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RE3 Angermünde (Anschlussgewährung)
geschrieben von Fritz 
Letztens im Bahnhof Angermünde folgendes Szenario erlebt:

RE-Zug aus Schwedt/Oder in Richtung Berlin erreicht gegen 21:35 Uhr den Bahnhof Angermünde mit ca. 5-10 min Verspätung. Am anderen Bahnsteig steht bei Einfahrt/Halt des Schwedter Zuges noch der aus Berlin kommende Anschlusszug in Richtung Stralsund. Noch bevor die Anschlussreisenden auf den anderen Bahnsteig in ihren Zug nach Stralsund umsteigen konnten, fuhr dieser ab, ohne auf die Anschlussreisenden zu warten. Mit der Folge, dass eine ganze Schulklasse, die -soweit ich das richtig mitbekommen habe - mit ihrer Lehrerin eine Theaterveranstaltung in den Uckermärkischen Bühnen Schwedt besucht hatte und noch nach Pasewalk wollte, nun über zwei Stunden auf dem Bahnhof Angermünde auf den nächsten Zug hat warten müssen (planmäßig erst wieder 23:36 Uhr).

Meine Frage: Wäre die Zugbegleiterin des Schwedter Zuges nicht verpflichtet gewesen, in Kenntnis der Verspätung ihres Zuges von sich aus zu ermitteln, welche ihrer Fahrgäste nicht nach Berlin, sondern weiter in Richtung Stralsund reisen wollen und dann explizit telefonisch über DB Regio das Warten des anderen Zuges anordnen zu lassen? Oder wäre der andere Zug nicht ohnehin verpflichtet gewesen, gerade spät abends in jedem Falle bei nur +5 bis + 10 min auf den Zug aus Schwedt zu warten? Zumal hier der Zugführer des Stralsunder Zuges den aus Schwedt einfahrenden Zug genau gesehen haben muss und dennoch abgefahren ist.

Welche Fahrgastrechte hätte die Reisegruppe überhaupt gehabt? Lediglich die Möglichkeit der nachträglichen Fahrpreisermäßigung (hier wohl 50 % bei über 2 Stunden Verspätung am Zielort) oder hätten Sie auch Anspruch auf Beförderung in einem Großraumtaxi gehabt?

Jedenfalls wird sich die Lehrerin dreimal überlegen, ob sie so was ihren Schülern (die schließlich am nächsten Tag wieder - nach einer sehr kurzen Nacht - früh in die Schule mussten) noch einmal zumuten wird. Eine Werbung für den öffentlichen Personennahverkehr war diese Aktion jedenfalls nicht. Ich hoffe, die Lehrerin oder einige der Schüler werden sich entsprechend bei DB Regio beschweren.
Fritz schrieb:
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> Welche Fahrgastrechte hätte die Reisegruppe
> überhaupt gehabt? Lediglich die Möglichkeit der
> nachträglichen Fahrpreisermäßigung (hier wohl 50 %
> bei über 2 Stunden Verspätung am Zielort) oder
> hätten Sie auch Anspruch auf Beförderung in einem
> Großraumtaxi gehabt?

Wenn die Ankunftszeit am Zielort dadurch in der Zeit zwischen 0 und 5 Uhr war: ja.
Aber doch auch nur dann, wenn die Ursprüngliche Ankunft vor 0 Uhr geplant war, oder?
Fritz schrieb:
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> Noch bevor die Anschlussreisenden auf den anderen Bahnsteig in ihren Zug nach Stralsund
> umsteigen konnten, fuhr dieser ab, ohne auf die Anschlussreisenden zu warten.

Ein ärgerlicher Vorgang für die Betroffenen, gehört aber zu den Risiken jeder Art von Beförderung (egal ob öffentlich oder privat betrieben), dass ein Transportmittel ausfällt, sich verspätet oder gar nicht fährt.
Der besondere Aufreger war hier sicherlich der "Tele-Tubby-Anschluss" (Winke-Winke). Irgendwann ist die mögliche Wartezeit des Anschlusszuges definitiv vorbei, das kann nur der Fahrdienstleiter einschätzen und ist von den Örtlichkeiten und den Fahrplanlagen abhängig. Würden alle Züge zwingend alle Anschlüsse einhalten müssen, wäre ein geordneter Betriebsablauf unmöglich.
Hier hätte der Anschlusszug ja noch den Bahnsteigwechsel aller Umsteiger, einschließlich Behinderter, Gepäck u.s.w. abwarten müssen. Bei anschließenden eingleisigen Abschnitten (ist Angermünde-Stralsund durchgängig zweigleisig, irgendwo Baustellen?) wäre der Anschlusszug u.U. selbst (z.B. bei entgegenkommenden IC) völlig aus seiner Fahrplanlage geraten und hätte ggf. weitere Anschlüsse nicht einhalten können.

> Jedenfalls wird sich die Lehrerin dreimal überlegen, ob sie so was ihren Schülern (die
> schließlich am nächsten Tag wieder - nach einer sehr kurzen Nacht - früh in die Schule mussten)
> noch einmal zumuten wird. Eine Werbung für den öffentlichen Personennahverkehr war diese Aktion
> jedenfalls nicht.

Der Fahrdienstleiter hätte hier vielleicht den verspäteten Zug aus psychologischen Gründen vor dem Einfahrsignal halten lassen sollen, bis der Anschlusszug ausgefahren war. Dicht daneben ist eben auch vorbei, nur sehr viel ärgerlicher.
Ohne die Sache schönreden zu wollen - vielleicht war es wirklich nur ein Fehler eines beteiligten Mitarbeiters - haben die Schüler immerhin etwas über die Realität jenseits der Hochglanzwerbebroschüren gelernt. Selbst ein eigens für teueres Geld gecharterter Reisebus kann plötzlich mit Reifenpanne liegenbleiben oder von der Polizei aus dem Verkehr gezogen werden - bis ein Ersatzbus vor Ort ist, können ebenfalls Stunden vergehen. So ist nun mal das Leben.

so long

Mario
Ich denke mal dass Schüler so schon die übelste Art von Beförderung miterlben müssen. Fast immer müssen sie sich in denselben überfüllten Bus quetschen. Häufig von Fahrpersonal wie auch von anderen Fahrgästen als nervige Mitfahrer angehsehen.
Mitleid ist da selten da. Schließlich wird das schlechte Verhalten ein kleinen Anteils der Schüler auf die Allgemeinheit der Schüler runtergebrochen.

Die Multiplationseffekt speiziell der ier geschilderten Reise dürfte beachtlich sein. Jeder ruft seine Eltern an wegen der sehr späten Ankunft. Das bleibt noch eine Weile Gesprächsthema in der Klasse und bei den ELternhäusern. DIe Abschreckungswirkung mal privat mit der Bahn nach Berlin zu fahren ebenso.
Und speziell um 21:35 sind in Meckpomm nicht mehr soviele Personezüge und schon gar nicht ICs unterwegs die den Ketteneffekt der Folgeverspätungen hätten ins Land tragen können, zumal der Betriebsschluss des getakteten Verkehrs naht.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Fritz schrieb:
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> Letztens im Bahnhof Angermünde folgendes Szenario
> erlebt:
> Oder wäre
> der andere Zug nicht ohnehin verpflichtet gewesen,
> gerade spät abends in jedem Falle bei nur +5 bis +
> 10 min auf den Zug aus Schwedt zu warten? Zumal
> hier der Zugführer des Stralsunder Zuges den aus
> Schwedt einfahrenden Zug genau gesehen haben muss
> und dennoch abgefahren ist.

Die Regelwartezeit bei Regio Nordost beträgt 5 Minuten, ausgenommen in der HVZ von 5 bis 9 Uhr.

Längere Wartezeiten sind in Angermünde nur für ausgewählte Züge aus Berlin vorgesehen (die abweichend vom Takt in Angermünde nicht durchgebunden sind) sowie für den 22:33 (nur So) nach Stralsund und alle Züge nach Stettin.
Diese warten aber auch nur auf deren Zubringer aus Berlin...

Die Abfahrt des RE 36360 21:33 ab Angermünde nach Pasewalk (Zug fährt nur Fr+Sa weiter) der keinen weiteren Anschluss mehr hat, entspricht also der Vorschrift.
Damit will ich aber nicht behaupten, dass diese Vorschrift in meinen Augen richtig wäre.
Giovanni schrieb:
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> Die Regelwartezeit bei Regio Nordost beträgt 5
> Minuten, ausgenommen in der HVZ von 5 bis 9 Uhr.

Ich bin froh darüber, dass diese Regel im gesamten Bereich der Görlitzer Bahn ab KW aufgehoben ist während der bauarbeiten.
Da gibt es oft Verspätungen, da ist gerade der Anschluss wichtig, weil es sowieso schon viel zu lange dauert.

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024
Ich finde die beschriebene Vorfall ziemlich dreist. Da muss man sich wirklich überlegen, ob man mit der Bahn fährt, wenn Unsteiger so schikaniert werden. Die Betroffenen sollten ein ordenlichen Schadensersatz bekommen, gemessen an der zusätzlichen Wartezeit, an der Tageszeit, an dadurch verpasste weitere Verbindungen und Taxikosten - und für den Ärger und die Nerven!


der weiße bim schrieb:
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> Der Fahrdienstleiter hätte hier vielleicht den
> verspäteten Zug aus psychologischen Gründen vor
> dem Einfahrsignal halten lassen sollen, bis der
> Anschlusszug ausgefahren war. Dicht daneben ist
> eben auch vorbei, nur sehr viel ärgerlicher.

Wenn ich in ein Verspäteter Zug sitze, und der Zug hält dann vor jener Bahnhof, wo ich ein inzwischen knappen Umsteigeverbindung habe, dann ist mir schon klar, was los ist - es soll eine vorstehende Schikanierung umsteigende Fahrgäste verdeckt werden! In so einen Fall, wäre ich nicht nur über die nicht wartende Verbindung und die dadurch vorstehende zweistündige spätabendliche Wartezeit wütend, sondern auch über die Vertuschungsversuch! Also ob so ein psychologischer Manöver Ärger seitens der verprellten Kunden spart, bin ich nicht so sicher!

Was haben wir für ein Bahnsystem, wenn der Fahrgast sich auf ein Abenteuer bereiten muß, und sich freuen soll, wenn alles gut laüft, alle Verbindungen klappen und er weniger als eine halbe Stunde zu spät ankommt?
Ruhlebener schrieb:
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> Was haben wir für ein Bahnsystem, wenn der Fahrgast sich auf ein Abenteuer bereiten muß, und
> sich freuen soll, wenn alles gut laüft, alle Verbindungen klappen und er weniger als eine halbe
> Stunde zu spät ankommt?

Solche Einzelfälle sollte man nicht verallgemeinern. Unsere Bahnsysteme haben Pünktlichkeitswerte von über 90%, abgeschlossene Netze wie die U-Bahn über 97%. Die Ursachen für Fahrplanabweichungen liegen oft gar nicht beim Verkehrsunternehmen. Bei geringen Verspätungen werden die im Fahrplan hinterlegten Anschlüsse oft dennoch eingehalten.
Was wäre die Alternative? Durch Vorgabe von geringeren Fahrgeschwindigkeiten im Fahrplan und längeren Pufferzeiten an Übergangsstellen könnte man nahezu alle Verspätungen durch schnellere Fahrweise ausgleichen und nahezu 100%ige Pünktlichkeit und Anschlusswahrung sicherstellen. Leider steigen gleichzeitig die Betriebskosten durch einen Mehrbedarf an Fahrzeugen und Personalen stark an. Die weiteren Effekte wie geringerer Energieverbrauch und geringerer Verschleiss an Fahrweg und Fahrzeugen gleichen diese Mehrkosten bei weitem nicht aus. Die hochzuverlässige Beförderung hätte daher nicht nur erheblich längere Fahrzeiten, sondern auch höhere Fahrpreise zur Folge, was beides nicht gerade verkehrswerbend wäre.
Ich plädiere daher für Beibehaltung des bestehenden Zustands unter Inkaufnahme gelegentlicher Verspätungen und Anschlussverluste.

