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ÖPNV Meller Bogen - Weißer Fleck in Reinickendorf
geschrieben von Christian Linow 
Mehr zufällig wurde ich auf den Meller Bogen aufmerksam. Eine Großsiedlung im Westen Reinickendorfs, deren rund 3.000 Bewohner*innen eher mäßig bis schlecht an den ÖPNV angebunden sind. Der 125er als einziges öffentliches Verkehrsmittel lässt die Hochhäuser hinter der General-Woyna-Straße buchstäblich links liegen. Für etwa die Hälfte der Leute bedeutet das einen Fußmarsch zwischen 400 m und 600 m zur nächstgelegenen Bushaltestelle.


Trotz Großsiedlungscharakters ist der Meller Bogen nicht gut an den ÖPNV angeschlossen. Der verkehrsberuhigte Bereich der Auguste-Viktoria-Allee verkompliziert das Ganze.


Ich habe nun zwei Ideen, um das Areal besser an den ÖPNV anzuschließen. Entweder verlängert und verschwenkt man die Buslinie 125 durch den Meller Bogen oder man richtet alternativ dazu einen Kiezbus ein. Nachstehend beide Optionen visualisiert.


Verlängerung der Buslinie 125


Möglicher 300er-Kiezbus, auf dem nicht zuletzt wegen des verkehrsberuhigten Bereiches ausschließlich Minibusse (MB Sprinter etc.) zum Einsatz kommen könnten. Sollte eine Führung durch den besagten Teil der Auguste-Viktoria-Allee nicht möglich sein, ginge alternativ dazu auch eine Führung über die Kienhorststraße (gestrichelt).

Was meint ihr? Habt ihr weitere Ideen bzw. Ergänzungen oder Kritiken?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.06.2022 23:31 von Christian Linow.
Vielleicht könnte man ja auch erst mal aus dem 322er 'ne richtige Buslinie machen. Warum die Waldstraße nur im Berufsverkehr bedient werden sollte, muss mir mal wer erklären. Einfach 'ne 20-Stunden-Linie draus machen und schon hat man auch nördlich der genannten Siedlung ein Angebot in einigermaßen annehmbarer Entfernung.

Solche größeren Bauten weitab von Haltestellen haben wir durchaus öfter. Nur wenige Kilometer weiter sehe ich z.B. eine ziemlich großen Wohnriegel, von dem aus man auch 'n halben Kilometer zu den Haltestellen auf der Bernauer Straße läuft. Lediglich die Haltestelle Liesborner Weg ist da in der Nähe - wird die denn mittlerweile richtig bedient oder ist es immer noch nur eine Betriebshaltestelle? Ebenfalls fernab irgedwelcher Haltestellen - die nördliche Hakenfelder Straße. Hier stehen auch einige kapitale Wohnblöcke und zudem eine Grundschule. Weiteres Beispiel, wenn auch nicht ganz so hohe Häuser - alles rund um die Gruberzeile in Staaken. Die Ecke Buchberger/Schultze-Boysen-Straße hatten wir hier ja gerade erst besprochen als es um diesen Kiezbus in Lichtenberg ging.

Das ist also kein Problem spezifisch der angesprochenen Ecke.

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@Christian Linow:
Ich teile Deine Kritik am ÖV-Angebot im Bereich Meller Bogen zumindest teilweise (du fokussierst zu stark auf die Wegeentfernung und lässt andere Dinge der ÖV-Qualität außer acht), halte Deine Lösungsvorschläge aber für ziemlich absurd (Stichfahrten des 125ers verbieten sich m.E. wegen der vielen durchfahrenden Fahrgäste und ich bin froh, dass BVG und Aufgabenträger derartige Unsitten aus dem bundesdeutschen Regionalbusverkehr in Berlin tunlichst vermeiden; die Kiezlinie wäre schon arg aufwändig und 3.000 Bewohner mit der dort vorhandenen, die ÖV-Nutzung begünstigenden Sozialstruktur mittels Kleinbusse zu transportieren, wäre auch sehr unpassend).

