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Sonntagsruhe im DB-Shoppingcenter
geschrieben von Prinz Eisenherz 
Berlin bleibt doch ein Hauptdorf :-(

Die Zahl der Kirchgänger dürfte kaum steigen aber manch einer wird seinen Job verlieren oder am Monatsende weniger auf dem Gehaltscheck haben.

Tolle Leistung der Kirchen und Gewerkschaften!

Gruß KB
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Lehrter Bahnhof 1871-1959(!)

Gegen Tempo 30 auf Hauptstrassen
Dann kann die Wandelhalle im Hamburger Hbf ja auch zumachen.
Prinz Eisenherz schrieb:
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> tagesspiegel.de: Am Bahnhof kehrt die Sonntagsruhe ein

Das sitzt. Jetzt regt man sich schon auf, dass man an einem Sonntag nicht mehr Textilien einkaufen kann. Schonmal an die Mitarbeiter gedacht? Einnahmen sind anscheinend wichtiger als das Gönnen von Frei-Tagen für die Mitarbeiter. Sonntag ist Ruhetag! So steht's auch im Arbeitszeitgesetz §9 Abs. 1 und §139 der Weimarer Reichsverfassung, die Bestandteil des GGs ist.

Übrigens: Es gab mal eine Zeit, in der Donnerstags langer Verkaufstag war, bis 20 Uhr. Heute heult man rum wenn man an einem gesetztlichen Frei-Tag nicht einkaufen kann...

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Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Einge Mitarbeiter werden nun nicht nur Sonntags dreh haben. Für mich ist Religion Privatsache und daher enttäuscht mich auch das Urteil.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
In Polen haben z b Supermärkte am Sonntag offen und kein Schwein stört sich daran. Und dennoch gehen hier soviele Menschen in die Kirche, wie in Deutschland wohl nur an Heiligabend oder so.

Ich denke, das Problem ist eher, das in Deutschland die Menschen nicht religiös sind oder eben nicht mehr in die Kirche gehen aber ich denke nicht, das es mehr MEnschen geben wird, die in die Kirche gehen. Und wenn nun Leute ihren Job deswegen verlieren, ist das auch nicht toll.

Andererseits frage ich mich auch, warum man 7 Tage die Woche shoppen gehen können muß. Andererseits fand ich es in Berlin immer ganz angenehm, das z B im Ostbahnhof zwei Supermärkte waren, wo man zu regulären Preisen alles erwerben konnte, falls man mal was vergessen hatte.

Ich denke, Deutschland hätte wichtigere Probleme zu loesen als sich um das Ladenschlußgesetz zu kümmern. Die Zeiten haben sich geändert. Wer heute im Handel arbeitet, der muß eben akzeptieren, das er zu Zeiten arbeiten muß, wo andere zuhause sitzen, also ähnlih wie im Krankenhaus, ÖPNV usw. Wenn ich so einen Beruf ergreife, muß ih mir darüber im Klaren sein. Ich selbst habe mit Sonn- und Feiertagsarbeit noch nie ein Problem gehabt am sönntäglihen Kirchgang hat meine Arbeit mich auch noch nie gehindert.....
Es wurde schon irgendwo angeführt, die wenigsten Mitarbeiter, die sonntags tätig waren, sind Stammpersonal, sehr oft waren es Studenten, die hier ihre Möglichkeit hatten, sich ihren Lebensunterhalt leichter zu machen.

Nicht nur die Arbeitnehmer, sondern auch die potentiellen Kunden wurden in ihrer Sonntagsruhe gestört - so oder ähnlich habe ich ein Argument der Kirchen aufgeschnappt, korrigiert mich, wenn ich das falsch verstanden habe.

Warum sie den Menschen nicht das Recht auf freie Entscheidungen zugestehen, werde ich vermutlich nie verstehen. Nur weil ich schoppen kann, heißt das noch lange nicht, dass ich es muss und somit meinen freien Sonntag zerstöre.

Aber Entscheidungsfreiheit schein generell kein Ding der Kirchen in Berlin zu sein, bei "ProReli" ging es ja um nichts anderes. Gott sei Dank (ja, ich weiß...) sind sie damit in Berlin gescheitert.

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Also ich ahbe mein letztes Praktikum im Einzelhandel gemacht und dort wurde mir mehrfach berichtet nach dem urteil, dass es bedauerlich sei, viele gehen gerne mal Sonntags arbeiten und müsse auch nur 2-3x im Jahr dann ran, dabei gibt es dann einen Ausgleichstag Mo-Fr und doppelte Bezahlung.
Ich schlage vor, dass dann auch der Bus- und Bahnverkehr am Sonntag eingestellt wird, die Krankenhäuser schließen etc. - schließlich müssen da auch überall Menschen arbeiten, die den Sonntag dann nicht frei haben. Ja warum dürfen die Leute überhaupt in die Kirche, ist das was der Kerl da vorne veranstaltet nicht auch schützenswerte "Arbeit"?

