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Verkehrs- und Stadtplanungsagentur.
geschrieben von Paul_P 
Hallo,

momentan werden die Bahnhofsanlagen in Neuenhagen und Hoppegarten umgestaltet. In Neuenhagen bereits recht fortgeschritten, in Hoppegarten wird gerade erst begonnen.

Geplant wird hier vom Büro BahnStadt, einer deutschlandweit tätigen Agentur, die Stationsprogramme und -datenbanken erstellt und Bahnhofskonzepte erarbeitet, mit Schwerpunkt Berlin/Brandenburg.
So wurde hier u.a. eine Bestandsaufnahme und Bewertung der S-Bahnhöfe an der Ostbahn durchgeführt, für BB sind Datenbanken leider noch nicht online. Auch die Konzeption für den Bahnhof Hoppegarten, wegen derer ich die Seite eigentlich aufsuchte, ist noch nicht hochgeladen.
(Ich seh gerade, ein paar Infos sind hier zu finden: [www.bahnstadt.de] )

Nichts desto trotz eine sehr informative Seite, für diejenigen, die sich für planerische Konzepte interessieren.

Btw: Wenn mir jemand einen Tip geben könnte, wie ich mir die Visualisierung durch den Bahnhof Neuenhagen anschauen kann, ohne 15 Bugs für einen Codec hinzublättern, würde ich mich sehr freuen.

•pp•
Interessant, womit sich private Agenturen so beschäftigen.
Eigentlich gehören diese Aufgaben aber ins Kerngeschäft der DBAG, Service & Station, haben die etwa schon alle eigenen Mitarbeiter abgebaut?

so long

Mario
der weiße bim schrieb:
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> Interessant, womit sich private Agenturen so
> beschäftigen.
> Eigentlich gehören diese Aufgaben aber ins
> Kerngeschäft der DBAG, Service & Station,
> haben die etwa schon alle eigenen Mitarbeiter
> abgebaut?
Für Planungsleistungen gibt es da keine geeigneten Mitarbeiter, weil es ihnen auch nicht gestattet ist. Die DB AG hat grundsätzlich, auch in anderen Bereichen, Planungsleistungen zu vergeben. Ostkreuz z.B. von VEPRO GmbH (ex.BMK Ost, ex.IPRO Berlin,heute Tochter von Vössing).Instandsetzungsarbeiten können sie allein machen.
Gruß Ulrich
der weiße bim schrieb:
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> Interessant, womit sich private Agenturen so
> beschäftigen.
> Eigentlich gehören diese Aufgaben aber ins
> Kerngeschäft der DBAG, Service & Station,
> haben die etwa schon alle eigenen Mitarbeiter
> abgebaut?
>
Es ist seit Jahrzehnten gang und gebe, dass Planungsleistungen an externe Büros vergeben werden. Und zwar sowohl von der Bahn, als auch der öffentlichen Verwaltung oder privaten Unternehmen. Das hat nicht viel mit Kostendrückerei zu tun (auch wenn man gegenüber Planungsbüros gerne dies auch versucht durchzusetzen), sondern auch etwas mit der Bündelung fachlicher Fähigkeiten. Gerade in diesem Bereich kommt es sehr darauf an, dass man sich nicht auf einen isolierten Bereich konzentriert, sondern auch ein weiteres Blickfeld hat - und das können meistens Planungsbüros besser als eine eigene Verwaltung/ Abteilung. Hinzu kommt, dass bestimmte Planungsleistungen oft nur sporadisch auftreten - das Vorhalten einer ganzen Abteilung dafür wäre zwar schön für den Planerarbeitsmarkt - aber ökonomisch für das jeweilige Unternehmen unsinnig.
Und übrigens: Auch die BVG vergibt Planungsleistungen an Externe…

Viele Grüße
Ingolf
Ingolf schrieb:
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> Und übrigens: Auch die BVG vergibt Planungsleistungen an Externe…

Ja, sicher. Wie sollte ein BVG-eigener Architekt auch in den TV-N eingruppiert werden?

