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Zweisystem S-Bahn auch für Berlin möglich?
geschrieben von Anonymer Benutzer 
Anonymer Benutzer
Zweisystem S-Bahn auch für Berlin möglich?
18.02.2007 16:05

Warum keine Zweisystemzüge zwischen Spandau und Nauen/Lichterfeld Süd und Ludwigsfelde/Henningsdorf und Velten? Die Zweissystemezüge sind möglich!
Ich bin hier zwar i.d.R. nicht aktiv, aber ich möchte dich doch darauf hinweisen, dass dieses Thema hier schon diskutiert wurde.

Sieh dir z.B. bitte einmal "Berlins Vorstädte wollen schnell ans Netz der S-Bahn" an!

Gruß
Kevin

[www.ratzeburgbus.de]
Es gab Beginn der 90er einen Musterzug der BR 485, der von der AEG auf eigene Kosten mit zusätzlichen Dieselmotoren ausgerüstet wurde für Strecken ohne Stromschiene. Nach ausgiebiger Erprobung durch die Reichsbahn hat man sich damals gegen eine Bestellung entschieden (ich weiß nicht mehr, ob wegen fehlender Wirtschaftlichkeit bzw. fehlendem Bedarf?).

Gruß
enze
enze schrieb:
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> (ich weiß nicht mehr, ob wegen fehlender Wirtschaftlichkeit bzw. fehlendem Bedarf?).

Ein großes Problem waren wohl die viel zu niedrigen Bahnsteige an allen in Frage kommenden Nebenstrecken.

485er mit Trafo-Mittelwagen (analog den Hamburger 474ern) fahren zu lassen, wäre sicher irgendwie möglich. Auch 480er würden mit einem solchen Mittelwagen wohl gerade noch annehmbare Beschleunigungswerte bringen. Immer bleibt jedoch das Problem der unterschiedlichen Bahnsteighöhen. Selbst die in Berlin typischen 76cm-Bahnsteige ergeben eine ziemliche Stufe und neue Technologien müssen ja barrierefrei sein.
In einem niederflurigen Mittelwagen mit beweglichen Rampen an den Türen wäre wiederum ein Trafo mit erforderlicher Größe kaum unterzubringen.
Ein völlig neu entwickelter Zug macht dagegen die finanziellen Vorteile der 2-Systemtechnik gleich wieder zunichte.

so long

Mario
der weiße bim schrieb:

> 485er mit Trafo-Mittelwagen (analog den Hamburger
> 474ern) fahren zu lassen, wäre sicher irgendwie
> möglich.

Glaube ich kaum. Die Motorleistung ist schlicht zu niedrig.

> Auch 480er würden mit einem solchen
> Mittelwagen wohl gerade noch annehmbare
> Beschleunigungswerte bringen.

Wenn der Platz für die Aggregate da wär, würden die damit klar kommen. In Hamburg kam die vereinfachte Ausstattung des Mittelwagens dem Projekt sehr zu gute. Solche Platzverhältnisse gibts in Berlin wohl weder bei 480, 481, oder 482.

> Immer bleibt jedoch
> das Problem der unterschiedlichen Bahnsteighöhen.
> Selbst die in Berlin typischen 76cm-Bahnsteige
> ergeben eine ziemliche Stufe und neue Technologien
> müssen ja barrierefrei sein.

Ist in Hamburg nach Stade kein Problem, auch dort gibts es nach Ausbau 760mm-Bahnsteige. Dort wird eine Spezialrampe von ca. 2,50m Länge vorgehalten, anstelle der im Zug mitgeführten Rampe für 960mm-Bahnsteige.

> In einem niederflurigen Mittelwagen mit
> beweglichen Rampen an den Türen wäre wiederum ein
> Trafo mit erforderlicher Größe kaum
> unterzubringen.

Aber auf dem Dach...

> Ein völlig neu entwickelter Zug macht dagegen die
> finanziellen Vorteile der 2-Systemtechnik gleich
> wieder zunichte.

Nö, grad jetzt ist der richtige Zeitpunkt, da am Ersatz für den 485 gearbeitet wird. Da muss aber die Politik die Wünsche äußern bzw. Akzeptanz und eine Bestellung der Verkehre signalisieren.

