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Radriss auch bei einem Regionalzug!?
geschrieben von Jay 
In den Radio1-Nachrichten wurde soeben gemeldet, dass bereits am Freitag bei einem Regionalzug in Wünsdorf bei einer Bremsprobe ein Radriss festgestellt wurde. Das EBA ermittelt...

Ist das jetzt "nur" aktueller Hype und aufgebauscht, oder ist da tatsächlich was dran?

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Jay schrieb:
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> Ist das jetzt "nur" aktueller Hype und
> aufgebauscht, oder ist da tatsächlich was dran?

Die Matrix hat so ihre Aussetzer bei all der Aufmerksamkeit derzeit.
Aber keine Sorge, die Probleme werden bald wieder zuverlässig vertuscht werden.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Ich schätze mal, dass man es jetzt langsam übertreibt.
Aber man weiß ja nie bei dem großen roten Konzern!?

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024
Nun hab ich auch einen passenden Link gefunden:

[www.sueddeutsche.de]

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zwar bissl OT, aber wenn wir schon bei Abstellungen von Zügen sind: Die Ungarische Staatsbahn MAV hat am 10.07.2009 alle ihre Talent-Triebzüge (Hersteller Bombardier) abgestellt.

Mehr hier: Eurail-Press Artikel

Grüße, Tatra83
Noch ein Link
22.07.2009 23:28
Es wäre zwar akut ein unglückliches Timing, aber grundsätzlich bin ich als leidgeplagter regelmäßiger Nutzer dieses Wagenmaterials über jeden Tag dankbar, den es früher aus dem Verkehr gezogen wird.
Lopi2000 schrieb:
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> Es wäre zwar akut ein unglückliches Timing, aber
> grundsätzlich bin ich als leidgeplagter
> regelmäßiger Nutzer dieses Wagenmaterials über
> jeden Tag dankbar, den es früher aus dem Verkehr
> gezogen wird.

Du siehst ja selbst, was für unglaubliche Massen an Zügen die DB deutschlandweit zusammenbekommen hat, um ausfallende S-Bahnen zu "ersetzen".
Insofern solldest du dankbar sein für jeden Tag, an dem dein Zug noch fahren darf.
Wenn es schon für die Wartung der vorhandenen Züge nicht reicht, wird sich die DB bestimmt beeilen, für dich in modernere Züge zu investieren...

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
dubito ergo sum schrieb:
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> Du siehst ja selbst, was für unglaubliche Massen an Zügen die DB deutschlandweit zusammenbekommen hat, um ausfallende S-Bahnen zu "ersetzen".

Ich schätze Ironie. ;-) Gut, daß Du nicht "unglaubliche Massen" in Anührungszeichen gesetzt hast, das hätte die Pointe verdorben. :-D

Gruß, Mike
hm, die Sache kommt mir irgendwie bekannt vor. Da war doch schonmal was:
BerlZ 26.1.1999: Rückruf von Waggons wäre vermeidbar gewesen
dubito ergo sum schrieb:
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> Du siehst ja selbst, was für unglaubliche Massen
> an Zügen die DB deutschlandweit zusammenbekommen
> hat, um ausfallende S-Bahnen zu "ersetzen".
> Insofern solldest du dankbar sein für jeden Tag,
> an dem dein Zug noch fahren darf.
> Wenn es schon für die Wartung der vorhandenen Züge
> nicht reicht, wird sich die DB bestimmt beeilen,
> für dich in modernere Züge zu investieren...

Solange die Aufgabenträger keine vernünftigen Ausschreibungen auf die Reihe kriegen, sondern sich die Klauseln vom Ex- und oft noch de-facto-Monopolisten diktieren lassen, haben die Unternehmen ja auch keinerlei Anreiz, auf ihre Rendite zu verzichten und zu investieren. Wenn aber die Behörden nicht mehr als zahnlose Tiger daher kommen, sondern die Unternehmen durch strikte Qualitätsvorgaben und Sicherheitsstandards sowie eine konsequente Aufsicht darüber geführt werden, lohnen sich auch Investitionen in Neufahrzeuge bzw. eine vernünftige Wartung.

Besonders schlimm ist es in Sachsen-Anhalt. Zum einen gibt es hier fast ausschließlich die veralteten, höchst unkomfortablen Doppelstockwagen (unbequeme Sitze, unpraktische Schrägen an Dach und Boden, keine Steckdosen, keine Klimaanlage, keine vernünftigen Fenster...) Dazu scheint das Land gegenüber der DB ziemlich zu kuschen: z.B. wurden letztes Jahr zuerst die Schaffner abgeschafft und in diesem Jahr dann als Arbeitsmarktprojekt vom Land kofinanziert wieder eingeführt. Das alles läßt mich gerade ernsthaft erwägen, meinen Job in Sachsen-Anhalt an den Nagel zu hängen.
Mike485 schrieb:
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> Ich schätze Ironie. ;-) Gut, daß Du nicht
> "unglaubliche Massen" in Anührungszeichen gesetzt
> hast, das hätte die Pointe verdorben. :-D

Ein bisschen Spaß muss sein:-)

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Lopi2000 schrieb:
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> Solange die Aufgabenträger keine vernünftigen
> Ausschreibungen auf die Reihe kriegen, sondern
> sich die Klauseln vom Ex- und oft noch
> de-facto-Monopolisten diktieren lassen, haben die
> Unternehmen ja auch keinerlei Anreiz, auf ihre
> Rendite zu verzichten und zu investieren.

Klar.

Wenn
> aber die Behörden nicht mehr als zahnlose Tiger
> daher kommen, sondern die Unternehmen durch
> strikte Qualitätsvorgaben und Sicherheitsstandards
> sowie eine konsequente Aufsicht darüber geführt
> werden, lohnen sich auch Investitionen in
> Neufahrzeuge bzw. eine vernünftige Wartung.