M.E. bestehen im Bereich Meller Bogen vor allem folgende ÖV-Probleme und Lösungsoptionen:
1) Die Buslinie 125 hält etwas zu weit weg. Von der Ecke General-Barby-Straße / Auguste-Viktoria-Allee, wo der 125er lang fährt, wären auch die letzten Häuser des Meller Bogens maximal 400m Luftlinie entfernt, eine Erschließung nach dem Toleranzwert des Nahverkehrsplans wäre also gegeben. Da man der Luftlinie als Fußgänger nicht folgen kann, wären es tatsächlich maximal eher 500m bis zu dieser Straßenecke, aber ein nicht mobilitätseingeschränkter Fahrgast sollte die in 6-7 Minuten laufen können. Schwierig finde ich aber vor allem, dass sich unmittelbar an dieser Straßenecke in Fahrtrichtung Tegel nicht mal eine Haltestelle befindet, sondern diese noch mal 100m entfernt an der nächsten Querstraße ist (General-Woyna-Straße). Hier sollte man also zuerst und kostengünstig die Haltestelle versetzen, bevor man Schleifenfahrten oder ähnliches einführt.
Wenn man die Flächenerschließung verbessern will, dann sollte man eine zusätzliches Haltestellenpaar des 125er vor dem östlichen Hochhausriegel des Meller Bogens anstreben. Dazu müsste man die Auguste-Viktoria-Allee auf 200m Länge so umbauen, dass man sie mit dem Linienbus (und das meint Gelenkbusse und Doppeldecker) bis Höhe Hechelstraße befahren kann. Über die Hechelstraße könnte man dann die wieder die Scharnweberstraße erreichen. Hier darf sich der ÖV nicht selber Denkverbote auferlegen. Wir sehen doch in Berlin, wie man eine Stadt für das Fahrrad oder die A100 umbauen kann. Da kann man als ÖV-Nutzer auch mal 200m bustauglichen Straßenbau statt 80er-Jahre-Spielstraße einfordern.
2) Mindestens genauso wichtig wie die Wegeentfernung finde ich das Taktangebot und die Betriebsstabilität. Zwar wurde der 125er in den letzten Jahren schon etwas verbessert (längerer 10-Minuten-Takt am Samstag Nachmittag), aber richtig toll ist die ÖV-Taktdichte nicht. Der 10-Minuten-Takt könnte gerade in Reinickendorf-West noch deutlich länger angeboten werden (m.E. bräuchte es hier ein vergleichbares Angebot wie auf M-Linien), in der Hauptverkehrszeit könnte ich mir auch gut eine Verdichtung auf einen 5-Minuten-Takt vorstellen. M.E. besteht der größte Bedarf zwischen dem Kurt-Schumacher-Platz und der Otisstraße / Wittestraße, wo es ja noch eine Endstelle straßenbaulich gibt. Und natürlich muss man noch die Pünktlichkeit des 125ers verbessern. Spätestens mit jeder MIV-Störung auf der A111 ist der Fahrplan Makulatur. Hier bräuchte es deutlich stärkere ÖV-Priorisierung mit viel mehr Busspuren, z.B. am Kutschi, in Tegel und in der Scharnweberstraße.
3) Natürlich sollte man - wie von Philipp Borchert vorgeschlagen - auch den 322er attraktiver machen, in dem man ihn zumindest im Betriebsprogramm verlängert. Er deckt aber nicht die Hauptströme des Quartiers ab und wäre nur eine U8 und Gewerbegebietsanbindung und Rathaus-Reinickendorf-Anbindung, aber den Hauptstrom zur U6 und zum Kiezzentrum am Kutschi bedient er nicht.
4) Die wichtigste Anbindungsverbesserung ist m.E. aber mittels S-Bahn möglich. Mit einem Ostzugang des S-Bahnhofs Eichborndamm (zur General-Barby-Straße) wäre das nordwestliche Ende der Siedlung Meller Bogen nur noch 450m vom SPNV entfernt und ein Großteil der Bewohner des Quartiers (auch bei 700m Fußweg zur S-Bahn) könnte in maximal 10 Minuten Fußweg einen S-Bahnhof erreichen. Kombiniert mit einem 10-Minuten-Takt der S25, der hoffentlich nicht erst im nächsten Jahrzehnt kommt, wäre so zumindest etwas großräumiger ein Bahnanschluss hergestellt.
Zitat
M48er
Der 10-Minuten-Takt könnte gerade in Reinickendorf-West noch deutlich länger angeboten werden (m.E. bräuchte es hier ein vergleichbares Angebot wie auf M-Linien), in der Hauptverkehrszeit könnte ich mir auch gut eine Verdichtung auf einen 5-Minuten-Takt vorstellen.

Auf jeden Fall. Dadurch erhöht sich zwar nicht die statistisch relevante Erschließungsdichte, aber "die gefühlte". Ich laufe doch lieber fast 800 Meter zur S-Bahn mit ihrem dichten Angebot und ihrer direkten Wegführung ins Zentrum als nur 300 Meter dorthin, von wo ich nur - im blödesten Fall - alle zwanzig Minuten mit'm Bus weg komme.

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Zitat
Philipp Borchert
Zitat
M48er
Der 10-Minuten-Takt könnte gerade in Reinickendorf-West noch deutlich länger angeboten werden (m.E. bräuchte es hier ein vergleichbares Angebot wie auf M-Linien), in der Hauptverkehrszeit könnte ich mir auch gut eine Verdichtung auf einen 5-Minuten-Takt vorstellen.

Auf jeden Fall. Dadurch erhöht sich zwar nicht die statistisch relevante Erschließungsdichte, aber "die gefühlte". Ich laufe doch lieber fast 800 Meter zur S-Bahn mit ihrem dichten Angebot und ihrer direkten Wegführung ins Zentrum als nur 300 Meter dorthin, von wo ich nur - im blödesten Fall - alle zwanzig Minuten mit'm Bus weg komme.

Das zeigt wiederum, dass ÖPNV-Planung eben nicht bei Betriebszeiten, Takten und Stationsstandorten aufhören darf, sondern auch die Wege zur Station im Blick haben muss. Die Fußwege müssen möglichst kurz (zeitlich wie räumlich), sicher (v.a. an Querungen, aber auch hinsichtlich Beleuchtung) und ausreichend breit sein.

