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Fahrplantreue Bus
geschrieben von svenni 
Fahrplantreue Bus
22.02.2008 21:02
Zugegeben, ich fahre selten Bus. Aber wenn, dann fällt mir auf, das viele Fahrpläne besonders in den Hauptverkehrszeiten Makulatur sind. Der 240 zum Beispiel hat tagsüber fast immer 4-7 Minuten Verspätung, der TXL ist ähnlich unpünktlich.
Beim TXL kommt als Problem hinzu, das die Abfahrt von TXL sich ständig wegen immer noch heranrennender Fahrgäste, die dann alle noch bar beim Fahrer bezahlen, verspätet ist.
Das Problem bei vielen Linien ist doch, das die Taktzeiten tags und abends oft gleich sind. Tagsüber sind aber die Fahrzeizten durch Staus wesentlich länger. Irgendwie habe ich den Eindruck, das das den Fahrplanstrickern egal ist...


Ganz nebenbei ne andere Frage:
Wo steht eigentlich geschrieben, das man beim Einsteigen in den Bus seinen Fahrschein zeigen muss? Wenn ichs mal nicht tu, ernte ich immer einen ganz vorwurfsvollen und fragenden Blick des Busfahrers....
Was hast Du dagegen, Deinen Fahrschein votzuzeigen?
Anonymer Benutzer
...
22.02.2008 21:12
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.01.2011 17:12 von 54E.
Re: Fahrplantreue Bus
22.02.2008 22:01
svenni schrieb:
-------------------------------------------------------
> Wo steht eigentlich geschrieben, das man beim
> Einsteigen in den Bus seinen Fahrschein zeigen
> muss? Wenn ichs mal nicht tu, ernte ich immer
> einen ganz vorwurfsvollen und fragenden Blick des
> Busfahrers....

Ist eigentlich nicht nötig. Die meisten bunten Papierschnipsel tuns auch. Ich habe inzwischen auch schon wieder aufgegeben, die richtige Fahrkarte rauszusuchen. Wenn mich ein Fahrer drauf anspräche, kann ich sie ja immer noch aus dem Portemonnaie wühlen, ist aber eh noch nie passiert.

Aber vielleicht dient, was für 99,9% der Fahrgäste eine lästige Pflichtübung ist, ja dazu, das dümmste Prozent der potentiellen Schwarzfahrer zum Kauf einer Fahrkarte zu bringen. Ansonsten spart man halt noch Kosten für Fahrkartenkontrollen ein, weil man sich der Illusion hingibt, die bräuchte man nicht mehr so oft, weil ja der Fahrer sich schon die lustigen, bunten Papierschnipsel anschauen kann.

Und vielleicht ist das Anschauen der bunten Papierschnipsel ja auch ein bisschen Entschädigung für die Fahrer, die sich jetzt ein bisschen mehr mit Problemfahrgästen beschäftigen müssen, die ansonsten einfach hinten eingestiegen wären.
Re: Fahrplantreue Bus
22.02.2008 22:30
wo steht das ? neben der Tür steht "Beförderung nur mit gültigem Fahrausweis".
In der Tram muss man ja schließlich auch nix zeigen.


Zu den Fahrplänen:
ich meine, das die fahrplanmäßigen Fahrzeiten der Tageszeit mehr angepasst werden müssten. Um 7 oder 16 Uhr braucht man eben 20% mehr Zeit auf den meisten Strecken. Taktzeiten war wahrscheinlich der falsche Ausdruck.., Tschuldigung...

