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Senat vergibt Auftrag zur Verlängerung der U5
geschrieben von Stefan Metze 
Zu lesen in der morgigen Ausgabe der Berliner Zeitung: [www.berlinonline.de] und im [www.tagesspiegel.de]

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Neues vom Ostkreuz im Ostkreuzblog



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.08.2007 23:34 von Stefan Metze.
Schade, hätte so auf eine Umplanung auf eine eine U10 Hbf - Unter den Linden (Anschl. S1,S2,S25) - Stadtmitte (Anschl. U2+U6) - Hallesches Tor (Anschl. U1) - Mehringdamm (Anschl. U6+U7) - Hermannplatz (Anschl. U8) - Neukölln (Anschl. S41/42, S45/46/47) - Britz Süd gehofft, welche m.E. verkehrlich erheblich sinnvoller gewesen wäre als die U5-Verlängerung.
Was lange währt....
...wird endlich gut!

Ich begrüsse die Entscheidung und hoffe, dass es irgendwann auch noch Richtung Moabit weitergeht.
Das wäre wünschenswert. Bis Jungfernheide, dann Mischbetrieb mit U7 bis Jakob-Kaiser-Platz. Jetzt muss man erstmal schauen, was auf dem Gelände des zukünftig ehemaligen Flughafens Tegel entsteht.
Ich bleib bei meiner Meinung, daß die U5 als Parallelverkehr zur Stadtbahn von Alex bis Hbf wenig Sinn macht. Vor allem wenn man bedenkt, daß die Gäste auf dieser Touristenstrecke Unter den Linden was sehen wollen. Und dazu eignen sich Busse wie 100 und TXL wesentlich besser.
Das Geld hätte an anderen Stellen wesentlich besser investiert werden können. Z.B. hätte der Bund mit seinen laut Tagesspietel 370 Millionen eher in den schnellen Bau der vollständigen S21 investieren sollen (also von Westhafen/Wedding bis Südkreuz über Cheruskerkurve). Oder auch an diverse Lückenschlüsse oder Verlängerungen (U1 beide Seiten, U3 Krumme Lanke, U7 Rudow, U9 beide Seiten).

Ok, ich finde es schon sinnvoll in der Hinsicht, daß man auch vielleicht irgendwann mal bis Turmstr oder Jungfernheite weiterbaut. Aber das ganze U55/U5 Projekt wäre für mich im "Abarbeitungsplan" eher weit hinten zu Gunsten oben beschriebener Möglichkeiten...



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.08.2007 00:01 von Jamix.
Jamix schrieb:
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> Ich bleib bei meiner Meinung, daß die U5 als
> Parallelverkehr zur Stadtbahn von Alex bis Hbf
> wenig Sinn macht.

genauso wie Alex bis Lichtenberg Parallelverkehr ist.. und auch wenig sinn macht??

Es ergibt sich viele gute Umsteigemöglichkeiten .. endlich aus Richtung Steglitz/Schöneberg am Brandenburger Tor in die U5 umsteigen statt über Yorckstr. und Hermannplatz.. oder Möckernbrücke /Kottbusser Tor.. ich freue mich darauf..



IsarSteve



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.08.2007 00:10 von IsarSteve.
IsarSteve schrieb:

> genauso wie Alex bis Lichtenberg Parallelverkehr
> ist.. und auch wenig sinn macht??

Die U5 von Alex bis Lichtenberg nimmt Fahrgäste von ganz anderen Einzugsgebieten mit als die S Bahn. Die Strecken liegen immerhin ca 1 Km oder mehr auseinander. Die Strecke Unter den Linden liegt erstens viel dichter an der Stadtbahn (Bahnhof Friedrichstr - Friedrich/Linden ca 300m und Hackescher Markt - Liebknecht Str ca 350m). Und zweitens ist dieses Gebiet wesentlich dünner Bewohnt als der Friedrichshein. Und dann noch die Tatsache, daß die Touris (die ja zu Hauff diese Strecke fahren) so gerne die 100 nehmen, weil man da viele Attraktionen sehen kann.

> Es ergibt sich viele gute Umsteigemöglichkeiten ..
> endlich aus Richtung Steglitz/Schöneberg am
> Brandenburger Tor in die U5 umsteigen statt über
> Yorckstr. und Hermannplatz.. oder Möckernbrücke
> /Kottbusser Tor.. ich freue mich darauf..

Wenn du aus Steglitz oder Schöneberg (S1, 2, 25) kommst und zum Alex oder Hbf willst dann bleibst du einfach bid Friedrichstr sitzen und steigst da um;) Also dahingehend ist das nicht so sinnvoll.