Gruß

Jan

--
Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]
So wiet ich weiß wurde Die Duo S-Bahn damals auf einer S19 zwischen Hennigsdorf und Oranienburg getestet.
Hier ist sie zu sehen
[www.s-bahn-berlin.de]

und hier ein Link zum Thema
[www.stadtschnellbahn-berlin.de]
Olympia-Stadion (Ost) schrieb:
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> So wiet ich weiß wurde Die Duo S-Bahn damals auf
> einer S19 zwischen Hennigsdorf und Oranienburg
> getestet.

Kann ich nur bestätigen. Es war eine umgebaute "Coladose", die mit einem Dieselmotor nachgerüstet wurde. Der Diesel schleppte sich behäbig dahin (mein Eindruck) aber der E-Motor zog richtig durch. Der Versuch wurde dann eingestellt und wurde nicht mehr weiter verfolgt. Schade eigentlich.


Mäuserich schrieb:
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> Kann ich nur bestätigen. Es war eine umgebaute
> "Coladose", die mit einem Dieselmotor nachgerüstet
> wurde. Der Diesel schleppte sich behäbig dahin
> (mein Eindruck) aber der E-Motor zog richtig
> durch. Der Versuch wurde dann eingestellt und
> wurde nicht mehr weiter verfolgt. Schade
> eigentlich.

War bei der Duo-S-Bahn der Dieselmotor nicht nur Ersatz für die nicht vorhandene Stromschiene?
Sprich: Fuhr der nicht eh immer elektrisch?

Und wenn dieselelektrisch, wahrscheinlich mit dem gleichen Prolem wie Hamburgs AKN-VT... zu wenig Diesel-Power, um den zum Losheizen nötigen Strom zu liefern...

Gruß Ingo
Der 485 ist ja so schon nicht gerade Spurtstark. Wenn man dann noch den Antriebslosen Beiwagen mit nem Ballast-Motor versorgt, dann kann man nicht erwarten, dass da ein Porsche rauskommt.

Anosonsten sollte man bei Duo-Träumen noch zwei Sachen bedenken:

1. Die Bahnsteighöhe in BRB ist durchschnittlich sehr niedrig, Klapptrittstufen mit Stromschiene erscheinen mir irgendwie schwer vorstellbar - wie löst man das Problem? Mit Bahnsteitgerhöhungen? Also wieder zusätzliche Kosten!

2. Das Umland von Berlin ist in den meisten Fällen eher dünn besiedelt. Somit dürfte auf vielen Strecken ein S-Bahnhalbzug bereits zu groß sein.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Nemo schrieb:
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> Der 485 ist ja so schon nicht gerade Spurtstark.

Im Auslieferungszustand schon, konnte theoretisch 120 fahren, glaube ich, wurde erst später "lahm gemacht".
Existiert der Dou-S-Bahnzug in der damaligen Form noch heute, oder wurde er schon verschrottet?
Da empfehle ich doch, die oben als Link gepostete Seite zu lesen. Da stehen die Antworten drin.

Bäderbahn
Platy schrieb:
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> Existiert der Dou-S-Bahnzug in der damaligen Form
> noch heute, oder wurde er schon verschrottet?

Die Duo-S-Bahn wurde m.W. wieder zu einem rein elektrischen Triebzug zurückgebaut, dann aber nach einigen Jahren doch ausgemustert.

Gruß Ingo
Nemo schrieb:
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> 2. Das Umland von Berlin ist in den meisten Fällen
> eher dünn besiedelt. Somit dürfte auf vielen
> Strecken ein S-Bahnhalbzug bereits zu groß sein.


Gerade die Eingangs vom "Threadverursacher" genannten Gebiete (...zwischen Spandau und Nauen/Lichterfelde Süd und Ludwigsfelde/Henningsdorf und Velten...)würde ich für Brandenburger Verhältnisse als sehr dicht besiedelt bezeichnen...