Wenn mein Bus tagsüber fast immer mit 5 Minuten Verspätung kommt, gegen 20 Uhr aber von Haltestelle zu Haltestelle schleicht, um nicht früher da zu sein, kann doch irgendwas nicht stimmen...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.02.2008 22:32 von svenni.
Re: Fahrplantreue Bus
23.02.2008 00:00
Zitat
svenni
ich meine, das die fahrplanmäßigen Fahrzeiten der Tageszeit mehr angepasst werden müssten. Um 7 oder 16 Uhr braucht man eben 20% mehr Zeit auf den meisten Strecken. Taktzeiten war wahrscheinlich der falsche Ausdruck..,

Du meinst die Durchfahrtzeit einer Linie. Die passt sich durchaus an, als Beispiel möchte ich die Linien 106 und 204 ab S Südkreuz Richtung Schöneberger Insel nennen, dort erfolgen die Abfahrten im Nachmittagsberufsverkehr vier bis fünf Minuten früher.

An welcher Haltestelle ist dein Bus denn fast immer fünf Minuten zu spät?

Gruß, Tatra83
Re: Fahrplantreue Bus
23.02.2008 00:50
Da fällt mir was ein:
Um die Pünktlichkeit, Reisegeschwindigkeit usw. zu verbessern und z.T. weniger Fahrzeuge bei gleichem Takt einsetzen zu können, wurden ja zahlreiche Busspuren eingerichtet. Nur leider wird die Busspur nicht selten vom IV mitgenutzt, an der Ampel wartende Fahrzeuge stehen so, dass der Bus nur mit verminderter Geschwindigkeit oder gar nicht vorbeikommt und der Vorteil der Busspur damit entfällt. Ein gutes und allseits bekanntes Beispiel ist z.B. die Potsdamer Str. Wie könnte man das verbessern?

Folgendes ist mir in Córdoba (Spanien) aufgefallen und gefiel mir sehr, da es kostengünstig zu installieren und vor allem seine Wirkung effektiv ist.

Ich meine diese kleinen länglichen, parallel zur Fahrtrichtung ausgerichteten Teile:
[www.20minutos.es]
(hier zwar entlang einer Fahrradspur, aber genau so dort zwischen Bus- und Autospuren verwendet)


Z.B. in dieser Straße sind sie zwischen der Bus- und den übrigen Spuren angebracht. In diesem Abschnitt ist es allerdings so, dass nur Busse in die eine Richtung verkehren dürfen. Habe nur kein anderes Bild im Netz gefunden.


Was haltet ihr davon? Tauglich?

Positiv dürfte auch sein, dass es zwar gewissermaßen eine separate Spur ist, von Rettungsfahrzeugen, im Falle von Hindernissen für den IV auf den übrigen Spuren oder auch für Ein- und Ausparker nicht unüberwindlich ist. Vor allem aber kann auch ein Bus ausweichen, auch wenn es natürlich ein wenig ruckelt.
Jay
Re: Fahrplantreue Bus
23.02.2008 01:01
Nimm die Busspur in der Karl-Liebknecht-Str., deren Gültigkeitszeitraum sich auf 14-19 Uhr beschränkt. Sie ist meist auch um 17 oder 18 Uhr gnadenlos zugeparkt. Und vor dem Memhardknoten darf sich der Bus dann sowieso wieder einfädeln...

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Ich glaube schon, dass die Fahrpläne dem Verkehrsaufkommen angepasst sind. Ich habe mir gerade mal den Fahrplan des 150 vom U Osloer Straße zur Hermann-Hesse-/Waldstraße angeschaut. Sofort (also Sonnabend, um halb sieben abends) braucht der Bus 11 Minuten, am Montagnachmittag 17 Minuten. Die elend langen Wartezeiten bis zum Pastor-Niemöller-Platz sind also eingerechnet und werden auch garantiert so an den Fahrplänen angegeben.