Aber ok, natürlich freue ich mich auch aufs Jahr 2007 und würde die Linie sicher auch nutzen (wenn ich dann noch hier wohne). Aber ich meinte halt nur, daß es meiner Meinung nach wichtigere Projekte gibt.
Jamix schrieb:
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> Aber ok, natürlich freue ich mich auch aufs Jahr
> 2007 und würde die Linie sicher auch nutzen (wenn
> ich dann noch hier wohne). Aber ich meinte halt
> nur, daß es meiner Meinung nach wichtigere
> Projekte gibt.

Also eigentlich sind wir schon im Jahr 2007. Du meinst wahrscheinlich 2020?

Gute nacht!


hehe ja klar;) ne ich meinte natürlich 2017. Da sollte die U5 laut dem Tagesspiegelbericht fertig sein:)
Jamix schrieb:
-------------------------------------------------------
> Wenn du aus Steglitz oder Schöneberg (S1, 2, 25)
> kommst und zum Alex oder Hbf willst dann bleibst
> du einfach bid Friedrichstr sitzen und steigst da
> um;)

Also dahingehend ist das nicht so sinnvoll.


Doch... 1 Mal umsteigen statt zwei Mal bedeutet mindestens 8 Minuten pro Richtung Zeitersparnis .. 16 Minuten am Tag, 80 Minuten die Woche, 480 Minuten im Monat... mal "nur" 500 Fahrgäste ist viel Zeit/Geld gespart..

IsarSteve
micha-hbg schrieb:
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> ...wird endlich gut!
>
> Ich begrüsse die Entscheidung und hoffe, dass es
> irgendwann auch noch Richtung Moabit weitergeht.

Ja, und zwar mit den Linien M6, M8 und/oder M10 am besten via U Turmstraße - U Mierendorffplatz bis S Westend und einem Abzweig in die Beusselstraße zum Virchowklinikum...
Erst wenn man in Moabit endlich eine qualitativ hochwertige Ost-West-Verbindung an der Oberfläche hinbekommt, kann man m.E. über den Luxus einer zusätzlichen U-Bahn-Verbindung nachdenken - wenn der Bedarf danach gegeben ist.
Allein eine U-Bahn würde keines der Moabiter Verkehrsprobleme effektiv lösen - dafür aber viel Geld in Bau und Betrieb kosten, da man dann kaum Busse substituieren kann. Es wäre so etwas, wie mit Kanonen auf Spatzen schießen...
Warum ich das so sehe, hab ich schon oft genug geschrieben ;-)

Viele Grüße
Ingolf


Ingolf schrieb:
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> Ja, und zwar mit den Linien M6, M8 und/oder M10 am
> besten via U Turmstraße - U Mierendorffplatz bis S
> Westend und einem Abzweig in die Beusselstraße zum
> Virchowklinikum...

Bzgl. Verlängerung Tram zum S-Westend und zum Virchow-Klinikum: Volle Zustimmung!!

Einzig allein die Verlängerung der M6 zum Hbf ab Hackeschen Markt sehe ich nicht als so sinnvoll an. Ist die geplant?? Sinnvoller wäre es m.E. die Linie 50 aus Pankow oder Linie 12 aus Weißensee über Zionskirchplatz-Nordbf. zum Hbf zu führen.
Naja, prinzipiell seh ich das ja auch so, aber ne Linie vom Hackeschen Markt zum Hbf wär schon nicht schlecht... Ich finde allerdings auch, dass die M6 sich dafür nicht unbedingt eignet...
Wenn es soweit ist gibt es ja hoffentlich noch die M5, die sich als Alternative präsentieren würde. ;-) Oder was würde gegen sie sprechen?

Bis dann
die Fritztram
@jamix:

Volle Zustimmung, dass die von Dir genannten Projekte auch sinnvoll und wichtig sind. Über die Reihenfolge der Realisierung kann man in der Tat diskutieren, mir persönlich z.B. würde der S21-Bau auch mehr bringen, aber angesichts der Vorleistungen und der Netzwirkung der U5 finde ich das Projekt schon sinnvoll. Zumal mir das Argument des Parallelverkehrs insofern nicht ganz treffend erscheint, als dass damit auch hochbelastete Knotenpunkte und Streckenabschnitte entlastet werden.

Wenn man dafür kämpft und darauf hofft, dass der ÖPNV in der Innenstadt weitere Zuwachsraten erfährt, muss man auch zur Kapazitätsausweitung bereits sein. da die Stadtbahn (S-Bahn) kaum erweiterbar ist und der Bf. Friedrichstraße schon ein beachtliches Gewühl an normalen Tagen aufweist, finde ich den U-Bahn-Abschnitt Hbf-Alexanderplatz durchaus vernünftig.


