Landtagswahl Brandenburg und ÖPNV 01.09.2019 19:55 |
Re: Landtagswahl Brandenburg und ÖPNV 01.09.2019 20:33 |
Re: Landtagswahl Brandenburg und ÖPNV 02.09.2019 08:41 |
Zitat
Arnd Hellinger
Wie es derzeit aussieht, wird die künftige Landesregierung von Brandenburg ja von SPD und Grünen getragen werden - fraglich ist wohl nur noch, ob CDU oder Linke mit ins Boot kommen.
Aber welche Auswirkungen wird die Regierungsbildung auf den VBB haben? Welche für i2030 angedachte Ausbauten von S- und Regionalbahn werden in welchem Zeitraum realisiert? Wird es auf de S-Bahn-Linien im Tarifgebiet C Taktverdichtungen geben und der Tarifbereich B ausgeweitet? Wird es außerhalb des Tarifbereichs C Reaktivierungen bei der Regionalbahn geben und ggf. welche? Wird es eine teilweise Landesfinanzierung für Straßenbahn-Neufahrzeuge und -Infrastruktur sowie "übrigen ÖPNV" in Brandenburg geben? Welche einheitlichen Erschließungsstandards wird es für ländliche Räume außerhalb des Tarifbereichs C ohne Schienenanbindung geben...?
Re: Landtagswahl Brandenburg und ÖPNV 02.09.2019 22:29 |
Re: Landtagswahl Brandenburg und ÖPNV 02.09.2019 22:41 |
Zitat
Mont Klamott
Rot-rot-grün bedeutet Stillstand, wie man ja in Berlin sehen kann. In der Zeit wurde nicht 1 km neue Strassenbahnstrecke geschaffen. Auch kriegt es Brandenburg und Berlin nicht auf die Reihe, sich über die S-Bahn-Verlängerungen wie vor dem Mauerbau zu einigen.
Stattdessen gibt es nur Maßregelungen, Parkplätze zu begrenzen, eine Citymaut einzuführen usw..
Die Straßen Berlins sind runtergewirtschaftet, Frankfurter Allee, Landsberger Allee, Stralauer Allee und viele mehr.
Re: Landtagswahl Brandenburg und ÖPNV 02.09.2019 22:47 |
Zitat
Mont Klamott
Rot-rot-grün bedeutet Stillstand, wie man ja in Berlin sehen kann. In der Zeit wurde nicht 1 km neue Strassenbahnstrecke geschaffen. Auch kriegt es Brandenburg und Berlin nicht auf die Reihe, sich über die S-Bahn-Verlängerungen wie vor dem Mauerbau zu einigen.
Stattdessen gibt es nur Maßregelungen, Parkplätze zu begrenzen, eine Citymaut einzuführen usw..
Die Straßen Berlins sind runtergewirtschaftet, Frankfurter Allee, Landsberger Allee, Stralauer Allee und viele mehr.
Re: Landtagswahl Brandenburg und ÖPNV 02.09.2019 23:01 |
Re: Landtagswahl Brandenburg und ÖPNV 02.09.2019 23:01 |
Zitat
Marienfelde
Daher habe ich mir das Wahlprogramm von Bündnis 90 / Die Grünen einmal angesehen. Dort finden sich auf den Seiten 25 - 32 Aussagen zum Bereich "Mobilität".
Am Schluß des Abschnitts wird das "Projekt: Trendwende für die Öffis" vorgestellt
Re: Landtagswahl Brandenburg und ÖPNV 02.09.2019 23:32 |
Zitat
GraphXBerlin
Wenn, dann haben doch die Parteien vorher ihre "Wahlversprechen" abgegeben. Da kann man doch nicht fragen was nun passieren könnte.
Re: Landtagswahl Brandenburg und ÖPNV 03.09.2019 08:37 |
Zitat
phönix
Zitat
Marienfelde
Daher habe ich mir das Wahlprogramm von Bündnis 90 / Die Grünen einmal angesehen. Dort finden sich auf den Seiten 25 - 32 Aussagen zum Bereich "Mobilität".