Das gilt analog auch für Radwege (samt Abstellmöglichkeiten an Stationen). Über Jahrzehnte wurden neue Viertel oder Wohnkomplexe nicht vom ÖPNV aus gedacht, der wurde dann irgendwie noch ergänzt. Das wird man kaum rückgängig machen können - aber man kann die Folgen mildern, indem man Fuß- und Radverkehr attraktiver gestaltet.

Vor allem aber sollte man die Fehler nicht wiederholen. Sprich: wenn eine sinnvolle und einigermaßen wirtschaftliche ÖV-Erschließung nicht möglich ist, ist ein Vorhaben nicht umzusetzen (da habe ich eher Viertel wie Carlsgarten im Kopf). Darüber hinaus sind Nahversorger, soziale Einrichtungen und die höchste Bebauungsdichte um Haltestellen einzurichten: einerseits, um den Weg zur Haltestelle für möglichst viele möglichst kurz zu halten, andererseits, damit man ohne Umweg auf dem Weg von der Haltestelle nach Hause noch die Tochter aus dem Kindergarten holen oder ein paar Lebensmittel kaufen kann.

ÖPNV setzt die Bündelung von Wegen voraus - je stärker das möglich ist, desto attraktiver und auch wirtschaftlicher kann ÖPNV sein. Und das steht und fällt mit Stadt- und Raumplanung.

@Christian Linow: danke für das Aufbringen des Beispiels! Leider gibt es gerade im Westen der Stadt viele weitere Beispiele aus jener Zeit. Die Siedlung an der Ecke Saarwinkler Damm/ Rohrdamm ist ja z.B. durch den 123er auch mehr schlecht als recht erschlossen, auch wenn es hier eher an den Taktzeiten als am Weg zur Haltestelle hapert.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.06.2022 10:36 von def.
Zitat
def
Zitat
Philipp Borchert
Zitat
M48er
Der 10-Minuten-Takt könnte gerade in Reinickendorf-West noch deutlich länger angeboten werden (m.E. bräuchte es hier ein vergleichbares Angebot wie auf M-Linien), in der Hauptverkehrszeit könnte ich mir auch gut eine Verdichtung auf einen 5-Minuten-Takt vorstellen.

Auf jeden Fall. Dadurch erhöht sich zwar nicht die statistisch relevante Erschließungsdichte, aber "die gefühlte". Ich laufe doch lieber fast 800 Meter zur S-Bahn mit ihrem dichten Angebot und ihrer direkten Wegführung ins Zentrum als nur 300 Meter dorthin, von wo ich nur - im blödesten Fall - alle zwanzig Minuten mit'm Bus weg komme.

Das zeigt wiederum, dass ÖPNV-Planung eben nicht bei Betriebszeiten, Takten und Stationsstandorten aufhören darf, sondern auch die Wege zur Station im Blick haben muss. Die Fußwege müssen möglichst kurz (zeitlich wie räumlich), sicher (v.a. an Querungen, aber auch hinsichtlich Beleuchtung) und ausreichend breit sein.

Das gilt analog auch für Radwege (samt Abstellmöglichkeiten an Stationen). Über Jahrzehnte wurden neue Viertel oder Wohnkomplexe nicht vom ÖPNV aus gedacht, der wurde dann irgendwie noch ergänzt. Das wird man kaum rückgängig machen können - aber man kann die Folgen mildern, indem man Fuß- und Radverkehr attraktiver gestaltet.

Vor allem aber sollte man die Fehler nicht wiederholen.

Genau. Und so richtig scheint das auch immer noch nicht bei den Entscheidungsträgern angekommen zu sein. Im Zusammenhang mit dem Thema Kiezblock wird für diesen Kiez der ÖPNV gar nicht erwähnt, obwohl er ja ein elementarer Bestandteil sein muss.

Was Eichborndamm angeht, so wurde meines Wissens nach die ausgelegte Planung auf Eis gelegt und das Planungsverfahren neu gestartet. Wirklich direkt fährt die S25 aber auch nicht ins Zentrum. Erst der 10er-Takt wird die Attraktivität steigern. Insofern sollte schon primär darum gehen die Busanbindung zu verbessern. Und da wäre jetzt das Zeitfenster, um im Rahmen der Kiezblockinitiative die ÖPNV-Belange unterzubringen.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
@M48er, vielen Dank für Deinen ausführlichen Beitrag.

Zitat
M48er
@Christian Linow:
Ich teile Deine Kritik am ÖV-Angebot im Bereich Meller Bogen zumindest teilweise (du fokussierst zu stark auf die Wegeentfernung und lässt andere Dinge der ÖV-Qualität außer acht), halte Deine Lösungsvorschläge aber für ziemlich absurd (Stichfahrten des 125ers verbieten sich m.E. wegen der vielen durchfahrenden Fahrgäste und ich bin froh, dass BVG und Aufgabenträger derartige Unsitten aus dem bundesdeutschen Regionalbusverkehr in Berlin tunlichst vermeiden; die Kiezlinie wäre schon arg aufwändig und 3.000 Bewohner mit der dort vorhandenen, die ÖV-Nutzung begünstigenden Sozialstruktur mittels Kleinbusse zu transportieren, wäre auch sehr unpassend).