@ingolf:

Ich halte nach wie vor nichts davon, sich immer klein zu machen, und für ein bischen Tram zum kämpfen und dafür den U-Bahn-Ausbau in der öffentlichen Diskussion zu verschenken. Wenn man sich die Nachverkehrsausbauprogramme anderer Weltstädte anguckt, dann ist die Neubauleistung in Berlin lächerlich. Also sollte man, wenn man an die Richtigkeit des Vorrangs des ÖPNV glaubt, konsequent (meinetwegen frech...) Tram und U-Bahn fordern!

Ob der Flughafen Tegel nun erhalten beleibt (wer weiss...) oder Wohn- oder Gewerbegebiet wird, warum sollte die Realisierung des alten Plans der U-Bahn über Turmstraße, Jungfernheide nach Tegel nicht sinnvoll sein ?

Für die Stadtteilerschließung von Moabit wäre zusätzlich die Verlängerung der Tram ebenso sinnvoll.

Wenn man wirklich eine Alternative zum PKW bieten und nicht immer nur mit Verboten arbeiten will, kommt man um einen signifikanten Ausbau des Nahverkehrssystems nicht umhin!

P.S. natürlich kann man mir jetzt ein "träum weiter" entgegenhalten, aber angesichts mancher Milliardenprojekte im Straßenbau, wo sich die dortige Lobby auch Luftschlösser und Träumereien erfüllen konnte, einfach weil man Bedarf solange herbeigeredet und behauptet hat, bis den Forderungen nachgegeben wurde, würde ich empfehlen, in der öffentlichen Diskussion viel fordernder aufzutreten!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.08.2007 16:56 von micha-hbg.
micha-hbg schrieb:
-------------------------------------------------------
> @jamix:
>
> Volle Zustimmung, dass die von Dir genannten
> Projekte auch sinnvoll und wichtig sind. Über die
> Reihenfolge der Realisierung kann man in der Tat
> diskutieren, mir persönlich z.B. würde der S21-Bau
> auch mehr bringen, aber angesichts der
> Vorleistungen und der Netzwirkung der U5 finde ich
> das Projekt schon sinnvoll. Zumal mir das Argument
> des Parallelverkehrs insofern nicht ganz treffend
> erscheint, als dass damit auch hochbelastete
> Knotenpunkte und Streckenabschnitte entlastet
> werden.
>
> Wenn man dafür kämpft und darauf hofft, dass der
> ÖPNV in der Innenstadt weitere Zuwachsraten
> erfährt, muss man auch zur Kapazitätsausweitung
> bereits sein. da die Stadtbahn (S-Bahn) kaum
> erweiterbar ist und der Bf. Friedrichstraße schon
> ein beachtliches Gewühl an normalen Tagen
> aufweist, finde ich den U-Bahn-Abschnitt
> Hbf-Alexanderplatz durchaus vernünftig.
>
>
> @ingolf:
>
> Ich halte nach wie vor nichts davon, sich immer
> klein zu machen, und für ein bischen Tram zum
> kämpfen und dafür den U-Bahn-Ausbau in der
> öffentlichen Diskussion zu verschenken. Wenn man
> sich die Nachverkehrsausbauprogramme anderer
> Weltstädte anguckt, dann ist die Neubauleistung in
> Berlin lächerlich. Also sollte man, wenn man an
> die Richtigkeit des Vorrangs des ÖPNV glaubt,
> konsequent (meinetwegen frech...) Tram und U-Bahn
> fordern!
>
> Ob der Flughafen Tegel nun erhalten beleibt (wer
> weiss...) oder Wohn- oder Gewerbegebiet wird,
> warum sollte die Realisierung des alten Plans der
> U-Bahn über Turmstraße, Jungfernheide nach Tegel
> nicht sinnvoll sein ?
>
> Für die Stadtteilerschließung von Moabit wäre
> zusätzlich die Verlängerung der Tram ebenso
> sinnvoll.
>
> Wenn man wirklich eine Alternative zum PKW bieten
> und nicht immer nur mit Verboten arbeiten will,
> kommt man um einen signifikanten Ausbau des
> Nahverkehrssystems nicht umhin!
>
> P.S. natürlich kann man mir jetzt ein "träum
> weiter" entgegenhalten, aber angesichts mancher
> Milliardenprojekte im Straßenbau, wo sich die
> dortige Lobby auch Luftschlösser und Träumereien
> erfüllen konnte, einfach weil man Bedarf solange
> herbeigeredet und behauptet hat, bis den
> Forderungen nachgegeben wurde, würde ich
> empfehlen, in der öffentlichen Diskussion viel
> fordernder aufzutreten!
>
>
Mal wieder alles korrekt auf den Punkt gebracht.
Weiterhin sollte man auch noch in Betracht ziehen dass sich noch vor der Fertigstellung der U5 ganze Stadquartiere verändern, bzw. erweitert werden.