so long

Mario
da gebe ich Mario recht. Irgendwo muss das ganze einfach festgehalten werden wie lange ein Zug auf einen anderen wartet. Und dies geschieht - vorab detailiert aufgeschlüsselt - in der Wartezeitenvorschrift. Man sollte einfach mal über den Tellerrand schauen und nicht immer das "Einzelschicksal" sehen. Wer sagt denn das in der Bahn nicht noch andere Fahrgäste gesessen haben, die an anderen Bahnhöfen den letzten planmäßigen Anschluß erreichen müssen. Und hier rechnet das Unternehmen nun mal. Was kostet mich wenn ich 15 Schulkindern plus Beteuern 25%/50% des Reisepreises zahlen muss und was kostet mich der Spaß wenn ich 50 anderen Fahrgästen Taxikosten in Höhe von jeweile 50 Euro zahlen muss. Da kommt man schnell zu dem Ergebnis das diese Variante sicher günstiger gewesen ist.

Und dem Beitragsschreiber wäre zu empfehlen sich vorher zu erkundigen ob der Zugbegleiter die Anschlußfahrgäste vorgemeldet hat statt hier zu schreiben das er dazu verpflichtet ist.
Sitzt man in einem verspäteten Zug und der geplante Anschluss wird sehr knapp, so kann man sich an den Kundenbereuer im Zug wenden - nach Möglichkeit zu einem Zeitpunkt, zu dem der noch was ändern kann. Hab ich dann ne ganze Schulklasse im Schlepptau und ein Nichtereichen des Anschlusses sorgt für eine zweistündige Wartezeit, dann sollte man als Lehrer das UNBEDINGT machen.

Dann hätte der Anschluss in diesem Fall vielleicht noch gewährt werden können.
DonChaos schrieb:
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> Sitzt man in einem verspäteten Zug und der
> geplante Anschluss wird sehr knapp, so kann man
> sich an den Kundenbereuer im Zug wenden - nach
> Möglichkeit zu einem Zeitpunkt, zu dem der noch
> was ändern kann. Hab ich dann ne ganze Schulklasse
> im Schlepptau und ein Nichtereichen des
> Anschlusses sorgt für eine zweistündige Wartezeit,
> dann sollte man als Lehrer das UNBEDINGT machen.

Sorry DonChaos, aber das ist Unsinn!!!

Ein Nahverkehrsunternehmen ist auch irgendwo ein Dienstleister!
Wenn ich in einem Regio fahre, höre oder lese ( z.B. RE 160) ich an jedem Bahnhof die Zugtechnischen o. ä. Anschlußmöglichkeiten. Also muss ich doch davon ausgehen, dass ein Kundenbetreuer auch seine Kunden betreut!!!
und soviele Kunden / Fahrgäste dürften es um diese Zeit aus einem Zug von Schwedt an der Oder nicht gewesen sein.
Eine simple Fahrkartenkontrolle oder Frage an die Lehrerin hätte ausgereicht um als Servicekraft handeln zu müssen.
Wer besitzt in so einem Fall die Kompetenz und das Wissen um unkompliziert zu helfen? Ich denke nur der Kundenbetreuer!
Der Triebfahrzeugführer weiß garantiert nicht, was für Gäste in seinem Zug sitzen.

> Dann hätte der Anschluss in diesem Fall vielleicht
> noch gewährt werden können.
Für Minderjährige ist diese Antwort unzutreffend!
Ein Bahnsprecher hat schon bei einem Kind Erklärungsnotstand...

MfG
strolch
Im Prinzip ist die offene Frage, ob der Schaffner beim Kontrollieren der Fahrkarte schon absehen konnte, dass die Verspätung zu groß ist oder wird, um den Anschlusszug nach Prenzlau noch zu erreichen. In dem Fall hätte er m.E. rückfragen und der Klasse mitteilen müssen, dass der RE in Angermünde nicht warten kann und Alternativen aufzeigen.

Wenn der Zug bei der Kontrolle, z.B. kurz hinter Schwedt, noch einigermaßen im Plan war, trifft den Schaffner keine Schuld. Auch bei relativ leeren Zügen kann er nicht im Kopf behalten, welcher Fahrgast wohin wollte, und wer jetzt nochmal von der später auflaufenden Verspätung besonders betroffen ist.

Wenn ich mit Kindern unterwegs bin, habe ich deswegen immer auch die Ankunftszeiten der letzten 3-4 Halte im Kopf. Nicht nur, weil ich dann den Schaffner ggf. nochmal gezielt darauf ansprechen kann, ob der geplante Anschluss erreicht wird, sondern auch, weil es relativ chaotisch wird, wenn die Kinder ihre Sachen erst dann zusammenraffen, wenn der Zugbegleiter ansagt "Meine Damen und Herren, wir erreichen in Kürze..." ;-)
Ruhlebener schrieb:
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> Wenn ich in ein Verspäteter Zug sitze, und der Zug
> hält dann vor jener Bahnhof, wo ich ein inzwischen
> knappen Umsteigeverbindung habe, dann ist mir
> schon klar, was los ist - es soll eine vorstehende
> Schikanierung umsteigende Fahrgäste verdeckt
> werden! In so einen Fall, wäre ich nicht nur über
> die nicht wartende Verbindung und die dadurch
> vorstehende zweistündige spätabendliche Wartezeit
> wütend, sondern auch über die Vertuschungsversuch!
> Also ob so ein psychologischer Manöver Ärger
> seitens der verprellten Kunden spart, bin ich
> nicht so sicher!

Hinzu kommt noch die Verzögerung für einfach nur aussteigende Fahrgäste...

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
VvJ-Ente schrieb:
-------------------------------------------------------
> Wenn der Zug bei der Kontrolle, z.B. kurz hinter
> Schwedt, noch einigermaßen im Plan war, trifft den
> Schaffner keine Schuld. Auch bei relativ leeren
> Zügen kann er nicht im Kopf behalten, welcher
> Fahrgast wohin wollte, und wer jetzt nochmal von
> der später auflaufenden Verspätung besonders
> betroffen ist.

Naja, jeder einzelne Fahrgast vielleicht nicht, wobei es ja auch nicht so viele relevante Anschlüsse gibt und da kann man sich schon auch mal grob merken, ob in die eine oder andere Richtung viele Umsteiger sind. Und im Zug von Schwedt nach Angermünde ist es nun wirklich nicht zu viel verlangt, dass man sich bei einer Schulklasse merkt in welche Richtung die will.

Dass die Fahrdienstleitung sich dann anders entscheidet, steht auf einem anderen Blatt.
Abends nach 21:00 Uhr ist die Anzahl der Fahrgäste zwischen Schwedt und Angermünde in der Tat sehr überschaubar und solch eine Reisegruppe fällt mit Sicherheit auf, wenn - ja wenn die Zugbegleiterin überhaupt die Fahrkarten auf diesem Abschnitt kontrolliert und entsprechend durch den Zug gelaufen ist. Habe es im RE3 bereits des öfteren erlebt, dass zwischen Berlin und Schwedt niemand die Fahrkarten kontrolliert. Es gibt aber auch Zugbegleiter, die ihre Arbeit ernst nehmen und nicht nur die Fahrkarten kontrollieren, sondern auch bei Verspätung ihres Zuges von sich aus durch den Zug gehen und nach Anschlussreisenden nach Stettin etc. fragen. Daher auch meine im ersten Beitrag gestellte Frage, ob ein Zugebegleiter im Nahverkehr nicht vielleicht verpflichtet ist, im Falle einer Verspätung seines Zuges von sich aus nach Anschlussreisenden zu fragen und entsprechend die Fahrdienstleitung zu informieren.

