Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Warum "Strasse" statt "Straße"
geschrieben von Bahnmeier 
Mir ist aufgefallen, das in mehreren U-Bahnhöfen, deren Name dass Wort Straße beinhaltet, das Wort Straße nicht mit ß sondern mit Doppel-s geschrieben steht, und das obwohl keine Majuskelschrift verwendet wird. Hier einige Beispiele:

Bismarckstrasse
Paulsternstrasse
Pankstrasse
Residenzstrasse
Konstanzer Strasse

Warum ist das so?
Weil man heute nicht mehr der deutschen Sprache mächtig sein muss, um bei der BVG zu arbeiten. Beispiele aus der Vergangenheit:

"Bus/Tram endet hier" - vorn am Fahrzeug! Nach vielen Jahren gelöst...

"Spandau im Spektefeld" u. ä. (Zielanzeiger)

Vielleicht spricht man bei der BVG das Wort auch wie "Tasse" statt im richtigen "Maße"...

Oder die BVG hat Angst, außer sich selbst auch die Bevölkerung zu verwirren, wenn sie mal "STRASSE" und mal "Straße" schreibt!

-----------------------------------------------------------------------------------
Gern fahr ich Bahn, gern fahr ich Bus, doch NIE, NIE KUTTER - da ist Schluss!
@Bw Steg:

Ist die Antwort ernst gemeint?
Zitat

"Bahnmeier" am 18.11.2015 um 9.21 Uhr:

Warum ist das so?

Interessante Frage (ist mir nämlich vorher noch nicht aufgefallen)! Ich nehme an, dass Du die Bahnhofsnamen an den "Hintergleisflächen" meinst, denn auf den Hinweisschildern in den (z. Bsp. über den Sitzgelegenheiten) oder außerhalb der Bahnhöfe(n) (z. Bsp. an den Eingängen) werden die "Straßen" mit Esszett geschrieben. An den Hintergleisflächen sind vermutlich speziell für diese Bahnhöfe entworfene Schriftzeichen verwendet worden (man denke nur an das legendäre "SCHLOSS-STRASSE"), bei denen man sich wie bei Majuskelschriften das Esszett gespart und durch "ss" ersetzt hat. Ein anderer Grund fällt mir dafür sonst nicht ein.

Gruß, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Zitat
Bahnmeier
Mir ist aufgefallen, das in mehreren U-Bahnhöfen, deren Name dass Wort Straße beinhaltet, das Wort Straße nicht mit ß sondern mit Doppel-s geschrieben steht, und das obwohl keine Majuskelschrift verwendet wird.

Meinst du die Bahnhofsschilder in den U-Bahnhöfen? Oder wo genau?
Etwas seltsam ist das schon.

@Bw Steg: Damit hat eine unfähige Software nichts zu tun.

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024
Zitat
Bw Steg


"Bus/Tram endet hier" - vorn am Fahrzeug! Nach vielen Jahren gelöst...

Das halte ich jetzt aber für ein ziemlich akademisches Problem. Dass nicht gemeint ist wo die Fahrzeugbegrenzung endet ergibt sich von selbst.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Ich meinte die Namen die an den Bahnhofswänden hinter den Gleisen angebracht sind.

Hier ein Link, wo auch das Kuriosum kurz erwähnt wird:

Pamkstraße

Das mit dem Beispiel Schloßstraße, bei dem das Wort in Majuskelschrift aber mit Bindestrich (entgegen der offiziellen Schreibweise) geschrieben wird, ist nicht merkwürdiger. Wie kommt das?
Zitat
Bw Steg
"Bus/Tram endet hier" - vorn am Fahrzeug! Nach vielen Jahren gelöst...
Zitat
Logital
Das halte ich jetzt aber für ein ziemlich akademisches Problem. Dass nicht gemeint ist wo die Fahrzeugbegrenzung endet ergibt sich von selbst.