Ansonsten ist es natürlich schön zu wissen, dass deine Linie den ganzen Tag über im Prinzip zu den gleichen Minuten fährt.

~~~~~~
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Re: Fahrplantreue Bus
23.02.2008 20:02
Vollring über Westkreuz schrieb:
-------------------------------------------------------
> Was hast Du dagegen, Deinen Fahrschein
> votzuzeigen?


Lange wohnst du wohl noch nicht in Berlin?

Zitat

Es steht an den Fahrzeugen, dass man den Fahrschein vorzeigen muss.

... und du nicht mehr?

Es stand 2003 dran ,,Bitte vorn beim Fahrer einsteigen und Fahrausweis vorzeigen".

Zitat

Ansonsten spart man halt noch Kosten für Fahrkartenkontrollen ein, weil man sich der Illusion hingibt

Stimmt auch nicht. Fahrkartenkontrollen gibt es auch in Bussen nach wie vor. Nur deutlich weniger als noch vor 2003.


D

In Bus und Bahn offenbaren sich die sozialen Abgründe unserer Mitbürger.
Ich möchte doch bitten, die richtige Person zu zitieren. Von mir stammt nur der erste Satz, alle anderen Zitate sind nicht von mir.

Ich wiederhole aber trotzdem gern: Warum haben einige Leute so eine Abneigung, dem Fahrer den gültigen Fahrschein/Monatskarte zu zeigen? Bricht man sich einen Zacken aus der Krone? Ich bin schon der Meinung, daß diese Forderung die Schwarzfahrerquote im Busverkehr drastisch in Grenzen hält. Es kann natürlich auch sein, daß es auch einige wenige gibt, die sich trauen, ein abgefahrenes Ticket hinzuzeigen, in der Hoffnung, daß der Busfahrer es nicht bemerkt, aber das wäre mir dann doch einfach zu dumm.

Ich denke, hier sind alle soooo wahnsinnig interessiert daran,daß der ÖPVN finanziell gut ausgestattet ist. Also sollte man doch auch jede Möglichkeit nutzen, die Einnahmen so hoch wie möglich zu gestalten. Und wenn sich durch die Vorzeigepflicht nur 50% der Barzahler wirklich ein Ticket kaufen anstatt z.B. gerade im Bus, wo Kontrollen nicht so häufig sind, ohne Bezahlung durchlaufen, weil sie nichts zeigen müssen, ist doch der Effekt erreicht, und das ohne Mehrkosten, denn der Busfahrer ist eh an seinem Platz.
Re: Fahrplantreue Bus
23.02.2008 20:53
Zitat

Ich möchte doch bitten, die richtige Person zu zitieren. Von mir stammt nur der erste Satz, alle anderen Zitate sind nicht von mir.


Du hast es nur falsch verstanden. Ich klicke einmal auf ,,Beitrag zitieren" und wenn ich noch weitere Leute zitiere, mache ich es manuell. Der Nachteil bei dieser großartigen Software (einer von vielen) ist, dass man nicht quote=Name machen kann, sodass gleich da stünde, von wem das Zitat ist.


D

In Bus und Bahn offenbaren sich die sozialen Abgründe unserer Mitbürger.
Re: Fahrplantreue Bus
23.02.2008 22:55
Philipp Borchert schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ich glaube schon, dass die Fahrpläne dem
> Verkehrsaufkommen angepasst sind.

Natürlich gibt es Unterschiede bei den Fahrzeiten der jeweiligen Linien. Und es gibt auf vielen Linien sogar mehrere Fahrplanwechsel im Laufe des Tages - nicht nur zwischen Tages- und Späteverkehr.
Doch oft reichen die vorhandenen Fahrzeitzuschläge auch nicht aus, um halbwegs den Fahrplan zu halten. Es gibt einige Linien, die tagsüber mehr oder weniger nach einem reinen Zufallsfarplan fahren. Bei Linien im dichten Takt kommt es zudem oft zur Konvoibildung, was den Prozess der Fahrplanunzuverlässigkeit verstärkt.