Am Schluß des Abschnitts wird das "Projekt: Trendwende für die Öffis" vorgestellt
Davon lesen sich 90% wie die Sendung "Wünsch Dir was". Die Erwartungen/Wünsche werden leider sehr schnell an der Finanzierbarkeit und an fehlenden Planungskapazitäten scheitern. Wenn ich mir allein das Gezerre um den zwingend notwendigen Ausbau Bahnhof KW und den weiteren Ausbau Zweigleisigkeit Richtung Cottbus und die dafür aufgerufenen hohen Millionenbeträge anschaue, wird kein großer Optimismus sichtbar. Brandenburg ist eigentlich schon ganz ordentlich erschlossen, wo einigermaßen Bedarf ist, ich hoffe aber immer noch auf kleine Fortschritte...
Re: Landtagswahl Brandenburg und ÖPNV 03.09.2019 09:15 |
Zitat
Marienfelde
Ich glaube, ganz so pessimistisch muß man nicht sein. Das gesamte politische und gesellschaftliche Umfeld ist ja immer in Bewegung. Ein einfaches "weiter so" würde auch immer schwieriger und teurer werden (es "kostet" auch Stimmen und vor allem Mandate) - um zu dieser Erkenntnis zu gelangen, muß man eigentlich nur den Wetterbericht hören.
Gerade weil es sich in unserem Bereich umweltpolitisch um eher "weiche Maßnahmen" handelt ("harte Maßnahmen" wären z.B. die rasche Unterbindung energieintensiver Produktionen, die zeitnahe Abschaltung von Kohlekraftwerken, das Verbot bestimmter Antriebstechniken im Verkehr, eine Einschränkung des Flugverkehrs, drastische Eingriffe in die Tierhaltung usw.), ist ihre teilweise Umsetzung nicht so unwahrscheinlich.
Denjenigen, die eigentlich nichts ändern wollen, erscheinen zweite Gleise, Landesbusnetze usw. womöglich als ein Ausweg, um die eigentlich seit langem erforderlichen staatlichen Eingriffe in die kapitalistische Produktionsweise entweder zu vermeiden oder doch möglichst lange hinauszuzögern.
Re: Landtagswahl Brandenburg und ÖPNV 03.09.2019 10:14 |
Zitat
phönix
Davon lesen sich 90% wie die Sendung "Wünsch Dir was". Die Erwartungen/Wünsche werden leider sehr schnell an der Finanzierbarkeit und an fehlenden Planungskapazitäten scheitern. Wenn ich mir allein das Gezerre um den zwingend notwendigen Ausbau Bahnhof KW und den weiteren Ausbau Zweigleisigkeit Richtung Cottbus und die dafür aufgerufenen hohen Millionenbeträge anschaue, wird kein großer Optimismus sichtbar. Brandenburg ist eigentlich schon ganz ordentlich erschlossen, wo einigermaßen Bedarf ist, ich hoffe aber immer noch auf kleine Fortschritte...
Re: Landtagswahl Brandenburg und ÖPNV 03.09.2019 16:29 |
Zitat
Marienfelde
Zitat
phönix
Zitat
Marienfelde
Daher habe ich mir das Wahlprogramm von Bündnis 90 / Die Grünen einmal angesehen. Dort finden sich auf den Seiten 25 - 32 Aussagen zum Bereich "Mobilität".
Am Schluß des Abschnitts wird das "Projekt: Trendwende für die Öffis" vorgestellt
Davon lesen sich 90% wie die Sendung "Wünsch Dir was". Die Erwartungen/Wünsche werden leider sehr schnell an der Finanzierbarkeit und an fehlenden Planungskapazitäten scheitern. Wenn ich mir allein das Gezerre um den zwingend notwendigen Ausbau Bahnhof KW und den weiteren Ausbau Zweigleisigkeit Richtung Cottbus und die dafür aufgerufenen hohen Millionenbeträge anschaue, wird kein großer Optimismus sichtbar. Brandenburg ist eigentlich schon ganz ordentlich erschlossen, wo einigermaßen Bedarf ist, ich hoffe aber immer noch auf kleine Fortschritte...
Ich glaube, ganz so pessimistisch muß man nicht sein. Das gesamte politische und gesellschaftliche Umfeld ist ja immer in Bewegung. Ein einfaches "weiter so" würde auch immer schwieriger und teurer werden (es "kostet" auch Stimmen und vor allem Mandate) - um zu dieser Erkenntnis zu gelangen, muß man eigentlich nur den Wetterbericht hören.