1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.02.2007 14:15 von Ahasverus.
Ahasverus schrieb:
-------------------------------------------------------
> Nemo schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
>
> > 2. Das Umland von Berlin ist in den meisten
> Fällen
> > eher dünn besiedelt. Somit dürfte auf vielen
> > Strecken ein S-Bahnhalbzug bereits zu groß
> sein.
>
>
> Gerade die Eingangs vom "Threadverursacher"
> genannten Gebiete (...zwischen Spandau und
> Nauen/Lichterfelde Süd und
> Ludwigsfelde/Henningsdorf und Velten...)würde ich
> für Brandenburger Verhältnisse als sehr dicht
> besiedelt bezeichnen...
>
Jup, der Speckgürtel hat schon einiges zu bieten, allerdings sollte man ihn auch nicht überbewerten. In Nauen werden zu einer bestimmten Uhrzeit einfach die Bürgersteige hochgeklappt - und das sieht im restlichen Brandenburg ähnlich aus.
Gerade bei den gennanten Orten (außer Nauen) bleibt außerdem das Problem, dass die Linien dann durch den Nord-Süd-Tunnel verkehren würden - und das wurde bekanntermaßen bereits mit negativem Ausgang untersucht.
Bliebe noch das SX-Konzept mit Regionalbahnen im 20er-Takt. Dafür braucht man keine Zweisystemer, und gefährdet die Takt- und Fahrplanstabilität bei der S-Bahn auch nicht durch Mischbetriebe.
Einzig bei Schönholz - Hennigsdorf (-Velten) halte ich einen Mischverkehr für vertretbar. Einen Umbau der Ostbahn auf Mischverkehr statt 2x eingleisig könnte ich mir auch noch vorstellen. Aber bei Hamburger, Anhalter und Dresdener Bahn sehe ich da zuviel Konfliktpotential.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!

>
> War bei der Duo-S-Bahn der Dieselmotor nicht nur
> Ersatz für die nicht vorhandene Stromschiene?
> Sprich: Fuhr der nicht eh immer elektrisch?
>
> Und wenn dieselelektrisch, wahrscheinlich mit dem
> gleichen Prolem wie Hamburgs AKN-VT... zu wenig
> Diesel-Power, um den zum Losheizen nötigen Strom
> zu liefern...
>
> Gruß Ingo

Genau. Mit Diesel wurde nur zwischen Hennigsdorf und Birkenwerder gefahren; der Rest fuhr elektrisch, und der Diesel hat schon eine Weile gebraucht, bis er aus dem Knick kam. Ich bin selbst mitgefahren.

Ahasverus schrieb:
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> Nemo schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
>
> > 2. Das Umland von Berlin ist in den meisten
> Fällen
> > eher dünn besiedelt. Somit dürfte auf vielen
> > Strecken ein S-Bahnhalbzug bereits zu groß
> sein.
>
>
> Gerade die Eingangs vom "Threadverursacher"
> genannten Gebiete (...zwischen Spandau und
> Nauen/Lichterfelde Süd und
> Ludwigsfelde/Henningsdorf und Velten...)würde ich
> für Brandenburger Verhältnisse als sehr dicht
> besiedelt bezeichnen...
>
>
>
>
>
>
> 1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.02.07 14:15.

Das ist auch eher der sogenannte Speckgürtel in Stadtnähe. Wenn es einem nach Bötzow, Germendorf oder Wansdorf verschlagen würde, stände man in einer OPNV-Wüste, in der Nachts nichts mehr fährt.
Anonymer Benutzer
...
21.02.2007 17:53
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.01.2011 18:08 von 54E.

>
> Das nennt man dann ja auch nicht mehr
> Speckgürtel... ;-)
>
>
>
>
> Gruß
> 54E - Durchlaufwagen


War so auch nicht gemeint. Ich wollte nur den Gegensatz von Berliner Umland und anderen Landbezirken demonstrieren. Kreisstadt Oranienburg und Hennigsdorf oder auch Teltow Stadt haben wenigstens eine S-Bahn in die Bundeshauptstadt. Da werden zwar frühzeitig die Bürgersteige hochgeklappt, aber man hat ja noch Fluchtmöglichkeiten. Aber einsame Dörfer wie z. B. Bötzow gibt es ja auch im alten Bundesgebiet (alte BRD) genug. Das ist kein spezielles Problem des Beitrittsgebietes (nennt man wirklich so).
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