Dass du davon nicht viel hältst, dürfen wir hier ja regelmäßig lesen. Von einer Landesanstalt kann man aber meiner Meinung nach schon die korrekte Verwendung unserer Sprache erwarten.
Vielen ist gar nicht bewusst, dass mit der letzten Schreibreform ein neuer Buchstabe eingeführt wurde:
Das ß als Großbuchstabe. Vorher gab es das nicht. Der U-Bahnhof SCHLOSS-STRASSE hat aus diesem Grund ein Doppel-S.
Bei den anderen war vermutlich ein Regelunkundiger am Werk.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.11.2015 11:16 von Ostkreuzi.
Hallo zusammen,

eine Antwort weiß ich ehrlich gesagt nicht. Aber vielleicht ist es doch noch eine Spätfolge aus der Urzeit der Computertechnik. Die Verwendung von ss statt ß war damals absolut üblich weil es anfangs nur englische Zeichensätze, später zunächst nur englische Tasttaturlayouts usw. gab. Vielleicht hatte in dieser Periode die BVG begonnen, ihre Bahnhöfe und Stationen in Datenbanken zu erfassen und so die falsche zur offiziellen Schreibweise erklärt?

Gerade das Doppel-S in Straße hat sich ja hartnäckig bei vielen bis heute erhalten. Und das obwohl spätestens seit der Jahrtausendwende auch unter den Informatikern Einigkeit herrscht, dass Straße mit ß geschrieben wird. Straße ist ein sehr häufig verwendetes Wort und auch bei den sehr viel später aufgekommenen Handys und vielen Bildschirmtastaturen der heutigen Zeit ist das ß nicht so einfach einzugeben wie das Doppel-S.

Gruß
Micha
Bei Schloßstraße ist ja der Bindestrich kurioser. Ich meine man hätte doch genauso gut SCHLOSSSTRASSE schreiben können. Aber die mit -strasse geschrieben Namen (Wilmersdorfer Strasse gehört auch dazu habe ich gerade entdeckt) wurden zwischen 1977 und 1987 eröffnet. gab es in der Zeit maal Überlegungen das ß abzuschaffen?
Zitat
Bahnmeier
Bei Schloßstraße ist ja der Bindestrich kurioser. Ich meine man hätte doch genauso gut SCHLOSSSTRASSE schreiben können.

Meines Erachtens dürften damals bei der Schreibweise SCHLOSS-STRASSE zwei Unzulänglichkeiten zusammen gekommen sein. Zum einen das fehlende große Esszett. Schrieb man Wörter in Großbuschaben bzw. Blockschrift, so wurde das Esszett durch Doppel-S ersetzt. Zum anderen gab es noch die Regel, dass man bei drei aufeinandertreffenden Buchstaben den dritten Buchstaben wegließ. Statt dem heute gebräuchlichen Schifffahrt schrieb man stattdessen Schiffahrt. Beides zusammen hätte zu der ästhetisch und orthografisch kuriosen Situation geführt, den Namen mit zwei S schreiben zu müssen.

Zudem muss man bedenken, dass Majuskeln und klobig wirkende Designelementen im Soft-Edge-Stil am besten noch in den Grundfarben eingefärbt damals "state-of-the-art" waren. Ich glaube, dass daher auch die Sache mit dem Doppel-S bei dem Bahnhof Pankstraße kommt. Es ist als Designelement des Architekten zu versehen um sich stilistisch abzuheben und eine Einzigartigkeit zu schaffen. Denn, Rechtschreibung kann jeder! Auf der anderen Seite stellt das Esszett in Schriften stilistisch eine Herausforderung dar, da der Buchstabe aufgrund seiner Geschwungenheit schwerer wirkt als andere Buchstaben. Die Schriftart des Namenszuges Pankstraße ist sehr dick ausgeführt. Ein zusätzliches Esszett hätte den Buchstaben also noch schwerer wirken lassen.

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Es ist als Designelement des Architekten zu versehen um sich stilistisch abzuheben und eine Einzigartigkeit zu schaffen. Denn, Rechtschreibung kann jeder! Schön wär's!!!

Viele Grüße
Florian Schulz[/quote]
Da staun ich ja, Mr. Logital, dass jemand, der hier alle nasenlang durch Einbringen gewisser logisch anmutender Gedankengänge auffällt, eine unlogische Erscheinung als "akademisch" abtut.
Weniger akademisch als vielmehr inzwischen literarisch ist die monierte Textzeile allerdings schon:
Bastian Sick, Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod, Folge 3, S.53ff: Unsinn mit Ansage

Der Sinn deines zweiten Satzes - "Dass nicht gemeint ist, wo die Fahrzeugbegrenzung endet, ergibt sich von selbst." - ergibt sich auch von selbst und ist dennoch ohne Kommata falsch!