Aber wie ihre Bahnhöfe aussehen, welche Bahnsteighöhen sie haben und so ein Kram weiss man bei der BVG noch selbst.
Für die Beurteilung der Vorzüge ausgelagerter Kompetenz braucht man sich nur mal den Anhalter Bahnhof anzusehen ...

so long

Mario
Ingolf schrieb:
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> Es ist seit Jahrzehnten gang und gebe, dass
> Planungsleistungen an externe Büros vergeben
> werden.
...
> Gerade
> in diesem Bereich kommt es sehr darauf an, dass
> man sich nicht auf einen isolierten Bereich
> konzentriert, sondern auch ein weiteres Blickfeld
> hat - und das können meistens Planungsbüros besser
> als eine eigene Verwaltung/ Abteilung.

Dem kann ich - als freiberuflicher Stadtplaner - natürlich nur zustimmen. Gegenüber den jeweiligen Stadtplanungsämtern oder vergleichbaren Institutionen haben freie Büros z.B. den Vorteil des Wissenstransfers. So muß nicht jede Stadt selbst ihre eigenen Problemlösungen erarbeiten, sondern Büros, die mit vergleichbaren Problemen bereits in anderen Städten zu tun hatten, können dabei helfen.

Gleichzeitig können sie als unabhängige Gutachter in diesem speziellen Fall z.B. zwischen DB Station&Service und den Bundesländern als Fördermittelgebern für Bahnhofsmodernisierungen vermitteln und z.B. den Zustand der Stationen unabhängig beurteilen.

Bei der Agentur BahnStadt ist es noch ein spezieller, besonders positiver Fall, auf den ich mal kurz aus meiner Erfahrung eingehen möchte. Ich habe zwei der damaligen Inhaber bereits 1997/98 kennengelernt, als sie an einem Seminar zur Bahnhofsumfeldgestaltung (von Werder/Havel) am Institut für Stadt- und Regionalplanung mitgearbeitet haben.
Später konnte ich die Arbeit des Büros gut verfolgen, weil ein guter Freund von mir dort gearbeitet hat. Und auch heute lese ich gern von den spannenden Projekten der BahnStädter.

Als das Büro entstand war die Regionalisierung des SPNV noch in den Kinderschuhen, wenn es überhaupt irgendwelche Maßnahmen an kleineren Bahnhöfen gab, orientierten diese sich an Minimalstandards der Bahn und bezogen sich eben nur auf das Bahnhofsgelände selbst. Ansatz der Agentur BahnStadt war es damals schon, Vertreter von Bahn und Kommunen sowie Länder als Fördermittelgeber und Besteller an einen Tisch zu bringen und Bahnhöfe und deren Umfelder ganzheitlich zum Vorteil von Bahn und Kommune zu entwickeln.

Anhand der "Allgemeine Bedingungen für die Nutzung der Eisenbahninfrastruktur(ABP) 2007" kann man wunderbar sehen, wohin der Weg gehen würde, wenn die Bahn es selbst planen würde, wobei auch das schon ein großer Fortschritt gegenüber der Situation der 1990er-Jahre wäre.
Mal als Beispiel Landsberg am Lech in Bayern: wird von DB Station&Service als Bahnhofskategorie 5 geführt, was als Standardausstattung bedeutet: "Bahnsteig,
Bahnhofsnamensschild, Fahrplanaushang,Flächen für Fahrkartenautomaten und Wegeleitsystem, regelmäßige Reinigung, Abfallbehälter,Koordination durch 3-S Zentrale, Infoflächen für Eisenbahnverkehrsunternehmen, Bahnhofsuhr, Sitzgelegenheit".
Erst in höheren Kategorien kommen dazu: "Wetterschutz, FIA (Zuganzeiger oder Lautsprecher), Bahnsteigabschnittsmarkierungen, Service-Mitarbeiter (auch zeitweise), Service-Point".
Was in einem von der Agentur BahnStadt betreuten, von der Kommune unterstützen und einem privaten Investor umgesetzten Projekt aus dem Bahnhof wurde, gibt es hier zu sehen: [www.bahnhof-landsberg.de]

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