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Turmstraße: Kommt der Tram was in die Quere?
geschrieben von BahnInfo-Redaktion 
In weniger als zwei Wochen soll das Berliner Straßenbahnnetz endlich wieder wachsen. Es dürfte bei der Tram für die nächsten Jahre vorerst die einzige Streckenneueröffnung sein. Sieht man einmal von Schöneweide ab, wo Umsteigeknoten und Gleisschleife mitsamt einer Eisenbahnunterführung neu entstehen, damit die Bahnen voraussichtlich ab dem nächsten Jahr von der Brückenstraße kommend geradeaus fahren können und nicht mehr den Schlenker über den Vorplatz nehmen müssen.

Von daher sind die 2,2 Kilometer Neubaustrecke, die jetzt vom Hauptbahnhof zur Turmstraße in Betrieb gehen sollen, etwas Besonderes in der Hauptstadt. Wenn nichts dazwischenkommt, weil nichts dazwischenkommt. Denn der Strecke fehlt ein entscheidendes Detail. Anders als im Planfeststellungsbeschluss vereinbart, wird der Straßenzug Thusnelda-Allee/Jonasstraße nun von der Tram auf der Turmstraße unüberwindbar durchtrennt. Wegen Sicherheitsbedenken, wie es aus internen Planerkreisen heißt. Weil sich neben dem Überweg Weichen befinden, über welche die Züge rangieren würden, was den Passantinnen und Passanten wiederum nicht ausreichend signalisiert werden könne.

Auf den ersten Blick eine Kulisse, die an Bundeskanzler Olaf Scholz und seine legendären Ressintiments der Straßenbahn gegenüber erinnert: „Die Stadtbahn ist nicht die Straßenbahn aus seligen Zeiten, sondern eine oberirdisch verlaufende Schneise, die den Stadtraum zerschneidet und die man nicht überwinden kann.“

Das hatte Scholz vor zehn Jahren als Erster Bürgermeister Hamburgs in einem Interview der Hamburger Morgenpost gesagt, womit er wohl auch bei einigen Menschen rund um die Turmstraße den Nerv trifft und so zum - wenn auch ungewollten - geistigen Verbündeten werden könnte.

Längst auf den Plan gerufen hat die Causa Turmstraße Umweltverbände und Interessenvertretungen. Roland Stimpel vom FUSS e. V. ist empört: „Die Sicherheitsbedenken wirken auf uns überzogen. Der Übergang ist am Ende der Strecke, wo die Bahnen nur noch wenden. Sie fahren in beiden Richtungen sehr langsam. Das Risiko ist weit geringer als beim alltäglichen Überqueren von Fahrbahnen mit und ohne Tramgleise. Wir fordern den Senat auf, zum korrekt festgestellten Plan zurückzukehren und die Gitter zu entfernen. Die Tram soll schließlich die Verkehrsbedingungen in Moabit verbessern und nicht die Menschen dort unnötig mit Gittern und Umwegen schikanieren.“

Ganz ähnlich sieht das Tilo Schütz vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, kurz BUND Berlin. Sein Urteil ist drastisch: „So darf eine zeitgemäße Straßenbahn nicht gestaltet sein!“ Der durchgehend eingezäunte Trassenabschnitt in der Turmstraße bilde eine 150 Meter lange Barriere zwischen Westfälischem Kiez an der Krefelder Straße und dem Ortsteilzentrum rund um Rathaus und Markthalle. Der Verzicht auf die Fußgängerquerung stehe dabei im Widerspruch zum gültigen Planfeststellungsbeschluss. „Wir fordern die Realisierung der im Planfeststellungsbeschluss enthaltenen Fuß- und Radquerung der Turmstraße im Zuge von Thusnelda-Allee und Jonasstraße.“

Forderungen, denen sich ebenso der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) anschließt. Deren Berliner Landesvorsitzender Eberhard Brodhage betont, dass man rasch eine Lösung finden müsse, zumal für alle Radfahrenden die Situation noch viel schwieriger sei, weil sie die Stelle lediglich weiträumig über die Bremer Straße oder die Stromstraße umfahren könnten. 