Ja, die Kiezlinie ist aufwändig, allerdings würde sie eine schöne Direktverbindung zwischen den U-Bahnhaltestellen abgeben und sowohl den Meller Bogen als auch die Quäkersiedlung erschließen. Die Kapazitätsfrage ist unterdessen tatsächlich problematisch, etwas anderes allerdings kaum möglich, weil man sich Anfang der 1990er - warum auch immer - die Chance mit dem verkehrsberuhigten Bereich buchstäblich verbaut hat, das Zentrum vom Meller Bogen über die Auguste-Viktoria-Allee mit ÖPNV anzubinden.

Zitat
M48er
M.E. bestehen im Bereich Meller Bogen vor allem folgende ÖV-Probleme und Lösungsoptionen:
1) Die Buslinie 125 hält etwas zu weit weg. Von der Ecke General-Barby-Straße / Auguste-Viktoria-Allee, wo der 125er lang fährt, wären auch die letzten Häuser des Meller Bogens maximal 400m Luftlinie entfernt, eine Erschließung nach dem Toleranzwert des Nahverkehrsplans wäre also gegeben. Da man der Luftlinie als Fußgänger nicht folgen kann, wären es tatsächlich maximal eher 500m bis zu dieser Straßenecke, aber ein nicht mobilitätseingeschränkter Fahrgast sollte die in 6-7 Minuten laufen können.

Die 400 Meter Luftlinie sind aber vor dem Hintergrund von Einwohner- und Nutzungsdichte nur der Toleranzwert. Und selbst die werden beim nordöstlichen Wohnriegel überschritten. Zielwert sind 300 Meter. Ohnehin halte ich aber die Luftlinienkennziffern als Grundlage für die Erschließungsqualität für einen recht billigen Taschenspielertrick, wie man am Meller Bogen an den ob der Bauweise der Wohnhäuser geschuldeten verwinkelten Fußwegen als Paradebeispiel erkennen kann. Da ist es so, wie es def auf den Punkt bringt:

Zitat
def
Das zeigt wiederum, dass ÖPNV-Planung eben nicht bei Betriebszeiten, Takten und Stationsstandorten aufhören darf, sondern auch die Wege zur Station im Blick haben muss. Die Fußwege müssen möglichst kurz (zeitlich wie räumlich), sicher (v.a. an Querungen, aber auch hinsichtlich Beleuchtung) und ausreichend breit sein.

Und das hat man hier offenkundig nicht. Vom Meller Bogen 26 ist zur Haltestelle General-Woyna-Straße ein Fußweg von 600 Metern im günstigsten Falle und im ungünstigsten von 700 Metern (Fahrtrichtung Frohnau) zurückzulegen. Und sehr viel dichter ist es vom Meller Bogen 14 auch nicht. 1.699 Bewohner*innen zählen die Hochhäuser auf dieser Seite des Meller Bogens, insgesamt sind es 2.745. Wenn mit 850 Einwohner*innen demnach rund die Hälfte 600-700 Meter zur nächstgelegenen Bushaltestelle wandern darf, ist das Gebiet in meinen Augen äußerst schlecht an den ÖPNV angebunden. Diejenigen, die ein Auto haben, werden sich jedenfalls kaum beeindrucken lassen, was sich vor Ort durch die vielen geparkten Pkw auch sehr gut widerspiegelt. Zugleich verschärft in meinen Augen dieses Abgehängtsein auch ein mögliches soziales Ungleichgewicht, weil Mobilität ein ganz elementarer gesellschaftlicher Faktor ist.

Zitat
M48er
Schwierig finde ich aber vor allem, dass sich unmittelbar an dieser Straßenecke in Fahrtrichtung Tegel nicht mal eine Haltestelle befindet, sondern diese noch mal 100m entfernt an der nächsten Querstraße ist (General-Woyna-Straße). Hier sollte man also zuerst und kostengünstig die Haltestelle versetzen, bevor man Schleifenfahrten oder ähnliches einführt.
Wenn man die Flächenerschließung verbessern will, dann sollte man eine zusätzliches Haltestellenpaar des 125er vor dem östlichen Hochhausriegel des Meller Bogens anstreben. Dazu müsste man die Auguste-Viktoria-Allee auf 200m Länge so umbauen, dass man sie mit dem Linienbus (und das meint Gelenkbusse und Doppeldecker) bis Höhe Hechelstraße befahren kann. Über die Hechelstraße könnte man dann die wieder die Scharnweberstraße erreichen. Hier darf sich der ÖV nicht selber Denkverbote auferlegen. Wir sehen doch in Berlin, wie man eine Stadt für das Fahrrad oder die A100 umbauen kann. Da kann man als ÖV-Nutzer auch mal 200m bustauglichen Straßenbau statt 80er-Jahre-Spielstraße einfordern.

Die Idee finde ich prima! Sie ist ein ausgezeichneter weiterer Vorschlag!

Zitat
M48er
2) Mindestens genauso wichtig wie die Wegeentfernung finde ich das Taktangebot und die Betriebsstabilität. Zwar wurde der 125er in den letzten Jahren schon etwas verbessert (längerer 10-Minuten-Takt am Samstag Nachmittag), aber richtig toll ist die ÖV-Taktdichte nicht. Der 10-Minuten-Takt könnte gerade in Reinickendorf-West noch deutlich länger angeboten werden (m.E. bräuchte es hier ein vergleichbares Angebot wie auf M-Linien), in der Hauptverkehrszeit könnte ich mir auch gut eine Verdichtung auf einen 5-Minuten-Takt vorstellen. M.E. besteht der größte Bedarf zwischen dem Kurt-Schumacher-Platz und der Otisstraße / Wittestraße, wo es ja noch eine Endstelle straßenbaulich gibt. Und natürlich muss man noch die Pünktlichkeit des 125ers verbessern. Spätestens mit jeder MIV-Störung auf der A111 ist der Fahrplan Makulatur. Hier bräuchte es deutlich stärkere ÖV-Priorisierung mit viel mehr Busspuren, z.B. am Kutschi, in Tegel und in der Scharnweberstraße.

Klar, Taktverdichtung und Beschleunigung der vorhandenen Hauptlastlinie sollte unbedingt damit einhergehen. Zugleich bietet aus meiner Sicht aber eben genau deswegen der 125er eine enorme Chance bei der Erschließung der größten Wohnsiedlung der Charlottenburger Baugenossenschaft. Zum einen kann man ohne bauliche Eingriffe recht zügig vorhandene Infrastruktur nutzen. Sowohl die maximale Durchfahrtshöhe von 4,00 Metern als auch die Radien des Meller Bogens wegen der Schlepp- und Fahrkurven sind in meinen Augen tauglich für Gelenkbusse. Das einzige, was man machen müsste, ist das Parken am rechten Fahrbahnrand durch Halteverbote zu unterbinden. Das wiederum sollte eh im Interesse einer Mobilitätswende sein: öffentliche Stellflächen dezimieren. Zugleich würden 2.745 Einwohner*innen ad hoc eine Direktverbindung vor ihrer Tür angeboten bekommen.

Für den Kilometer Umweg mit zwei Haltestellen würde ich eine Fahrzeitverlängerung von 5 Minuten ansetzen. Letztere spricht natürlich eher für eine gesonderte Kiezbuslinie, die jedoch wegen ihrer geringen Beförderungskapazität problematisch sein könnte. Beim Abwägen von Aufwand und Nutzen tendiere ich daher zu der Variante mit dem 125er.

Zitat
M48er
3) Natürlich sollte man - wie von Philipp Borchert vorgeschlagen - auch den 322er attraktiver machen, in dem man ihn zumindest im Betriebsprogramm verlängert. Er deckt aber nicht die Hauptströme des Quartiers ab und wäre nur eine U8 und Gewerbegebietsanbindung und Rathaus-Reinickendorf-Anbindung, aber den Hauptstrom zur U6 und zum Kiezzentrum am Kutschi bedient er nicht.

Das sollte in der Tat schnellstmöglich erfolgen! Super Hinweis! Danke!

Zitat
M48er
4) Die wichtigste Anbindungsverbesserung ist m.E. aber mittels S-Bahn möglich. Mit einem Ostzugang des S-Bahnhofs Eichborndamm (zur General-Barby-Straße) wäre das nordwestliche Ende der Siedlung Meller Bogen nur noch 450m vom SPNV entfernt und ein Großteil der Bewohner des Quartiers (auch bei 700m Fußweg zur S-Bahn) könnte in maximal 10 Minuten Fußweg einen S-Bahnhof erreichen. Kombiniert mit einem 10-Minuten-Takt der S25, der hoffentlich nicht erst im nächsten Jahrzehnt kommt, wäre so zumindest etwas großräumiger ein Bahnanschluss hergestellt.

Ja, ein solcher Zugang ist zweifellos wichtig und ist auch eine elementare Stellschraube. Aber so richtig befriedigend finde ich das als reduzierte und darauf konzentrierte Maßnahme nicht. Nicht jeder kann und möchte weitere Fußmärsche zurücklegen oder das Rad als erste Instanz auf dem täglichen Weg nutzen. Und vom besagten Meller Bogen 26 aus, dem nordöstlichen Flügel, ist es selbst mit einem neuen Zugang an der General-Barby-Straße immer noch laut Maps ein knapper Kilometer. Deutlich zu weit für einen der Siedlung angemessenen ÖPNV, wo übrigens pro Quadratmeter mehr Leute wohnen als im Kosmosviertel in Altglienicke.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.06.2022 11:44 von Christian Linow.
Zitat
Jay
Zitat
def
Zitat
Philipp Borchert
Zitat
M48er
Der 10-Minuten-Takt könnte gerade in Reinickendorf-West noch deutlich länger angeboten werden (m.E. bräuchte es hier ein vergleichbares Angebot wie auf M-Linien), in der Hauptverkehrszeit könnte ich mir auch gut eine Verdichtung auf einen 5-Minuten-Takt vorstellen.

Auf jeden Fall. Dadurch erhöht sich zwar nicht die statistisch relevante Erschließungsdichte, aber "die gefühlte". Ich laufe doch lieber fast 800 Meter zur S-Bahn mit ihrem dichten Angebot und ihrer direkten Wegführung ins Zentrum als nur 300 Meter dorthin, von wo ich nur - im blödesten Fall - alle zwanzig Minuten mit'm Bus weg komme.

Das zeigt wiederum, dass ÖPNV-Planung eben nicht bei Betriebszeiten, Takten und Stationsstandorten aufhören darf, sondern auch die Wege zur Station im Blick haben muss. Die Fußwege müssen möglichst kurz (zeitlich wie räumlich), sicher (v.a. an Querungen, aber auch hinsichtlich Beleuchtung) und ausreichend breit sein.

Das gilt analog auch für Radwege (samt Abstellmöglichkeiten an Stationen). Über Jahrzehnte wurden neue Viertel oder Wohnkomplexe nicht vom ÖPNV aus gedacht, der wurde dann irgendwie noch ergänzt. Das wird man kaum rückgängig machen können - aber man kann die Folgen mildern, indem man Fuß- und Radverkehr attraktiver gestaltet.

Vor allem aber sollte man die Fehler nicht wiederholen.

Genau. Und so richtig scheint das auch immer noch nicht bei den Entscheidungsträgern angekommen zu sein. Im Zusammenhang mit dem Thema Kiezblock wird für diesen Kiez der ÖPNV gar nicht erwähnt, obwohl er ja ein elementarer Bestandteil sein muss.

Was Eichborndamm angeht, so wurde meines Wissens nach die ausgelegte Planung auf Eis gelegt und das Planungsverfahren neu gestartet. Wirklich direkt fährt die S25 aber auch nicht ins Zentrum. Erst der 10er-Takt wird die Attraktivität steigern. Insofern sollte schon primär darum gehen die Busanbindung zu verbessern. Und da wäre jetzt das Zeitfenster, um im Rahmen der Kiezblockinitiative die ÖPNV-Belange unterzubringen.

Danke, dass Du den Kiezblock erwähnst. Tatsächlich wird in der Auguste-Viktoria-Allee derzeit ein Kiezblock erwogen. Umso wichtiger ist es jetzt nach meinem Dafürhalten, eine ÖPNV-gerechte bzw. ÖPNV-konforme Lösung zu finden, damit nicht zum wiederholten Male Chancen für den öffentlichen Nahverkehr verbaut werden. Man darf mich bitte nicht falsch verstehen, ich bin durchaus für den Kiezblock. Aber so was kann mit etwas Kreativität auch zusammen mit Verkehrsmitteln des ÖPNV geplant und umgesetzt werden. Auf jeden Fall sollte man jetzt endlich den ÖPNV dort auf den Plan rufen. Der hat nämlich bis dato kein einziges Mal auch nur Erwähnung gefunden.

Diesbezüglich habe ich die verkehrspolitischen Sprecher aller demokratischen Reinickendorfer Fraktionen angeschrieben.
Gibt es eigentlich eine Karte, die die jeweilige ÖPNV-Erschließung in Berlin darstellt? Vielleicht gestaffelt nach Distanz zum nächstmöglichen ÖPNV-Angebot (bis 200, bis 400, 400+ Meter, oder so), Wochentags-/Tageszeitenabhängig. Ich meine sowas schon mal gesehen zu haben. Aber war das für Berlin?

Es gibt da ja so einige dicht besiedelte Gebiete, die ganz oder an einzelnen Wochentagen nur mit längerem Vorlauf an den ÖPNV angebunden sind. Eines meiner Lieblingsbeispiele ist Goltzstraße/Winterfeldtplatz. Mo-Sa fährt dort ja der 204er (grundsätzlich ohne Spätverkehr). An Sonn- und Feiertagen wie heute beträgt der Fußweg ca. 500-600 Meter bis zum nächstgelegenen Nahverkehrsmittel. Gleichzeitig ziehen zahllose Cafés und Restaurants gerade an diesen Tagen etliche Gäste aus anderen Stadtteilen an. Der Unterschied zum hier diskutierten Meller Bogen sind die insgesamt hervorragenden Linienangebote im Umkreis (allein 5 U-Bahnlinien + (Metro-)Busse). Man muss es nur erstmal dorthin schaffen..

Will heißen, der Meller Bogen ist kein Einzelfall. Allerdings bin ich deshalb nicht davon überzeugt, wenn Du schreibst:

Zitat
Christian Linow
Zugleich verschärft in meinen Augen dieses Abgehängtsein auch ein mögliches soziales Ungleichgewicht, weil Mobilität ein ganz elementarer gesellschaftlicher Faktor ist.

Denn für mein Beispiel aus Schöneberg trifft es wirklich nicht zu.
Ohne Zweifel ist aber ein stadtweit attraktives ÖPNV-Angebot zentral für das Gelingen einer echten Verkehrswende in der gesamten Stadt und darüber hinaus.


Zitat
Christian Linow
Diesbezüglich habe ich die verkehrspolitischen Sprecher aller demokratischen Reinickendorfer Fraktionen angeschrieben.


Ich denke, es wäre vor allem gut, sich direkt mit der Kiezblock-Initiative zusammenzusetzen. Vielleicht wurde über das ÖPNV-Thema dort auch bereits beratschlagt. Oder sie wollen sich an dem Diskussionfaden hier beteiligen.
Auf der Kiezblockwebseite ist eine Mailadresse eines Herrn vom VCD-Nordost zu finden.