Ich hatte mich wirklich gefreut, als das Berliner Ladenschlussgesetz gelockert wurde. Dennoch machte meine nächste Einkaufsmöglichkeit weiterhin um 19, kurz darauf immerhin um 20 Uhr zu. Und auch am Samstag kann ich nun bis 20 Uhr einkaufen und muss nicht dran denken, dass das Ding schon um 14 Uhr schließt.

Sonntagszuschlag und Ausgleichstag, sowie festgeschriebene Mindestanzahl an Frei-Sonntagen, halte ich für die bessere Lösung.

@Polski: Lidl am Ostbahnhof bleibt selbstverständlich auch weiterhin am Sonntag geöffnet, denn sie verkaufen "Reisebedarf".

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Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Es lagen Beschwerden von Mitarbeitern in den Hbf.-Geschäften vor, woraufhin die Behörden handeln mussten. Das letztlich geschlossen wird, gebietet schon der Gleichheitsgrundsatz. Der Handelsverband Berlin-Brandenburg hält sich deshalb folgerichtig bedeckt.

Die Klage der Kirchen beim Bundesverfassungsgericht gegen den Verkauf an den Adventssonntagen ist ein anderes Thema. "Grundsätzlich hat die typische werktägliche Geschäftigkeit an Sonn- und Feiertagen zu ruhen", entschieden die Richter. Man kann halt nicht alles haben: mit in christlicher Tradition verwurzelten Festen Kasse machen und Geschenke erwarten, andererseits aber Bestandteile dieser Tradition nicht respektieren.

Geschäfte können von Montag bis Samstag durchgehend öffnen. Da stört der geschlossene Sonntag nicht wirklich.
Diese Beschwerden gab es dann sicherlich nur, weil den Mitarbeitern eben nicht die oben genannten Vorteile zukommen gelassen wurden. Gegen drei- bis fünfmal jährlich an einem Sonntag arbeiten, wenn es dafür andere freie Tage gibt, plus Sonn- und Feiertagszuschlag kann doch nun wirklich niemand etwas haben, und wenn doch - dann stehen sicherlich eine ganze Reihe Leute vor der Tür, die denen gern ihre Arbeit abnehmen.

Vermutlich lag das Problem in der Praxis, nicht in der Theorie. Wie so oft.

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Jay schrieb:
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> Ich schlage vor, dass dann auch der Bus- und
> Bahnverkehr am Sonntag eingestellt wird, die
> Krankenhäuser schließen etc. - schließlich müssen
> da auch überall Menschen arbeiten, die den Sonntag
> dann nicht frei haben.


Gibt nur einen kleinen Unterschied: Bahnfahren an sich und das Krank werden kannst du nicht auf einen anderen Tag verlegen. Das wird der am Sonntag zu besuchenden Schwiegermutter nicht gefallen. Und dir nicht, wenn sie sich ausgerechnet in deinem Beisein den Fuß an Bellos Bastkörbchen aufgeritzt hat.

Einkaufen kann man auch in der Woche, dazu brauche ich kein "Wir-haben-bis-00-Uhr-geöffnet" oder "Weil-Weihnachten-uns-den Freitag-und-Samstag-geklaut-hat-müssen-wir-am-Sonntag-das-Konsumdefizit-nachholen". Und über Reisebedarf bei Lidl und Co. kann man diskutieren. Waschmittel, Tiefkühlware und Konserven gehört wohl nicht in diese Kategrie. Reisebedarf sind Kleinigkeiten, die ich für die Reise brauche und nicht für die Zeit nach der Reise! Wöfür hat man denn die ServiceStores und Reisebedarf-Läden erfunden? Für Dinge, die man spontan oder kurzfristig für die Dauer der Fahrt benötigt, wie Zeitung, was zum Essen und Trinken, Batterien für die Musike etc.

Meiner Meinung nach will man mit einer Lockerung des Sonntagsverkaufsverbot nur den Konsum im Gesamten ankurbeln. Es kann nicht sein, dass eine Handvoll Läden (auf die Tage im Jahr gerechnet) mehr Möglichkeiten haben, ihre Produkte unter die Leute zu bringen. Das blockiert doch nur den Aufschwung...

Nur leider verfällt der Konsument dieser angebotenen Bequemlichkeit mehr und mehr, sodass sich aufgeregt wird wenn ein 24/7-Betrieb urplötzlich nicht mehr vorhanden ist. Bequemlichkeit legt der Mensch nur ungern wieder ab, ist er erstmal in den Genuss der Wärme und Begehrlichkeit gekommen.