Und das, obwohl der Straßenverlauf Krefelder Straße - Thunsnelda-Allee - Jonasstraße sogar zum Ergänzungsnetz des Radverkehrsnetzes gemäß Berliner Mobilitätsgesetz gehört. Henning Voget, Mitglied im ADFC-Landesvorstand, bezeichnet es als Faustrecht, was auf Berlins Straßen herrsche. „Alle nehmen sich einfach, was sie angeblich unbedingt brauchen: beim Falschparken, bei der Vorfahrt, bei den Amtsgeschäften. Diese Kultur, der Allgemeinheit klammheimlich etwas wegzunehmen, zieht sich bis in die Behörden und Institutionen.“ 

In seinem Hauptberuf ist Voget Architekt für Personenverkehrsanlagen und damit vom Fach. Für ihn ist klar, dass man noch vor der Eröffnung am 9. September aktiv werden müsse, ehe ein nicht akzeptabler Status quo zementiert werde.

Ein nicht gerade unwahrscheinliches Szenario, sollten sich jene aus Planerkreisen hinter vorgehaltener Hand geäußerten Sicherheitsbedenken bestätigen, die zum eigenmächtigen Verzicht auf die Querung geführt haben. Dann könnte es tatsächlich so kommen, dass erst im Zuge des beabsichtigten Weiterbaus der Straßenbahn zur Jungfernheide der Makel beseitigt werden kann. Inwiefern all das Einfluss auf den Betrieb und die bevorstehende Eröffnung haben könnte, ist juristisch delikat.

Roland Stimpel sagt BahnInfo gegenüber: „Im amtlichen Planfeststellungsbeschluss für die Strecke ist hier noch ein Übergang vorgesehen, keine Sperren. Die Zentrale Straßenverkehrsbehörde des Senats hatte im Verfahren zweimal Gelegenheit zur Stellungnahme und äußerte dabei keine Bedenken gegen den Übergang. Mit ihm wurde der Plan verbindlich festgestellt. Erst später kamen der Verkehrsbehörde Bedenken und sie setzte durch, dass anders gebaut wird als beschlossen. Das ist möglicherweise illegal und vor Gericht anfechtbar. Eigentlich hätte der Senat dafür den Planfeststellungsbeschluss ändern müssen, wenn er anders bauen wollte.“

Auf den buchstäblich letzten Metern dieser seit Jahrzehnten geplanten Straßenbahnstrecke könnte es also noch einmal hoch hergehen und spannend werden. Die BVG ist bereits an der Sache dran und wird in Kürze ausführlich antworten.



Artikel geschrieben von Christian Linow



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.08.2023 19:55 von BahnInfo-Redaktion.
Na toll. Werden jetzt Fuss, BUND und ADFC eine Klage gegen den Senat für die Nicht-Erteilung der Betriebsgenehmigung für die Neubaustrecke einreichen?
Das wird spannend, SEV ab 9.9. bis "open end" ...

so long

Mario
Wäre halt scheiße für die Straßenbahn, aber letztlich auch wieder mehr oder etwas weniger mehr selbst verschuldet. Wofür gibt es denn diese unsäglich langwierigen Verfahren, wenn deren Ergebnis nicht exakt berücksichtigt wird? Warum wurden die "Sicherheitsbedenken" nicht innerhalb dieses Verfahrens geklärt?

