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U2 mit verkürzten Zügen
geschrieben von Horschte 
seit einigen Tagen sind auf der U2 einige A3 Züge nur noch als 6er unterwegs.
Gibt es da einen neuen Fahrplan und haben die auch Wagenmangel?
Es müsste ällmählich ein Wagenmangel an A3L67 (71) auftreten, da diese ja zur Zeit nach und nach ausgemustert (erstmal längere Zeit abgestellt) werden. Eigentlich sollten ja dieses Jahr die neuen HK-Züge auf der U2 nach Wiederinbetriebnahme Mitte März die A3L67 ersetzen, sodass alle Züge auf der U2 problemlos als 8-Wagen-Züge fahren können. Außerdem ist mir auch schon mal in der Woche (im 5-Min-Takt) ein 4-Wagen-Zug A3L67/71 (außerhalb der Ferien) auf der U3 aufgefallen.
z.B. Uml. 5x (56?) wird seit anfang April nur noch mit 6-wagen-Zügen gefahren, neulich sogar A3l82...
HK_1007 schrieb:
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> Es müsste ällmählich ein Wagenmangel an A3L67 (71) auftreten, da diese ja zur Zeit nach und nach
> ausgemustert (erstmal längere Zeit abgestellt) werden.

Der Wagenmangel ist bereits da. Die eigentlich längst zur Abstellung vorgesehenen A3L67 können nur noch teilweise betriebsfähig gehalten werden, da nach bestimmten Laufleistungen entsprechende Instandhaltungsarbeiten bahnaufsichtlich vorgeschrieben sind. Bei vielen Wagen sind die Radsätze bis zum Grenzmass abgefahren, eine Neubereifung verbietet sich angesichts weltweiter Stahlknappheit (verbunden mit bislang im Westen ungekannten Lieferzeiten und astronomischen Preisen für das erforderliche hochwertige Material).
Natürlich ist das GI-Ertüchtigungsprogramm genauso betroffen (Verzögerung der Fertigstellung und Verteuerung). Wie hier schon zu lesen war, mussten die letzten beiden Stahl-A3-DTw (940 und 946) ebenfalls abgestellt werden, da die laufleistungsabhängigen Arbeiten personell nicht zu leisten sind und sich das wegen des baldigen Fristablaufs auch kaum lohnen würde.

In den nächsten Wochen, evt. Monaten, ist also überall kuscheln angesagt ;-)


so long

Mario
der weiße bim schrieb:
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> Der Wagenmangel ist bereits da. ... eine
> Neubereifung verbietet sich angesichts weltweiter
> Stahlknappheit (verbunden mit bislang im Westen
> ungekannten Lieferzeiten und astronomischen
> Preisen für das erforderliche hochwertige
> Material).

Es war doch aber auch schon die Rede davon, daß die BVG aufgrund der Verzögerungen Schadenersatz von Bombardier fordern wird. Das sollte auch Dinge wie eine ggf. aufsichtsrechtlich erforderliche Neubereifung beinhalten. Wenn Bombardier vertraglich vereinbarte Liefertermine nicht hält und der BVG dadurch Mehrkosten entstehen, ist die Rechtslage eigentlich ziemlich eindeutig.
Immerhin der Gravis-Zug ist doch z.Zt. regelmäßig auf der U2 unterwegs, wie sieht es denn aktuell mit den weiteren HK-Zügen aus?
Lopi2000 schrieb:
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> Es war doch aber auch schon die Rede davon, daß die BVG aufgrund der Verzögerungen Schadenersatz
> von Bombardier fordern wird. Das sollte auch Dinge wie eine ggf. aufsichtsrechtlich erforderliche
> Neubereifung beinhalten. Wenn Bombardier vertraglich vereinbarte Liefertermine nicht hält
> und der BVG dadurch Mehrkosten entstehen, ist die Rechtslage eigentlich ziemlich eindeutig.

Was in einem solchen Fall angemessen ist, müssen die Juristen beurteilen.
Solange ein Risiko besteht, auf hohen Kosten sitzen zu bleiben, wird sich nichts tun.

> Immerhin der Gravis-Zug ist doch z.Zt. regelmäßig auf der U2 unterwegs, wie sieht es denn aktuell
> mit den weiteren HK-Zügen aus?

Keine Änderung seit [forum.bahninfo.de]


so long

Mario
der weiße bim schrieb:
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> Was in einem solchen Fall angemessen ist, müssen
> die Juristen beurteilen.
> Solange ein Risiko besteht, auf hohen Kosten
> sitzen zu bleiben, wird sich nichts tun.

Das zeigt mal wieder, daß es echt mal nötig wird für einen anständigen Verkehrsvertrag mit der BVG in dem Nicht- oder Schlecht-Leistungen auch mit Maluszahlungen belegt werden. So wird das auf dem Rücken der (leidensfähigen) Fahrgäste ausgetragen und wenn man doch mal welche verliert, schreit man eben nach der nächsten Preiserhöhung.