Viele Grüße
Florian Schulz

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Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
@ Florian Schulz

Vollste Zustimmung!
@Philipp Borchert:

Die Beschwerden werden schon Hand und Fuss gehabt haben, sonst gäbe es keine Bußgeldbescheide. Auch ist der Einzelhandel nicht unbedingt gut mit Betriebsräten gesät oder ein Ort besonders guter Löhne, Zulagen und Arbeitnehmerrechte. Wer davon leben muss, ist nicht Freiwild für ausufernde Sonntagsarbeit mit der Drohung, durch Mini-Jobber ersetzt zu werden. Auch deshalb gibt es (zumindest einen Rest) Schutzrechte, die wie im Fall Hauptbahnhof per Bußgeld durchgesetzt werden.

@Florian Schulz:

Richtig, im Gegensatz zur bewährten Daseinsvorsorge (Feuerwehr, Polizei, Krankenhäuser, Verkehr, Post) ist Shopping am Sonntag wirtschaftsliberales Gedöns. Lebensnotwendig ist das nicht.

Die Zeiten, als um 18 bzw. 13 Uhr geschlossen wurde, wünsche ich mir auch nicht zurück. Andererseits ist es aber richtig, dass es wenigstens einen Tag gibt, an dem die Familie gemeinsam frei hat. Bei wechselnden Frei-Tagen wird das zum Problem. Zuende gedacht könnte man dann auch sonntags die Gören in die Schule schicken.

So haben Kirchenvertreter argumentiert, ohne dass es dabei um das Füllen der heiligen Hallen ging - Gottesdienste werden auch unter der Woche angeboten. Bedenklich ist eher, dass scheinbar nur noch die Kirchen Fragen des sozialen Lebens thematisieren, während sich Politiker egal welcher Coleur für irgendwelchen Mist instrumentalieren lassen, den andere ausbaden müssen.
Fernsehen und Radio braucht man auch nicht unbedingt am Sonntag. Und bloß damit man Montags ne Zeitung hat müssen arme Redakteure Sonntags arbeiten - das muss auch nicht sein! Und ÖPNV am Sonntag ist auch nicht unbedingt von Nöten. Da ja niemand arbeitet muss ja auch niemand irgendwo hin. Da kann man schön zuhause sein, bei seiner Familie. Oder schön spazieren gehen.

Eine Frechheit ist auch, dass Museen und der Zoo geöffnet haben! Denk doch mal einer an die armen Kartenabreißer! Das muss ja nun wirklich nicht sein! Nicht am Sonntag! Nein, nun wirklich nicht! Und warum ist eigentlich dieses verdammte Internet sonntags geöffnet? Das gehört sich nicht! Und dann diese Lichtspielhäuser, auch Kinos genannt! Die armen Menschen die dort am Sonntag arbeiten müssen und nicht zuhause bei ihrer Familie sein können - und das nur, damit andere sich gut unterhalten lassen können. Das muss doch nich auch noch am Sonntag sein! Geht doch auch jeden anderen Tag in der Woche! Was ist eigentlich mit den Kirchen? Ist doch ne Frechheit, dass die Sonntags geöffnet haben! Der Pastor müsste doch eigentlich bei seiner Familie zuhause sein!
WAS?
Kein Shoppen bzw. Einkaufen mehr am Sonntag???

Mein Leben hat keinen Sinn mehr... *heul*
Wer von den Contra-Rednern hat schonmal längere Zeit im Schichtsystem gearbeitet, oder war die Woche über auswärts und nur am Wochenende @home?

Da lernt man solche Möglichkeiten zu schätzen.

@DonChaos: Die Bäcker haben wir noch in unserer Aufzählung vergessen. ;)

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
DonChaos schrieb:
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> Fernsehen und Radio braucht man auch nicht
> unbedingt am Sonntag. Und ....

Ach ja, die Kultur- und Freizeitbranche. Die haben sich in Jahrhunderten nicht an Spät- und Sonntagsarbeit gewöhnt - ein richtiges Sorgenkind. Vor allem das Medienprekariat - ein wirklicher Segen, wenn es ganz zu Hause bliebe ...
@ DonChaos

Da du ja am Sonntag alles schließen willst und du somit der Familie jedwede Grundlage zu gemeinsamen Unternehmungen entziehst, wird es dir bestimmt auch nichts ausmachen bei Vattenfall anzurufen, damit sie dir den Strom abstellen können. Denn auch für die Versorger gilt: Sonntag ist Ruhetag!

Wirklich Faszinierende Polemik!

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Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
@Florian Schulz:

Schön, wenn man keine Argumente mehr hat, kann man immernoch laut "Hexe!" ... äh, ich meine "Polemik!" schreien.
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