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Direkte RE-Verbindung Berlin-Oranienburg möglich?
geschrieben von Gleisdreieck 
Immer wieder ärgerlich: Man möchte mit dem RE5 auf dieser Strecke schneller sein als die S-Bahn, doch dann kommt dieser Riesenumweg über Kreuz Karow.

M.E. wäre ein Bau dieser Strecke nützlich, zeit- und kostensparend. Problematisch erscheint mir höchstens die Trassierung zwischen Hermsdorf und Hohen Neuendorf. Aber dort könnte man ja die S-Bahn überbauen, wie z.B. der Mittelstreifen der Bülowstr. unter der Hochbahn (z.Z. U2).

Weiß jemand, ob man schon mal seitens der Bahn über eine solche Direktverbindung nachgedacht hat?

Aktuelle Verteilung der Busse auf die Betriebshöfe: [www.nahverkehrsforum.de]
Alles eine Frage der Finanzierung und Machbarkeit !

Grund 1 dürfte ausreichen ....


VG Thomas
Was sind das denn für unrealistische Phantasien? Erstens ist auf der Strecke Platz für 4 Gleise gewesen, die S-Bahn müßte nur wieder ein Gleis weiter westlich gerückt werden.
Zweitens kostet der "Umweg" wohl kaum etwas, die Fahrzeit Gesundbrunnen - Oranienburg beträgt ganze 18min. 1935 war man ca: 23min Unterwegs, die Höchstgeschwindigkeit betrug nur 110km/h.
Ein Ausbau kostet Millionen von Euro, von der Verschandelung der Strecke mit Lärmschutzwänden ganz abgesehen und bringt vielleicht 3-4min "Ersparnis"

Mehr Züge dürfte es in der näheren Zukunft (5-15 Jahre) kaum geben. Für einen stündliche Regionalexpress und einen Alibi-ICE ein sehr teures Vergnügen.
Man *ist* mit dem RE5 schneller in Oranienburg als mit der S-Bahn, die S1 braucht 36 Minuten, der RE5 braucht 20 Minuten.
Seitdem der RE5 nicht mehr die Stadtrundfahrt macht, nutze ich kaum noch die S-Bahn. Einmal ist es mir sogar folgendes passiert: Ich wollte irgendwo zur Nord-Süd-S-Bahn (war das jetzt der richtige Name) und bin erstmal mit dem RE5 bis Gesundbrunnen vorgefahren. Der RE5 fuhr damals gleichzeitig mit der S-Bahn ab. Und beim Umsteigen in Gesundbrunnen fuhr mir dann eine S1 vor der Nase weg, wie ich aus der Umlaufnummer[*] gesehen habe, kam die Bahn auch aus Oranienburg. Da habe ich also beinahe einen ganzen S-Bahn-Takt von 20 Minuten gespart. (Lt. Fahrinfo sollte ich übrigens in eine "Frohnauer" S1 umsteigen)

Ansonsten wäre es sicher möglich, den RE5 über die Nordbahn zu führen, aber das erfordert einen kompletten Neubau von Hohen Neuendorf bis Schönholz. Und zwar müssen sowohl Fern- als auch S-Bahn neu gebaut werden. Die BVG war nämlich 1985 so "clever", die S-Bahn-Gleise in die Mitte des Bahndamms zu legen. (Das sieht man ganz deutlich, wenn man über eine Brücke fährt: da ist links und rechts neben den S-Bahn-Gleisen jeweils ein leerer Gleistrog. Man muss aber bei einer auf der freien Strecke gucken, da die Bahnsteige bei der nicht verlegt wurden, fährt die S-Bahn unmittelbar davor/dahiner über die beiden westlichen Brücken).

Außerdem dürfte es inzwischen neue Vorschriften geben, die einen größeren Abstand zwischen den Gleisen verlangen (schon weil man jetzt möglicherweise höhere Geschwindigkeiten fahren will). Da könnte ich mir vorstellen, dass der Bahndamm zu schmal ist, für einen 4-gleisigen Ausbau (auch wenn die Strecke früher mal 4-gleisig war). Der notwendige Platz für diese Verbreiterung müsste zwar vorhanden sein, indem man den Damm um die jetzige Böschung verbreitert (statt der Böschung Stützmauern errichtet), aber ich denke, dieser Aufwand steht in keinem Verhältnis zum Nutzen.

