jlb006 schrieb:
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> Nur: Wann wird das sein?
Geplant ist das fürs Jahresende, für Kolonnenstraßen-Verhältnisse bloß ein Wimpernschlag.
> Ich gewann über die Jahre ein wenig den Eindruck,
> dass die Bahn (nicht die auf der Baustelle direkt
> tätigen Monteure) von den Anforderungen an eine
> sach- und fachgerechte Planung sowie dem
> dazugehörigen Baumanagement inkl. Ausführung
> laufend überrascht wird.
Die Bahn wurde vor allem irgendwann mal vom Senat überrascht, was zu bauen. Bis dato kam der Besteller nicht aus dem Hintern.
> Nun wird mit "der Brechstange" daran gearbeitet,
> den Bahnhof neben der (einer mit großen
> Einschränkungen versehenen) technischen
> Nutzbarkeit auch noch in einen optisch akzeptablen
> Zustand zu versetzen.
> Sorry, aber für mich hat das so ein wenig was von
> "Protokollstrecke".
Ich gehe pragmatisch ran: Ist das Glas halb voll oder halb leer? Ich sehe zuallererst die angenehme Seite, daß die Stadtion am 2. Mai in Betrieb geht. Und das soll man auch feiern.
> Ich gehe einfach mal davon aus, dass man nicht
> dazu verpflichtet ist, den aktuell zu sehenden
> bzw. für den 2ten 5ten zu vermutenden Zustand des
> S-Bahnhofes Julius-Leber-Brücke ausschließlich zu
> loben.
Als Berliner reicht es ja, wenn man mal für 'ne Sekunde nicht meckert und sagt: "Da kannst nich meckan!"
> Wir können uns ja darauf einigen, dass der
> S-Bahnhof für 6,4 Mio. ¤ ein bisher schönes,
> beleuchtetes und mit 2 Treppenhäusern
> ausgestattetes Provisorium ist, das behinderten
> Menschen auf unabsehbare Zeit nicht zur Verfügung
> stehen wird.
Zu Provisorium siehe meine Antwort zu Thomas.
> Heute hörte ich auf der Brücke: "Die fahren hier
> einfach mit ihren 'Jubelpersern' vor. Dann haben
> sie die Öffentlichkeit, die sie wollen."
Was waren das für Nölköppe? Wenn die Mischpoke zur Eröffnungszeremonie nicht auf den Bahnsteig, wird sie garstig -- und andere Festteilnehmer sind schlichtweg erleichtert.
> Das erschien mir recht einleuchtend.
> Würde das doch eindeutig weniger Zeit für
> kritische Fragen und mehr Zeit für schöne Fotos
> bedeuten.
Gehe mal davon aus, daß die Berliner Journalisten in ihren Texten darauf eingehen werden. Aber bedenke, daß auch diese Leute ganz klar abwägen: Für wie viele Menschen ist das ein Nutzen? Und daran werden sie den Stellenwert ihrer Kritik ausrichten.
> Und das nun wieder die (vorsichtig ausgedrückt)
> nicht so optimale Geschichte des S-Bahnhofes und
> die für viele Menschen eingeschränkte bzw. nicht
> vorhandene Nutzbarkeit des S-Bahnhofes vergessen
> lassen.
Wie war das doch mit dem Glas: Halb voll oder halb leer? Ich sehe es als halb voll an.