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BVG baut Führungsspitze um
geschrieben von Nicolas Jost 
Da ich hier noch nichts darüber gelesen habe, beginne ich mal einen neuen Thread.

Die Morgenpost berichtet, dass Frau Nikutta von einigen ihrer Aufgabrn entbunden wird. Es wird ein separater Vorstand gesucht, der den Fahrbetrieb wieder in einen akzeptablen Zustand versetzen soll.


Nic



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.12.2018 23:16 von Nicolas Jost.
Zitat
Nicolas Jost
Da ich hier noch nichts darüber gelesen habe, beginne ich mal einen neuen Thread.

Die Morgenpost berichtet, dass Frau Nikutta von einigen ihrer Aufgabrn entbunden wird. Es wird ein separater Vorstand, der den Fahrbetrieb wieder in einen akzeptablen Zustand versetzen soll.


Nic

Oha, danke für die Info! Es rumort ja gerade gewaltig, erst der neue Verkehrs-StS, jetzt diese Neuigkeit... zumindest mit letzterer dürften die meisten hier nicht ganz unzufrieden sein.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.12.2018 23:12 von schallundrausch.
Na hoffentlich kommt da jemand der Ahnung vom Betrieb hat und kein Theoretiker. Ich erinnere mich da gern noch an Piefke (für die, die ihn nicht mehr kennen, der hieß wirklich so, sein Markenzeichen war eine "Fliege" statt Schlips, mal nebenbei ), der aus dem Fahrdienst kam und es zum BVG-Direktor geschafft hat. Ahnung hatte er, obwohl ich damals auch einige Meinungen von ihm - besonders gegenüber der S-Bahn in Berlin (West) - nicht so ganz nachvollziehen konnte.
Aber Leute die das Geschäft von der Pieke (Basis) auf gelernt haben, brauchen wir. Und das nicht nur im Verkehrswesen.

**** Viele Grüße **** bleibt gesund !
Zitat
Nicolas Jost
Die Morgenpost berichtet, dass Frau Nikutta von einigen ihrer Aufgabrn entbunden wird. Es wird ein separater Vorstand gesucht, der den Fahrbetrieb wieder in einen akzeptablen Zustand versetzen soll.

Eine gute Neuigkeit, danke für den Link! Real läuft es ja darauf hinaus, den Vorstand Betrieb überhaupt zu besetzen ;-)
Super. Ein neuer Vorstandsposten ist ja genau das, was der BVG immer gefehlt hat ;)

___
Gute Nacht, Forum!
Zitat
Der Fonz
Super. Ein neuer Vorstandsposten ist ja genau das, was der BVG immer gefehlt hat ;)

Ich kann Deinen Unmut durchaus nachvollziehen. Trotzdem: Eine-n "Betriebsdirektor-in", der/die sich klar auf die Erfordernisse des Betriebs konzentriert - und irgendwelchen betriebswirtschaftlichen Kennziffern eben gerade nicht den Vorrang geben muß - , führt hoffentlich zu einer abgewogeneren Kompromißbildung zwischen betrieblichen und wirtschaftlichen Belangen. Der Vorrang der "Kostenoptimierung" wird relativiert, was mit etwas Glück sowohl dem Personal als auch den Fahrgästen zugute kommt,

glaubt Marienfelde.
Zitat
Wollankstraße
Aber Leute die das Geschäft von der Pieke (Basis) auf gelernt haben, brauchen wir. Und das nicht nur im Verkehrswesen.

Ich glaube da muß ich Dich enttäuschen. Das wird heutzutage nichts mehr. Wer heutzutage in der Tretmühle nach oben kommt hat zwar Ahnung ist aber ein Ja-Sager. Wir würden einen Vorstand Betrieb bekommen, der der Vorsitzenden nicht widerspricht und ihre Vorgaben bedenkenlos wider besseren Wissen umsetzt.
Zitat
Bd2001
Zitat
Wollankstraße
Aber Leute die das Geschäft von der Pieke (Basis) auf gelernt haben, brauchen wir. Und das nicht nur im Verkehrswesen.

Ich glaube da muß ich Dich enttäuschen. Das wird heutzutage nichts mehr. Wer heutzutage in der Tretmühle nach oben kommt hat zwar Ahnung ist aber ein Ja-Sager. Wir würden einen Vorstand Betrieb bekommen, der der Vorsitzenden nicht widerspricht und ihre Vorgaben bedenkenlos wider besseren Wissen umsetzt.

Und deshalb sollte ein technischer Hintergrund sicher von Vorteil, aber sicher keine Voraussetzung sein (anders als technisches Verständnis, das muss auf jeden Fall vorhanden sein). Ein BWL'ler, der bereit und imstande ist, sich in technische Details einzuarbeiten, und dabei durchsetzungsstark ist, hilft sicher mehr als ein Abnicker mit technischem Hintergrund.
Zitat
Der Fonz
Super. Ein neuer Vorstandsposten ist ja genau das, was der BVG immer gefehlt hat ;)

Nein. Es geht ja wohl der Finanzvorstand, dessen Aufgaben künftig von Nikutta selbst übernommen werden, die dafür die Zuständigkeit für den Betrieb an einen neuen Vorstand abgibt. Also ein Nullsummenspiel.
Zitat
def
Es geht ja wohl der Finanzvorstand, dessen Aufgaben künftig von Nikutta selbst übernommen werden, die dafür die Zuständigkeit für den Betrieb an einen neuen Vorstand abgibt.

Ich halte alles für sinnvolle Vorgänge: zum ersten, dass es bisher einen eigenen Finanzvorstand gibt, der nicht zuletzt die Suppe auslöffeln musste, die Herr Sarrazin und Co. mit dem Cross-Border-Leasing der BVG eingeschenkt hatten, zum zweiten, dass es künftig wieder einen Betriebsvorstand gibt, der sich um die wachsenden Probleme im Alltagsbetrieb kümmert und zum dritten, dass man diese Änderungen schafft, ohne einen neuen Vorstandsposten zu schaffen.
Das heißt also keine Schmusedecken mehr fürs Personal?
Zitat
Flexist
Das heißt also keine Schmusedecken mehr fürs Personal?

Genau, jetzt gibt es Thermobecher.
Zitat
Lopi2000
eigenen Finanzvorstand gibt, der nicht zuletzt die Suppe auslöffeln musste, die Herr Sarrazin und Co. mit dem Cross-Border-Leasing der BVG eingeschenkt hatten,

Was ist damals eigentlich aus der Klage vor dem englischen Gericht geworden, mit der verhindert werden sollte, dass die BVG in Anspruch genommen werden kann. Ich kann mich nicht daran erinnern, eine Quelle gelesen zu haben...

Mit besten Grüßen

phönix
Zitat
phönix
Zitat
Lopi2000
eigenen Finanzvorstand gibt, der nicht zuletzt die Suppe auslöffeln musste, die Herr Sarrazin und Co. mit dem Cross-Border-Leasing der BVG eingeschenkt hatten,

Was ist damals eigentlich aus der Klage vor dem englischen Gericht geworden, mit der verhindert werden sollte, dass die BVG in Anspruch genommen werden kann. Ich kann mich nicht daran erinnern, eine Quelle gelesen zu haben...

Die Sache ist gut ausgegangen, hier mal ein Zeit unseres weißen bim vom 22.02.2016:

"Der Witz ist ja, dass die finanziellen Gewinne aus den CBL-Verträgen der BVG im geplanten Umfang eingetreten sind, jedoch dem Land Berlin (also der öffentlichen Hand) durch weitere Reduzierung der Zuwendungen an die AöR zugute kamen. Das Risiko trug einseitig die BVG, obwohl sie vom Gewinn nichts hatte. Diese bildete, als es brenzlig wurde, vorsorglich Rückstellungen und sparte an allen Ecken, was sich bis heute nachteilig auswirkt.