[www.kiezblocks.de]


Hier noch die Forderungen der Kiezblock-Ini lt. Webseite

Zitat
https://www.kiezblocks.de/auguste-viktoria-allee/

Folgende Maßnahmen wollen wir im Kiez umsetzen:

  • Kiezplatz (autofrei) in der Auguste-Viktoria-Allee zwischen Am Mellerbogen und Schillingstraße, provisorisch zunächst Modalfilter
  • Diagonalsperren Kienhorst-/General-Barby-Straße und Zobeltitz-/Hechelstraße
  • Neue Einbahnstraßen in der Hechelstraße Richtung Norden und Kienhorststraße von Eichborndamm bis General-Barby-Straße

Mich überzeugen die gezeigten Konzepte nicht wirklich.

Man muss doch erst einmal schauen, wo die Leute hinwollen und ob es überhaupt einen Bedarf gibt.

Die Scharnweberstraße als kleine Einkaufsstraße dürfte als Ziel nicht nur vom Meller Bogen, sondern auch aus Teilen des heutigen 125ers interessant sein. Daher erscheint es mir unklug, die Linie dort zu entfernen. Fahrzeiten verlängernde Schleifenfahrten sind auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Kiezlinien müssen auch gut überlegt sein, man denke an die vielen Linien, die nach kurzer Zeit sang- und klanglos wieder verschwanden. Linien im 20 Minuten-Takt sind auch problematisch, die nutzt man doch nur, wenn man muss. Sprinter sind im Tagesverkehr ein No-Go*, dann lieber auf alternative Konzepte wie autonome Fahrzeuge oder den BerlKönig setzen.


*Ausnahmen am äußersten Stadtrand sind die berühmte Ausnahme.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
@B-V 3313:
Die Scharnweberstraße ist in der Tat als Geschäftsstraße ein eigenes relevantes Ziel für die Fahrgäste des 125ers. Allerdings ist es nur zwischen Hechelstraße und dem Kutschi eine wirkliche Geschäftsstraße, westlich der Hechelstraße gibt es eigentlich nur vereinzelte Laden. Insofern hielte ich die Herausnahmen des 125ers dort für vertretbar, vor allem wenn man den 221 noch weiter stärkt (längerer 10-Minuten-Takt).
Zitat
M48er
@B-V 3313:
Die Scharnweberstraße ist in der Tat als Geschäftsstraße ein eigenes relevantes Ziel für die Fahrgäste des 125ers. Allerdings ist es nur zwischen Hechelstraße und dem Kutschi eine wirkliche Geschäftsstraße, westlich der Hechelstraße gibt es eigentlich nur vereinzelte Laden. Insofern hielte ich die Herausnahmen des 125ers dort für vertretbar, vor allem wenn man den 221 noch weiter stärkt (längerer 10-Minuten-Takt).

Naja, für mich geht die Einkaufsstraße bis zum großen Autobahnzubringer am Eichborndamm, von daher wäre eher eine Führung des 125er bis dorthin und eine neue Linie vom S Eichborndamm - Waldstraße - General-Barby-Straße - Scharnweberstraße zum Kutschi eventuell sinnvoller. Das Thema Parallelverkehr vom 125er zur U6 sollte nach der Ära Sarrazin verschmerzbar sein.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
Das Thema Parallelverkehr vom 125er zur U6 sollte nach der Ära Sarrazin verschmerzbar sein.

Ab Herbst für mindestens zwei Jahre fährt wegen Abriss und Neubau der U-Bahnbrücke über die Seidelstraße der U6-Ersatzverkehr teilweise auf der Strecke des 125ers. 20 Stunden am Tag, Wochenende 24 Stunden. Noch eine weitere Buslinie in den Stau zu schicken wäre erstmal wenig sinnvoll.

so long

Mario
Zitat
der weiße bim
Zitat
B-V 3313
Das Thema Parallelverkehr vom 125er zur U6 sollte nach der Ära Sarrazin verschmerzbar sein.

Ab Herbst für mindestens zwei Jahre fährt wegen Abriss und Neubau der U-Bahnbrücke über die Seidelstraße der U6-Ersatzverkehr teilweise auf der Strecke des 125ers. 20 Stunden am Tag, Wochenende 24 Stunden. Noch eine weitere Buslinie in den Stau zu schicken wäre erstmal wenig sinnvoll.

Wieso sollte es in der Scharnweberstraße Staus geben? Direkt parallel verläuft die Stadtautobahn, und wie auch Du bei Diskussionen über die TVO und A100-Verlängerungen gern betonst, entlasten Schnellstraßen parallele Stadtstraßen so stark, dass es dort doch keine Staus geben dürfte. Insofern verstehe ich Deinen Einwand nicht.
Zitat
der weiße bim
Ab Herbst für mindestens zwei Jahre fährt wegen Abriss und Neubau der U-Bahnbrücke über die Seidelstraße der U6-Ersatzverkehr teilweise auf der Strecke des 125ers. 20 Stunden am Tag, Wochenende 24 Stunden. Noch eine weitere Buslinie in den Stau zu schicken wäre erstmal wenig sinnvoll.


Danke für die Info!

Wie sieht es mit den anderen drei U-Bahn-Brücken im selben Abschnitt aus (Brücke über die A111 sowie die beiden über die Anschlussstelle Eichborndamm)? Sind sie auch sanierungs-/neubaubedürftig?

