Abend,

ohne das leidliche Thema „Gewalt im Nahverkehr“ herunterspielen zu wollen (weißgott nicht!!), so eröffne ich jetzt doch dieses Thema, da ich denke, dass das ganz gut zu diesem Forum passt – mithilfe des eigenen Wissens zusammen raten und bestimmen.

In diesen Wochen sieht man ständig und überall die Plakate der BVG „Notruf drücken – Zivilcourage zeigen“, eine Kampagne, für die Frau Nikutta mehrere Hundert Tausend Euro verbrannt hat, was von Presse und Politikern zum Teil kritisiert wurde.

Dennoch hängen sie ja nun einmal. Und wenn (zum Glück) gerade mal nichts Schlimmes auf dem Bahnhof los ist und man auf seinen Zug wartet, fragt man sich vielleicht, was da eigentlich für Bahnhöfe zu sehen sind. Jedenfalls geht's mir so.

[www.bvg.de]

Tragen wir mal zusammen?
Ich bin nicht sicher, welche Bahnhöfe dort zu sehen sind.

Bild 1, die Frau mit den langen, dunkelblonden Haaren.
Könnte der Bahnhof Lichtenberg sein? Gelb und tief genug ist er jedenfalls, nur die Leuchtstoffröhren stören meine Theorie, das deutet mehr auf 70er-Jahre-Station hin … Hinzu kommt, dass wir eine Drehstrom-F sehen, vllt. eine Jäger 90. Aber da der Zug ja ohnehin „englisch“ fährt, braucht man sich daran nicht all zu fest klammern …

Bild 2, der junge Mann mit dem gestreiften Hemd
Hier bin ich ganz unsicher. Sieht sehr nach 70er-Jahre-Bahnhof aus. Dennoch würde ich auf Wedding tippen …

Bild 3, die alte Dame
Das ist Alexanderplatz, ohne Zweifel. Dürfte Ap sein, also Alexanderplatz der U8.

Bonus:
Bild 4, der ältere Herr mit dem Drei-Tage-Bart und der Umhängetasche
Könnte die Gegend um den Alex sein? Dann wären das M48-Busse? *unsicher*

Bild 5, noch einmal der junge Mann nach Kleiderwechsel
Das ist in irgend einer Flexity …


D

In Bus und Bahn offenbaren sich die sozialen Abgründe unserer Mitbürger.

Also Bild Nummer 1 (die junge Frau ist brünett, dunkelblond sieht anders aus;-) könnte vielleicht Adenauerplatz sein, dort gibt es viel Gelb, oder?
Beim Bild 2 tippe ich mal auf Fehrbelliner Platz (auch U7).
Bei Bild 3 hast Du sicherlich recht, aber ich würde die Frau nicht als alte Dame bezeichnen und auf Bild 4 den Mann nicht als älteren Herrn.
Wie alt bist Du denn? ;-)



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.10.2011 21:19 von Vollring über Westkreuz.

Bild 1 ist für mich eindeutig Jakob-Kaiser-Platz (U7).
Bild 2 würde ich wie Vollring über Westkreuz ebenfalls auf Fehrbelliner Platz tippen (U7).
Bild 3 würde ich auch Alexanderplatz sagen, das Gleis Richtung Hermannstr. (U8).
Bild 4 würde ich sagen, dass es die Ankunftshaltestelle der Linien 100, 200, M48, TXL ist, also die Haltestelle S+U Alexanderplatz / Memhardstraße im Hintergrund ist, die Haltestelle selber wo der steht ist aber die Haltestelle der Linie M2 Richtung Heinersdorf / Am Steinberg.
Bild 5 würde ich auch sagen, eine FLEXITY, und zwar die 8001, also der ERL.
Weil hinten offen die Scheibe, sprich kein Führerstand und naja ist ziemlich lang die Bahn.

---

BVG = Alle meckern drüber, aber ohne geht es nicht !

Jut jemeinte Jrüße
Nico

Bei Bild 1 scheidet Lichtenberg aus. Da sind es die falschen Anzeiger. In Lichtenberg sind kleine verwendet worden.

Bei Bild 2 kann es nicht Weddig sein. Dazu ist die Beleuchtung falsch. Ich hätte auf Schilligstr. getippt. Da stimmt die Bbeleuchtung aber auch nicht.

Bild 2 vielleicht auch Halemweg.

Zitat
BV3222
Bild 2 vielleicht auch Halemweg.

Nach Betrachtung des Fotos auf [www.berliner-untergrundbahn.de] stimme ich Dir zu. ;-)

Zitat
BVG_Berlin
Bild 1 ist für mich eindeutig Jakob-Kaiser-Platz (U7).

Zustimmung! Habe auch hier mal bei [www.berliner-untergrundbahn.de] verglichen.

eine Kampagne, für die Frau Nikutta mehrere Hundert Tausend Euro verbrannt hat

Haltet ihr das wirklich für "verbranntes Geld"?