Und es beweist ein weiteres Mal: Berlin kann Straßenbahn nicht wirklich gut. Und schafft hier ein gutes Beispiel für eines DER Argumente allgegenwärtiger Straßenbahn-Kritiker und -gegner.

~~~~~~
Sie befinden sich HIER.
Was in Berlin als zu gefährlich gilt:
- einfach so eine Straße und zwei Straßenbahngleise queren, auf denen Bahnen langsam wenden
- einfach so den kurzen Weg von einer Haltestelleninsel zum Bürgersteig nehmen

Was in Berlin als hinnehmbar gilt:
- dass Autos rechts abbiegen, während geradeaus fahrende/gehende Radfahrer:innen und Fußgänger:innen ebenfalls grün haben (und LKWs auch, obwohl Abbiegeassistenten noch immer keine Pflicht sind)
- Raserei als "flitzen" verharmlosen
- den 5-m-Bereich an Kreuzungen zuparken

Komisch auch, dass die "WIR MÜSSEN WEGEN DER ALTEN UND SCHWACHEN ÜBERALL AUTOFAHREN DÜRFEN!!!1!"-Fraktion sich hier nich echauffiert.

Achja, was auffällt: keiner der befragten Verbände hat die Verlängerung an sich in Frage gestellt. Könnte die IGEB vielleicht mal von lernen, wenn es wieder um Radwege geht...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.08.2023 22:31 von def.
Ich verstehe die Diskussion abgesehen vom Punkt der vom PFB abweichenden Planung nicht. Die einzigen, die nun wirklich gehindert werden, an dieser Stelle die Turmstraße zu kreuzen, sind die Autos und die werden das überleben, vor allem bei dem "irren" Verkehrsaufkommen entlang der "Achse" Thusnelda-Alle - Jonasstraße... Fußgänger werden defacto auf diesen 150m eingezäunter Strecke nicht behindert, es gibt entlang dieser Einkaufsmeile mehr als genug offizielle Querungsmöglichkeiten und mindestens so viele inoffizielle. Und die Radler? Ergänzungsnetz hin oder her, ich wohne in Wurfweite der besagten Stelle und fahre viel Rad, das Aufkommen Krefelder-Thusnelda-Jonas ist ebenfalls sehr überschaubar und Alternativrouten ohne Zeitverlust gibt es en masse.

Hier wird wieder ein Fass aufgemacht, welches mir so vorkommt nur aufgemacht wird, weil es Interessenverbände gibt, die ideologisch und opportun gefärbte Klientelpolitik machen, wie es isolierter nicht sein könnte. FUSS e.V. interessieren halt nur die Fußgänger, den ADFC nur die Radler usw.

Dass die Tram weitaus mehr Menschen einen deutlichen Vorteil im täglichen Mobilsein bringen wird als Menschen vermeintlich eingeschränkt werden, wen kümmerts...
Also, ich weiß nicht.

Vielleicht einfach geschmeidig bleiben und , man darf ja träumen : eventuell legt ja irgendein anarchistisches Känguru des Nachts mal Hand an?

:-) .

edit:

1) Diese grau-schwarzen Doppelquerstangen sind doch von nem Fach-"Mann" (und nicht Forum-Laberbacke wie ich mit respekteinflößenden 1000+ Online-Beiträgen aufm Kerbholz) in 5 Minuten abmontiert. So wie mancher Nutzer hier abgeht, wäre er sicher bereit Schmiere zu stehen für's Känguru. :-P.

2) Komisch, dass die Experten und Verbände immer dann auf den Plan treten, wenn der Drops schon gelutscht ist. Ach stimmt - bringt mehr Aufmerksamkeit.

3) Zeig den Artikel nem Österreicher, Franzosen oder Polen - sie werden sich alle totlachen über die deutschen Haar-in-der-Suppe-Finder.

4) Wo gehobelt wird, fallen Späne.

5)
Zitat
Arnd Hellinger
Herr FUSS e.V
🤣🤣🤣

6) Bevor Du Dich auf einen Streit mit wem Verbohrten und Starrsinnigen einlässt - mach Dir besser klar: Unter Umständen ist es für Außenstehende nach einer Weile nicht mehr ersichtlich, wer denn von Euch beiden der eigentliche Streithansel ist...

