Guten Morgen!
Das Thema "Sparkurs der S-Bahn" wurde zwar schon immer mal wieder diskutiert, aber ein Artikel in der Berliner Zeitung über die steigende Unzufriedenheit der Mitarbeiter zeigt die große Aktualität des Themas auf.
In diesem Zusammenhang: Seit Monaten schon funktioniert die Anzeige im Südkreuz auf dem unteren S-Bahnsteig nicht mehr. Zwischendurch war sie mal repariert, jetzt zeigt sie nur noch den Hinweis an, dass man bitteschön auf den ausgehängten Fahrplänen nachgucken soll (die nebenbei gesagt neben über zwei Jahre alten Stadtplänen hängen, die Buslinien zeigen die seit Mai 2006 so nicht mehr verkehren; wurde auch schon mehrmals in der Presse thematisiert...).
So weit,
südkreuz

südkreuz schrieb:
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> In diesem Zusammenhang: Seit Monaten schon
> funktioniert die Anzeige im Südkreuz auf dem
> unteren S-Bahnsteig nicht mehr. Zwischendurch war
> sie mal repariert,

Es liegt kein Defekt vor. Die Anlage arbeitet aus technischer Sicht absolut korrekt.

Das was du da beobachtest, hat andere Gründe ...

Schmierzug schrieb:
> Es liegt kein Defekt vor. Die Anlage arbeitet aus
> technischer Sicht absolut korrekt.
>
> Das was du da beobachtest, hat andere Gründe ...

Hmm, und was nützt diese Feststellung dem Fahrgast, aus dessen Sicht es einfach eine "Nichtinformation" ist?
Ich hoffe doch nicht, dass sich die S-Bahner allein auf technische Begründungen zurückziehen. Eine Anfrage per E-Mail zur jahrelang und andauernden Nichtansage von S-Bahnen auf dem Ringbahnsteig in Südkreuz brachte die Antwort, "dort sei ein Kabel defekt". Ok, dann kann es, technisch gesehen, auch nicht funktionieren. Damit ist aber dem Fahrgast nicht geholfen...

Ausrücker schrieb:
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> Hmm, und was nützt diese Feststellung dem
> Fahrgast, aus dessen Sicht es einfach eine
> "Nichtinformation" ist?

Ich wollte nur richtig stellen, dass es keinen Defekt gibt. Eben wieder so ein beispiel, wie sich user die Welt selbst erklären, ohne die Zusammenhänge zu erklären.

Natürlich liegt hier ein Problem vor, jedoch kein technisches.

Die Welt erklärt sich nun mal nicht so einfach, dass wenn etwas nicht funktioniert, die Technik schuld ist.

Zumal die S-Bahn garnicht der richtige Ansprechpartner ist, sondern DB Station und Service.

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ÖPNV und SPNV um jeden Preis ist mir zu teuer!

hotte789 schrieb:
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> Zumal die S-Bahn garnicht der richtige
> Ansprechpartner ist, sondern DB Station und
> Service.


Nein, diesbezüglich stimmt dieses auch nicht. Dafür (speziell für diesen genannten Fall) ist die nur die S-Bahn Berlin GmbH verantwortlich.

Schmierzug schrieb:
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>
> Das was du da beobachtest, hat andere Gründe ...

Da uns die Gründe nicht erklärt werden, wollen wir doch mal raten:
die nichtssagenden Anzeigen erscheinen immer dann, wenn an den Bahnsteigenden die ZAT-Tafel sichtbar ist. Ob da vielleicht ein Grund....? Auch fällt auf, dass die Nachbarstationen nicht mit der Technik von BSKV ausgerüstet ist. Ob da vielleicht noch ein Grund....?

Eigentlich aber egal: auf einem mittlerweile wichtigen Fernbahnhof wird dem S-Bahnreisenden unzureichende Information zugemutet. Warum, ist dem Fahrgast ziemlich Wurscht: er wünscht sich eine Beseitigung der Unzulänglichkeiten!
Noch zwei Detail zu "Informationen" auf dem Bahnhof Papestraße: an den Zugängen vom Ringsbahnsteig zu den Fernbahnsteigen werden die nächsten Züge mit Ziel, Abfahrzeit und ggf. Verspätung angezeigt. Einen solchen, heute eigentlich selbstverständlichen, Service wird den S-Bahnfahrgästen aber nicht geboten.
Und: im Bahnhofsbereich befinden sich mehrere Stadtpläne, auf denen ein Verkehrsnetz der BVG gezeigt wird, das einen Stand lange vor Eröffnung des "Südkreuzes" hat. Auf dem Hbf wurden ähnliche Pläne Ende 2007 endlich durch aktuelle ersetzt, für Südkreuz hat es da wohl nicht mehr gereicht...