Ich denke, diese Plakate bringen schon etwas. Wenn man auf die Bahn wartet, sieht man diese auffälligen Plakate, ließt die große "Botschaft" und die Meisten werden dadurch vielleicht wenigstens zum Nachdenken annimiert.
In Hamburg hatten wir die Aktion "Ich drück´ für dich... den Notruf wenn´s brenzlig wird." und die hat sehr guten Anklang unter den Fahrgästen gefunden und wurde vom VCD sogar prämiert!

Und auch die Zahlen geben der Aktion recht!

[www.hochbahn.de]

Zitat
HOCHBAHN-Fan
Und auch die Zahlen geben der Aktion recht!

[www.hochbahn.de]

Welche denn?
"15 weitere ÖPNV-Fahrgäste"?
"seit September 2010"?
"Über 80 Prozent [...] wissen, wo und wie der Notfallruf abzusetzen ist"?
"78 Prozent finden die Plakate gut"?
"jeder Zweite würde sich selbst fotografieren lassen"? oder:
" 77 Bewerbungen"?

Zitat
HOCHBAHN-Fan


Ich denke, diese Plakate bringen schon etwas. Wenn man auf die Bahn wartet, sieht man diese auffälligen Plakate, ließt die große "Botschaft" und die Meisten werden dadurch vielleicht wenigstens zum Nachdenken annimiert.

Schon mal das 5. Plakat genauer betrachtet? Eigentlich völlig ungeeignet, dass die Sprechstellen in Berliner Strassenbahnen als "Notruf" herhalten.
Wird schon einen Grund haben, warum der untere Teil der Sprechstelle abgeschnitten wurde. Denn da steht "Fahrer meldet sich entsprechend der Betriebssituation". Als Notruftaste also völlig überbewertet. Und im Extremfall wird sich der Fahrer also viel zu spät melden. Besser wäre es da gewesen auf die Fahrgastnotbremse zu verweisen, denn nur so weiss der Fahrer, dass es sich um einen Notfall handelt.

Auf den Sprechwunsch (steht ja auch drüber "Sprechstelle" und nicht "Notruf") reagiert der Grossteil der Fahrer eher träge bis gar nicht mehr, da hierüber schon viel zu oft Döner und Co "bestellt" wurden.
Abgesehen davon wird natürlich von beiden Einrichtungen oft genug unsinnig gebrauch gemacht (ich will da auf keine Gegend genauer eingehen...das betrifft zumeist eine der vielen Linien im Westteil der Stadt ^^).
Trotzdem: Effektiver ist, im !NOTFALL! immernoch, die FG-Notbremse. Bei der Sprechstelle in Strassenbahnen wird der Fahrgast mindestens bis zur nächsten Haltestelle allein gelassen und das kann für eine Reaktion auf einen Notfall dann schon viel zu spät sein.

Zitat
Fairsein
Bei Bild 1 scheidet Lichtenberg aus. Da sind es die falschen Anzeiger. In Lichtenberg sind kleine verwendet worden.

Stimmt, das war mir entfallen.

Zitat
BVG_Berlin
Weil hinten offen die Scheibe, sprich kein Führerstand und naja ist ziemlich lang die Bahn.

Na ja, jetzt gibt es ja noch 8002 und 8003.

Zitat
HOCHBAHN-Fan
Ich denke, diese Plakate bringen schon etwas. Wenn man auf die Bahn wartet, sieht man diese auffälligen Plakate, ließt die große "Botschaft" und die Meisten werden dadurch vielleicht wenigstens zum Nachdenken annimiert.

„Nachdenken“ ist etwas, dass viele Leute in unserer Stadt gern vermeiden, so als wäre es krebserregend.
Unabhängig davon hilft die Notrufsäule nicht gegen Gewalttaten, sie ist, das muss man leider sagen, ein Alibi der BVG. Die Säulen sind für Informationen geeignet, für Notfälle kaum …

D

In Bus und Bahn offenbaren sich die sozialen Abgründe unserer Mitbürger.

"Zivilcourage zeigen" - und am Ende wird der mutige Mitbürger alleine gelassen.
Es sollten Mechanismen da sein, dass derjenige, der Zivilcourage zeigt, am Ende KEINE Nachteile hat.

Mit besten Grüßen
Wuhletal
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Säh Dohrs will oupänn onnsä läft zeit.

Zitat
Wuhletal
"Zivilcourage zeigen" - und am Ende wird der mutige Mitbürger alleine gelassen.
Es sollten Mechanismen da sein, dass derjenige, der Zivilcourage zeigt, am Ende KEINE Nachteile hat.

Stimmt. Das wäre vielleicht wichtiger gewesen, als eine Werbekampagne.

Was soll man denn machen?
An jeden Sitz eine Seitenlehne anbringen und auf der Unterseite der Lehne einen roten Knopf anbringen für den Fall der Fälle, wie er in einer Bank unter dem Tresen zu finden ist? ;)

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BVG = Alle meckern drüber, aber ohne geht es nicht !

Jut jemeinte Jrüße
Nico

Witzbold! Das zielte eigentlich eher auf Opfer- und Helfer-Hilfe ab.

