Ich schiebs mal in einen eigenen Thread. Weil ich das Thema so brisant finde, dass das nicht in den Kurzmeldungen untergehen sollte.

Zitat
Florian Schulz
Es soll an vielen Stellen Fahren auf Sicht angeordnet worden sein, laut strecken.info

Also seit dem frühen Nachmittag bis jetzt (ich habs selbst gegen 21.30 erlebt).

Anscheinend im gesamten Bereich der Stadt-, Ring und Nordsüd-Bahn, bei S-Bahn und auf den Ferngleisen auf Anordnung der Bundespolizei tun.

Was hat das mit Verhältnismäßigkeit zu tun?

Hinzu kommt, dass das ganze auf die notorischen Defizite der S-Bahn-GmbH trifft.
Auf dusslige Anzeiger, die nur allgemein etwas von Unregelmäßigkeiten erzählen, aber nicht mehr erzählen, wann nun wirklich der nächste Zug kommt (obwohl es ja welche gibt). Auf ein Fahrtenmanagement, das etwa die Spindlersfelder Züge wacker nach Hermannstr. schickt, obwohl sie da den Ring noch weiter verstopfen. Auf den arroganten Tf, der in einer halben Stunde Stop&Go zwischen Neukölln und Schöneberg keine einzige Ansage macht (und selbst ein "tut mit leid, ich weiß auch nicht, wie es weitergeht" wäre dann schon nett gewesen). Auf eine Landespolitik, die das vermutlich kommentarlos hinnehmen wird. Auf automatische Ansagen auf den Bahnsteigen, die um Verständnis betteln.

Nö. Habe ich nicht. Will ich nicht.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.11.2023 22:20 von Global Fisch.

Zitat
Global Fisch
Ich schiebs mal in einen eigenen Thread. Weil ich das Thema so brisant finde, dass das nicht in den Kurzmeldungen untergehen sollte.

Zitat
Florian Schulz
Es soll an vielen Stellen Fahren auf Sicht angeordnet worden sein, laut strecken.info

Also seit dem frühen Nachmittag bis jetzt (ich habs selbst gegen 21.30 erlebt).

Anscheinend im gesamten Bereich der Stadt-, Ring und Nordsüd-Bahn, bei S-Bahn und auf den Ferngleisen auf Anordnung der Bundespolizei tun.

Was hat das mit Verhältnismäßigkeit zu tun?

Hinzu kommt, dass das ganze auf die notorischen Defizite der S-Bahn-GmbH trifft.
Auf dusslige Anzeiger, die nur allgemein etwas von Unregelmäßigkeiten erzählen, aber nicht mehr erzählen, wann nun wirklich der nächste Zug kommt (obwohl es ja welche gibt). Auf ein Fahrtenmanagement, das etwa die Spindlersfelder Züge wacker nach Hermannstr. schickt, obwohl sie da den Ring noch weiter verstopfen. Auf den arroganten Tf, der in einer halben Stunde Stop&Go zwischen Neukölln und Schöneberg keine einzige Ansage macht (und selbst ein "tut mit leid, ich weiß auch nicht, wie es weitergeht" wäre dann schon nett gewesen). Auf eine Landespolitik, die das vermutlich kommentarlos hinnehmen wird. Auf automatische Ansagen auf den Bahnsteigen, die um Verständnis betteln.

Nö. Habe ich nicht. Will ich nicht.

Das beste heute in Wedding, nach dem die Strecke bis Gesundbrunnen dicht gemacht wurde: "Wir wollen pünktlich abfahren...".

So oder so, was garnicht geht, ist das Schweigen des Zugpersonals. Hier sieht man eine Tendenz, dass oft in den 483/484 auf die Bandansagen zurückgegriffen wird, mit der absurden Ansage weit weg von Verzweigungen "auf Grund der Vorfahrt eines anderen Zuges, verzögert sich die Weiterfahrt..."

Mit freundlichen Grüßen

Theo

Hat man den Tiergartentunnel eigentlich auch geschlossen?

