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Krumme Takte im ÖPNV und deren Ursachen
geschrieben von Logital 
Hallo,

mit entsprechender Enttäuschung vernahm ich, dass die 68 ab heute keinen echten 10 Minutentakt erhalten hat, sondern nur einen 8/12er Takt. Entsprechendes schrieb ich ja schon im Mehrleistungsrthread. Mich würde interessieren an welchen Stellen es über lägere Strecken (möglicherweise gar von derselben Linie) bei der BVG weitere krumme Takte gibt.

Ich meine nicht Beispiel wo zwei Linien gerade zufällig 3 Stationen parallel fahren, sondern wo zwei Linien defintiv eine sich ergänzende Funktion haben, weil sie zum Beispiel gemeinsam zum nächsten Schnellbahnhof fahren, und dennoch der Takt nicht gleichmäßig ist.

Falls ihr die Ursachen für der krummen Takte zu wissen glaubt könnt ihr dies gern gleich dazu schreiben.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Im Schnellbahnnetz selbst gibt es doch auch mehrere Beispiele. Südost im Liniengeflecht S45/46/47/8/85. Stadtbahn S5/7(/75). Im Regionalverkehr Spandau - Nauen.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Ist kenne nicht die aktuelle Lage, aber die 62 nach Wendenschloß fuhr auch so ein Humpeltakt. Und die 61 und 63 fahren nach Adlershof in der Woche auch so einen krummen Takt.
Zitat
Bd2001
Ist kenne nicht die aktuelle Lage, aber die 62 nach Wendenschloß fuhr auch so ein Humpeltakt. Und die 61 und 63 fahren nach Adlershof in der Woche auch so einen krummen Takt.

Ebenso die Buskombi 162/164 zwischen Schlossplatz und Adlershof, wobei da nun mit dem zeitweisen 10er-Takt des 164er sogar eher eine Überbedienung erfolgt. Ich dachte eigentlich, der 10er-Takt solle nur zwischen Adlershof und Siriusstraße angeboten werden?

Aber um die Frage mal zu erweitern, wie sieht es in anderen (deutschen) Städten so aus? Ist Berlin da wirklich Ausreißer, oder ist das eher Standard?

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Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Logital
Hallo,

mit entsprechender Enttäuschung vernahm ich, dass die 68 ab heute keinen echten 10 Minutentakt erhalten hat, sondern nur einen 8/12er Takt. Entsprechendes schrieb ich ja schon im Mehrleistungsrthread. Mich würde interessieren an welchen Stellen es über lägere Strecken (möglicherweise gar von derselben Linie) bei der BVG weitere krumme Takte gibt.

Ich meine nicht Beispiel wo zwei Linien gerade zufällig 3 Stationen parallel fahren, sondern wo zwei Linien defintiv eine sich ergänzende Funktion haben, weil sie zum Beispiel gemeinsam zum nächsten Schnellbahnhof fahren, und dennoch der Takt nicht gleichmäßig ist.

Falls ihr die Ursachen für der krummen Takte zu wissen glaubt könnt ihr dies gern gleich dazu schreiben.

(68) Da reicht dann wohl die Wendezeit an der Hirtestr nicht (mehr) aus.. ich kanns nicht in einzelne Minuten zerlegen,
aber dadurch das man immer eine lange und eine kurze Runde fährt dürfte sich das mit der Wendezeit in Grünau nicht ausgehen,
das genug Pausenminuten nach 1/6 Regelung zusammenkommen.
Als der E-Wagen nur die Schülerrunde auf der kompletten Linie fuhr, hat es mit dem 10min Takt ja geklappt.

Bei 61 und 63 dürfte sich der krumme Takt aus ab Seelenbinder Str unterschiedlichen Linienwegen erklären,
samt ab dort für wichtiger gehaltenen Anschlüssen bzw. Wendezeit der 63 die auf der 62 abgestimmt ist.

T6JP
Bei der Bimmel und auch beim Bus gibt es 11/9-Beispiele.

Womit ich mich nicht anfreunden kann sind diese 7/7/6-Takte weil schwer merkbar.
Wobei ein 6,666-Minuten-Takt ja ein regelmäßiger Takt ist.

Und ich mag den sehr.
Zitat
Logital
Mich würde interessieren an welchen Stellen es über lägere Strecken (möglicherweise gar von derselben Linie) bei der BVG weitere krumme Takte gibt.