Möglich.
Aber das müssen zukünftige Ausschreibungen noch unter Beweis stellen, bevor man ihnen wieder alle möglichen seligmachenden Eigenschaften unterstellt.

> Besonders schlimm ist es in Sachsen-Anhalt. Zum
> einen gibt es hier fast ausschließlich die
> veralteten, höchst unkomfortablen Doppelstockwagen
> (unbequeme Sitze, unpraktische Schrägen an Dach
> und Boden, keine Steckdosen, keine Klimaanlage,
> keine vernünftigen Fenster...) Dazu scheint das
> Land gegenüber der DB ziemlich zu kuschen: z.B.
> wurden letztes Jahr zuerst die Schaffner
> abgeschafft und in diesem Jahr dann als
> Arbeitsmarktprojekt vom Land kofinanziert wieder
> eingeführt.

Es wird statt Verkehrspolitik Politik für Unternehmen und Lobbys gemacht.
Jenseits des Neu-/Ausbaus von A2, A9, A14, Südharzautobahn und dem Autobahnring um Halle/Leipzig scheint man keinen weiteren Bedarf zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse in Sachsen-Anhalt zu sehen.
Kein Wunder, dass dabei nichts rauskommt.

Das alles läßt mich gerade ernsthaft
> erwägen, meinen Job in Sachsen-Anhalt an den Nagel
> zu hängen.

Welches Bundesland würde dir denn verkehrspolitisch besser gefallen?

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Lopi2000 schrieb:
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>
> (...) Dazu scheint das
> Land gegenüber der DB ziemlich zu kuschen: z.B.
> wurden letztes Jahr zuerst die Schaffner
> abgeschafft und in diesem Jahr dann als
> Arbeitsmarktprojekt vom Land kofinanziert wieder
> eingeführt.

Wenn kein Zugbegleiter mehr an Board ist, kontrolliert niemand mehr die Fahrkarten?



Die Bahn meint ja zum Thema "Radriss am Regio", dass man mit keinen Auflagen des EBA rechnet. Allzuviel Vertrauen sollte man der Bahn jedoch nicht schenken, schließlich sollte der Ende Juni eingeführte Notfahrplan nur eine Woche andauern. Schließlich dauerte er immerhin drei Wochen an, seitdem gibt's 'nen Basisfahrplan.
DaniOnline schrieb:
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> Lopi2000 schrieb:
> --------------------------------------------------
> ----> > schließlich sollte der Ende Juni
> eingeführte Notfahrplan nur eine Woche andauern.
> Schließlich dauerte er immerhin drei Wochen an,
> seitdem gibt's 'nen Basisfahrplan.

Nee, erst kam die Basis dann die Not danach vielleicht der Überraschungsfahrplan. :)

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Jay schrieb:
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> In den Radio1-Nachrichten wurde soeben gemeldet,
> dass bereits am Freitag bei einem Regionalzug in
> Wünsdorf bei einer Bremsprobe ein Radriss
> festgestellt wurde. Das EBA ermittelt...
>
> Ist das jetzt "nur" aktueller Hype und
> aufgebauscht, oder ist da tatsächlich was dran?


Grad wird RE 38883 im RIS mit der Begründung "Technische Störung an einem Wagen" als 30 Minuten verspätet gemeldet. Wollen wir mal hoffen, dass das nicht der Tropfen ist, der das Fass zum Überlaufen bringt...
Ein ellenlanger, streckenweise recht holprig formulierter Artikel auf der Interseite Netzwerkit.de vermerkt zum Radscheibenbruch unter anderem dieses

[...]Nach der Veröffentlichung des Radscheibenriss (...) stellte die Bahn den Vorfall als Einzelfall dar und begründeten diesen mit einer zu hohen Bremsung am betreffenden Radsatz. Fachkundige Eisenbahner (...) bemerkten dazu: “Wollen die uns nun endgültig für blöd verkaufen!?“ Ein Lokführer beschrieb die (...) Äußerungen zum Vorfall (...) als völlig unqualifiziert. Wenn die Entstehung von Rissen an einer Radscheibe durch die Bremsungen der Züge hervorgerufen wird, dürfe ab sofort kein Zug mehr aus Sicherheitsgründen abgebremst werden. Zudem würde bei solch einer fachlich unsinnigen Darstellung die Frage der Funktionsfähigkeit des Gleitschutz aufkommen. (...)
Aber über die Ursachen des Radscheibenriss führt das Eisenbahn Bundesamt derzeit ausführliche Untersuchungen durch. Es wird nicht auszuschließen sein, dass sich die Worte der Bahn Manager bei DB-Regio, ebenfalls wie bei der S-Bahn in Berlin als Lüge und Vertuschungsversuch entlarven werden. [...]

Ganzer Artikel hier

Ist das blabla oder könnte das stimmen?
nicolaas schrieb:
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> Ist das blabla oder könnte das stimmen?

Das selbst die Ausreden und Beschwichtigungen der Bahn richtig stümperhaft sind?
Das steht ausser Frage.
Von kleinerlei Fachkenntnis getrübte Ausagen der Verantwortlichen beweisen immer wieder aufs neue deren Inkompetenz.
Nur solchen Leuten kann man Einsparaufträge geben, die weder technisch noch wirtschaftlich sinnvoll sind.
Und solange dieses Personal und diese Methoden alles bei der DB bestimmen, wird nur mit Glück zukünftig weniger schieflaufen - die Fachleute hat man offenbar so gut im Griff, dass sie ihren Job nicht mehr richtig machen können.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
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