Außerdem wäre es nicht verboten, wenn die BVG auch etwas für Akademiker täte ...
Zitat
Bw Steg
Da staun ich ja, Mr. Logital, dass jemand, der hier alle nasenlang durch Einbringen gewisser logisch anmutender Gedankengänge auffällt, eine unlogische Erscheinung als "akademisch" abtut.
Weniger akademisch als vielmehr inzwischen literarisch ist die monierte Textzeile allerdings schon:
Bastian Sick, Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod, Folge 3, S.53ff: Unsinn mit Ansage

Der Sinn deines zweiten Satzes - "Dass nicht gemeint ist, wo die Fahrzeugbegrenzung endet, ergibt sich von selbst." - ergibt sich auch von selbst und ist dennoch ohne Kommata falsch!

Außerdem wäre es nicht verboten, wenn die BVG auch etwas für Akademiker täte ...

Ich glaube die BVG beschäftigt eher zu viele (mutmaßliche) Akademiker und zuwenige einfach aber pragmatisch denkende Menschen. Ansonsten nehme ich den übrigen Part deines Beitrages mit Humor und sage: Gern doch.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Florian Schulz
Zitat
Bahnmeier
Bei Schloßstraße ist ja der Bindestrich kurioser. Ich meine man hätte doch genauso gut SCHLOSSSTRASSE schreiben können.
Zum anderen gab es noch die Regel, dass man bei drei aufeinandertreffenden Buchstaben den dritten Buchstaben wegließ. Statt dem heute gebräuchlichen Schifffahrt schrieb man stattdessen Schiffahrt. Beides zusammen hätte zu der ästhetisch und orthografisch kuriosen Situation geführt, den Namen mit zwei S schreiben zu müssen.

Das ist aber nicht ganz richtig: Von den drei Konsonanten wurde nur einer weggelasssen, wenn anschließend ein Vokal folgte (wie in Deinem Beispiel "Schifffahrt"). Folgte dagegen ein Konsonant, wurden immer schon ein Dreifachkonsonant geschrieben ("Sauerstoffflasche"). Da der zweite Buchstabe des Wortes "Straße" ebenfalls ein Konsonant ist, wäre SCHLOSSSTRASSE auch früher richtig gewesen.

Gruß
Salzfisch
"Bismarckstrasse" ist wirklich falsch geschrieben. Es muß natürlich heissen: "Bismarck's Trasse"

Derweil fordern in der Schweiz viele Asylkritiker: "Wir wollen Einwanderung in Massen!" :D

______________________

Nicht-dynamische Signatur



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.11.2015 16:32 von Lehrter Bahnhof.
Zitat
Bw Steg
Weil man heute nicht mehr der deutschen Sprache mächtig sein muss, um bei der BVG zu arbeiten.

Das "Problem" bei den von Bahnmeier genannten Bahnhöfen hat mit "heute" und "BVG" nichts zu tun.
Die betreffenden Bahnhofsnamen wurden während der Errichtung der Bauwerke von der früheren Senatsverwaltung für Bauen und Wohnen und den beauftragten Architekten und Baufirmen so hergestellt. Bei diversen später beschlossenen Rechtschreibreformen bestand Konsens, frühere Schreibweisen von Eigennamen beizubehalten. Insofern besteht hier seitens der BVG keinerlei Änderungsbedarf.

so long

Mario
Dabei wird der Versal-Esszett langsam salonfähig: https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fes_%C3%9F.

Leider ist der Forumsoftware dazu nicht mächtig.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.11.2015 16:50 von Ruhlebener.
Ok., Mario. Ich trenne. Es bleibt mir unverständlich, warum auf ein und demselben Bahnhof unterschiedliche Schreibweisen für "...straße" angeboten werden. Und ich nenne das
"Sprachschlamperei", ohne dass ich jetzt einen Anteil der BVG nennen kann.

In Hinblick auf die von mir genannten Beispiele bleibe ich aber bei meiner "Schuldzuweisung", die BVG betreffend.

Ist jetzt sauberer, oder?

Abendliche Grüße
Bw Steg

---------------------------------------------------------------------
Gern fahr ich Bahn, gern fahr ich Bus, doch NIE, NIE KUTTER - da ist Schluss!
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen