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Fahrsperren an Gefällestrecken
geschrieben von Florian Schulz 
Hallo,

mir ist am Ostkreuz aufgefallen, dass an der einstigen S9-Rampe am Gleis von Warschauer Straße Richtung Treptower Park ein Streckenanschlag ohne dazugehörigem Signal steht. Allerdings gilt dieser für die Gegenrichtung. Ich denke, er soll verhindern, dass zurückrollende Fahrzeuge nicht ungebremst in den Weichenbezirk rollen. Im Zusammenhang mit dem Signal vor der Verzweigung Nord-/Südkurve macht dieser Streckenanschlag durchaus Sinn, wenn das Signal Halt zeigt.



Meine Fragen dazu:
a) Werden diese Streckenanschläge nur verbaut, wenn sich Signale in einer Neigung befinden und der Zug so "schräg" anhalten müsste oder generell bei Steigungen quasi als Abrollschutz?
b) Der Anschlag ist nicht motorisiert, demzufolge nicht fernbedienbar. Wie wird damit bei Fahrten auf falschem Gleis gehandhabt?
c) Gibt es noch weitere solcher Einrichtungen im Netz? Wie sieht es bei der großen Bahn und bei der U-Bahn mit magn. Fahrsperren aus?

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.09.2009 16:54 von Florian Schulz.


Bei einem Zurückrollen dürfte der Hintern schon im Gleisbereich der anderen Linien sein.
Aber ich würde vermuten,genau wie du,das das so ist.
Aber eben nur für den letzten Wagen-ersten Wagen,denn die anderen Wagen fahren ja "tot" mit,also klappen dort die Zugteile an,ohne das was passiert.

Eine Sperre ohne Motor,jedoch mit Signal steht in Springpfuhl...

Bei einer Linksfahrt also bergab (gabs das schon mal dort????) fährt der Zug per Befehl drüber....

Ps. haettest ja mal die SH 2 Scheiben rein malen können ;))))
Bahnstern -2- schrieb:
-------------------------------------------------------
> Bei einem Zurückrollen dürfte der Hintern schon im
> Gleisbereich der anderen Linien sein.

Ich habe gerade mal meine Fotokiste uaseinandergenommen. Tatsächlich, bereits bei einem 6-Wagen-Zug wird dat schon a bisserl enge. Bloß dann wäre der Streckenanschlag bei einem Vollzug ja unsinnig, weil wirkungslos. Merkwürdig...

> Aber ich würde vermuten,genau wie du,das das so
> ist.
> Aber eben nur für den letzten Wagen-ersten
> Wagen,denn die anderen Wagen fahren ja "tot"
> mit,also klappen dort die Zugteile an,ohne das was
> passiert.

Der erste resp. der letzte Wagen reicht ja schon um eine Zwangsbremsung durchzuführen.

> Eine Sperre ohne Motor,jedoch mit Signal steht in
> Springpfuhl...
>
> Bei einer Linksfahrt also bergab (gabs das schon
> mal dort????) fährt der Zug per Befehl drüber....

Du meinst bestimmt das westliche Gleis Ausfahrt Richtung Norden. Hier steht lediglich ein Fahrtbegrenzungssignal, was kein Fahrtbegriff anzeigen kann, da über das Signal hinaus keine Fahrten erfolgen. Die zweite Optik ist das Ersatzrot. Eingleisiger Pendelverkehr wird in der Regel über das Ostgleis abgewickelt, sowohl Richtung Poelchau- als auch Gehrenseestr. Auf der Rampe aus Richtung Gehreseestr. existiert keine Fahrsperre, bei Pendelfahrten ersetzt eine schlichte Sh2-Tafel das Einfahrsignal.

> Ps. haettest ja mal die SH 2 Scheiben rein malen
> können ;))))

Leider zu spät gemerkt, sorry :-)

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.09.2009 20:47 von Florian Schulz.
@Florian Schulz

Zitat
a) Werden diese Streckenanschläge nur verbaut, wenn sich Signale in einer Neigung befinden und der Zug so "schräg" anhalten müsste oder generell bei Steigungen quasi als Abrollschutz?

Nein/Ja.
Keine Bange. Der Weg reicht aus um auch einen 4/4 Zug vor der Weiche zum halten zu bringen. Gesetz dem Fall, der Zug hat Bremsen...

"b) Der Anschlag ist nicht motorisiert, demzufolge nicht fernbedienbar. Wie wird damit bei Fahrten auf falschem Gleis gehandhabt?"

Der Lokführer muß den Taster "gewollte Vorbeifahrt" betätigen und die dabei erzeugte nächste Nummer ins Fahrsperrenbuch eintragen.

"c) Gibt es noch weitere solcher Einrichtungen im Netz? Wie sieht es bei der großen Bahn und bei der U-Bahn mit magn. Fahrsperren aus?"