Da bringe ich mal die Abfahrtszeiten der Linie 165 ab Müggelschlößchenweg aufs Tapet:

4	32 51
5	07 21 39 59
6	09 17 26 35 45 55
7	05 15 25 35 45 55
8	05 16 26 38 49 59
9	09 19 39 59
10-11	19 39 59
12	19 39 49 59
13	09 19 29 39 49 59
14	09 18 29 37 46 56
15-16	06 16 26 36 46 56
17	06 18 28 39 49 59
18	19 39 59
19	25 53
20-22	14 34 54
23	14 34 53

Ich bin mir nicht ganz sicher, inwieweit man hier von einem Takt sprechen kann.
Zu erwähnen wäre vielleicht auch noch der komische 6/14-Takt, den die Linien 27 und 67 zwischen Krankenhaus Köpenick und Oberschöneweide, Königsplatz bilden. Der unsägliche, abendliche 19/1-Takt der Linien 169 und 269 zwischen Heerstraße und Krankenhaus Köpenick existiert auch noch, wird aber seit gestern durch den X69er etwas entschärft.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
Alter Köpenicker
Zu erwähnen wäre vielleicht auch noch der komische 6/14-Takt, den die Linien 27 und 67 zwischen Krankenhaus Köpenick und Oberschöneweide, Königsplatz bilden.

Der ist aber zu Zeiten des 20-min-Takts ganz gut erklärbar, denn 60 und 67 ergänzen einander ja zwischen Oberschöneweide und dem S-Bahnhof Schöneweide auch. Die Alternative wäre dann, dass die 27 und die 60 direkt hintereinander fahren.
Der 150 und 158 ergeben zwischen Alt-Blankenburg und Buch das 10-Minuten-Angebot - beide Linien jeweils versetzt alle 20 Minuten. Meist versucht man, diesen Plan sauber vorzusehen. Zwischen Osloer Straße und Alt-Blankenburg bietet der 150er heute allein dieses Angebot. Zwischen den HVZen fahren die Busse, die in Alt-Blankenburg enden, acht Minuten nach dem "Bucher" und 12 Minuten vor dem nächsten - damit man in Alt-Blankenburg die Chance hat, die sauber zu den "Buchern" getakteten 158er zu bekommen. Umgekehrt ebenso, wenn ich in Buch den 158er nehme, kann ich in Alt-Blankenburg in den dort startenden 150er umsteigen, der dafür auf der restlichen Strecke (Osloer Straße - Alt-Blankenburg) eben "nur" einen 8/12er-Rhythmus. Hier ist es also im Sinne der Fahrgäste, die den 150er auf einem längeren Abschnitt nutzen möchten.

Offenbar ist werktags die Nachfrage von Buch/Karow/Blankenburg in etwa gleich groß sowohl in Richtung Niederschönhausen als auch in Richtung Weißensee. Ansonsten könnte man sich den Quatsch sparen, den ganzen 150er sauber alle zehn Minuten fahren und den 158er generell in Blankenburg enden lassen. Anläufe dazu gab es soweit ich weiß schon einige Male, aber bislang hat sich dieses Konstrukt so gehalten. Heute ja nicht mehr ungewöhnlich, in den Jahren des Sparens und des heiligen Metro-Prinzips dürfte es für eine Weile im Busnetz einzigartig gewesen sein. So eine lange Strecke bedient durch zwei ansonsten gleichwertige Linien. Bis dann irgendwann der M85 zum Hauptbahnhof kam...

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Die S8 und S85 bieten über weite Teile einen 10-Minuten-Takt an - bis auf den letzten kurzen Abschnitt zwischen Bornholmer Straße und Pankow. Nur in dieser Richtung muss die S85 ein Weilchen in Bornholmer Straße stehen und abwarten, dass die S2 den Bahnhof Pankow südwärts verlässt. Würde die S85 einfach weiter im festen Gerüst bleiben, träfe sie mit dieser S2 zeitgleich in Pankow ein. Würde sie auf dem nordwärtigen Gleis in Pankow kehren, müsste die - vermutlich wichtigere - nachfolgende S2 eben in Bornholmer Straße warten, bis die S85 in Pankow das Gleis geräumt hat...

So entsteht innerhalb von S8/S85 für diese eine Station ein 7/13er-Takt und alle S85er-Fahrgäste müssen die zwei, drei Minuten unter der Bösebrücke warten.

Könnte man sich alles schenken wenn die S85 bis Blankenburg fahren würde. Da hätte sie ein (oder sogar zwei) Kehrgleise zur Verfügung und würde keine anderen Züge blockieren beim Wenden.