7) Vom Sandmann soll ich ausrichten: "Gute Nacht." :-P.



6 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.08.2023 23:57 von Andreas Rauch.
Zitat
hansaplatz
Hier wird wieder ein Fass aufgemacht, welches mir so vorkommt nur aufgemacht wird, weil es Interessenverbände gibt, die ideologisch und opportun gefärbte Klientelpolitik machen, wie es isolierter nicht sein könnte. FUSS e.V. interessieren halt nur die Fußgänger, den ADFC nur die Radler usw.

Oh, Überraschung, die Verbände handeln entsprechend ihres Vereinszwecks. Wer hätte das gedacht?

Zitat
hansaplatz
Dass die Tram weitaus mehr Menschen einen deutlichen Vorteil im täglichen Mobilsein bringen wird als Menschen vermeintlich eingeschränkt werden, wen kümmerts...

Keiner der Verbände hat sich gegen den Bau der Straßenbahnstrecke an sich ausgesprochen, es geht um die konkrete Umsetzung. Was genau ist daran eigentlich nicht zu verstehen? Und Du möchtest uns doch nun nicht ernsthaft erzählen, dass der Straßenbahnbetrieb in irgendeiner Form eingeschränkt wäre, wenn man die (sowieso langsam befahrenen) Streckengleise als Fußgänger:in oder Radfahrer:in legal queren könnte?

Wenn man aus Straßenbahntrassen die gleichen Barrieren macht, die bisher breite Straßen waren, brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn Straßenbahnstrecken künftig immer schwieriger durchzusetzen sind.

Wir lernen nun also: die M2-Endstation am Alex wäre heute so nicht mehr genehmigungsfähig. Man stelle sich vor, die weltfremden Sesselfurzer:innen, die den Blödsinn in der Turmstraße veranlasst haben, hätten solche Gitterorgien beim Durchgang vom Bf. Alex zum eigentlichen Platz durchsetzen wollen. Das wäre ihnen sicher nicht gelungen, die M2 würde heute einfach weiter über die Karl-Liebknecht-Straße fahren, damit ewig lange Umsteigewege zur U-Bahn haben, mehr Umläufe benötigen und zusätzliche der eh viel zu knappen Aufstellflächen benötigen. Einfach nur, weil irgendein:e Sesselfurzer:in Menschen für dumm hält (natürlich nur zu Fuß gehende, LKW-Fahrenden traut er oder sie zu, halbblind und ohne Abbiegeassistenten über Rad- und Fußwege abzubiegen).

Ob man mit damit dem Ausbau des Streckennetzes einen Gefallen tut?



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.08.2023 23:14 von def.
Siehe auch in der aktuellen Kiezzeitschrift "Ecke Turmstraße", S. 5: [www.turmstrasse.de]

(Herausgeber, wenn auch nicht inhaltlich verantwortlich, ist übrigens das Bezirksamt Mitte von Berlin, Stadtentwicklungsamt, Fachbereich Stadtplanung.)
Wieviele Personen außerhalb des MIV haben denn dort vor dem Gleisbau die Straße überquert? So wahnsinnig weit ist es zum nächsten offiziellem Überweg ja nun auch nicht..

Und warum das Herrn FUSS e. V. erst 11 Tage vor der Eröffnung auffällt, könnte er auch einmal darlegen.

Viele Grüße
Arnd
Zitat
def
Zitat
hansaplatz
Hier wird wieder ein Fass aufgemacht, welches mir so vorkommt nur aufgemacht wird, weil es Interessenverbände gibt, die ideologisch und opportun gefärbte Klientelpolitik machen, wie es isolierter nicht sein könnte. FUSS e.V. interessieren halt nur die Fußgänger, den ADFC nur die Radler usw.

Oh, Überraschung, die Verbände handeln entsprechend ihres Vereinszwecks. Wer hätte das gedacht?

