Kontrolle betreten und verlassen werden.

Auf den im demokratischen Berlin gelegenen S-Bahnstrecken wird der Zugverkehr in der bisherigen Weise in vollem Umfang aufrechterhalten. Der S-Bahnverkehr von Bernau - über Pankow - Schönhauser Allee zum östlichen Teil des Innenrings wird verstärkt.

Auf den S-Bahnstrecken Oranienburg-Hohenneuendorf, Velten-Hennigsdorf, Nauen-Falkensee, Potsdam-Griebnitzsee und Mahlow-Rangsdorf wird der örtliche Nahverkehr durch Pendelzüge der S-Bahn bedient. Zur Verbindung der nördlich, westlich und südlich von Westberlin gelegenen Kreise des Bezirks Potsdam mit der Hauptstadt der Deutschen Demokratischen Republik wird der bereits bestehende Berufsschnellverkehr auf dem Berliner Außenring verstärkt.

II. Auf dem Streckennetz der U-Bahn


1. Die U-Bahn-Züge des im demokratischen Berlin gelegenen Teils der Linie A beginnen und enden für den öffentlichen Verkehr auf dem Bahnhof Thälmannplatz. Der U-Bahnhof Potsdamer Platz wird für den öffentlichen Verkehr geschlossen.

2. Der Bahnhof Warschauer Brücke der U-Bahnlinie B wird für den öffentlichen Verkehr geschlossen.

3. Die Züge der U-Bahnlinie C halten im demokratischen Berlin nur auf dem U-Bahnhof Friedrichstraße, der nach dem Passieren einer Kontrolle betreten und verlassen werden kann. Die Bahnhöfe Walter-Ulbricht-Stadion, Nordbahnhof, Oranienburger Tor, Französische Straße und der zu dieser Linie gehörende Bahnsteig des Bahnhofs Stadtmitte werden für den öffentlichen Verkehr geschlossen.

4. Die Züge der U-Bahnlinie D durchfahren das demokratische Berlin ohne Halt. Die U-Bahnhöfe Bernauer Straße, Rosenthaler Platz, Weinmeisterstraße, der Bahnsteig D des Bahnhofs Alexanderplatz, die Bahnhöfe Jannowitzbrücke und Heinrich-Heine-Straße dieser Linie werden für den öffentlichen Verkehr geschlossen.

5. Der parallel zu den U-Bahnlinien C und D verlaufende Omnibus und Straßenbahnverkehr der BVG wird verstärkt.

III. Fahrgastschiffahrt


Der Ausflugsverkehr der "Weißen Flotte" zwischen den Havelseen und dem Seengebiet im Osten Berlins wird eingestellt.

IV. Sonderfahrten mit Kraftomnibussen


Alle grenzüberschreitenden Sonderfahrten mit Kraftomnibussen aus Westberlin sind genehmigungspflichtig.

Die Genhemigung zu solchen Fahrten ist beim Deutschen Reisebüro zu beantragen.

Einige dieser Maßnahmen werden zu Fahrzeitverlängerungen und andere zu Fahrzeitverkürzungen führen. Das Ministerium für Verkehrswesen wird sofort die erforderlichen Maßnahmen einleiten, um so schnell wie möglich auftretende Unbequemlichkeiten zu vermindern.
Diese Maßnahmen tragen vorläufigen Charakter und bleiben in Kaft bis zum Abschluß eines Friedensvertrages.

Berlin, den 12. August 1961

Kramer
Minister für Verkehrswesen

Quelle: Gesetzblatt der Deutschen Demokratischen Republik, Teil II Nr.51 - Ausgabetag: 13. August 1961


Gruß, Gerald
Re: Friedrichstrasse
13.12.2005 11:41
toterpens schrieb:
-------------------------------------------------------
> Oder wurde umrangiert auf DB? und ab wo? Ab
> Berlin-W oder erst in Grenzuebergang Helmstedt?

Die Reichsbahn wurde von den Alliierten beauftragt, auch in den Berliner Westsektoren den Betrieb zu gestalten. Die SMAD in Berlin-Köpenick wachte streng auf die Einhaltung der Betriebspflicht.
[www.berliner-verkehrsseiten.de]

Für die Deutsche Reichbahn gab es keine Grenzen, die Staatsbahn der DDR organisierte sich ganz natürlich in den Westsektoren der Stadt, auch pendelten Mitarbeiter aus beiden Sektorenteilen im dienstlichem Auftrag wie selbstverständlich zwischen den Dienststellen und dem Wohnort, egal auf welcher Seite der Grenze sie wohnten.
Re: Friedrichstrasse
13.12.2005 18:58
toterpens schrieb:
-------------------------------------------------------
> M.a.w: Konnte mann von westgebiet (Berlin) nach
> westgebiet (BRD) reisen ohne in der Stadt Berlin
> noch auf Ostbahnhoefen halten zu muessen?, Oder
> hielt der Zug in Friedrichstr. um OstBerliner mit
> ausreisegenehmigung zusteigen zu lassen? Als
> startpunkt fuer WestBerliner zur reise in die BRD
> waere Friedrichstr. nicht logisch..
>

Wie Friedrichstrasse einst mal aussah, ist längst kein Geheimnis mehr.
Schaue hier mal rein: [www.berlinplaene.de]

Das unterste Angebot:
"Grenz- und Geisterbahnhöfe
• Perspektivschnitt durch den Bahnhof Friedrichstraße
• Bilddokumente von Ein- und Ausreise
• Plan der S- und U-Bahnlinien im Innenstadtbereich
• Dreidimensionale CAD-Darstellung der Berliner Mauer
• Fotografien aus dem Grenzgebiet"

Auch fehlt mir hier noch der Hinweis auf:
[www.stadtschnellbahn-berlin.de]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.12.2005 18:59 von Schmierzug.
Re: Friedrichstrasse
15.12.2005 03:48
Hi Schmierzug,
Supertipp! Merci..
Fuer mich jetzt paar Tage kein forum : Auslandreise
Merry X-mas
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