Denn allzugroß dürfte der Zeitgewinn durch eine direkte Führung des RE5 über die Nordbahn nicht sein. Vergleiche doch einfach mal die Fahrzeiten von S1 und S8 zwischen Hohen Neuendorf und Bornholmer Straße: 22 Minuten bei der S1 contra 26 Minuten bei der S8. Der Umweg kostet die S-Bahn also lt. Plan grade mal 4 Minuten.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man bei der Fernbahn da so viel mehr rausholen könnte.


[*]Die kleinen Zahlen, die unten in der Frontscheibe der S-Bahn zu sehen sind. Daraus kann man die Zuggruppe und somit erkennen, von welcher Endstation der Zug (planmäßig) losgefahren ist.
Jumbo schrieb:
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> irgendwo zur Nord-Süd-S-Bahn (war das jetzt der
> richtige Name)

Richtiger Name, fast richtige Schreibweise; die richtige für diesen Eigennamen ist Nordsüd-S-Bahn.

> Außerdem dürfte es inzwischen neue Vorschriften
> geben, die einen größeren Abstand zwischen den
> Gleisen verlangen (schon weil man jetzt
> möglicherweise höhere Geschwindigkeiten fahren
> will). Da könnte ich mir vorstellen, dass der

Ein Gleis Regionalbahn dürfte reichen, den Rest kann man über den BAR schicken.
(Wobei dies auch etwas hätte: Alle Reisezüge auf den BAR und alle Güterzüge auf der Nordbahn zwecks Entmietung Frohnaus. ;-)

Im Gegensatz zur Stammbahn finde ich, daß Regionalverkehr auf der Nordbahn auf Jahre hin purer Luxus ist.
Mathias Hiller schrieb:
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> Im Gegensatz zur Stammbahn finde ich, daß
> Regionalverkehr auf der Nordbahn auf Jahre hin
> purer Luxus ist.


Gerade weil die Nordbahn Experten hier ein Auge darauf haben... wollte ich etwas fragen was mich seit langem beschäftigt hat...

Warum wurde die Brücke an der Gartenstraße/Ackerstraße nie abgetragen.. Die hat bestimmt nur Schrottwert?? und ist seit dem 50er?? nicht mehr in Betrieb.




IsarSteve
Mathias Hiller schrieb:
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> Ein Gleis Regionalbahn dürfte reichen, den Rest kann man über den BAR schicken.

Ohne das jetzt überprüft zu haben, würde ich vermuten, dass es dann fahrplantechnische Probleme geben dürfte.
Momentan kreuzen sich die RE5 auf dem Außenring. Diese Zugkreuzung müsste ja dann auf der Nordbahn stattfinden. Denn einfach die Züge in eine Richtung zeitlich zu verschieben, dürfte doch auch nicht so einfach sein. Wimre ist es doch nördlich von Neustrelitz auch irgendwo eingleisig.


> Im Gegensatz zur Stammbahn finde ich, daß Regionalverkehr auf der Nordbahn auf Jahre hin
> purer Luxus ist.

Finde ich auch.


Damals hing es mit den Besitztümern zusammen, die Deutsche Reichsbahn war nur Betreiber. Heute dürfte es weit mehr kosten sie abzutragen als der Schrott Gewinn einbringt.
Jumbo schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ohne das jetzt überprüft zu haben, würde ich
> vermuten, dass es dann fahrplantechnische Probleme
> geben dürfte.
> Momentan kreuzen sich die RE5 auf dem Außenring.
> Diese Zugkreuzung müsste ja dann auf der Nordbahn
> stattfinden. Denn einfach die Züge in eine
> Richtung zeitlich zu verschieben, dürfte doch auch
> nicht so einfach sein. Wimre ist es doch nördlich
> von Neustrelitz auch irgendwo eingleisig.

Zwischen Bornholmer Str. und Schönholz, m.E. gar bis Wittenau wäre ein zweigleisiger Ausbau ohne größere Probleme möglich.
Von dort bis hinter Frohnau an der Schönfließer Str. wäre ohne nennenswerte Probleme nur 1 Gleis möglich, ab dort ginge es wieder mit 2 Gleisen.