Und steht schon fest, ob die U6 nördlich Kutschi komplett gesperrt wird? Oder wird es einen Pendelverkehr Tegel <-> Otisstraße geben?
Zitat
def
Wieso sollte es in der Scharnweberstraße Staus geben? Direkt parallel verläuft die Stadtautobahn, und wie auch Du bei Diskussionen über die TVO und A100-Verlängerungen gern betonst, entlasten Schnellstraßen parallele Stadtstraßen so stark, dass es dort doch keine Staus geben dürfte. Insofern verstehe ich Deinen Einwand nicht.

Derzeit plant die DEGES in Berlin (unter anderem) die Grundinstandsetzung der A111: [www.deges.de]
Diese muss, um Vollsperrungen der mit bis zu 135.000 Fahrzeugen täglich belasteten Verkehrsader zu vermeiden, schnellstmöglich beginnen. Während der verschiedenen Bauphasen wird die Leistungsfähigkeit nur halb so groß wie üblich sein, so dass zusätzliche Verkehrsmengen nicht aufgenommen werden können.

so long

Mario
Zitat
Stichbahn
Wie sieht es mit den anderen drei U-Bahn-Brücken im selben Abschnitt aus (Brücke über die A111 sowie die beiden über die Anschlussstelle Eichborndamm)? Sind sie auch sanierungs-/neubaubedürftig?
Und steht schon fest, ob die U6 nördlich Kutschi komplett gesperrt wird? Oder wird es einen Pendelverkehr Tegel <-> Otisstraße geben?

Die U6 wird ab Schumacherplatz voll gesperrt.
Parallel zum Brückenneubau erfolgt die längst überfällige Verfestigung des Dammbauwerks, die Grundinstandsetzung / restlicher barrierefreier Ausbau aller Bahnhöfe, Erneuerung der Kehr- und Aufstellgleise Alt-Tegel, Gleichrichterwerk Alt-Tegel, Oberbauerneuerung (die Betonschwellen sind noch original, also über 60 Jahre alt), Kabel und Kabelkanäle und weiterer Bahntechnik.
Die anderen Beton- und Stahlbrücken sollen instandgesetzt werden. Genau wird man alle Mängel erst nach Entfernung des Oberbaus erkennen und danach endgültig entscheiden.

so long

Mario
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der weiße bim
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Stichbahn
Wie sieht es mit den anderen drei U-Bahn-Brücken im selben Abschnitt aus (Brücke über die A111 sowie die beiden über die Anschlussstelle Eichborndamm)? Sind sie auch sanierungs-/neubaubedürftig?
Und steht schon fest, ob die U6 nördlich Kutschi komplett gesperrt wird? Oder wird es einen Pendelverkehr Tegel <-> Otisstraße geben?

Die U6 wird ab Schumacherplatz voll gesperrt.
Parallel zum Brückenneubau erfolgt die längst überfällige Verfestigung des Dammbauwerks, die Grundinstandsetzung / restlicher barrierefreier Ausbau aller Bahnhöfe, Erneuerung der Kehr- und Aufstellgleise Alt-Tegel, Gleichrichterwerk Alt-Tegel, Oberbauerneuerung (die Betonschwellen sind noch original, also über 60 Jahre alt), Kabel und Kabelkanäle und weiterer Bahntechnik.
Die anderen Beton- und Stahlbrücken sollen instandgesetzt werden. Genau wird man alle Mängel erst nach Entfernung des Oberbaus erkennen und danach endgültig entscheiden.

Danke für die detaillierte Antwort. Wir alle dürfen also gespannt sein - auch, welche Auswirkungen mglw. nötige verlängerte/zusätzliche Brückensperrungen auf den Oberflächenverkehr haben wird.
Wie sieht es mit dem Tunnel in Tegel aus? Wird der "angefasst"? Weißt Du zufällig auch darüber mehr?
Danke nochmal für obige Antwort.
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der weiße bim
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def
Wieso sollte es in der Scharnweberstraße Staus geben? Direkt parallel verläuft die Stadtautobahn, und wie auch Du bei Diskussionen über die TVO und A100-Verlängerungen gern betonst, entlasten Schnellstraßen parallele Stadtstraßen so stark, dass es dort doch keine Staus geben dürfte. Insofern verstehe ich Deinen Einwand nicht.

Derzeit plant die DEGES in Berlin (unter anderem) die Grundinstandsetzung der A111: [www.deges.de]
Diese muss, um Vollsperrungen der mit bis zu 135.000 Fahrzeugen täglich belasteten Verkehrsader zu vermeiden, schnellstmöglich beginnen. Während der verschiedenen Bauphasen wird die Leistungsfähigkeit nur halb so groß wie üblich sein, so dass zusätzliche Verkehrsmengen nicht aufgenommen werden können.

Wenn es besonders wenig Platz gibt, muss man bei der Verteilung des übrigen Raums eben die Verkehrsträger bevorzugen, die ihn am effizientesten nutzen: also alle außer das Auto.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.06.2022 09:54 von def.
Zitat
def
Wenn es besonders wenig Platz gibt, muss man bei der Verteilung des übrigens Raums eben die Verkehrsträger bevorzugen, die ihn am effizientesten nutzen: also alle außer das Auto.

Das sehe ich ganz genauso und kann deswegen den Staueinwand nicht so richtig nachvollziehen, dass man deswegen keinen weiteren Bus losschicken sollte.
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