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Stadtplan vor 1914: Tatsächliche U-Bahnplanungen oder Fantasie des Kartographen?
geschrieben von Fritz 
Handelt es sich bei den hier dargestellten (geplanten/in Bau befindlichen) Linienführungen nur um künstlerische Freiheiten des Kartographen oder gab es tatsächlich ähnliche Planungen?

Der Stadtplan dürfte ca. 1905/10 erschienen sein, so dass die Planung der GN-Bahn noch aktuell war (übrigens ganz interessant einen U-Bahnhof Stralauer Straße mal in einem offiziellen Stadtplan zu sehen und nicht nur in Planskizzen), doch die Ausfädelung der Strecke durch die Frankfurter Allee dürfte bereits damals mit Kreuzungsbahnhof am Alexanderplatz geplant gewesen sein oder sollte ursprünglich am Alexanderplatz ein dreigleisiger Bahnhof errichtet werden wie später an der Klosterstraße? Wäre wahrscheinlich sogar einfacher und damit preiswerter zu errichten gewesen - weil die parallele Streckenführung durch die Königstraße sowie ein weiterer teurer Kreuzungsbahnhof weggefallen wäre.

Interessant ist auch die "Planung" eines zweiten Gleisdreiecks an der Bismarckstraße, so dass Züge von der Betriebswerkstatt am Stadion direkt ohne Kehrfahrt zum Wilhelmplatz fahren könnten ...



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.02.2012 10:33 von Fritz.


Zitat
Fritz
... doch die Ausfädelung der Strecke durch die Frankfurter Allee dürfte bereits damals mit Kreuzungsbahnhof am Alexanderplatz geplant gewesen sein oder sollte ursprünglich am Alexanderplatz ein dreigleisiger Bahnhof errichtet werden wie später an der Klosterstraße? Wäre wahrscheinlich sogar einfacher und damit preiswerter zu errichten gewesen - weil die parallele Streckenführung durch die Königstraße sowie ein weiterer teurer Kreuzungsbahnhof weggefallen wäre.

Ein Abzweigbahnhof für die Stammstrecke der Hochbahngesellschaft am Alexanderplatz wäre in der skizzierten Form schon rein aus Platzgründen nicht infrage gekommen. Die damaligs vorhandene Straßenbreite der Grunerstraße hätte die Einfügung eines solchen Bauwerks nicht gestattet, schon für den zweigleisigen Streckentunnel war der Raum sehr knapp. Der Komproniss mit dem heute vorhandenen, relativ stark gekrümmten Bahnsteig der U2 und der darunter kreuzenden Linie nach Lichtenberg-Friedrichsfelde war alternativlos.
Hier die etwa maßstäbliche Planung aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg, die in dieser Form zwar genehmigt war, aber so nicht verwirklicht wurde. Die "Erfindung" des Großprofils und die Überarbeitung der Planungen mit den neuen technischen Möglichkeiten der 1920er/1930er Jahre haben den Knotenpunkt wesentlich attraktiver werden lassen.

Zitat
Fritz
Interessant ist auch die "Planung" eines zweiten Gleisdreiecks an der Bismarckstraße, so dass Züge von der Betriebswerkstatt am Stadion direkt ohne Kehrfahrt zum Wilhelmplatz fahren könnten.
Eine solche Version gab es nie, da die Planungen unter der Bismarckstraße immer nur einen Abzweigbahnhof der Westendstrecke von der damaligen Hauptstrecke zum Rathaus Charlottenburg vorsahen. Die dabei entstehenden Räume verwendete man kostensparend für ein unterirdisches Umformerwerk zur Fahrstromversorgung, das bis heute in Betrieb ist. Eine Betriebswerkstatt am Stadion entstand erst 1912.

so long

Mario
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