Eingleisigkeiten auf der S2 (Dresdner und Stettiner Bahn) 12.06.2020 15:19 |
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TAZ
An diesem Donnerstag kritisieren zudem gleich mehrere Abgeordnete, dass es weiterhin sieben eingleisige Streckenabschnitte gibt – womit die hiesige S-Bahn laut Kaczmarek deutschlandweit führend sei. „Man kann leider nicht so leicht sagen: Wir schmeißen da jetzt ein zweites Gleis hin“, meint der Bahn-Manager. Er hätte das auch gern überall so, „aber das wird wohl noch eine Weile dauern“.
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Latschenkiefer
Es kann nur das gebaut werden, was finanziert und bestellt ist. So wie früher bei der U-Bahn "ach komm, legen wir mal noch einen Bahnsteig zu, da wird irgendwann die U13 gebaut" funktioniert so nicht, denn das wird gnadenlos bei der Verwendungsprüfung rausgestrichen. Im schlimmsten Fall muss dann die Bahn Geld zurückzahlen.
Wenn man geschickt ist, kann man natürlich trotzdem gewisse Trassenfreihaltungen vorsehen, um sich nichts zu verbauen... :-)
Bei der S2 Süd ist die Planung inzwischen steinalt (ca. 20 Jahre?). Warum man es sich auf der S2 Nord verbaut, kann ich nicht sagen.
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andre_de
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Latschenkiefer
Es kann nur das gebaut werden, was finanziert und bestellt ist. So wie früher bei der U-Bahn "ach komm, legen wir mal noch einen Bahnsteig zu, da wird irgendwann die U13 gebaut" funktioniert so nicht, denn das wird gnadenlos bei der Verwendungsprüfung rausgestrichen. Im schlimmsten Fall muss dann die Bahn Geld zurückzahlen.
Wenn man geschickt ist, kann man natürlich trotzdem gewisse Trassenfreihaltungen vorsehen, um sich nichts zu verbauen... :-)
Bei der S2 Süd ist die Planung inzwischen steinalt (ca. 20 Jahre?). Warum man es sich auf der S2 Nord verbaut, kann ich nicht sagen.
Es geht ja nicht darum, was zu BAUEN. Wie ich schon im Signal-Artikel geschrieben hatte: Aufgabe einer verantwortungsvollen DB wäre es, ein z.B. zweites Gleis PLANERISCH zu berücksichtigen. So, wie es eben jetzt auf der Stettiner und Dresdener Bahn fehlt, dass man eben überhaupt keine Vorstellung hat, wie man ein zweites Gleis überhaupt mal unterbringen würde. Und ich behaupte, dass die DB diesen Freiheitsgrad hat, nur einfach nicht nutzt. Mir ist kein Planfeststellungsverfahren bekannt, wo das EBA der DB was rausgestrichen hat, weil es zunächst nicht nötig ist.
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André
Und bezüglich Finanzierung: Hier ist die Situation sehr verfahren. Denn eigentlich sind die Länder überhaupt nicht zuständig, den Ausbau der bundeseigenen Schieneninfrastruktur zu finanzieren. Es wird nur immer wieder gemacht, weil ansonsten auf den Strecken und Stationen mit Regionalverkehr überhaupt nichts passieren würde. Vielmehr liegt (und lag schon immer) die Verantwortung für eine nachhaltige Bewirtschaftung und Entwicklung der DB-Eisenbahninfrastruktur beim Bund, und auf Ausführungsebene eben bei der DB. Bei niemandem anders.
Die relevante Planung der S2 Süd ist übrigens nicht 20 Jahre alt, das wird immer gerne als Entschuldigung vorgeschoben. Die fraglichen Bauwerke und Stellen sind allesamt noch bis zu den jüngsten Planänderungen angefasst worden.
Viele Grüße
André
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Jay
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andre_de
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Latschenkiefer
Es kann nur das gebaut werden, was finanziert und bestellt ist. So wie früher bei der U-Bahn "ach komm, legen wir mal noch einen Bahnsteig zu, da wird irgendwann die U13 gebaut" funktioniert so nicht, denn das wird gnadenlos bei der Verwendungsprüfung rausgestrichen. Im schlimmsten Fall muss dann die Bahn Geld zurückzahlen.