Da sind zum Beipsiel zu nennen: der Humboldthafen, das Stadtquartier um den Hauptbahnhof, das Humboldtforum, der Alexanderplatz und zuletzt nicht zu vergessen wird der BBI mit seinem Shuttle ne ganze Menge Fluggäste vom Flugahfen zum Hauptbahnhof bringen von wo aus sie dann ihre weitere Reise innerhalb Berlins antreten werden.

Ob diese Fahrgastmengen dann von den 4 auf der Stadtbahn fahrenden S-Bahnlinien bewältigt werden können ist fraglich. Und nen 100er Bus im 60 Sekunden Takt will sicher nur wegen der "Sehenswürdigkeiten" auch niemand.




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Neues vom Ostkreuz im Ostkreuzblog
micha-hbg schrieb:

> @ingolf:
>
> Ich halte nach wie vor nichts davon, sich immer
> klein zu machen, und für ein bischen Tram zum
> kämpfen und dafür den U-Bahn-Ausbau in der
> öffentlichen Diskussion zu verschenken.
Und ich halte viel davon, die Infrastruktur im ÖPNV genau so zu entwickeln, dass sie möglichst effektiv und zielsicher ihre Aufgaben erfüllt. Und daran orientiert sollte man das optimale öffentliche Verkehrsmittel auswählen und auch bauen. Das Prinzip "Viel hilft auch viel" funktioniert im ÖPNV nicht unbedingt. Eine U-Bahn dort zu bauen, wo es vor allem Kurz- und Mittelstreckenverkehre und auch bei besten Prognosen ein vergleichsweise mittelgroßes Verkehrsaufkommen gibt ist auch im Falle prall gefüllter Kassen nicht besonderes sinnvoll.

Wenn man
> sich die Nachverkehrsausbauprogramme anderer
> Weltstädte anguckt, dann ist die Neubauleistung in
> Berlin lächerlich. Also sollte man, wenn man an
> die Richtigkeit des Vorrangs des ÖPNV glaubt,
> konsequent (meinetwegen frech...) Tram und U-Bahn
> fordern!
Es sollte immer das Verkehrsmittel gefordert werden, welches am besten die Verkehrsaufgaben erfüllt. Und Berlin hat nun einmal eines der größten Schnellbahnnetze im Vergleich zur Bevölkerung/Stadtfläche überhaupt - dafür aber große Mängel in der Abwicklung der Oberflächenverkehrsströme. Und die meisten westlichen Metropolen bauen auch wieder Straßenbahnen - eben für mittelstarke Korridore.

> Ob der Flughafen Tegel nun erhalten beleibt (wer
> weiss...) oder Wohn- oder Gewerbegebiet wird,
> warum sollte die Realisierung des alten Plans der
> U-Bahn über Turmstraße, Jungfernheide nach Tegel
> nicht sinnvoll sein ?
Weil die Fahrgastzahlen auf Jahrzehnte hinaus den Bau einer Schnellbahn in dieser Relation nicht rechtfertigen. Und Schnellbahnen auf Vorrat bauen (in Gebiete, wo nichts ist - also Flughafengelände Tegel) ist erst recht Geldverschwendung. Berlin wird auf absehbare Zeit auch bei bestem Wirtschaftsboom nicht so wachsen, dass ein U-Bahn-würdiger Stadtteil auf dem Tegeler Flugfeld errichtet werden wird.

> Für die Stadtteilerschließung von Moabit wäre
> zusätzlich die Verlängerung der Tram ebenso
> sinnvoll.
Ich sehe die Straßenbahn in Ost-West-Richtung als das optimale Verkehrsmittel für die Verkehrsströme in und von/nach Moabit.
Die U-Bahn wäre dann ein Luxus für Langstreckenverkehre. Und Luxus sollte man sich erst dann leisten, wenn man einen guten Grundstandard erreicht hat.