Doch die Ursachen, warum derartige Verspätungen zunehmen sind nicht nur in der ausgewiesenen Fahrplanzeit zu suchen. Die Ursachen dafür liegen z.T. im Verantwortungsbereich des Verkehrsunternehmens - aber auch bei der städtischen Verkehrspolitik:
1. Die Wendezeiten vieler Linien sind stark verkürzt worden. Oft fehlt es da an Pufferzeit zum Verspätungsasugleich bzw. der Möglichkeit für die nötigsten Erledigungen des Fahrpersonals
2. Bei vielen Linien finden Persolanlwechsel an einer Haltestelle innerhalb eines Kurses statt. Das führt ganz schnell zu mehrminütigen Verspätungen
3. Vordereinstieg. Auch wenn einige hier kräftig widersprechen werden: Der Vordereinstieg beim Bus führt auf den wichtigen Hauptlinien mit großer Fahrgasnachfrage oft zu minutenlangen Verzögerungen, die früher so nicht beobachtet werden konnten. Beispielsweise bei Barzahlern oder Menschen, die ersteinmal ihren Fahrschein rauskramen müssen - und andere Fahrgäste nicht vorbeikommen. Oder bei Personen mit Gepäck, die sich durch die Vordertür zu quetschen haben (sehr gut auf den Flughafenlinien zu beobachten). Oder ein Beispiel, welches ich vor einigen Tagen auf der Linie M29 erleben konnte: Bus fährt in die Haltestelle ein - Vordertür wird nicht geöffnet - Fahrgäste müssen verwundert warten - Busfahrer geht zur Mitteltür und hilft Rollstuhlfaher beim Aussteigen (was ja in Ordnung ist) - Busfahrer geht danach wieder nach vorn - macht es sich in seinem Sitz ersteinmal ganz langsam bequem - schaut noch einmal nach hinten (keine Ahnung warum) - und öffnet dann bösen Blickes die Vordertür - Fahrgäste dürfen gnädigerweise einsteigen - Busfahrer schaut aber überhaupt nicht auf die Tickets, sondern ist mit was anderem beschäftigt. Ach ja, draußen hat es schön geregnet - so dass die Fahrgäste an der Einstiegtsür wartend schön nass wurden.
4. Der Umgang mit der Infrastruktur für den Bus in dieser Stadt ist miserabel: Oft sind Busspuren permanent zugeparkt. Sie werden von vielen Autofahrern als Schnellstraße missbraucht, auch um den Preis dessen, dass man schnell noch den Bus ausbremst. Einige Busspuren sind so schmal, das der Bus zuweilen nur mit Schrittgeschwindigkeit an den im Stau stehenden Autos vorbeikommt. Ein weiteres Problem (welches jedoch nicht durch ein schlichtes Verbot lösbar ist, da dies zu massiven Unfällen führen würde) ist die Mitnutzung von Busspuren durch den Radverkehr. Bei den meisten Busspuren bleibt dem Busfahrer nichts anderes übrig, als hinter dem Fahrradverkehr (ca. 15 km/h) hinterherzuzuckeln, während nebenan Autofahrer mit 50 km/h vorbeifahren...

Viele Grüße
Ingolf
Ingolf schrieb:
-------------------------------------------------------
>
> Doch die Ursachen, warum derartige Verspätungen
> zunehmen sind nicht nur in der ausgewiesenen
> Fahrplanzeit zu suchen. Die Ursachen dafür liegen
> z.T. im Verantwortungsbereich des
> Verkehrsunternehmens - aber auch bei der
> städtischen Verkehrspolitik:
>
> 2. Bei vielen Linien finden Persolanlwechsel an
> einer Haltestelle innerhalb eines Kurses statt.
> Das führt ganz schnell zu mehrminütigen
> Verspätungen

Das liegt nun mal in der Natur der Sache, bzw. beruht auf der Tatsache, daß die Ablösung in möglichst nahester Entfernung zum Betriebshof stattfindet, und das meistens eine Haltestelle auf der Strecke.