Erst bei der geforderten Absicherung durch Hinterlegung von Wertpapieren geriet man in den Strudel der weltweiten Finanzkrise, die zum Zeitpunkt der Vetragsabschlüsse unvorhersehbar gewesen war. Die Wertpapiere hatten ursprünglich akzeptable Bewertungen. Dennoch hatte es Sarrazin nicht zuletzt durch seinen persönlichen Einsatz vor dem Londoner Gericht geschafft, die Kuh vom Eis zu holen, also finanzielle Schäden abzuwenden.

Hier würde ich lieber ohne genau zu wissen, wie er es angestellt hat, mich über die fette Kuh freuen. Besser als blind auf dem dünnen Eis herumzuhacken und die Kuh ersaufen zu lassen ;-)"

Zu finden ist das alles auf dieser Seite: [www.bahninfo-forum.de]
Zitat
phönix
Was ist damals eigentlich aus der Klage vor dem englischen Gericht geworden, mit der verhindert werden sollte, dass die BVG in Anspruch genommen werden kann. Ich kann mich nicht daran erinnern, eine Quelle gelesen zu haben...

Zumindest laut diesem Tagesspiegel-Artikel von 2014 scheint die Sache für die BVG gut ausgegangen zu sein: [www.tagesspiegel.de]
Unfassbares Glück. Das Urteil lautete im Prinzip, das Berliner BVG- und Senatoren-Personal (Herr Sarrazzin) der damaligen Zeit war inkompetent und ist daher nicht schuldfähig.

War schon eine tolle Idee, als kommunales Verkehrsunternehmen eine Wette mit JP Morgan einzugehen und mit denen einen vertrag zu unterschreiben, den bei der BVG und dem Berliner Senat keiner auch nur in Ansätzen verstanden oder überhaupt gelesen hat.

______________________

Nicht-dynamische Signatur



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.12.2018 17:54 von Lehrter Bahnhof.
Zitat
Lehrter Bahnhof
War schon eine tolle Idee, als kommunales Verkehrsunternehmen eine Wette mit JP Morgan einzugehen und mit denen einen vertrag zu unterschreiben, den bei der BVG und dem Berliner Senat keiner auch nur in Ansätzen verstanden oder überhaupt gelesen hat.

Ach gelesen bestimmt - aber eben nicht verstanden, genauso wie einige andere Versantwortliche anderer Verkehrsbetriebe. Cross-Boarder-Leasing war damals der letzte Schrei und siehe "weißer Bim": Es hat ja auch funktioniert und Geld in das klamme Steuer-Säckel Berlins gespült.

Mit besten Grüßen

phönix
Zitat
Lehrter Bahnhof
Unfassbares Glück. Das Urteil lautete im Prinzip, das Berliner BVG- und Senatoren-Personal (Herr Sarrazzin) der damaligen Zeit war inkompetent und ist daher nicht schuldfähig.

War schon eine tolle Idee, als kommunales Verkehrsunternehmen eine Wette mit JP Morgan einzugehen und mit denen einen vertrag zu unterschreiben, den bei der BVG und dem Berliner Senat keiner auch nur in Ansätzen verstanden oder überhaupt gelesen hat.

Auf der Wikipedia-Seite über Thilo Sarrazin habe ich unter anderem dieses hier gefunden:
"Im Jahr 2007 genehmigte Sarrazin als Aufsichtsratsvorsitzender der Berliner Verkehrsbetriebe BVG fahrlässig ein riskantes Spekulationsgeschäft, das er nicht vollständig verstand. In der Aufsichtsratssitzung vom 25. April 2007 dauerte die Behandlung des Punktes des Geschäfts, das eine Collateralized Debt Obligation (CDO) von JP Morgan beinhaltete, inklusive Abstimmung nur vier Minuten. Nur ein Aufsichtsratsmitglied sprach eine fehlende Stellungnahme zu Risiken durch BVG-Anwälte an. Sarrazin forderte eine sofortige Abstimmung. Ohne Gegenstimme, bei Enthaltung durch die Arbeitnehmervertreter, wurde das Geschäft genehmigt."