Wenn man geschickt ist, kann man natürlich trotzdem gewisse Trassenfreihaltungen vorsehen, um sich nichts zu verbauen... :-)
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Es geht ja nicht darum, was zu BAUEN. Wie ich schon im Signal-Artikel geschrieben hatte: Aufgabe einer verantwortungsvollen DB wäre es, ein z.B. zweites Gleis PLANERISCH zu berücksichtigen. So, wie es eben jetzt auf der Stettiner und Dresdener Bahn fehlt, dass man eben überhaupt keine Vorstellung hat, wie man ein zweites Gleis überhaupt mal unterbringen würde. Und ich behaupte, dass die DB diesen Freiheitsgrad hat, nur einfach nicht nutzt. Mir ist kein Planfeststellungsverfahren bekannt, wo das EBA der DB was rausgestrichen hat, weil es zunächst nicht nötig ist.
Allerdings hat das EBA gern auf Einwendungen zu fehlender Berücksichtigung von Vorleistungen entsprechend argumentiert. Legendär ist ja das "wird nichts verbaut" zu Kamenzer Damm und Buckower Chaussee. Bei letzterem gleich doppelt mit "Straßenbahn ist nicht absehbar" und "Regionalverkehrshalt sind doch nur zwei Bahnsteigkanten" (leicht polemisiert gesagt).
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André
Und bezüglich Finanzierung: Hier ist die Situation sehr verfahren. Denn eigentlich sind die Länder überhaupt nicht zuständig, den Ausbau der bundeseigenen Schieneninfrastruktur zu finanzieren. Es wird nur immer wieder gemacht, weil ansonsten auf den Strecken und Stationen mit Regionalverkehr überhaupt nichts passieren würde. Vielmehr liegt (und lag schon immer) die Verantwortung für eine nachhaltige Bewirtschaftung und Entwicklung der DB-Eisenbahninfrastruktur beim Bund, und auf Ausführungsebene eben bei der DB. Bei niemandem anders.
Die relevante Planung der S2 Süd ist übrigens nicht 20 Jahre alt, das wird immer gerne als Entschuldigung vorgeschoben. Die fraglichen Bauwerke und Stellen sind allesamt noch bis zu den jüngsten Planänderungen angefasst worden.
Viele Grüße
André
Sehe ich ganz genauso. Der Bund stiehlt sich aus der Verantwortung und pervertiert das Ganze noch, indem er die Aufnahme von Projekten in den Bundesverkehrswegeplan an Fern- und Güterverkehrsbedeutung koppelt und sonst auf das GVFG und die RegG-Mittel als Finanzierungsmöglichkeit verweist, bei letzteren aber zugleich die "Zweckentfremdung" scharf verurteilt.
Eigentlich brauchen wir mal eine ernsthafte Revision der Bahnreform.
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Latschenkiefer
@andre_de: Sobald Bundesmittel verbaut werden, ist das EBA der entscheidende Akteur (gewesen). Und genau so ist es bei der S2 Süd. Hier sind die entscheidenden Plkanungen vor 20 Jahren gelaufen. Noch ein abschreckendes Beispiel: der Prignitzexpress zwischen Hennigsdorf und Neuruppin. Da ist auch keine Weiche und kein Meter Gleis zu viel vom EBA genehmigt worden. Ab 5 Minuten Verspätung kann man dann aber den Fahrplan nicht mehr zusammenhalten und produziert Verspätungen ohne Ende.
Inzwischen hat die DB wieder mehr Eigenverantwortung (Stichwort: LuFV), und kann zumindest in gewissen Grenzen bestimmen, wo man ein paar Euro anlegt, um es sich nicht zu verbauen.
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andre_de
Das Problem liegt einzig darin begründet, dass die DB nur noch von 12 bis Mittag denkt und plant, übrigens im Gegensatz zu Reichsbahn- (und vermutlich Bundesbahn-)Zeiten.
Viele Grüße
André
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DerMichael
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andre_de
Das Problem liegt einzig darin begründet, dass die DB nur noch von 12 bis Mittag denkt und plant, übrigens im Gegensatz zu Reichsbahn- (und vermutlich Bundesbahn-)Zeiten.