Beste Grüße
Harald Tschirner

Hallo

Wo niemand sitzt geht die Technik nicht.Und wer sagt das Papesstraße eine wichtiger Fernbahnhof ist.Ein Mehdorn Flop wenn man die leeren Bahnsteige sieht.Dieser Bahnhof
spielt fast kar keine Rolle für den Fernverkehr.

Max

Tolle Technik, wenn sie nicht einmal ferngesteuert werden kann.
Aber die Aufsichten zieht man ab.
Savignyplatz ist Richtung Westkreuz und Richtung Hauptbahnhof auch sehr informativ.
Jedes Blechschild böte detailliertere Informationen.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!

Harald Tschirner schrieb:
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> Da uns die Gründe nicht erklärt werden, wollen wir
> doch mal raten:
> die nichtssagenden Anzeigen erscheinen immer dann,
> wenn an den Bahnsteigenden die ZAT-Tafel sichtbar
> ist. Ob da vielleicht ein Grund....?

Korrekt. So einfach ist das manchmal. Das ist die Technik absolut in Ordnung, aber das Personal dazu fehlt. Anfänglich hat man die Technik leider einfach weiter laufen lassen, wenn der Mitarbeiter die Bude verschlossen hatte. Was dann passierte konnte nur ein Insider erklären, der die Abläufe kennt. Der Kunde auf dem Bahnsteig war sehr verwundert über das Ergebnis ... Kurzum: Das Chaos ist größer als diese blöden allgemeinen Hinweise.

Ersatzsteuerung von einem anderen Ort ist bei dieser Anlage nicht möglich (entgegen der Ringbahn, wo das vollständige Hintergrundsystem bereits arbeitet).

> Eigentlich aber egal: auf einem mittlerweile
> wichtigen Fernbahnhof wird dem S-Bahnreisenden
> unzureichende Information zugemutet. Warum, ist
> dem Fahrgast ziemlich Wurscht: er wünscht sich
> eine Beseitigung der Unzulänglichkeiten!

Warum ist eben einfach nur noch peinlich: Weil kein Personal mehr da ist!
Die Personale sind zum Jahreswechsel 2007/08 reduziert worden (= auf den konzernweiten Arbeitsmarkt umgesetzt, also dem bahninternen Jobcenter), da man ja im Februar dieses Jahres die ZAT-FM-Technik auf dem Ring restlos in Betrieb nehmen wollte. Das ist nun nicht passiert, so müssen die wenigen verbliebenen Personale auf den Bahnhöfen eingesetzt werden, wo ZAT per Führerstandstür nicht möglich ist.
So bleibt eben auch auf "hochwertigen" Bahnhöfen der Arbeitsplatz Aufsicht leer, wo eigentlich Personal sein sollte.
Das soll keine Entschuldigung sein, sondern das Missmanagement der Geschäftsführer aufzeigen: Man reduziert das Personal nicht bevor die ersetzende Technik funktioniert!


> Noch zwei Detail zu "Informationen" auf dem
> Bahnhof Papestraße: an den Zugängen vom
> Ringsbahnsteig zu den Fernbahnsteigen werden die
> nächsten Züge mit Ziel, Abfahrzeit und ggf.
> Verspätung angezeigt. Einen solchen, heute
> eigentlich selbstverständlichen, Service wird den
> S-Bahnfahrgästen aber nicht geboten.

Korrekt. Das zeigt auch die Wertigkeit des Produkts.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.08.2008 22:17 von Schmierzug.