Das letzte, was wir brauchen, sind Interessenverbände, die zwar tolle Interessen vertreten, aber unfähig sind, über den Tellerrand zu schauen.

Zitat
def
Zitat
hansaplatz
Dass die Tram weitaus mehr Menschen einen deutlichen Vorteil im täglichen Mobilsein bringen wird als Menschen vermeintlich eingeschränkt werden, wen kümmerts...

Keiner der Verbände hat sich gegen den Bau der Straßenbahnstrecke an sich ausgesprochen, es geht um die konkrete Umsetzung. Was genau ist daran eigentlich nicht zu verstehen? Und Du möchtest uns doch nun nicht ernsthaft erzählen, dass der Straßenbahnbetrieb in irgendeiner Form eingeschränkt wäre, wenn man die (sowieso langsam befahrenen) Streckengleise als Fußgänger:in oder Radfahrer:in legal queren könnte?

Hier kommt alle 5 Minuten eine Tram im langsamen Tempo an und alle 5 Minuten fährt eine Tram mit langsamen Tempo aus der Abstellung heraus. Warum zum Henker muss hier eine Querung ermöglicht werden? Hier im Forum wird doch sonst so viel über Betriebszuverlässig und mehr Resilienz des Netzes gegen Verspätungen und Hindernisse aller Art gefordert. Hier kann die Tram nun ungehindert (ungeheuerlich) aus der Abstellung zum Bahnsteig fahren, was für die Stabilität des Betriebs definitiv nicht verkehrt ist.

Zitat
def
Wenn man aus Straßenbahntrassen die gleichen Barrieren macht, die bisher breite Straßen waren, brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn Straßenbahnstrecken künftig immer schwieriger durchzusetzen sind.

Herr im Himmel, nun lass doch mal die Kirche im Dorf. Eine 150m-Stelle, an der nicht mehr gequert werden kann vergleichst du ernsthaft mit der Trennwirkung einer breiten Straße, die auf Kilometern trennt? Langsam wird es echt lächerlich.

Versteht mich nicht falsch, ich teile grundsätzlich die Kritik bzgl. der Nichteinhaltung des PFB, denn wozu verwenden wir so viel Energie, diese zu erstellen, wenn wir es am Ende doch anders machen? Bin ich absolut dabei. Aber es muss doch auch mal etwas Pragmatismus möglich sein, wenn man merkt, dass an einer Stelle eine vom PFB abweichende Lösung ggf. die bessere ist.
Zitat
hansaplatz
Das letzte, was wir brauchen, sind Interessenverbände, die zwar tolle Interessen vertreten, aber unfähig sind, über den Tellerrand zu schauen.

Das tun sie doch, sie begrüßen doch die Verlängerung an sich. Der einzige Interessenverband im Umweltverbund, der desöfteren nicht über den Tellerrand schaut, ist die IGEB.

Zitat
Typ, der durch die Blume die Stilllegung der Straßenbahn über den Alex fordert, wahrscheinlich, ohne es zu merken
Hier kommt alle 5 Minuten eine Tram im langsamen Tempo an und alle 5 Minuten fährt eine Tram mit langsamen Tempo aus der Abstellung heraus. Warum zum Henker muss hier eine Querung ermöglicht werden?

Es mag verrückt klingen: über den Alex fährt seit bald 25 Jahren (gut, mit Unterbrechungen) öfter als alle 5 min eine Straßenbahn, und das mit langsamen Tempo. Nach dieser Sichtweise also unmöglich. Sollten wir aus deiner Sicht lieber die Straßenbahn über den Alex stilllegen oder zwei meterhohe Berliner Mauern längs der Gleise errichten, damit der Pöbel nicht einfach so die Gleise quert?

Gerade der Umstand, dass die Bahnen so langsam sind, macht die Sicherheitsbedenken der Aufsichtsbehörde so albern.

Zitat
hansaplatz