Aber wie bemerkt, reine Spekulation, da derzeit nicht finanzierbarer Luxus.
Hauptbahnhof schrieb:
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> Heute dürfte es weit mehr kosten sie abzutragen als der
> Schrott Gewinn einbringt.

Auch bei den aktuellen Schrottpreisen?
Ich frage, weil die Bahn vor einigen Monaten die Strecke Oranienburg - Germendorf beräumt hat: Alle Schienen demontiert und alle Stahlbrücken über Straßen. Die Stahlbetonbrücken und die beiden Stahlbrücken über Gewässer stehen auch noch. Ich vermute, letztere hätten nur mit teurer Schwimmtechnik abgebaut werden können, was sich nicht gerechnet hat.
Sieh Dir auf den Luftbildern die Brücke an. Die kann man nicht mal eben ausheben und zur Seite legen. Hier sind mindestens 2 sehr große Kräne notwendig. Dazu kommen umfangreiche weitere Arbeiten und Gerätschaften. Das Zerschneiden und Abtransportieren dauert grob gerechnet 3-4 Wochen, wenn nicht gar mehr.

Schienen sind einfacher zu zerschneiden und zu transportieren, da braucht man vielleicht 3-4 Leute und einen LKW samt Bagger/Kran.
Jumbo schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hauptbahnhof schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Heute dürfte es weit mehr kosten sie
> abzutragen als der
> > Schrott Gewinn einbringt.
>
> Auch bei den aktuellen Schrottpreisen?
> Ich frage, weil die Bahn vor einigen Monaten die
> Strecke Oranienburg - Germendorf beräumt hat: Alle
> Schienen demontiert und alle Stahlbrücken über
> Straßen. Die Stahlbetonbrücken und die beiden
> Stahlbrücken über Gewässer stehen auch noch. Ich
> vermute, letztere hätten nur mit teurer
> Schwimmtechnik abgebaut werden können, was sich
> nicht gerechnet hat.

Aufgrund des derzeitigen regelrecht leergefegten Stahlmarktes dürfte in der nächsten Zeit eine regelrechte Abbauwelle alter Bahnstrecken ins Rollen kommen. Das komische Kraftwerk (?) in der westlich Siegfriedstraße wird auch derzeit demontiert.

Guten Nacht
Florian Schulz



--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Die Brücke müßte rund 100 Jahre alt sein und im Zuge der Bahnhofserweiterung bis 1906 entstanden sein.
Ich weiß nicht ob der damalige Stahl heutigen Qualitätsansprüchen genügt. Der Markt für Qualitätsstähle und -metalle ist stark gefragt, aber so ein altes Wald & Wiesen Zeugs?
Hauptbahnhof schrieb:
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> Hier sind mindestens 2 sehr große Kräne
> notwendig.

Nachdem man auf manchen Baustellen beobachten, daß große Kräne eingesetzt werden, nur um Baumaterial palettenweise über das Haus zu heben statt in kleineren Mengen durch das Vorderhaus zu tragen, scheint das nicht mehr sooo teuer zu sein.

Was die Strecke angeht: letztlich ist dieses Projekt ja irgendwie mit der Dresdener Bahn vergleichbar. Hier gibt auch eine gut ausgebaute, nicht allzuweit entfernte, parallel verlaufende Strecke - die Anhalter Bahn - dennoch entscheidet man sich hier offenbar für einen Ausbau. Wobei die Wegeersparnis hier etwas größer ausfällt: Südkreuz - BAR bei Mahlow: via Dresdener Bahn ca. 11 km, via Anhalter Bahn ca. 25 km. Gesundbrunnen - Oranienburg: via Pankow ca. 32 km, via Frohnau ca. 26 km.

Interessanterweise sieht es im Liniennetzplan eher aus, als wäre der Umweg im Norden der erheblich viel größere.
Jumbo schrieb:
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> Wimre ist es doch nördlich
> von Neustrelitz auch irgendwo eingleisig.

Auf beiden Streckenästen werden die Strecken eingleisig, um genau zu werden zwischen Neustrelitz und Stralsund sowie zwischen Lalendorf und Schwaan.
Ganz abgesehen davon gibt es in Neustrelitz einen schönen Taktknoten, den man bei Früher-/Späterlegung von einer Richtung aufgeben müsste.

Bye

Kay
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