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!

Zitat
Florian Schulz
Es soll an vielen Stellen Fahren auf Sicht angeordnet worden sein, laut strecken.info

Das erklärt zwar, weshalb so wenige Züge fahren können, aber es erschließt sich mir nicht der Sinn dieser Maßnahme, wenn sie denn überhaupt etwas mit dem Staatsbesuch zu tun haben sollten. Waren Proteste auf den S-Bahn-Gleisen angekündigt oder sonstwie zu erwarten?

~~~~~~
Sie befinden sich HIER.

In Schöneberg stand "mein" Zug der S1 fast 15 Minuten, nach circa 10 Minuten sagte der Fahrer an, dass Fahrgäste nach Gesundbrunnen doch bitte die Ringbahn nehmen sollten, da er nicht wisse, wann es weiter gehe. Zu der Zeit war auf der Homepage der S-Bahn schon zu lesen, dass der Verkehr zwischen Wedding und Gesundbrunnen unterbrochen sei...

Meine Reisezeit hat sich insgesamt um ziemlich genau 2 Stunden verlängert, warum kann wohl niemand vernünftig begründen. Um aus dem Tunnel heraus unter dem Potsdamer Platz oder Brandenburger Tor einen Anschlag oder ähnliches zu verüben hätte man schon ziemlich große Sprengkraft gebraucht.

Wenigstens braucht sich niemand fragen, warum die S85, die nun nicht mal auf eine einstellige Kilometerzahl an den Irren vom Bosporus heran gekommen wäre, eingestellt wurde. Die wird ja reflexartig bei irgendwelchen Problemen wo auch immer eingestellt.

Zitat
Philipp Borchert

Zitat
Florian Schulz
Es soll an vielen Stellen Fahren auf Sicht angeordnet worden sein, laut strecken.info

Das erklärt zwar, weshalb so wenige Züge fahren können, aber es erschließt sich mir nicht der Sinn dieser Maßnahme, wenn sie denn überhaupt etwas mit dem Staatsbesuch zu tun haben sollten. Waren Proteste auf den S-Bahn-Gleisen angekündigt oder sonstwie zu erwarten?

Das habe ich mich auch gefragt als ich die Meldungen sah. Zumal dadrunter auch so unprominente Bahnhöfe wie Schöneberg unten, Tempelhof und Tiergarten waren. Möglicherweise waren in den Gleisen Sicherheitskräfte stationiert?

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.

Zitat
Florian Schulz

Zitat
Philipp Borchert

Zitat
Florian Schulz
Es soll an vielen Stellen Fahren auf Sicht angeordnet worden sein, laut strecken.info

Das erklärt zwar, weshalb so wenige Züge fahren können, aber es erschließt sich mir nicht der Sinn dieser Maßnahme, wenn sie denn überhaupt etwas mit dem Staatsbesuch zu tun haben sollten. Waren Proteste auf den S-Bahn-Gleisen angekündigt oder sonstwie zu erwarten?

Das habe ich mich auch gefragt als ich die Meldungen sah. Zumal dadrunter auch so unprominente Bahnhöfe wie Schöneberg unten, Tempelhof und Tiergarten waren. Möglicherweise waren in den Gleisen Sicherheitskräfte stationiert?

Das könnte gut sein. Was Schöneberg angeht: dann müssen die dort wohl die Domenicusstraße bewacht haben, nicht die südlich gelegene Autobahn. Wir kamen nach einer über halbstündigen Schleichfahrt aus Neukölln um 22.09 da an; ich freute mich, dass die 22.08 fahrenden sollende S-Bahn noch nicht weg war, sondern als in 2 Minuten kommend geschildert war. Sie kam dann, nachdem die Anzeige immer wieder zwischen in 1 und 2 Minuten wechselte, dann gegen 22.25 reingeschlichen. Danach fuhr sie dann normal.

Polizeistaat trifft es schon ganz gut.

Was gestern abging ist einfach unfassbar und unverhältnismäßig

Merken für den S-Bahnsprechtag…