> 3. Vordereinstieg. Auch wenn einige hier kräftig
> widersprechen werden: Der Vordereinstieg beim Bus
> führt auf den wichtigen Hauptlinien mit großer
> Fahrgasnachfrage oft zu minutenlangen
> Verzögerungen, die früher so nicht beobachtet
> werden konnten. Beispielsweise bei Barzahlern oder
> Menschen, die ersteinmal ihren Fahrschein
> rauskramen müssen - und andere Fahrgäste nicht
> vorbeikommen. Oder bei Personen mit Gepäck, die
> sich durch die Vordertür zu quetschen haben (sehr
> gut auf den Flughafenlinien zu beobachten). Oder
> ein Beispiel, welches ich vor einigen Tagen auf
> der Linie M29 erleben konnte: Bus fährt in die
> Haltestelle ein - Vordertür wird nicht geöffnet -
> Fahrgäste müssen verwundert warten - Busfahrer
> geht zur Mitteltür und hilft Rollstuhlfaher beim
> Aussteigen (was ja in Ordnung ist) - Busfahrer
> geht danach wieder nach vorn - macht es sich in
> seinem Sitz ersteinmal ganz langsam bequem -
> schaut noch einmal nach hinten (keine Ahnung
> warum) - und öffnet dann bösen Blickes die
> Vordertür - Fahrgäste dürfen gnädigerweise
> einsteigen - Busfahrer schaut aber überhaupt nicht
> auf die Tickets, sondern ist mit was anderem
> beschäftigt. Ach ja, draußen hat es schön geregnet
> - so dass die Fahrgäste an der Einstiegtsür
> wartend schön nass wurden.

Bleibt mal auf dem Teppich! (Übrigens, wann in den letzten Tagen hat es denn so stark geregnet, daß man nass wurde?). Hier wird wieder mal ein Einzelfall angeführt, um den bösen, bösen Vordereinstieg madig zu machen.
Ich beobachte hingegen, gerade an "starken" Umsteigepunkten, daß sich so einige (vor allem Jugendliche/junge Leute) einen Sch...dreck drum kümmern, daß man ja eigentlich vorne einsteigen soll.
Und der Busfahrer hat nach meiner Meinung völlig korrekt gehandelt. Soll er vorne aufmachen und alle reinlassen, egal, ob sie nen Fahrschein haben oder nicht?(Außerdem sollte er heutzutage kaum seine Kasse unbeaufsichtigt lassen)

> 4. Der Umgang mit der Infrastruktur für den Bus in
> dieser Stadt ist miserabel: Oft sind Busspuren
> permanent zugeparkt. Sie werden von vielen
> Autofahrern als Schnellstraße missbraucht, auch um
> den Preis dessen, dass man schnell noch den Bus
> ausbremst. Einige Busspuren sind so schmal, das
> der Bus zuweilen nur mit Schrittgeschwindigkeit an
> den im Stau stehenden Autos vorbeikommt. Ein
> weiteres Problem (welches jedoch nicht durch ein
> schlichtes Verbot lösbar ist, da dies zu massiven
> Unfällen führen würde) ist die Mitnutzung von
> Busspuren durch den Radverkehr. Bei den meisten
> Busspuren bleibt dem Busfahrer nichts anderes
> übrig, als hinter dem Fahrradverkehr (ca. 15 km/h)
> hinterherzuzuckeln, während nebenan Autofahrer mit
> 50 km/h vorbeifahren...

Nun tu mal nicht so, als ob alle Busspuren ständig auf hunderte von Metern zugeparkt wären. Auch sehe ich sehr selten (ob zu Fuß oder mit dem Auto oder auch im Bus), daß massenhaft so viele Autofahrer die Busspur widerrechtlich benutzen, sodaß die Busse ständig nicht mehr vorankommen. Erstens dürfen nicht nur Radfahrer die Busspuren benutzen (die dann oft extrem mittig fahren), sondern auch Taxen.