Ich kann mich erinnern, daß es letztes Jahr, als es bei der S-Bahn zu einem Ausfall von Rechnern kam (glaube es war so), die für die Erfassung/Ortung von Zügen zuständig war (bzw. deren Umlaufnummern), zu massiven Störungen im Netz kam. Das zeigt mir, daß es eine brauchbare Infrastruktur gibt, die in der Lage ist, die Position eines Zuges mehr oder weniger genau zu bestimmen. Wenn man nun die Anzeiger mit diesem System koppeln würd, und man sage mir nicht, daß ist grundsätzlich nicht möglich, um dann Informationen zum nächsten Zug anzuzeigen: Linie, Fahrtziel, einige Unterwegshalte. Das sollte in einer Zeit, in der überall Elektronik mit mehr oder weniger aufwändiger Software zum Einsatz kommt, doch wohl machbar sein. Ein Software-Update, das neue Schnittstellen zur Verfügung stellt, sollte ja wohl machbar sein. Oder hat man so etwas überhaupt nicht vorgesehen und nicht modular das System aufgebaut? Dann wäre es reichlich kurzsichtig. Keiner erwartet, daß das System in der Lage ist, genaue Abfahrtszeiten anzuzeigen (bei Verspätungen sollte es ab er sehr wohl in der Lage sein, eine Laufschrift zu produzeiren). Wenn ein Zug kurz vor der planmäßigen Abfahrtszeit noch mehrere Stationen entfernt ist, und folglich nicht mehr pünktlich sein kann, eine Laufschrift a la "Dieser Zug verspätet sich um einige Minuten", ist sicher nicht zuviel verlangt, wobei einige zwischen 2 und 5 liegen sollte, sonst ist das System wiederum unbrauchbar. Klar geht so etwas nicht von heute auf morgen, aber wurde das denn nicht vorgesehen? Dann hätte man sich die hübschen LCDs glatt sparen können. Ein beleuchtetes Blechschild wäre dann in der Tat ausreichend. Als Notlösung könnte man an der Strecke etwa 500 m vor dem Bahnsteig einen Empfänger anbringen, der Informationen über einen vorbeifahrenden Zug empfängt (die Züge müßten dann mit Sendern ausgestattet werden) und diese direkt an die Bahnhofsanzeiger weiterleitet. Zwar wären die Anzeiger dann alles andere als dynamisch, doch zumindest die grundlegenden Informationen über die nächste Fahrt könnten pünktlich zur Einfahrt des Zuges präsentiert werden. Weiterer Vorteil: In dem Moment, wo die Anzeige umschaltet, erkennt der Fahrgast, der Zug ist in wenigen Sekunden da. Eine automatische Ansage ließe sich ebenfalls koppeln. Zum Beispiel am Bhf. Savignyplatz: Die Anzeige schaltet vor der Einfahrt des Zuges um ([alles beispielhaft,] S7 Ahrensfelde), parallel die Ansage: Es fährt ein die S7 nach Ahrensfelde, ungefähr zum Halt des Zuges dann die Ansage: "Eingefahrener Zug ist die S7 nach Ahrensfelde, über Zoologischer Garten, Berlin-Hauptbhf., Alexanderplatz, Ostbhf., Ostkreuz, Lichtenberg, einsteigen bitte", der Tf drückt auf seinen Knopf für das "Zurückbleiben bitte" (oder er sagt es selbst durch), sobald der Zug das Signal passiert erlischt die Anzeige, das Spiel wiederholt sich mit dem nächsten Zug und so fort. Primitiv aber zumindest eine Lösung im Sinne des Fahrgastes. Und die Investition wäre definitiv bezahlbar.

Dennis

@drstar: Schmierzug hats doch vor nicht allzu langer Zeit schonmal geschrieben. DB Wahn drückt der S-Bahn ein für ihre Zwecke nahezu unbrauchbares System auf. Das sind die Komponenten die im Fern- und Regionalverkehr genutzt werden. Vergleiche das mit den Aussagen von Heinemann die bisher so in Punkt 3 und seriöser Presse veröffentlicht wurden, und dann sollte klar sein, dass er wohl kaum der Richtige wäre um dagegen anzukämpfen.

Selbst Peter Neumann sorgt sich schon, wie heute verlinkt war. ;) Ich geh mal davon aus, dass er auch beim S-Bahnsprechtag wieder dabei ist. Und da wirds diesmal wohl ziemlich interessant, wenn sich die Leute trauen ihre Kritik zu äußern.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!