Die Berliner S-Bahn war und ist Bestandteil der DR/DB. Sie fährt nach den gleichen Vorschriften und Richtlinien. Die Lokführer haben die gleiche (von für Fernbahn benötigte Qualifikationen abgesehen) Ausbildung.
Sonst gibt es im Berliner S-Bahn Netz noch etliche feste Streckenanschläge. Natürlich nur für die nicht im Buchfahrplan vorgesehene planmäßige Zugfahrt auf einem anderen Streckengleis.

"Bei einer Linksfahrt also bergab (gabs das schon mal dort????) fährt der Zug
per Befehl drüber.... "


Eine Fahrt auf dem Gegengleis von BTP nach BWRS war schon immer verboten. Frage mich bitte jetzt nicht nach dem Warum. Das kann ich aus dem Lameng nicht beantworten.

Der Zug rollt/fährt auch ohne Befehl drüber. Es ist kein besonderer Auftrag nötig um an einem festen Streckenanschlag vorbei zu fahren. Man muß nur wissen wo diese Teile stehen. Sonst steht man und schreibt eine Nummer...

MfG.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.09.2009 08:14 von Micha1.
Moin,

als gelernter Bahner kann ich folgendes dazu sagen:
Ich weiß definitv, dass eine Fsp nicht gegen Zurückrollen sichert, da die Fsp an den Zügen rückwärts, rollend oder fahrend, nicht wirksam ist. Es ist am Zug immer nur der führende Auslösehebel rechts (also vorne rechts) wirksam.
Ich denke mal, die Fsp auf dem Bild ist als provisorisches Signal gedacht für Linksfahrten von Treptower Park, welche übrigens erlaubt sind und in jüngerer Vergangenheit sogar durchgeführt wurden bei laufenden Fplo´n.
Im Befehl steht dann so sinngemäß drin: "hält an Stranschl (Streckenanschlag) in km xyz. Weiterfahrt nach fern- oder mündlichen Auftrag". Dadurch sind sowohl Linksfahrten von Treptower Park, als auch die normalen Zugfahrten von Warschauer Str. nach Ostkreuz (unten) durchfürbar.

Gruß,
Oh, ein historisches Bild, den Anblick haben wir ja nicht mehr lange :-(
Sehr interessantes Thema übrigens. Schön, das Ihr auch mal die technische Seite näher beleuchtet und für Laien, wie mich, auch verständlich beschreibt, das Bild gibt dann noch eine zusätliche visiuelle Erklärung. Eine Linksfahrt habe ich in der Vergangenheit an dieser Stelle aber auch schon beobachtet, muß ja dann wohl erlaubt sein, wie Elster auch schon schrieb.

Da wünscht man sich glatt mehr solcher technischen Threads, das macht das Forum interessant und genug Profis gib's hier ja ...

Gruß Hechtwagen
Florian Schulz schrieb:
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> c) Gibt es noch weitere solcher Einrichtungen im Netz?
> Wie sieht es bei der großen Bahn und bei der U-Bahn mit magn. Fahrsperren aus?

Bei der Berliner U-Bahn gibt es eine Menge fester Fahrsperren ohne zugehöriges Signal, die sich fast alle vor Gleisabschlüssen befinden (wie bei der S-Bahn auch üblich) oder vor Betriebsgleisen, in denen normale Personenwagen nichts zu suchen haben. Wegen der außermittigen Anordnung von Fahrzeugmagnet und Gleismagnet funktioniert die Fahrsperre stets richtungsgebunden und wirkt nur auf den in Fahrtrichtung vorn liegenden Fahrzeugmagneten. Das ist in aller Regel der unter dem aktiven, besetzten Führerstand. Auch deshalb ist das Rückwärtsfahren grundsätzlich verboten und die Rückwärtsstellung des Richtungsschalters durch Plomben gesichert.
Als Rückrollsicherungen sind Fahrsperren (magnetische wie mechanische gleichermaßen) ungeeignet, da ihre Wirkung immer nur auf einen Punkt beschränkt ist. Dafür kommen nur fahrzeugseitige Lösungen in Frage.

so long

Mario
Ich komme gerade aus dem Urlaub und traue meinen Augen nicht.

Endlich einmal einer der wenigen technisch interessanten Threads,
- ohne Gemecker,
- ohne Gelaber

und ohne darauffolgende

- Anmache,
- Ossi- bzw. Wessigehabe und
- Gefrotzel über eventuelle (kleine, vernachlässigbare) Schreibfehler.

Pure technische Aussagen, Meinungen und Stellungnahmen.

Einfach gut und hoffentlich ein Signal wie zukünftige Beiträge sein sollten und wie sie auch mit Toleranz behandelt werden sollten.

Gruß vom Prellbock
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