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BVG startet 2022 großen Rufbus-Test im Osten der Stadt
geschrieben von B-V 3313 
Wir erfinden das Rad alle paar Jahre neu: So etwas gab es 1980 schon als Modellprojekt in Friedrichshafen/Bodensee und später als "Anruf-Sammeltaxi" u. a. in Teilen des Ruhrgebietes. Einen echten Vorteil gegenüber konventionellem ÖPNV kann ich da nicht erkennen.

Geht es evtl. letztlich wieder nur darum, Forschungsgelder abzugreifen und etwas medial gut Aussehendes ohne realen Nutzen zu schaffen...?

Viele Grüße
Arnd
Bevor hier weiter spekuliert wird, hier die Originalquelle - eine Pressemitteilung von SenUVK:

[www.berlin.de]

Ingolf
Zitat
Arnd Hellinger
Wir erfinden das Rad alle paar Jahre neu: So etwas gab es 1980 schon als Modellprojekt in Friedrichshafen/Bodensee und später als "Anruf-Sammeltaxi" u. a. in Teilen des Ruhrgebietes. Einen echten Vorteil gegenüber konventionellem ÖPNV kann ich da nicht erkennen.

Geht es evtl. letztlich wieder nur darum, Forschungsgelder abzugreifen und etwas medial gut Aussehendes ohne realen Nutzen zu schaffen...?

Durch die fortschreitende Digitalisierung ist sowas aber eher als Vorlaufbetrieb eines künftigen autonom fahrenden Shuttle-Verkehrs zu verstehen, wie er künftig auch von der BVG getestet werden wird (möglicher Ort und tatsächliche Verwirklichung leider - noch - nicht offiziell). Wenn einer dauerhafte Verfügbarkeit binnen ca. 10 Minuten am Abholort möglich ist, kann solch ein Kleinbusverkehr 90% des privaten Autoverkehrs ersetzen. So weit sind wir leider im Moment noch nicht, die bei dem Testlauf im Ostteil Berlins zu gewinnenden Daten könnten dafür aber Gold wert sein. Aus selbigem Grund stürzen sich ja auch große und kleine Unternehmen aus der digitalen Wirtschaft in diese Projekte - mit dem eher symbolischen Fahrpreis kann man natürlich die Kosten nicht decken. Irgendwann wird aber technologisch der Punkt erreicht sein, ab dem solch ein (dann autonomer) Betrieb irgendwo zwischen eigenem PKW und dem klassischen ÖPNV auch kostendeckend arbeiten kann.

Klassische Rufbussysteme sind dabei doch überhaupt nicht vergleichbar. Weder von der Nutzerfreundlichkeit (wann kommt der Bus, wie lange brauche ich, wo setzt er mich ab etc.) als auch zur Berechnung möglichst kurzer Routen zwischen mehreren abzuholenden Fahrgästen.

Ich will das auch gar nicht zu euphorisch sehen, auch der autonome Verkehr innerhalb von Städten wird länger auf sich warten lassen, als man vielleicht vor fünf Jahren noch dachte. Aber: Wir sind nur noch einen sehr kleinen Schritt davon entfernt, dass dieser Realität wird. Nur drei Beispiele aus Shenzhen, San Francisco und Phoenix:

[www.youtube.com]
[www.youtube.com]
[www.youtube.com]

Wenn das auch auf größere Fahrzeuge übertragbar ist (und technisch spricht dagegen überhaupt nichts, eher regulatorisch), dann werden solche "Rufbusse" künftig auch in Berlin verkehren. Die Erfahrungen gibt es aber nicht umsonst und so sehe ich auch diesen Testlauf der BVG in den Außenbezirken.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.07.2021 02:41 von m7486.
Dadurch spart die BVG Kosten durch mögliche Angebotsausdünnungen bei dem Bus und hat zusätzliche Einnahmen. Bei den EUr 1,50 wird es sicher nicht dauerhaft bleiben. Ähnlich wie uns Jelbi positiv verkauft wird, aber mit zusätzlichen Kosten verbunden ist. Wenn ich auch ein Auto habe, wird es mich nicht überzeugen noch zwei weitere Male zu zahlen. VBB plus Rufbus/Jelbi.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.07.2021 20:31 von Mont Klamott.
Zitat
Mont Klamott
Dadurch spart die BVG Kosten durch mögliche Angebotsausdünnungen bei dem Bus und hat zusätzliche Einnahmen. Bei den EUr 1,50 wird es sicher nicht dauerhaft bleiben. Ähnlich wie uns Jelbi positiv verkauft wird, aber mit zusätzlichen Kosten verbunden ist. Wenn ich auch ein Auto habe, wird es mich nicht überzeugen noch zwei weitere Male zu zahlen. VBB plus Rufbus/Jelbi.

Naja, aber genau dort, wo der ÖPNV heute eher schlecht ist, soll der Zuschlag ja entfallen. Die Gefahr einer Kannibalisierung des regulären ÖPNV besteht natürlich trotzdem. Daher hierzu:

Zitat
m7486
Wenn einer dauerhafte Verfügbarkeit binnen ca. 10 Minuten am Abholort möglich ist, kann solch ein Kleinbusverkehr 90% des privaten Autoverkehrs ersetzen.

Aber auch nur, wenn man den privaten MIV entsprechend einschränkt.
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