Hier im Forum wird doch sonst so viel über Betriebszuverlässig und mehr Resilienz des Netzes gegen Verspätungen und Hindernisse aller Art gefordert. Hier kann die Tram nun ungehindert (ungeheuerlich) aus der Abstellung zum Bahnsteig fahren, was für die Stabilität des Betriebs definitiv nicht verkehrt ist.

Sicher, eine Fußgänger:innenquerung ist das zentrale Zuverlässigkeitsproblem auf der M10. /facepalm
Entscheid' dich mal: wenn eh niemand rübergeht, wird es auch keine Behinderungen geben, oder?

Zitat
hansaplatz
Aber es muss doch auch mal etwas Pragmatismus möglich sein, wenn man merkt, dass an einer Stelle eine vom PFB abweichende Lösung ggf. die bessere ist.

Genau, Pragmatismus ist es, einen Präzendenzfall zu schaffen, der künftige Straßenbahnplanungen erschwert und nebenbei das "STRASSENBAHNEN SIND GEFÄHRLICH"-Narrativ zu bedienen. Das ist praktisch der Inbegriff von Pragmatismus.

Kannst du mal bitte weiter als von 12 bis Mittag denken? Gerade als jemand, der anderen vorwirft, nicht über den Tellerrand zu schauen?



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.08.2023 23:36 von def.
Sensationeller Vergleich, Alex vs. Turmstraße. Großer Platz vs. Kreuzung. Um es mit deiner infantilen Art zu sagen: Facepalm.

Und nicht die Fußgänger sind ein potenzielles Störobjekt, sondern die kreuzenden Autos. Die haben ihre eigenen Ampelphasen, es muss nur einer Blödsinn anstellen und die Kreuzung könnte verstopfen und so den Tramverkehr behindern. Ist das so weit hergeholt?
Zitat
hansaplatz
Und nicht die Fußgänger sind ein potenzielles Störobjekt, sondern die kreuzenden Autos. Die haben ihre eigenen Ampelphasen, es muss nur einer Blödsinn anstellen und die Kreuzung könnte verstopfen und so den Tramverkehr behindern. Ist das so weit hergeholt?

Ja, ist es, weil keiner der Verbände eine Querungsmöglichkeit für Autos gefordert hat. Und man könnte durch bauliche Maßnahmen durchaus sicherstellen, dass die Querung auch nicht durch Autos genutzt wird. So weit ich sehe, wurde noch nicht mal eine Ampel gefordert. Es sollte einfach nur eine Querungsmöglichkeit für Fußgänger:innen und Radfahrende geben, mit Nachrang gegenüber allen anderen.

Aber Hauptsache, mal über die bösen, bösen Interessenverbände geschimpft, ohne sich ihre konkrete Forderung auch nur anzusehen. Wie schafft man es eigentlich, aus "Wir begrüßen die Straßenbahn, es sollte aber eine zusätzliche Querungsmöglichkeit für Radfahrende und Fußgänger:innen geben!" ein "Die Straßenbahn muss wieder weg, und wir brauchen mehr Querungsmöglichkeiten für Autos!" herauszulesen?



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.08.2023 23:47 von def.
Zitat
def
Zitat
Typ, der durch die Blume die Stilllegung der Straßenbahn über den Alex fordert, wahrscheinlich, ohne es zu merken

Wärst du bitte so erwachsen, es zu unterlassen, so einen unterirdischen und intellektuell bodenlosen Stuss zu schreiben? Kannst du gerade nicht sachlich, ist deine Tagesration nach dem Aufstehen schon aufgebraucht gewesen?
Zitat
Typ, der Strohmann-Argumente benutzt und sich dann über eine unsachliche Debatte aufregt
Wärst du bitte so erwachsen, es zu unterlassen, so einen unterirdischen und intellektuell bodenlosen Stuss zu schreiben? Kannst du gerade nicht sachlich, ist deine Tagesration nach dem Aufstehen schon aufgebraucht gewesen?