Die Leute, die möglicherweise zu einer fundierten Bewertung in der Lage gewesen wären (hier also die BVG-Anwälte), wurden nicht einmal gehört - stattdessen wurde kenntnisfrei abgestimmt.

Vielleicht noch eine Rückschau auf eine personelle Umbesetzung im BVG-Aufsichtsrat im Jahr 2004:
[www.tagesspiegel.de]

Wer kritische Geister nicht ein-, sondern ausgrenzt, fällt gelegentlich auf die Nase,

meint Marienfelde.

P.S.: Auf das zugrundeliegende an sich parasitäre Geschäftsmodell, bei dem durch die "doppelte" Abschreibung eines Wirtschaftsguts in zwei Ländern in jedem Fall die Steuereinnahmen eines Staates geschmälert werden, will ich jetzt nicht weiter eingehen.
Zitat
Marienfelde
Die Leute, die möglicherweise zu einer fundierten Bewertung in der Lage gewesen wären (hier also die BVG-Anwälte), wurden nicht einmal gehört - stattdessen wurde kenntnisfrei abgestimmt.

Nee, scheint genau anders gewesen zu sein: "Getäuscht fühlt sich die BVG aber auch von einer Kanzlei, von der sie sich – auf Empfehlung von JPMorgen – vor Vertragsabschluss beraten ließ. Die Kanzlei habe verschwiegen, dass sie bereits für die Bank arbeitete und damit für deren Interessen eintrete. Am Ende hatten die Berater in der Tat keine Bedenken gegen die damals durchaus üblichen Finanzspekulationen, die schließlich zur weltweiten Finanzkrise beitrugen.
Ursprünglich wollte sich die BVG, die sich dazu nicht äußert, nach Angaben der „taz“ von einer anderen Kanzlei beraten lassen. Deren Honorarforderungen – bis zu 250000 Euro – waren dem damaligen Vorstand unter Führung von Andreas von Arnim aber zu hoch. Die dann gewählte Kanzlei verlangte 45000 Euro. "
[www.tagesspiegel.de]

Aber wir haben Rechtsanwaltshonorare gespart...

Mit besten Grüßen

phönix
Zitat
phönix
Zitat
Marienfelde
Die Leute, die möglicherweise zu einer fundierten Bewertung in der Lage gewesen wären (hier also die BVG-Anwälte), wurden nicht einmal gehört - stattdessen wurde kenntnisfrei abgestimmt.

Nee, scheint genau anders gewesen zu sein: "Getäuscht fühlt sich die BVG aber auch von einer Kanzlei, von der sie sich – auf Empfehlung von JPMorgen – vor Vertragsabschluss beraten ließ. Die Kanzlei habe verschwiegen, dass sie bereits für die Bank arbeitete und damit für deren Interessen eintrete. Am Ende hatten die Berater in der Tat keine Bedenken gegen die damals durchaus üblichen Finanzspekulationen, die schließlich zur weltweiten Finanzkrise beitrugen.
Ursprünglich wollte sich die BVG, die sich dazu nicht äußert, nach Angaben der „taz“ von einer anderen Kanzlei beraten lassen. Deren Honorarforderungen – bis zu 250000 Euro – waren dem damaligen Vorstand unter Führung von Andreas von Arnim aber zu hoch. Die dann gewählte Kanzlei verlangte 45000 Euro. "
[www.tagesspiegel.de]

Aber wir haben Rechtsanwaltshonorare gespart...

Oh, danke für die Korrektur, wieder etwas gelernt. Bei der Gelegenheit noch ein Hinweis auf § 356 StGB (Parteiverrat): [www.gesetze-im-internet.de]
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