Viele Grüße
André
Und das ist Vorgabe aus der Politik, da die Bahn im Gegensatz zur Autobahn betriebswirtschaftlich betrieben wird. Während also beim Autobahnbau geschaut wird, wo man das viele Geld herbekommt (z.B. durch PPP Projekte), muss die Bahn sehen, wie sie mit dem bisschen Geld auskommt. Wenn man S21 baut, bleibt eben nichts mehr für das 2. S-Bahn Gleis.
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andre_de
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DerMichael
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andre_de
Das Problem liegt einzig darin begründet, dass die DB nur noch von 12 bis Mittag denkt und plant, übrigens im Gegensatz zu Reichsbahn- (und vermutlich Bundesbahn-)Zeiten.
Viele Grüße
André
Und das ist Vorgabe aus der Politik, da die Bahn im Gegensatz zur Autobahn betriebswirtschaftlich betrieben wird. Während also beim Autobahnbau geschaut wird, wo man das viele Geld herbekommt (z.B. durch PPP Projekte), muss die Bahn sehen, wie sie mit dem bisschen Geld auskommt. Wenn man S21 baut, bleibt eben nichts mehr für das 2. S-Bahn Gleis.
Es ging hier um PLANUNG und TRASSENFREIHALTUNG, nicht ums Bauen! Beim Planen nicht (mehr) mitzudenken, ist keine Vorgabe der Politik. Ich gebs auf, ist ohnehin massiv OT...
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andre_de
Es ging hier um PLANUNG und TRASSENFREIHALTUNG, nicht ums Bauen! Beim Planen nicht (mehr) mitzudenken, ist keine Vorgabe der Politik. Ich gebs auf, ist ohnehin massiv OT...
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DerMichael
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andre_de
Es ging hier um PLANUNG und TRASSENFREIHALTUNG, nicht ums Bauen! Beim Planen nicht (mehr) mitzudenken, ist keine Vorgabe der Politik. Ich gebs auf, ist ohnehin massiv OT...
Das ist nur halb richtig. Denn am Ende der Planung wird gebaut. Und deshalb wird so geplant, dass möglichst billig gebaut werden kann. Deshalb wird kein 2. Widerlager eingeplant, die Rampen nur so gebaut, wie nötig. Vielleicht reduziert das sogar den Planungsaufwand, da die Planer sich so stur an ihre Vorgaben halten können, ohne Nachdenken zu müssen. Wenn dann noch der Damm halbseitig verbreitert werden muss, um die andere Trasse freihalten zu können, wird es endgültig teuer. Das ist alles nichts halbes und nichts ganzes.
Der Fehler war zumindest hier, dass man die 4-Gleisigkeit nicht von vornherein bis zur Endstation vorgesehen hat. Das hätte man mit Betriebsstabilität, Prognosen und frühzeitigen Bestellungen begründen können. Nur so wäre ein Schuh daraus geworden. Früher gab es zumindest Widerlager, die für mehrere Überbauten vorbereitet waren und in die niemals das 2. Gleis eingebaut wurde und die zugehörigen Trassen wurden gleich mit angelegt. Da war Arbeitskraft aber auch billig.
Aber hier war die 4-Gleisigkeit eben betriebswirtschaftlich nicht nötig. Bei einer Autobahn unvorstellbar.
Es sollte eine Vorgabe geben, dass S-Bahnen grundsätzlich zweigleisig auszuführen sind, wenn der Takt kleiner als 30 Minuten ist.
Allerdings: wenn ich eine Rampe 3m weiter östlich, westlich, südlich oder nördlich beginnen lasse, damit im Zweifel bei Bedarf ein weiterer Überbau eingehangen oder zumindest gebaut werden kann (also auch ohne gleich Widerlager auszuformen) - dann kosteten alleine diese 3m breitere Unterführung zusätzliches Geld.Zitat
Jay
Du verwechselst gerade Freihaltung mit Vorleistung. Ein breiterer Damm der ungenutzte Widerlager sind eine Vorleistung. Freihaltung bedeutet "nur" etwas mitzudenken und den Platz zu lassen.
Moment - reden wir noch über die S2 Süd? Wann war die denn viergleisig?Zitat
Jay
Und hier geht es um eine Trasse, die schonmal viergleisig war und wo anstelle eines Ersatzneubaus im Bestand ein neuer veränderter Zustand hergestellt wird.