Im Fernverkehr klappt dies offenbar besser, denn bei Verspätung des IC von Berlin nach Stralsund wartet der Zug nach Schwedt (der kurz vor dem IC ebenfalls aus Berlin ankam) auch bei Verspätung von mehr als 5 Minuten auf Umsteiger in Richtung Schwedt. Gerade hierbei holt sich der Schwedter Zug des öfteren seine Verspätung.

Der Zug ist an jenem Abend ebenfalls bereits verspätet in Schwedt angekommen und daher aufgrund der kurzen Wendezeit (planmäßig nur knapp 10 min) mit entsprechender Verspätung wieder zurück in Richtung Berlin gefahren.
Fritz schrieb:
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> Letztens im Bahnhof Angermünde folgendes Szenario
> erlebt:
>
> RE-Zug aus Schwedt/Oder in Richtung Berlin
> erreicht gegen 21:35 Uhr den Bahnhof Angermünde
> mit ca. 5-10 min Verspätung. Am anderen Bahnsteig
> steht bei Einfahrt/Halt des Schwedter Zuges noch
> der aus Berlin kommende Anschlusszug in Richtung
> Stralsund. Noch bevor die Anschlussreisenden auf
> den anderen Bahnsteig in ihren Zug nach Stralsund
> umsteigen konnten, fuhr dieser ab, ohne auf die
> Anschlussreisenden zu warten. Mit der Folge, dass
> eine ganze Schulklasse, die -soweit ich das
> richtig mitbekommen habe - mit ihrer Lehrerin eine
> Theaterveranstaltung in den Uckermärkischen Bühnen
> Schwedt besucht hatte und noch nach Pasewalk
> wollte, nun über zwei Stunden auf dem Bahnhof
> Angermünde auf den nächsten Zug hat warten müssen
> (planmäßig erst wieder 23:36 Uhr).
>
Vielleicht ist die Antwort bzw. das Nichtwarten einfach so zu erklären, dass bei der Fahrkartenkontrolle wortlos das bzw. die Berlin-Brandenburg Tickets gezeigt wurden und der KiN davon ausging, dass die Gruppe Richtung Berlin will und nicht in Angermünde Richtung Pasewalk umsteigen will. Wer steigt aus Schwedt kommend denn schon in Angermünde Richtung Prenzlau / Pasewalk um? Das ist vielleicht so unüblich, das bei der DB keiner auf die Idee kam, den Zug warten zu lassen.

Bei Bekannt sein, dass es so viele Umsteiger gibt, hätte es sicher eine Warteanweisung gegeben. Das Warten auf Anschlussreisende passiert ja selbst manchmal in Berlin zur HVZ, was ja lt. Wartezeitvorschrift gar nicht sein darf.
Richard Raupe schrieb:
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> Wer steigt aus Schwedt kommend
> denn schon in Angermünde Richtung Prenzlau /
> Pasewalk um?

Ich zum Beispiel. Da hat dieser Anschluss offenbar geklappt und ich bin ohne weiteres Nachdenken in den bereitstehenden Zug gestiegen. Bin natürlich davon ausgegangen, dass der nach Berlin fährt...

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DonChaos schrieb:
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> Sitzt man in einem verspäteten Zug und der
> geplante Anschluss wird sehr knapp, so kann man
> sich an den Kundenbereuer im Zug wenden

Der beste Freudischen Lapsus des Jahres? :-)
Ja, das war natürlich völlig unbeabsichtigt, da mein "t" klemmt... oder doch nicht?! =)

Zur Ausgangsfrage noch einmal: "Nein, muss er/sie nicht." Geht ja auch gar nicht bei vier Doppelstockwagen und nur einem "Bereuer".

@Strolch:
NUR die "simple Frage" setzt ein Handeln in Gange.
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