Gestern kapitulierten auch Zug-und Stationsanzeiger.

Frankfurter Allee kam ein 483er rein mit Ziel „Ansage beachten“. Angeblich S46 nach KW.

Nächster Zug die andere Baureihe ohne Zielschild.
Stationsbandansage „S41 Ring“
Zugansage (Band) „S85 Pankow“ (wohlgemerkt: auf dem Gleis Richtung Süden).

Zitat
micha774
Merken für den S-Bahnsprechtag…

Nützt doch bestimmt nichts - jedes Unternehmen freut sich doch, über Maßnahmen, die es nicht zu verantworten hat, zu sprechen. Wenn es einen Sprechtag Polizei geben sollte, dann wär's angebracht. Dann könnte man auch gleich die Aktionen rund um die Klimaproteste ansprechen, die durch das polizeiliche Vorgehen auch des Öfteren mehr Auswirkungen auf den ÖPNV hatten als es m.M.n. nötig gewesen wäre.

Für das Einstellen eigentlich unbeteiligter Linien wird es sicherlich auch Erklärungen geben, vermutlich konnte man für die völlig aus dem Takt geratenen Nord-Süd-Linien (einige fuhren ja offenbar, auch durch den Tunnel) nicht auch noch in Pankow dieses Hindernis aufrecht erhalten, weil man ja nicht wusste wann die S2 nun durch Pankow fahren wird. Und wenn auch die Ringbahn unmittelbar betroffen war...

Die Signalwirkung der ganzen Aktion ist m.E. verheerend, aber es gibt ja offensichtlich nach wie vor Leute, die den Mann feiern. Dann haben eben doch einige Berlinerinnen und Berliner von der Kapitulation der S-Bahn profitiert.

Da ich jetzt erst dran denke und die Sache ja nun hoffentlich vorbei ist - was gab es denn für Maßnahmen im U-Bahnnetz? Müsste der Korso nicht auch irgendwie an der Hochbahn entlang oder vorbei gekommen sein?

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Sie befinden sich HIER.

Aber die schweigenden Tf oder die unzureichenden Infos fallen nicht in den Bereich der Polizei. Oder ist da auch DB Netz schuld?

Darauf gleich nochmal das Band mit „wir wollen pünktlicher abfahren“ abspielen…

Berlin hatte bisher immer eine sehr angenehme Entspanntheit, was Staatsbesuche angeht. Wenn das gestern Erlebte jetzt Standard werden sollte, kann man den nahverkehr in Berlin vergessen. Dann brauchen wir uns um notwendige Neueinstellungen oder fehlendes Geld für den ÖPNV nicht mehr Gedanken zu machen.

Zitat
phönix
Berlin hatte bisher immer eine sehr angenehme Entspanntheit, was Staatsbesuche angeht. Wenn das gestern Erlebte jetzt Standard werden sollte, kann man den nahverkehr in Berlin vergessen. Dann brauchen wir uns um notwendige Neueinstellungen oder fehlendes Geld für den ÖPNV nicht mehr Gedanken zu machen.

Ähm Leute? Ihr wisst aber schon, in welcher geopolitischen Situation dieser gestrige Staatsbesuch des Herrn Erdogan stattfand, oder? Sich eingedenk dessen dermaßen über ein paar umgeleitete, verspätete oder ausgefallene/ausgesetzte S-Bahn-Umläufe zu echauffieren wie ihr das hier vollführt, geht an den momentan realen Problemen dieser Welt denn doch Lichtjahre weit vorbei. Sorry...

Und nochmal: Auf polizeiliche Weisungen bzw. Entscheidungen - die werden hierzulande übrigens auch nicht auf blauen Dunst hin, sondern nach systematischer Abwägung und Analyse der konkreten Gefahrenlage getroffen - haben bundeseigene Eisenbahn- und kommunale Verkehrsunternehmen keinen Einfluss.

Viele Grüße
Arnd

Zitat
Arnd Hellinger
Ihr wisst aber schon, in welcher geopolitischen Situation dieser gestrige Staatsbesuch des Herrn Erdogan stattfand, oder?