Wo ist denn das Risiko, wenn die Züge von der Abnahmebehörde nicht freigegeben werden, die Kosten dafür Züge, die zur Ausmusterung anstehen, länger betriebsfähig zu halten, als entstandenen Schaden durch die Verzögerung anrechnen zu lassen?
Lopi2000 schrieb:
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> Wo ist denn das Risiko, wenn die Züge von der
> Abnahmebehörde nicht freigegeben werden, die
> Kosten dafür Züge, die zur Ausmusterung anstehen,
> länger betriebsfähig zu halten, als entstandenen
> Schaden durch die Verzögerung anrechnen zu lassen?

Oder Bombardier sollte die notwendigen Arbeiten an den abzustellenden Zügen zahlen, damit diese erstmal weiter in Dienst bleiben. Aber das dürfte davon abhängig sein, welche Vertragstrafen man von BVG-Seite aus im Lieferantenvertrag festgelegt hat.
Tatra83 schrieb:
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> Lopi2000 schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
[...]
>
> Oder Bombardier sollte die notwendigen Arbeiten an
> den abzustellenden Zügen zahlen, damit diese
> erstmal weiter in Dienst bleiben. Aber das dürfte
> davon abhängig sein, welche Vertragstrafen man von
> BVG-Seite aus im Lieferantenvertrag festgelegt
> hat.

Eben, hier haben wir den Punkt, wo wir auch beim Verkehrsvertrag stehen würden. Die BVG kann absolut nix dafür, dass Bombardier nicht das liefert, was vertraglich vereinbart wurde. Insofern ist es in der Tat eine Frage, welche Verträge man dort abgeschlossen hat. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass im Falle eines Verkehrsvertrages entsprechende Malusforderungen ebenfalls auf die BVG-Rechnung an Bombardier geschrieben würden. Die alten A3-Züge kann man nicht "mal eben" ertüchtigen.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Jay schrieb:
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> Insofern ist es in der Tat eine Frage, welche
> Verträge man dort abgeschlossen hat.

Es muss ja nur ein konkreter Liefertermin / -zeitraum vereinbart worden sein. Vertragsstrafen würden zwar das Verfahren für die BVG vereinfachen, aber letztlich könnten auch darüberhinaus gehende Schäden, die daraus resultieren, daß der Lieferant seinen Pflichten aus dem Vertrag nicht nachkommen kann, durch die Schadenersatzregelung abgedeckt - unabhängig von irgendwelchen festgelegten Vertragsstrafen.

> Und ich bin
> mir ziemlich sicher, dass im Falle eines
> Verkehrsvertrages entsprechende Malusforderungen
> ebenfalls auf die BVG-Rechnung an Bombardier
> geschrieben würden.

Darauf wollte ich ja u.a. heraus: die BVG hätte den Vorteil, den ihr entstehenden Schaden genauer beziffern zu können.

> Die alten A3-Züge kann man
> nicht "mal eben" ertüchtigen.

Es ist ja auch nicht erst "mal eben" bekannt geworden, daß es Verzögerungen bei der HK-Auslieferung gibt. Da hätte man doch längst reagieren können und gemeinsam mit technischer Aufsicht und Bombardier einen Kompromiss suchen können.
Lopi2000 schrieb:
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> Darauf wollte ich ja u.a. heraus: die BVG hätte
> den Vorteil, den ihr entstehenden Schaden genauer
> beziffern zu können.

Richtig, denn die BVG könnte die Linie U2 bis zur Schönhauser Allee zurückziehen und den verbliebenen Teil mit 8-Wagen-Zügen bedient.
Der Abschnitt von Schönhauser bis Pankow wird dann durch einen U-Bahnersatzverkehr mit der Straßenbahn abgewickelt, dessen Kosten man sehr genau beziffern kann und dann Bombardier in Rechnung stellen könnte.

Gruß, Tatra83
Das wird ja immer akuter.
Von 4 entgegenkommenden Zügen waren 3 verkürzt...
Wenn es so weitergeht, werden im Wechsel ein 6-Wg-A3L-Zug mit ner 8-Wg-Gisela auf der U2 täglich verkehren...
HK_1007 schrieb:
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> Wenn es so weitergeht, werden im Wechsel ein
> 6-Wg-A3L-Zug mit ner 8-Wg-Gisela auf der U2
> täglich verkehren...

