Bahnstern -2- schrieb:
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> Warum muss man denn ein Unternehmen wie die S-Bahn
> GMBH privatisieren ?
Man muss es nicht, man hat sich aber nun dafür entschieden dies zu tun und mein Beitrag ging davon aus, dass dies eine Rahmenbedingung ist, unter der der Senat dem Verkehrsvertrag zugestimmt hat.
> Man sollte hierbei bedenken,daß dieses
> Unternehmen,genau wie die DB aus Steuermitteln
> finaziert wurde und wird!
Es unterhält aus verkehrs- und sozialpolitischen Gründen Subventionen, um seine Leistungen zu einem Preis anbieten zu können, der mehr Menschen eine Nutzung ermöglicht oder attraktiv macht, als es ohne diese Subventionen der Fall wäre. Es spricht nichts dagegen, dass man diese Subventionen auch an privatwirtschaftliche Unternehmen vergibt, das ist in anderen Branchen seit Jahren selbstverständlich und hat auch seine Berechtigung, wenn es auch immer mal wieder spektakuläre Mißbrauchsfälle gibt.
> Der Kapitalismus,gern auch soziale Marktwitschaft
> genannt,beinhaltet die Gewinnmaximierung egal
> durch was und wen.
> Jede Firma,jeder Mensch möchte gern Geld
> verdienen,am besten das maximale!
> Und genau das passiert der S-Bahn.
Ja, und genau deshalb muss man eben mit solchen Unternehmen strengere Verträge schließen als man es vorher bei lockerere Kooperationen mit anderen Behörden getan hat. Es sind strenge Vorgaben erforderlich, was wie wann und wo zu leisten ist und was passiert, wenn eine Leistung nicht erbracht wird.
Im Idealfall steht da drin, dass für jeden unangekündigt ausgefallene Zug z.B. das 1,5-fache an Subventionen zurück zu zahlen ist, für jeden mehr als 5 Minuten verspäteten Zug 10% usw. In der Praxis sieht es dann eher so aus, dass man bestimmte Prozentsätze an Ausfällen oder Verspätungen mit bestimmten Strafen belegt, um nicht zu komplexe Abrechnungen zu haben.
> Und ob nach einem Börsengang der private Investor
> ( ich kann diesen Begriff nicht mehr hören ) sich
> um irgentwelche Verträge kümmert......
Da es Verträge sind, nach denen er sein Geld bekommt, sollte er dies besser tun, weil es sich vermutlich auch für ihn rechnen wird. Es wäre natürlich denkbar, dass er sich sagt, wenn wir tagsüber nur noch einen Fahrplan wie im Nachtverkehr anbieten, sind die Züge so voll, dass wir eigenwirtschaftlich besser fahren als mit den Subventionen. Dann stünde der Senat dumm da, weil er zwar von den eingesparten Fördermitteln einen neuen Verkehrsvertrag mit einem anderen Unternehmen abschließen könnte, aber angesichts der speziellen Fahrzeuge eine ganze Zeit verginge, eh dieser auch wirklich starten könnte.