Aber es ist ja immer gut, auf die bösen, bösen Autofahrer einzudreschen. Die sind ja für nicht wenige hier Feindbild Nummer Eins. Ich muß mir solche Pauschalurteile mal langsam verbitten. Einige von Euch müssen mal endlich begreifen, daß in einer Millionenstadt wie Berlin ein Miteinander angesagt ist und es eben außer dem ÖPNV auch noch Individualverkehr gibt, der genauso zu akzeptieren ist wie umgekehrt ein Bus, der langsam auf einer schmalen Straße vor einem herschaukelt und man nicht daran vorbeikommt. Deswegen will ich auch nicht gleich die Abschaffung des Busverkehrs fordern, weil er seine Berechtigung hat.
Aber leider scheinen sich ja manche Forenmitglieder hier im verkehrsmäßigen Klassenkampf zu wähnen.
Re: Fahrplantreue Bus
24.02.2008 23:23
@vollring über...
Dein ganzer Text hat eine Agressivität, die eher an Kampf erinnert...
Anonymer Benutzer
...
25.02.2008 10:29
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.01.2011 17:15 von 54E.
Auf der Straße gibt es aber keine uneingeschränkte Vorfahrt oder Priorität, egal wieviele Leute in einem Fahrzeug hocken.
Es sei man fährt unter Sonderrecht nach §35 StVO und ein BVG Bus mit Blaulicht und Martinshorn wäre doch arg übertrieben ;-)
Eben. Busspuren und Ampelschaltungen gibt es doch schon. Was soll denn noch an "Vorfahrts"regelungen eingeführt werden? Sollen die Autos zur Seite springen, wenn ein Bus kommt?
Re: Fahrplantreue Bus
25.02.2008 12:01
Vollring über Westkreuz schrieb:

> Einige von Euch müssen mal endlich begreifen, daß
> in einer Millionenstadt wie Berlin ein Miteinander
> angesagt ist und es eben außer dem ÖPNV auch noch
> Individualverkehr gibt, der genauso zu akzeptieren
> ist wie umgekehrt ein Bus, der langsam auf einer
> schmalen Straße vor einem herschaukelt und man
> nicht daran vorbeikommt.
Nebeneinander zwischen Individualverkehr und ÖPNV bedeutet etwas anderes, als das, was wir heute auf den wichtigen Buskorridoren in Berlin haben. Von einem wirklich zuverlässigen und angemessen schnellen ÖPNV-Angebot sind wir hier weit entfernt. Und das trotz Busspuren und einigen Ampelvorrangschaltungen. Auf den zentralen Metrobuslinien ist der Busverkehr unterdurchschnittlich langsam und überdurchschnittlich unzuverlässig. Das ist nicht nur für den ÖPNV-Betreiber ökonomisch von Nachteil, sondern auch heutzutage nicht geeignet, nennenswert Autofahrer zum Umsteigen auf den ÖPNV zu bewegen. Fahre doch einfach mal ein paar mal mit den Linien M48 oder M85 in der Potsdamer Straße zur Hauptverkehrszeit...

Aber um das wirklich zu ändern, müsste man vom Autoverkehr weitghend räumlich separierte eigene Trassen schaffen und Ampelvorrangschaltungen, die diesen Namen auch verdienen. Aber das würde allein schon gedanklich in Richtung Straßenbahn gehen und hier und dort die eine oder andere Fahrspur für den MIV kosten - und da ist der Aufschrei in Berlin immer ganz groß, das man ja den Autoverkehr so benchteilige (Berlin hat heute eine der größten Dutschschnittsgeschwindigkeiten im Autoverkehr aller euroäischer Hauptstädte und einen der höchsten im Vergleich mit den anderen deutschen Landeshauptstädten/ Metropolen. Von schlechten Bedingungen für den Autoverkehr kann hier eigentlich nicht die Rede sein.). Dabei wäre das nichts anderes, als die Zuverfügungstellung der Bedingungen für den ÖPNV an der Oberfläche, die er nun einmal rein betriebstechnisch für einen effizienten und gegenüber dem Auto wettbewerbsfähigen ÖPNV benötigt. Warum soll man den ÖPNV eigentlich zu Gunsten des Autoverkehrs ausbremsen, wei es heute an vielen Stellen Alltag ist? Damit Autofahrer schneller ans Ziel kommen, ÖPNV-Fahrgäste aber länger benötigen? Mit dem vob Dir beschworenen "Miteinander" der Verkehrsträger hat das nicht viel zu tun.