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Ebenfalls zu erwähnen sind Hinketakte bei zwei Linien auf einem Abschnitt, weil erst auf einem weiteren Abschnitt eine dritte Linie das Dreiergefüge "sauber" macht. Da bin ich doch letztens erst drüber gestolpert als ich mich gewundert habe, weshalb M6 und M6E entlang der Oderbruchstraße/Hohenschönhauser Straße so komisch versetzt fahren. Klar, erst mit der 16 wird im Kernabschnitt Hohenschönhauser Straße - S Marzahn das Ganze "rund".

Zitat
Jay
Aber um die Frage mal zu erweitern, wie sieht es in anderen (deutschen) Städten so aus? Ist Berlin da wirklich Ausreißer, oder ist das eher Standard?

Das fragt ja der richtige. Wer fährt denn bei der kleinen Straßenbahn am Stadtrand, die nachmittags in die eine Richtung sauber alle 10 Minuten fährt und zurück im netten 3/17er-Gefüge humpelt?

Zumindest mein Beispiel in diesem Beitrag oben dürfte in vielen Städten anzutreffen sein. Ohne jetzt nachzugucken, aber wenn in München die 19 auf dem Westabschnitt durch die 18 UND die 29 und auf dem innerstädtischen Abschnitt durch die 21 begleitet wird (alle je alle 10 Minuten), dann MUSS es ja Abschnitte geben, bei denen nicht gleichmäßig oft gefahren werden kann. Wie bei uns mit der M6, die ja (landwärts) erst mit der M5 sinnvoll vertaktet sein soll, dann in der Mitte mit der 16 (und M6E) und dann mit der 18. Das MUSS irgendwo unschön werden.

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Zitat
Jay
Aber um die Frage mal zu erweitern, wie sieht es in anderen (deutschen) Städten so aus? Ist Berlin da wirklich Ausreißer, oder ist das eher Standard?

In Brandenburg an der Havel fahren die Straßenbahnlinien 1 und 6 auf dem gemeinsamen Abschnitt Nikolaiplatz – August-Bebel-Straße am Wochenende einen 1/29 bis 0/30-Takt. Das liegt daran, dass an der Haltestelle Fontanestraße ein wechselseitiger Anschluss gewährt wird, bei dem beide Linien gleichzeitig dort halten.
Für Mo–Fr suche ich jetzt mal nicht nach Takten, die sind ja fast in jeder Stunde anders.

Und die beiden Zuggruppen des RE1 verlassen Brandenburg auch im ungefähren 20/40er Takt bzw. kommen so an. Das kommt daher, dass ab Potsdam Hbf ostwärts ein glatter 30er Takt erreicht werden soll, die eine Zuggruppe aber noch vier kleinere Halte zusätzlich bedient.
Als die Linie 2 noch als Straßenbahn fuhr, hatte die dann zu gewissen Zeiten auch diesen 20/40-Takt, um den Anschluss zum RE1 zu gewähren.
Ich hab den Regionalverkehr bewusst rausgelassen, weil deren Lage an Taktknoten orinetiert ist sowie an freien Trassen.
Im Oberflächenverkehr der BVG gibt es jedoch keine Trassenkonflikte, bestenfalls bei eingleisigen Strecken und nichtmal da hauts bei der BVG hin.

Man könnte noch glauben, dass die Leistungsfähigkeit an Knotenpunkten eine Randbedingung der Fahrplangestaltung war. Doch hier zeigt die BVG ja, dass sie darauf ohnehin nicht achtet. Dies sieht man ja daran, dass die BVG an der Kombihaltestelle in Adlershof fast alles zur gleichen Zeit ankommen lässt.

Normalerweise macht man erst die Fahrplan, dann die Fahrzeuglanung und zuletzt die Dienstplanung. Bei der BVG habe ich das Gefühl zuerst kommt Dienst und Fahrzeugplanung und dann schauen die was sich daraus noch fürs Fahrplan stricken lässt.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
PassusDuriusculus
Wobei ein 6,666-Minuten-Takt ja ein regelmäßiger Takt ist.

Und ich mag den sehr.

Das sind genau 6 Minuten und 40 Sekunden. Was findest du an diesem Takt so schön?
Ist fast so oft wie ein 5 Minuten-Takt, man könnte also einfach losgehen, aber man braucht (rechnerisch) nur 75% an Fahrzeugen, vgl. zum 5 Minuten Takt.
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