Gerade weil es sich in unserem Bereich umweltpolitisch um eher "weiche Maßnahmen" handelt ("harte Maßnahmen" wären z.B. die rasche Unterbindung energieintensiver Produktionen, die zeitnahe Abschaltung von Kohlekraftwerken, das Verbot bestimmter Antriebstechniken im Verkehr, eine Einschränkung des Flugverkehrs, drastische Eingriffe in die Tierhaltung usw.), ist ihre teilweise Umsetzung nicht so unwahrscheinlich.
Denjenigen, die eigentlich nichts ändern wollen, erscheinen zweite Gleise, Landesbusnetze usw. womöglich als ein Ausweg, um die eigentlich seit langem erforderlichen staatlichen Eingriffe in die kapitalistische Produktionsweise entweder zu vermeiden oder doch möglichst lange hinauszuzögern.
Re: Landtagswahl Brandenburg und ÖPNV 03.09.2019 16:48 |
Re: Landtagswahl Brandenburg und ÖPNV 03.09.2019 16:52 |
Zitat
schallundrausch
Der komplette Tagebau Jänschwalde (6.000 Hektar Land) wurde stillgelegt. Nicht wegen den Grünen, nicht wegen Fridays For Future, nicht, weil Greta zu besuch war, oder die Landesregierung ein Konzept entwickelt hatte... nein, einfach weil der Betreiber LEAG zu doof war, die Genehmigung zu verlängern.
Zitat
taz
Mein Opa glaubt tatsächlich daran, dass Angela Merkel von Berlin aus das Angebot im Lidl-Markt bestimmen kann. Und wenn ihm das nicht gefällt, dann macht er die da oben verantwortlich.
Zitat
schallundrausch
Oh, in wievielen Häusern in Cottbus und Berlin sind diese Woche die Lichter ausgegangen?
Re: Landtagswahl Brandenburg und ÖPNV 03.09.2019 17:10 |
Zitat
schallundrausch
Oh, in wievielen Häusern in Cottbus und Berlin sind diese Woche die Lichter ausgegangen?
Re: Landtagswahl Brandenburg und ÖPNV 03.09.2019 17:10 |
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schallundrausch
Zitat
Marienfelde
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phönix
Zitat
Marienfelde
Daher habe ich mir das Wahlprogramm von Bündnis 90 / Die Grünen einmal angesehen. Dort finden sich auf den Seiten 25 - 32 Aussagen zum Bereich "Mobilität".
Am Schluß des Abschnitts wird das "Projekt: Trendwende für die Öffis" vorgestellt
Davon lesen sich 90% wie die Sendung "Wünsch Dir was". Die Erwartungen/Wünsche werden leider sehr schnell an der Finanzierbarkeit und an fehlenden Planungskapazitäten scheitern. Wenn ich mir allein das Gezerre um den zwingend notwendigen Ausbau Bahnhof KW und den weiteren Ausbau Zweigleisigkeit Richtung Cottbus und die dafür aufgerufenen hohen Millionenbeträge anschaue, wird kein großer Optimismus sichtbar. Brandenburg ist eigentlich schon ganz ordentlich erschlossen, wo einigermaßen Bedarf ist, ich hoffe aber immer noch auf kleine Fortschritte...
Ich glaube, ganz so pessimistisch muß man nicht sein. Das gesamte politische und gesellschaftliche Umfeld ist ja immer in Bewegung. Ein einfaches "weiter so" würde auch immer schwieriger und teurer werden (es "kostet" auch Stimmen und vor allem Mandate) - um zu dieser Erkenntnis zu gelangen, muß man eigentlich nur den Wetterbericht hören.
Gerade weil es sich in unserem Bereich umweltpolitisch um eher "weiche Maßnahmen" handelt ("harte Maßnahmen" wären z.B. die rasche Unterbindung energieintensiver Produktionen, die zeitnahe Abschaltung von Kohlekraftwerken, das Verbot bestimmter Antriebstechniken im Verkehr, eine Einschränkung des Flugverkehrs, drastische Eingriffe in die Tierhaltung usw.), ist ihre teilweise Umsetzung nicht so unwahrscheinlich.