Ingolf
Ich habe an keiner Stelle gesagt, daß der Autoverkehr benachteiligt wird und es schlechte Bedingungen gibt.Und wenn Du (und andere lautstarke Gegner des Individualverkehrs) Busspuren und Ampelschaltungen nicht für ausreichend hältst, dann kann ich Dir auch nicht helfen. Wo wird denn bitte der ÖPVN ausgebremst? Von mir aus kann es an jeder Straße, die in jeder Richtung zwei Fahrspuren hat und in der Busse fahren, auch eine Busspur geben. Viel lieber wären mir noch Straßenbahnen auf eigenen Trassen, wo Platz vorhanden ist (in Berlin häufig vorhanden).

Ich wehre mich immer nur wieder gegen Deine (und die anderer Leute) Behauptung, der Autoverkehr wäre die Wurzel allen Übels und übertreibst Deine Empfindungen (ständig zugeparkte und von Autofahrern als Schnellstraße mißbrauchte Busspuren).
Ich lese hier haufenweise (berechtigte wie unberechtigte) lautstarke Kritik am ÖPNV. Wundert es dann, daß diejenigen, die ein Auto besitzen, es dann auch lieber nutzen als Busse und Bahnen? Aber nein, sagt man das hier, wird man gnadenlos niedergemacht und als asozial und was noch alles bezeichnet.Ich wäre agressiv, wirft man mir hier vor! Also bitte, ja!Weil ich versuche, die Dinge aus meiner (Autofahrer-) Sicht darzustellen. Alles klar. Ich bin Autofahrer, also bin ich der Böse.

Bleibt mal bitte auf dem Teppich! Ich habe durchaus ein großes Interesse am ÖPNV, sonst wäre ich nicht hier und lese viele Beiträge mit ebensolchem Interesse, weil ich so manches erfahre, was ich vorher nicht wußte. Ich habe mich schon mit BVG und S-Bahn beschäftigt, noch bevor ich lesen und schreiben konnte und das ist schon über 40 Jahre her. Ich wünschte sehr, daß die Verhältnisse, sprich das Leistungsangebot gerade der BVG so wäre, daß ich noch öfter als ich es jetzt schon tue, auch mal mein Auto stehenlasse. Und so denken nicht wenige Autofahrer. Aber die kann man nicht gewinnen, wenn man als Verfechter des ÖPNV die Autofahrer pauschal verteufelt und den Autoverkehr, der nun mal zu unserer Welt gehört, behindert durch Mautzonen, Umweltplaketten und Ökosteuern und das Autofahren prinzipiell madig macht.
Umgekehrt wird ein Schuh draus! Die Leistung (dazu gehört auch ein angemessener Preis) des ÖPNV muß stimmen, dann kommen auch die Kunden, die als Alternative eigentlich das viel bequemere Auto haben.
Du sprichst den Zeitvorteil an, den Autofahrer haben. Den haben sie aber nicht, weil sie den ÖPNV behindern. Fahr mal mit dem Auto die gleiche Strecke einer Buslinie (oder Straßenbahnlinie). Was fällt dir auf? Richtig, der Autofahrer hält nicht an jeder Haltestelle. Lediglich bei S- und U-Bahn können die ÖPNV einen Zeitgewinn erwirtschaften, der aber nur dann wirksam wird, wenn man nicht noch einen längeren Fußweg oder gar noch einmal Bus oder Straßenbahn benutzen muß.
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