Ich weiß das zwar nicht, weil ich mich zurzeit gar nicht in Berlin aufhalte. Aber angesichts dessen, was ich hier so lese, würde ich es befürworten, derlei Besuche nicht in größeren Städten zu empfangen bzw. abzustatten.

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Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.

Zitat
Arnd Hellinger
Und nochmal: Auf polizeiliche Weisungen bzw. Entscheidungen - die werden hierzulande übrigens auch nicht auf blauen Dunst hin, sondern nach systematischer Abwägung und Analyse der konkreten Gefahrenlage getroffen - haben bundeseigene Eisenbahn- und kommunale Verkehrsunternehmen keinen Einfluss.

Dennoch kann man die Auswirkungen solcher Entscheidungen und Maßnahmen in Frage stellen und diskutieren. Der Bund unterhält ja z.B. auch in weniger zentralen Lagen Gästehäuser und andere Einrichtungen, die für solche Treffen genauso gut oder sogar besser geeignet wären.

Wenn man kritische Infrastrukturen definiert, die besondere Vorkehrungen für die Zuverlässigkeit des eigenen Betriebs treffen müssen, sollte man auch bei den eigenen Planungen darauf achten, diesen Betrieb möglichst zuverlässig zu ermöglichen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.11.2023 16:06 von Lopi2000.

Zitat
Lopi2000

Zitat
Arnd Hellinger
Und nochmal: Auf polizeiliche Weisungen bzw. Entscheidungen - die werden hierzulande übrigens auch nicht auf blauen Dunst hin, sondern nach systematischer Abwägung und Analyse der konkreten Gefahrenlage getroffen - haben bundeseigene Eisenbahn- und kommunale Verkehrsunternehmen keinen Einfluss.

Dennoch kann man die Auswirkungen solcher Entscheidungen und Maßnahmen in Frage stellen und diskutieren. Der Bund unterhält ja z.B. auch in weniger zentralen Lagen Gästehäuser und andere Einrichtungen, die für solche Treffen genauso gut oder sogar besser geeignet wären.

Wenn man kritische Infrastrukturen definiert, die besondere Vorkehrungen für die Zuverlässigkeit des eigenen Betriebs treffen müssen, sollte man auch bei den eigenen Planungen darauf achten, diesen Betrieb möglichst zuverlässig zu ermöglichen.

Ist halt nur seltsam, das Hauptargument für U-Bahnen statt Straßenbahnen unter dem Regierungsviertel war doch eigentlich dass diese Strecken nicht durch die ganzen Demos und Veranstaltungen gestört werden.

Und nun sperrt man sie trotzdem. Das wundert mich. Sperrt man heute eigentlich auch die S-Bahn zum Olympia-Stadion? Wie sollen dann die Fans dort hin kommen?

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!

Zitat
Arnd Hellinger
Ähm Leute? Ihr wisst aber schon, in welcher geopolitischen Situation dieser gestrige Staatsbesuch des Herrn Erdogan stattfand, oder?

Wird eigentlich in Paris die RER auch praktisch wegen eines Staatsbesuchs vollständig eingestellt oder betrifft die geopolitische Lage nur Berlin?

Und wenn die geopolitische Lage so schlimm ist, ist vielleicht das Zentrum einer Millionenstadt nicht der richtige Ort für einen Fotobesuch. Dann soll man sich halt in Neuhardenberg treffen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.11.2023 16:39 von def.

Vor allem: Wird auch Ankara faktischlahmgelegt, wenn Steinmeier da ist?

Zitat
Wutzkman
Vor allem: Wird auch Ankara faktischlahmgelegt, wenn Steinmeier da ist?

Wer will denn den Steinmeier umbringen?

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!