Ich halte die Werbeaktion auch nicht für so sinnvoll. Das Geld hätte man lieber dazu nutzen sollen, die Sicherheit auf den Bahnöfen über mehr Personal zu erhöhen.
Im Übrigen vertrete ich auch die Meinung, dass im Falle des Falles die Notbremse mehr bringt als irgend ein Sprechknöpfchen.

[www.bestfewo.de]

Zitat
schroeder
Das Geld hätte man lieber dazu nutzen sollen, die Sicherheit auf den Bahnöfen über mehr Personal zu erhöhen.
Im Übrigen vertrete ich auch die Meinung, dass im Falle des Falles die Notbremse mehr bringt als irgend ein Sprechknöpfchen.

Der Nothaltgriff auf dem Bahnsteig verhindert lediglich für eine Weile die Einfahrt der nächsten Züge.
Richtiges Verhalten ist das Drücken des NOTRUF-Knopfs auf einer der Notrufsäulen. Hier wird sofort ein Sichtkontakt zu einem Leitstellenmitarbeiter hergestellt, die Videoaufzeichnung gestartet und bei Bedarf umgehend der nächste Sicherheitsmitarbeiter bzw. die Polizei herbeigeordert.

In den U-Bahnwagen führt die Betätigung eines Alarmgriffs (früher als Notbremse bezeichnet) zur Herstellung der Sprechverbindung mit dem Fahrer, zusätzlich zur Sicherung der Videoaufzeichnungen und künftig (nach Abschluss der Ausrüstung aller U-Bahnwagen im nächsten Jahr) zur Übertragung der Bilder in die nächste Sicherheitsleitstelle. Diese kann schon aktiv werden bevor der Zug den nächsten Bahnhof erreicht hat.

Dass hier viel Unwissen herrscht, unterstreichen manche Beiträge hier und in anderen Foren und Zeitungskommentaren. Das Geld für die Informationskampange ist daher sehr gut investiert.

Für eine Summe dieser Größenordnung könnte man vielleicht einen Bahnhof (von 190) durchgehend mit einem Mitarbeiter besetzen. Wirksam wäre aber die Personalbesetzung nur bei Besetzung aller Bahnhöfe durchgehend mit jeweils zwei Mitarbeitern, dazu Pausenablöser und Reserven bei Ausfall/Krankheit/Urlaub usw. Das wäre bei tarifvertragskonformer Bezahlung nicht unter 100 Mio EUR pro Jahr zu finanzieren, falls man ausreichend qualifiziertes Personal überhaupt finden könnte. Es auszubilden, würde weitere Kosten verursachen.

so long

Mario

...man hätte das Geld auch in Sicherheitskräfte investieren können, die sich nicht genauso daneben benehmen wie die jungendlichen Maltes, Sörens und Tarkans.

Zitat
DonChaos
...man hätte das Geld auch in Sicherheitskräfte investieren können, die sich nicht genauso daneben benehmen wie die jungendlichen Maltes, Sörens und Tarkans.

Eigentlich sollte man Malte, Sören, Tarkan und viele andere einstellen, solide ausbilden und ihre Dienste für angemessene Bezahlung in Anspruch nehmen. Dann kommen die auf andere Gedanken.
Leider werden die Steuermilliarden der ehrlich arbeitenden Bevölkerung von den Finanzstrategen und Börsianern für ihre eigenen Zwecke anderswo eingesetzt, so dass diese Probleme nicht lösbar sind, schon gar nicht von einem stark spargeschädigtem und chronisch unterfinanzierten Verkehrsbetrieb im Besitz eines nahezu zahlungsunfähigen Landes.

so long

Mario

Zitat
der weiße bim
Für eine Summe dieser Größenordnung könnte man vielleicht einen Bahnhof (von 190) durchgehend mit einem Mitarbeiter besetzen. Wirksam wäre aber die Personalbesetzung nur bei Besetzung aller Bahnhöfe durchgehend mit jeweils zwei Mitarbeitern, dazu Pausenablöser und Reserven bei Ausfall/Krankheit/Urlaub usw. Das wäre bei tarifvertragskonformer Bezahlung nicht unter 100 Mio EUR pro Jahr zu finanzieren, falls man ausreichend qualifiziertes Personal überhaupt finden könnte. Es auszubilden, würde weitere Kosten verursachen.

Also mit 2 Mitarbeitern pro Bahnhof ist es nicht getan. Was nützt es mir, wenn "Horst und Dieter" gerade im östlichen Bahnhofszugang nach dem Rechten sehen, wenn ich im westlichen Bahnhofszug unterwegs bin und auf dem Bahnsteig dann von Achmet "nett" nach einer Zigarette und ein wenig Kleingeld gefragt werde? Oder aber, wenn Achmet und Igor samt Brüdern und Freunden der Meinung sind, dass die jeweils andere Gruppe besser nicht hier wäre. Ich finde das Vorhandensein von Personal wird deutlich überbewertet. Im Gegenteil fragt ich mich bei einigen S-Bahn-Aufsichten, warum die eigentlich diesen Job überhaupt ausführen. Es gibt natürlich auch viele gute Aufsichten, die ihren Job ernst nehmen, aber die müssen auch erstmal mitbekommen, dass da etwas passiert, das von der einen Partei so nicht gewünscht ist.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!