Viele Grüße
Ingolf
Hallo alle zusammen,

auf der Hauptseite BahnInfos ist folgender Artikel zum Thema erschienen:

[www.bahninfo.de]

Abschließend eine persönliche Stellungnahme zum Kontext:

Eine Verlängerung bis zur Turmstraße hielte ich durchaus für sinnvoll, weil sie ohne allzu große Mühen und – im Verhältnis zum allgemeinen U-Bahnbau – mit relativ geringem finanziellen Aufwand realisierbar wäre. Begünstigend dürfte sich hierbei die Verknüpfung mit der U9 darstellen. Sicherlich wäre im Falle dieser Relation auch eine Straßenbahn ausreichend, allerdings wertete die Streckenführung zur Turmstraße die U5 deutlich auf, so dass späterhin eventuell ausbleibend ausreichende Fahrgastzahlen verhindert werden könnten.

@ Ingolf: es ist selbstverständlich ehrenhaft, sich in Zeiten knapper Ressourcen für deren optimaler Verwendung einzusetzen.

Konkret erscheint mir ein Bau der U5 zumindest bis Turmstraße, lieber noch bis Jungfernheide durchaus sinnvoll, da ich glaube, dass es dem Stadtteil Moabit insgesamt gut tun würde, via Schnellbahn mit dem Hbf und dem Stadteil Mitte verbunden zu sein. Aber ich respektiere, wenn man das anders sieht.

Ich möchte aber auch folgendes zu bedenken geben: so wie immer (und m.E. zu recht) gesagt wird "wer Straßen säat, wird Verkehr ernten", kann dieses doch auch umgekehrt im ÖPNV gelten (in vielen Fällen hat sich das übrigens ja auch im ländlichen Regionalverkehr, wenn Nebenbahnen saniert und ein attraktiver Fahrplan geboten wird, ebenso bewahrheitet). Deshalb mag ich nicht immer dieselben Diskussionen um Prognosen, deren Annahmen mir ohnehin meist sehr suspekt sind, führen, sondern ich will die echte Angebotsperspektive! Ich will nicht immer nur Verteilungsdiskussionen innerhalb der knappen ÖPNV-Mittel zwischen Bus, Tram und U-Bahn, sondern ich will an das große "Kuchenstück" namens Straßenverkehr heran. Und ich will, dass den Menschen endlich eine Alternative zum Auto gemacht wird und nicht immer nur mit Schikanen das Autofahren zwar behindert und mit ewig neuen Gebühren belegt wird, sondern wirklich ernst gemacht wird mit dem Umsteigen auf ÖPNV.

Hier lebt Berlin m.E. eher von den großen Nahverkehrsbauten der Vergangenheit, als das wirklich in die Zukunft geplant wird. Berlin hätte nie ein so umfangreiches U-Bahn-Netz erhalten, wenn man nicht in West-Berlin ein Zeitlang bewußt Politik gegen die Reichsbahn-S-Bahn gemacht hätte. Was von manchen als unnötiger Parallelverkehr verschrien wurde, ist doch heute beides gut ausgelastet! Und im Osten kann man ja nur dankbar sein, dass bei den damaligen ökonomischen Bedingungen so konsequent U5 und S-Bahn in die Großsiedlungen verlängert wurden. Den heute Regierenden würde ich das nicht mehr zutrauen. Man schafft ja nicht einmal einen S-Bahnhof im Neubaugebiet Karow an der S2 einzufügen; es heisst ja immer nur, dass es irgendwie auch ohne geht. Konsequenz: die dortigen Bewohner fahren "einfach" Auto.

Mich macht es aber schlicht fuchsig, immer nur diese Einspardiskussionen anhören zu müssen wie z.B. die mögliche Einstellung der U2 ab Theodor-Heuss-Platz, Einstellung der U4, Abbestellung von ÖPNV-Leistungen im Land Brandenburg usw. Und die Ignoranz, im Mai 2006 den neuen Hbf in Betrieb zu setzen und ein ganzes Jahr zu vergeuden, ohne einen Handschlag zur Verbesserung der ÖPNV-Anbindung zu tun, finde ich unglaublich. Die Berliner Politik scheint sich ab dem Tage der feierlichen Eröffnung in ihre Dienstwagen zurückgezogen zu haben und das Problem einfach aussitzen zu wollen. Der Regierungschef nimmt zwar gern an internationalen Klimaschutzkonferenzen teil und bekennt sich zur Verantwortung der Metropolen für CO2-Reduzierungen, aber zurückgekehrt nach Berlin werden keine Konsequenzen gezogen.

Insoweit ist der Startschuss für die U5, der ja wohl im wesentlichen vom Hauptgeldgeber Bund ausging und mit der Schloßplatzbebauung zusammenhängt, wenigstens ein kleiner Lichtblick in dieser trüben Debatte.








1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.08.2007 18:05 von micha-hbg.
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