Ich denke, hier werden zwei Sachen durcheinandergebracht.
OL 260 ist eine klassische Vorortlinie für die Anbindung der einwohnerstarken Neubaugebiete in Altglienicke vor allem an die Schnellbahn in Rudow und Adlershof. Sie fährt im Zehnminutentakt mit Gelenkbussen.
OL 164 hat im zu betrachtenden Abschnitt zwischen Köpenick und Rudow vor allem eine andere Funktion: Sie dient als tangentiale Verbindung zwischen Köpenick, Adlershof und Rudow. Die Verkehrsbeziehungen zwischen dem Südosten und Süden der Stadt werden nicht gerade gebündelt abgewickelt, wie das eben in gewachsenen europäischen Städten der Fall ist. Wie dem auch sei, OL 164 fährt mit Solobussen und die engen Abschnitte in Adlershof (Radickestr., Nipkowstr.) sind mit Gelenkbussen auch nicht einfach befahrbar, denke ich.
Nach der Eröffnung des Bhf. Adlershof wird der OL 164 in seine angestammte Verbindung zurückkehren und ist so auch notwendig. Möglich wäre ja für die jetzige Situation auch gewesen, die von dir beschriebene Umleitung zu nutzen, um in den Ortskern Altglienicke zu kommen. Auf diesem Wege würde man sich die Umsteigezeiten ersparen, ich schätze, die Verbindung wäre insgesamt dadurch etwa gleich schnell. Andererseits schätze ich den Busverkehr auf dem Adlergestell, insbesondere mit zusätzlicher Haltestelle nach der Dörpfeldstr., als schwer genehmigungsfähig und relativ instabil ein angesichts der Baumaßnahme, die natürlich auch den MIV in den umliegenden Straßen beeinflusst. Außerdem würde die Anbindung der WISTA an den Bahnhof Adlershof erheblich beeinträchtigt. Ich denke, aus diesen Gründen wurde eine solche Lösung bei der BVG verworfen. Die aktuelle Lösung ist zwar aus Fahrgastsicht scheiße, kommt aber ohne große Mehrkosten und Umgestaltungen des Liniennetzes aus und fördert die Betriebsstabilität.
2 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.10.2009 15:06 von les_jeux.