Sind die Anzeiger auch von der DB S&S oder von der S-Bahn? Wenn letzteres der Fall sein sollte, ließe sich das von mir vorgeschlagene Provisorium doch wohl ohne weiteres installieren. Es muß seitens der S-Bahn nur gewollt sein, aber genau daran zweifle ich. Bei der U-Bahn klappt es doch auch mehr oder weniger erfolgreich. Auch wenn ein anderes System zum Einsatz kommt, das vernetzt ist. Beim Bus-Daisy wäre allerdings sicherlich auch noch ein wenig Besserung nicht schlecht, mir ist da schön öfter mal aufgefallen, daß die Zeiten hinten und vorn nicht stimmen. Da hatte ich am Adenauerplatz schon ein weniger lustiges Erlebnis (Bus kommt in x Minuten, nach Ablauf der Sollzeit dann "Fahrt fällt aus". Keine weiteren Infos, das alles Richtung Halensee. Ungünstigerweise habe ich auf den X10 gewartet - geschlagene 40 Minuten. Die einzige Linie, die mehr oder weniger planmäßig fuhr, war der M19. Selbst der 109er schien nicht so oft zu fahren, wie er sollte [10-Minutentakt?], ich kann mich nur an 2 erinnern, 3 hätten es mindestens sein müssen. Aber naja, so ein Extrem hatte ich bislang auch nur einmal, was da die Ursache war, weiß ich allerdings nicht).

Dennis

drstar schrieb:
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> Sind die Anzeiger auch von der DB S&S oder von der
> S-Bahn? Wenn letzteres der Fall sein sollte, ließe
> sich das von mir vorgeschlagene Provisorium doch
> wohl ohne weiteres installieren.

Suche mal hier im Forum nach dem Thema, das hatten wir auch schon diskutiert. Wie ich dort auch schrieb: wenn es nur so leicht wäre, wie du das siehst.

Auch wenn du es nicht wahr haben willst: nur wenn sich ein S-Bahnfreak etwas so auf die schnelle ausdenkt, ohne die Systembedingungen und Anforderungen zu formulieren muss es noch lange nicht funktionieren.
Ich finde sowas stets sehr arrogant und dumm, wenn man ohne Kenntnisse der Grundlagen Lösungen vorschlagen will.

Kannst ja gerne mal dein "vorgeschlagenes Provisorium" zur technischen Umsetzung einreichen, fraglich ob sich überhaupt einer die Mühe machen würde, es zu beantworten.

gestern haben die Anzeigen übrigens zur Abwechslung mal wieder funktioniert (so wie vom Erfinder vorgesehen) - vielleicht hat ja jemand unseren thread gelesen ;-)

Mir ist klar, daß es nicht auf jedem Bahnhof ohne weiteres möglich ist, diese Technik zu installieren. Charlottenburg, Westkreuz, Ostbahnhof und Warschauer Str. z. B. sind dafür ausgesprochen schlechte Beispiele wegen deren Möglichkeitn, die Züge über verschiedene Gleise zu schicken. Aber da hier ohnehin Weichen (ich denke mal durch Personal) gestellt werden müsen, könnte man doch wohl auch an solchen Stationen die Anzeiger durch das Personal schildern lassen. Aber es kam das Beispiel Savignyplatz auf. Dieser Bahnhof ist 2-gleisig mit einem Gleis je Richtung, abgesehen von Extremfällen (Pendel, Unfall etc.) sollte hier die Richtung jeden Gleises klar sein. Sind die Züge nicht ohnehin schon mit Sendern ausgestattet?

Dennis

drstar schrieb:
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> schicken. Aber da hier ohnehin Weichen (ich denke
> mal durch Personal) gestellt werden müsen, könnte
> man doch wohl auch an solchen Stationen die
> Anzeiger durch das Personal schildern lassen.


Geht nicht. Dafür hat das dafür eingesetzte Personal keine Zeit.

> es kam das Beispiel Savignyplatz auf. Dieser
> Bahnhof ist 2-gleisig mit einem Gleis je Richtung,
> abgesehen von Extremfällen (Pendel, Unfall etc.)
> sollte hier die Richtung jeden Gleises klar sein.

Ja? Die "Extremfälle" kommen häufiger vor, als von dir gedacht.

> Sind die Züge nicht ohnehin schon mit Sendern
> ausgestattet?

Das ist das Problem. das System funktioniert eben nicht wie bei der U-Bahn ... keine Lust das alles wieder neu aufzuwärmen, es gibt dazu hier im Forum schon viele Worte dazu.

Glaube mir einfach, wenn es so leicht wäre, wäre es schon längst umgesetzt.