Denjenigen, die eigentlich nichts ändern wollen, erscheinen zweite Gleise, Landesbusnetze usw. womöglich als ein Ausweg, um die eigentlich seit langem erforderlichen staatlichen Eingriffe in die kapitalistische Produktionsweise entweder zu vermeiden oder doch möglichst lange hinauszuzögern.
Na halt dich mal fest - die 'harten' Maßnahmen sind alles andere als unrealistisch. Zum einen spüren die Grünen Rückenwind und gehen recht selbstbewusst in die Sondierungen, was Kohleausstieg angeht. Zum anderen hat sich die Kohleregion mit ihrem seltsamen Wahlverhalten - ganz platt gesprochen - selbst abgehängt und kann sich nicht darauf berufen, in der nächsten Regierung halbwegs repräsentiert zu sein. Und jenseits alles Politischen gab es - fast unbemerkt von der Öffentlichkeit - am Sonntag den Kohleausstieg im Kleinen. Der komplette Tagebau Jänschwalde (6.000 Hektar Land) wurde stillgelegt. Nicht wegen den Grünen, nicht wegen Fridays For Future, nicht, weil Greta zu besuch war, oder die Landesregierung ein Konzept entwickelt hatte... nein, einfach weil der Betreiber LEAG zu doof war, die Genehmigung zu verlängern.
So einfach kann das gehen mit der Energiewende. Oh, in wievielen Häusern in Cottbus und Berlin sind diese Woche die Lichter ausgegangen?
Die Kohlekumpel sind jetzt natürlich zu recht sauer. Nur leider zu unrecht auf die Deutsche Umwelthilfe, die mal wieder nichts anderes tut, als geltendes Recht einzuklagen, und nicht auf den Arbeitgeber, der einfach schlurfig meinte, Dokumente nachreichen zu können, wo es verbindliche Fristen gibt.
Was mich am meisten schockiert hat? Am Tagebau hängen lt. Presseberichten 700 Arbeitsplätze. Siebenhundert. Auf einer Mondkraterlandschaft, die ungefähr 6 mal 10 km groß ist. Nimm die Fläche von Mahrzahn-Hellersdorf, stell dir die Menschendichte von Finnland darauf vor und die Bildaufnahmen von Apollo 11. Dann bist du in Jänschwalde.
Das kann nur deswegen signifikant sein, weil es sonst in der Gegend absolut nichts anderes gibt als Sand und Kohle, anders kann ich mir das nicht vorstellen. In absoluten Zahlen kann ich dem keine große Bedeutung beimessen. Der Kaufhof am Ostbahnhof hatte mehr Angestellte. Wenn man ins Verhältnis setzt, dass im Nachgang zum torpedierten EEG allein 20.000 Stellen in der Windenergie abgebaut wurden (von einer komplett zerstörten Solarindustrie mal ganz zu schweigen), dann fällt es mir schwer nachzuvollziehen, welcher Wert jedem einzelnen Kohlejob beigemessen wird.
..
Re: Landtagswahl Brandenburg und ÖPNV 03.09.2019 17:23 |
Re: Landtagswahl Brandenburg und ÖPNV 03.09.2019 17:26 |
Zitat
T6Jagdpilot
Sind ja "nur" 700 Arbeitspläte..in einer strukturschwachen Region..( "Peanuts", wie Bankchefs gerne sagen)..wenn das dauerhaft wird, sind es nicht nur diese 700,
da fallen im Nachgang ganz schnell weitere weg, auch wenn es mangels Bäckern etc kaum noch Verkäuferinnenarbeitsplätze usw.gibt,aber eben halt nicht nur solche..
T6JP
Re: Landtagswahl Brandenburg und ÖPNV 03.09.2019 17:46 |
Zitat
schallundrausch
Und neben der abnehmenden Wirtschaftlichkeit stellt sich jederzeit die Frage nach der industrie-, umwelt-, energie-, arbeitsmarkt- und strukturpolitischen Sinnhaftigkeit.
Zitat
DerMichael
Das ganze Problem mit der Braunkohle wurde aber über Jahrzehnte verschlafen und das fällt denen jetzt auf die Füße.