Sobald du in der Lage bist, auf die tatsächlichen Forderungen der zitierten Verbände konkret einzugehen, statt eine Straßenbahnfeindlichkeit und eine Autofreundlichkeit hineinzudichten: gern.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.08.2023 23:42 von def.
Mein Gott, bei dir hat man echt das Gefühl, man redet mit einem 12-jährigen, den die ersten pubertären Schübe erreichen. So ein unreifes Verhalten findet man selbst in diesem Forum selten. Ein kleiner Mobber bist du noch obendrein, wie du den Forumsnamen hier abänderst. Hast du nicht das erste mal gemacht. Keine Feine Art.

Ich habe da offensichtlich etwas missverstanden. Ich habe es so interpretiert, dass man sich über die fehlende Querungsmöglichkeit per se aufregt, für alle Verkehrsteilnehmenden. Da der Fokus aber auf der wegfallenden Querungsmöglichkeit für Fußgänger liegt, kann man der Argumentation schon besser folgen. Ein reelles Problem sehe ich hier aber nach wie vor nicht, da die Hauptrichtung der Fußgänger hier entlang der Turmstraße liegt, weniger im Querungsrichtung. Und abgesehen von diesem neuen Stück gibt es wie gesagt mehr als genug Möglichkeiten der Querung.
Zitat
hansaplatz
Ich habe es so interpretiert, dass man sich über die fehlende Querungsmöglichkeit per se aufregt, für alle Verkehrsteilnehmenden.

Etwas missverstehen wäre weitaus weniger schlimm, wenn man nicht direkt die Missverstandenen beschimpft hätte. Keine Feine Art.

Zitat
hansaplatz
Da der Fokus aber auf der wegfallenden Querungsmöglichkeit für Fußgänger liegt, kann man der Argumentation schon besser folgen.

Wie kommt man denn auf die Idee, dass ausgerechnet Fuss e.V., ADFC und BUND eine bessere Querungsmöglichkeit für Autos fordern? Da scheinst du aber nicht nur die aktuellen Aussagen zur Turmstraße komplett missverstanden zu haben, sondern die gesamten Ziele dieser Verbände...

Aber Hauptsache, eine Meinung zu ihnen haben und ihnen vorwerfen, sie würden nicht über den Tellerrand schauen.
Ich bin für eine einstweilige Verfügung und die Forderung nach einer Unterführung für Fahrräder und Fußgänger.
Das Gejammer wird noch lauter wenn dann mal wirklich einer an der Stelle unter der Bahn aushaucht, dann heist es wieder "die Mördertram"...

T6JP
Zitat
Arnd Hellinger
Wieviele Personen außerhalb des MIV haben denn dort vor dem Gleisbau die Straße überquert? So wahnsinnig weit ist es zum nächsten offiziellem Überweg ja nun auch nicht..

Aber so läuft es doch für den Fußverkehr immer: so groß ist der Umweg doch nicht, 50 m, habt euch doch nicht so! Aber letztlich sind es 50 m hier, 100 m da, und an der nächsten Ecke nochmal 2x25 m, und schon sind es 200 m - also bei einer (möglichen) Wegelänge von einem Kilometer mal eben 20 % Wegeverlängerung. Und am besten muss man dann noch irgendeine große Kreuzung queren und 3-4x an roten Ampeln warten...

Das ist halt kein Einzelfall, sondern recht systematisch.

Zitat
Arnd Hellinger
Und warum das Herrn FUSS e. V. erst 11 Tage vor der Eröffnung auffällt, könnte er auch einmal darlegen.

Nachdem die von Stichbahn verlinkte Zeitschrift in ihrer Juli- und August-Ausgabe darüber berichtet hat, scheint die Thematik nicht erst seit gestern bekannt zu sein.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.08.2023 07:16 von def.
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