Nuja, ich kann mich noch gut daran erinnern, als alle G-Züge abgestellt waren und ebenfalls fast nur 6er auf der U2 unterwegs waren. Gab immer ein schönes Gedrängel, aber funktioniert hats.
Ich denke/hoffe aber, dass da demnächst was passiert und die HK-Züge dann endlich zum Einsatz kommen können.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Wenn das mit den magnelhaften Zügen so weitergeht, dann wird die BVG wohl auf die Idee kommen, den jetzigen Zustand im U-Bahn-Netz als Dauerzustand einzuführen. Schließlich kann man so kräftig Kosten sparen: 6/7/7-Minuten-Takte im Berufsverkehr, verkürzte Züge - da ist bestimmt noch einiges mehr an Resereven drin, bis wir die berüchtigten 4 Fahrgäste je Quadratmeter als Beförderungsstandard zu allen Tageszeiten vorgesetzt bekommen. ;-)

Sarkastische Grüße
Ingolf
Anonymer Benutzer
...
26.04.2007 22:11
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.01.2011 21:01 von 54E.
54E schrieb:
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> Würde immerhin der Auslastung der Züge zu gute
> kommen...

Das könnte man aber auch erreichen, indem man den am schwächsten ausgelasteten westlichen Abschnitt weiter ausdünnt. Spätestens ab Eberswalder Straße wird es doch immer recht voll, selbst im 5-Min-Takt.
Tatra83 schrieb:
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> Richtig, denn die BVG könnte die Linie U2 bis zur Schönhauser Allee zurückziehen und den
> verbliebenen Teil mit 8-Wagen-Zügen bedient. Der Abschnitt von Schönhauser bis Pankow wird dann
> durch einen U-Bahnersatzverkehr mit der Straßenbahn abgewickelt, dessen Kosten man sehr
> genau beziffern kann und dann Bombardier in Rechnung stellen könnte.

So was ähnliches wird während des Gleisbaues am Bahnhof Eberswalder Straße probiert, demnächst für 4 Wochen (von Mitte Mai bis Mitte Juni). Regelbetrieb bis Luxemburgplatz, weiter bis Schönhauser SEV. Zwischen Schönhauser und Pankow fährt ein Pendelzug auf Gleis2, parallel zur M1.

Ein Zurückziehen bis Schönhauser ist übrigens ausgeschlossen, denn die für das Kehren notwendigen Weichenverbindungen bestanden dort nur von 1913 bis 1929/30. Ein Wiedereinbau scheitert an dem fehlenden Stellwerk. Die schon lange geplante Erweiterung des im Jahre 2000 in Betrieb genommenen EStw. Pankow als Ersatz für die alte WSSB-Technik wurde bislang vom Vorstand/Aufsichtsrat/Senat durch Zurückhaltung der Investitionskosten verhindert. Somit ist die gleichfalls schon vor 7 Jahren eingebaute Weichenverbindung am Senefelderplatz leider noch immer ohne Funktion.
Den U-Bahnhof Pankow kann man nicht ohne weiteres außer Betrieb nehmen, da sonst die Rückforderung von GVFG-Mitteln in Millionenhöhe droht.


so long

Mario
der weiße bim schrieb:

> So was ähnliches wird während des Gleisbaues am
> Bahnhof Eberswalder Straße probiert, demnächst für
> 4 Wochen (von Mitte Mai bis Mitte Juni).
> Regelbetrieb bis Luxemburgplatz, weiter bis
> Schönhauser SEV. Zwischen Schönhauser und Pankow
> fährt ein Pendelzug auf Gleis2, parallel zur M1.

Sehe ich das richtig, dass es keinerlei Veridichtungen oder zumindest längere Züge auf der M1 geben wird?
Mir stellt sich dann die Frage, wie man sich dann vorstellt, die Fahrgäste wegzubekommen - denn erfahrungsgemäß steigen bei U2-Sperrungen immer eine ganze Reihe von Fahrgästen auf die Straßenbahn um. Und wenn diesmal die U2 doppelt gebrochen wird, dann werden es noch ein paar Fahrgöste mehr. Und dabei kann man schon heute desöfteren erleben, dass Fahrgäste wegen überfüllung auf der M1 nicht mitkommen...

Viele Grüße
Ingolf
Ich persönlich empfinde den Zustand auf der U2 garnicht mal als so schlimm. Man steige mal in der HVZ Friedrichstraße in die S-Bahn und fahre bis Ostkreuz - da ist es trotz dichtem Takt arg gefüllt. Wenn ich allerdings vom Potsdamer Platz bis Alex mit der U2 fahre, bekomme ich eigentlich immer einen Sitzplatz.

Vertragsstrafe hin oder her. Bis das rechtlich geklärt ist muss die BVG erstmal blechen und das wird sie verständlicherweise nicht tun. Verstehen kann ich allerdings nicht, warum die BVG trotz ebenfalls gravierender Probleme und Lieferverzögerungen bei den H-Serienzügen (Wasserschäden, da undichte Dächer etc.) und bekannter mangelnder Qualität bei den Produktionen für andere Betreiber, weiterhin nur Bombardier für Produktionen in Betracht zieht.
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